Porsche 934

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Porsche
Bild
Bild
Porsche 934, eingesetzt von Kremer Racing beim
24-Stunden-Rennen von Le Mans 1976
934
Produktionszeitraum: 1976–1977
Klasse: Rennwagen
Karosserieversionen: Coupé
Motoren: Ottomotoren:
3,0 Liter
(357–441 kW)
Länge: 4291 mm
Breite: 1875 mm
Höhe: 1304 mm
Radstand: 2268–2271 mm
Leergewicht: 1120–1130 kg

Vorgängermodell Porsche 911 Carrera RSR 3.0

Der Porsche 934, auch Porsche Turbo RSR[1][2] genannt, ist ein GT-Rennwagen, der von 1976 bis 1977 auf Basis des Porsche 930 produziert wurde. Private Rennteams setzten das nach dem FIA-Reglement der Gruppe 4 aufgebaute Fahrzeug bis 1986 in der Sportwagen-Weltmeisterschaft, der 1. Division der Deutschen Rennsport-Meisterschaft (DRM) und der von der nordamerikanischen IMSA veranstalteten GT-Serie ein. Von 1976 bis 1982 fuhr der Porsche 934 im 24-Stunden-Rennen von Le Mans.

Anfänglich war der 934 in der DRM und der IMSA-GT-Serie sehr erfolgreich und erzielte regelmäßig Platzierungen unter den ersten drei. Mit Aufkommen des leistungsstärkeren Porsche 935, eines Gruppe-5-Fahrzeugs, war der 934 kein Aspirant auf Gesamtsiege mehr. Er wurde fortan nur noch von kleineren Teams und Amateur-Rennsportlern eingesetzt.

Entwicklung und Vermarktung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Porsche plante Anfang der 1970er Jahre für die Gruppe 4 gemäß FIA-Reglement einen besonders leicht aufgebauten Rennwagen, der mit dem 3-Liter-Sechszylinder-Boxermotor des Porsche 911 Carrera RS 3.0 und einem Turbolader ausgestattet sein sollte. Die FIA änderte kurzfristig mit Wirkung ab 1976 das für die Gruppe 4 gültige Fahrzeugmindestgewicht, sodass der von Porsche geplante Wagen geringere Siegchancen gehabt hätte.[3] Porsche stoppte daraufhin die weitere Entwicklung und ließ die bisherigen Ergebnisse in die Konstruktion des Porsche 930 einfließen.

Die folgenden Entwicklungen des Gruppe-4-Rennwagens basierten auf dem 930. Geplant war die Herstellung von mindestens 400 Fahrzeugen, um die Homologationsauflagen für GT-Fahrzeuge der Gruppe 4 zu erfüllen.[4] Parallel arbeitete Porsche auch am 935 für die Gruppe 5 und am 936, der in der Gruppe 6 der Sportwagen-Weltmeisterschaft ab 1976 eingesetzt werden sollte. Diese beiden Modelle waren ursprünglich ausschließlich für das Porsche-Werksteam vorgesehen. Der 934 hingegen war von Beginn an für den Einsatz durch Privatteams gedacht und erfüllte die Auflagen, die für Gruppe-4-Fahrzeuge in der GT-Europameisterschaft, der Sportwagen-Weltmeisterschaft und nationalen Meisterschaften galten.[2]

Der unter der Bezeichnung Porsche Turbo RSR vermarktete Rennwagen wurde 1976 in einer ersten Kleinserie von rund 30 Fahrzeugen hergestellt und für 108.000 DM pro Wagen verkauft.[5] Zielgruppe waren die zahlreichen Besitzer eines Porsche 911 Carrera RSR 3.0, denen mit dem 934 ein leistungsfähiges Nachfolgemodell mit Turbomotor angeboten wurde. Ein Jahr später wurden weitere zehn Fahrzeuge für US-Rennteams produziert.[6]

Fahrzeugmerkmale

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Frontansicht eines Porsche 934 mit dem charakteristischen Bugspoiler

Durch das Gruppe-4-Reglement waren Karosserieänderungen beim Rennwagen gegenüber dem 930-Serienmodell sehr beschränkt. Eines der auffälligsten Unterscheidungsmerkmale waren die Kunststoffverbreiterungen der vorderen und hinteren Kotflügel, die auf die Serienkotflügel aufgenietet wurden und den Wagen auf beiden Seiten um je 50 mm verbreiterten.[7] Die hohe, bis zur Stoßstangenunterkante reichende Bugschürze hatte links und rechts außen Lufteinlässe für die beiden Wasser-Luft-Wärmetauscher des Ladeluftkühlsystems. Die beiderseits weiter innen angeordneten Öffnungen dienten der Belüftung der Vorderradbremsen. In der Mitte der Bugschürze war der Ölkühler platziert.[7] Die Fronthaube, unter der sich beim Serienmodell 930 der Kofferraum verbirgt, hatte beim 934 zwei runde Öffnungen für die Schnelltankanlage. Unter der Haube befanden sich der Kraftstofftank mit 120 Liter Fassungsvermögen, die vorgeschriebene Feuerlöschanlage und die Batterie. Der sonst im Motorraum und somit im Heck befindliche Öltank wurde wegen der besseren Gewichtsverteilung ebenfalls in den Fahrzeugbug verlegt.[7] Da die Verwendung der sonst bei Rennwagen üblichen leichten Kunststoff-Fensterscheiben laut Gruppe-4-Reglement nicht zulässig war, erhielt der Porsche 934 rundum die Glasscheiben des Serienmodells. Um die Steifigkeit der Karosserie zu erhöhen, wurden einige Verstärkungen eingebaut. Der Porsche 934 konnte in allen Serien- und Sonderfarben mit Ausnahme von Metallic-Lackierungen bestellt werden.[2]

Um in der Gruppe 5 der Markenweltmeisterschaft antreten und größere Freiräume beim Fahrzeugaufbau, wie etwa ein geringeres Mindestgewicht, ausschöpfen zu können, bauten viele Rennteams ihre 934 nach den Gruppe-5-Spezifikationen um. Karosserieseitig gehörte zu dem Umbau ein doppelter Heckflügel nach Art des 935. Der Umbausatz wurde direkt von Porsche angeboten. Die umgerüsteten Fahrzeuge wurden als Porsche 934/5 bezeichnet.

Innenausstattung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Innenraum des Porsche 934 war im Vergleich zum Serienmodell weitgehend leer. Für den Fahrer war ein Rennschalensitz mit Sechspunkt-Sicherheitsgurt montiert. Der Beifahrersitz, die hinteren Notsitze und die Bodenverkleidungen entfielen. Zur Sicherung des Piloten und zur Erhöhung der Karosseriesteifigkeit war ein Überrollbügel aus Aluminium eingebaut.[7] Im Armaturenbrett waren außer den Serieninstrumenten für die Motordrehzahl, Öltemperatur und Öldruck zusätzliche Anzeigen für den Ladedruck des Turboladers sowie zur Überwachung des Kraftstoffsystems integriert.[5]

Das Fahrwerk der GT-Rennwagen musste zu großen Teilen dem des Serienmodells entsprechen. Erlaubt waren Modifikationen an Federung, Dämpfung, Achsen und Bremsanlage. Das Ausgangsmodell Porsche 930 hatte bereits eine sehr stabile Radaufhängung und Radführung. So wurden an der Vorderachse die serienmäßigen Radlager verwendet. Die hinteren Aluminiumgusslenker, die ebenfalls der Serie entsprachen, erhielten lediglich festere Unibal-Gelenklager.[5]

Porsche 934 mit BBS-Leichtmetallrädern und Jägermeister-Lackierung des Max-Moritz-Teams, wie er 1976 in der Markenweltmeisterschaft eingesetzt wurde

Das reglementbedingte hohe Fahrzeuggewicht von 1120 kg erforderte verstärkte Stoßdämpfer, um die Sicherheit bei hohen Geschwindigkeiten zu gewährleisten. Zu den serienmäßigen Drehstabfedern kamen Schraubenfedern, die in der Höhe verstellbar waren. Der an der Hinterachse eingebaute neuartige Rohrstabilisator sowie der an der Vorderachse bereits beim Porsche 911 Carrera verwendete Stabilisator verliehen dem 934 die nötige Fahrstabilität bei der Einfahrt in Kurven.[5]

Die Bremsanlage enthielt Teile des Porsche 917. Rundum hatte der Wagen innenbelüftete und gelochte metallische Bremsscheiben mit Vierkolben-Aluminium-Bremszangen. Angesprochen wurden die Bremsen über zwei in Vorderachse und Hinterachse aufgeteilte Bremskreise.[5] Zur besseren Kühlung der Vorderradbremsen waren links- und rechts je ein Luftschlauch von einer Öffnung im Bugspoiler zur Bremse verlegt, der den Bremsscheiben Fahrtwind zuleitete. Die Serien-Radnaben wurden durch solche mit Zentralverschluss ersetzt. Dies ermöglichte nicht nur einen schnelleren Radwechsel, sondern ergab auch eine höhere Festigkeit.[8] Der Wagen wurde vorne mit 275/600×16- und hinten mit 325/625×16-Reifen[2] ausgeliefert, die auf dreiteilige BBS-Leichtmetallräder[8] der Dimensionen 10 J × 16 vorne und 12,5 J × 16 hinten aufgezogen waren.[9]

Motor und Getriebe

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grundlage für den Motor des Porsche 934 war der 3-Liter-Sechszylinder-Boxermotor aus dem Serienfahrzeug 930 mit der Verkaufsbezeichnung 911 Turbo 3.0. Dieser Motor wurde mit den Erfahrungen vom Rennprototyp 911 Carrera RSR Turbo 2.1 weiter entwickelt. Gegenüber dem Serienmotor wurden die Ein- und Auslasskanäle vergrößert und Nockenwellen wie im Rennprototyp eingebaut. Erstmals in einem Rennwagen Zur Gemischaufbereitung verwendete Porsche eine Bosch-K-Jetronic-Einspritzanlage.[8] Der Motor hatte wie in der Serie eine Einfachzündung.[2] Um den begrenzten Platz im Motorraum besser zu nutzen, wurde das Lüfterrad für die Motorkühlung horizontal eingebaut.[8] Der vom Porsche 917 übernommene Turbolader mit Bypassventil zur Steuerung des maximalen Ladedrucks saß ähnlich wie im Serienwagen unterhalb der Heckschürze. Die Ladeluft für den Turbolader wurde mit zwei Luft-Wasser-Wärmetauschern gekühlt. Diese waren links und rechts neben dem Horizontalgebläse angeordnet und durch ein mit Wasser gefülltes Rohrsystem mit zwei Wasser-Luft-Wärmetauschern in der Frontschürze verbunden.[8] Der Motor mit einem Verdichtungsverhältnis von 6,5 : 1 leistete bei einer Drehzahl von 7000/min anfangs maximal 357 kW (485 PS). Damit hatte der Rennmotor fast die doppelte Motorleistung wie die Ausgangsbasis des 930 mit seinen 191 kW (260 PS).[10]

Am Viergangschaltgetriebe waren gegenüber der Serie nur wenige Änderungen notwendig, da Porsche bereits bei der Konstruktion des 930 ein Getriebe und eine Kupplung entworfen hatte, die die höheren Belastungen im Motorsport verkrafteten.[11] Die Synchronisierung entsprach der des Seriengetriebes. Um die Temperaturen des Getriebes niedrig zu halten, wurde ein Getriebeölkühler in den Heckflügel eingebaut. Die Übersetzung jedes Ganges konnte nach Bedarf verändert werden. Um den Schlupf der Hinterräder beim Beschleunigen aus Kurven heraus zu verringern, wurde ein Sperrdifferential eingebaut, das eine maximale Sperrwirkung von 80 % entwickelte. Die Schaltwege waren gegenüber dem Seriengetriebe des Porsche 930 verkürzt.[9] Mit der längsten Getriebeübersetzung erreichte der Porsche 934 eine Höchstgeschwindigkeit von 303 km/h.[11]

1977 wurde die Motorleistung durch Vergrößerung des maximalen Ladedrucks angehoben. Die zehn in die USA gelieferten Fahrzeuge leisteten bei gleicher Drehzahl von 7000/min maximal 397 kW (540 PS). In der Ausbaustufe von 1979 entwickelte der Motor bei unverändertem Hubraum von 2993 cm³ (multipliziert mit dem Turbofaktor von 1,4 ergab das rund 4200 cm³) seine maximal mögliche Leistung von 441 kW (600 PS) bei 7200/min. Erreicht wurde dies durch größere Einlass- und Auslassventile, eine höhere Verdichtung von 7,0 : 1 statt 6,5 : 1 und durch Anheben des maximalen Ladedrucks auf 1,7 bar. Um die höhere thermische Belastung des Motors zu kompensieren, wurden ein um 22 Liter vergrößerter Öltank und ein größerer Ölkühler eingebaut. In Verbindung mit dem unveränderten Viergangschaltgetriebe erreichte der nun 1130 kg schwere Wagen eine Höchstgeschwindigkeit von 305 km/h.[9]

1976 – Dominanz in der DRM und GT-Europameisterschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Porsche 934 mit Umbau zum Gruppe-5-Porsche 934/5

Die in der Sportwagen-Weltmeisterschaft eingesetzten und nach dem Gruppe-4-Reglement aufgebauten Porsche 934 gewannen in allen Rennen die GT-Klasse.[12] Zusammen mit den Porsche 935 des Martini-Racing-Werksteams sowie des Kremer Teams und mit den vielen von Privatteams eingesetzten Porsche 934/5 konnte Porsche nach 1969, 1970 und 1971 zum vierten Mal die Marken-Weltmeisterschaft gewinnen.[13]

Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans erreichte ein vom französischen Porsche-Händler Louis Meznarie eingesetzter und von Hubert Striebig, Anne-Charlotte Verney sowie Hughes Kirschoffer gefahrener Porsche 934 den 11. Platz in der Gesamtwertung.[14] Die 934 der Teams Gelo Racing (Eigentümer: Georg Loos) und Kremer Racing kamen auf die Plätze 16 und 19.

Die in der 1. Division der Deutschen Rennsport-Meisterschaft (DRM) eingesetzten 934 waren den anderen Fahrzeugen wie dem Porsche 911 Carrera RSR 3.0, Ford Capri RS 3100 und Opel Commodore deutlich überlegen. Die bisher sieggewohnten Carrera RSR 3.0 mit 253 kW (345 PS) hatten kaum noch eine Siegchance. Bei zehn DRM-Läufen ging der Sieg neunmal an einen 934. Nur beim Rennen in Kassel-Calden konnte ein Carrera RSR 3.0, gefahren von Jürgen Neuhaus, einen Sieg erringen. Trotz der Dominanz des Porsche 934 in der 1. Division gewann Hans Heyer, der in der 2. Division mit einem Ford Escort RS antrat, den Meistertitel.[15]

In der Europameisterschaft für GT-Fahrzeuge erreichte bei sieben Rennen sechsmal ein Porsche 934 den Gesamtsieg. Lediglich beim 300-km-Rennen am Nürburgring, an dem auch Gruppe-6-Rennwagen teilnehmen durften, fuhr Reinhold Joest mit einem Porsche 908/4 Turbo auf den ersten Platz.[16] Europameister wurde Toine Hezemans auf einem 934 des Gelo Racing Teams.[17] Nach der Saison 1976 wurde die GT-Europameisterschaft eingestellt.

In der US-amerikanischen Trans-Am-Serie sicherte sich George Follmer auf einem Porsche 934 den Titel.[11] Insgesamt gewannen die in dieser Trans-Am-Saison angetretenen 934 drei von acht Läufen.

1977 – Erfolge in der IMSA-GT- und Trans-Am-Serie

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Porsche den 935 auch an private Rennteams verkaufte, war der rund 150 kg schwerere und rund 66 kW (90 PS) leistungsschwächere 934 grundsätzlich nicht mehr konkurrenzfähig, um auf Podestplatzierungen zu fahren. Gerade in der Sportwagen-Weltmeisterschaft setzten viele finanzstarke Teams den Porsche 935 ein. Der 934 wurde häufig von Amateurrennfahrern und kleineren Rennteams eingesetzt, die mit den Wagen in den Langstreckenrennen meist nur auf Plätze im Bereich von Rang fünf bis zehn fuhren. Lediglich beim 6-Stunden-Rennen von Mosport 1977 errangen Paul Miller und Ludwig Heimrath senior mit dem Porsche 934 einen Gesamtsieg in einem WM-Lauf.[18]

Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1977 pilotierten Bob Wollek, J. P. „Steve“ Wielemans und Philippe Gurdjian den Porsche 934 des Kremer Racing Teams auf den 7. Platz in der Gesamtwertung und verbesserten damit das Vorjahresergebnis.[19]

Mit der Zulassung von Gruppe-5-Rennwagen für die 1. Division und dem Verkauf des 935 an Kundenteams konnte der 934 in der DRM nicht mehr an die großen Erfolge des Vorjahres anknüpfen. Sämtliche Siege in den zehn Rennen der Saison 1977 wurden mit dem 935 eingefahren. Die besten Ergebnisse eines 934 erzielten Edgar Dören und Volkert Merl mit vierten Plätzen in insgesamt drei Rennen. Deutscher Rennsport-Meister wurde Rolf Stommelen mit einem Porsche 935 des Gelo Racing Teams.[20]

In der Trans-Am-Serie wurde der 934 noch erfolgreicher als 1976 eingesetzt. In insgesamt elf Rennen siegten die 934 und 934/5 zehnmal. Nur beim 6-Stunden-Rennen von Watkins Glen, bei dem auch der Porsche 935 zugelassen war, ging der Sieg an Jacky Ickx und Jochen Mass mit dem Werks-935/77 von Martini Racing.[21] Den Trans-Am-Meistertitel gewann der Kanadier Ludwig Heimrath mit seinem Porsche 934.

Die IMSA hatte 1977 eine Rennserie speziell für GT-Fahrzeuge gegründet, in der Wagen der GTU- sowie der GTO-Klasse, später auch Prototypen der GTP-Klasse starteten. Die in der GTO-Klasse eingesetzten Porsche 934 wurden 1977 in insgesamt vier Rennen auf den 1. Rang pilotiert.[22] Trotz der guten Platzierungen der 934-Rennwagen ging der IMSA-GT-Titel an Al Holbert, der mit seinem Chevrolet Monza vier Rennen gewann.[23]

1978 bis 1984 – Die Verdrängung durch den Porsche 935

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zwischen 1978 und 1982 in der Sportwagen-Weltmeisterschaft gestarteten 934 wurden meist Klassensieger der GT-Klasse. Jedoch waren die leistungsfähigeren Gruppe-5-Rennwagen wie der Porsche 935, BMW 320i[24] und ab 1980 der Lancia Beta Montecarlo[25] in den Rennen so zahlreich vertreten, dass die Porsche-934-Fahrer in jenen Jahren in der Gesamtwertung bestenfalls noch die Plätze sieben bis zehn erreichten. Ab 1979 starteten parallel auch Sportwagenprototypen der Gruppe 6 in den Weltmeisterschaftsläufen, gegen die der Gruppe-4-Rennwagen ebenfalls chancenlos war. Das beste Rennergebnis mit einem 934 in diesem Zeitraum erreichten Edgar Dören und Angelo Pallavicini, die 1981 beim 6-Stunden-Rennen von Pergusa den vierten Platz in der Gesamtwertung belegten.[26] So wurde der 934 von immer weniger Teams und Amateurrennfahrern eingesetzt, von denen viele stattdessen auf einen Porsche 935 oder den ab 1981 angebotenen, kostengünstigeren Porsche 924 Carrera GTR umstiegen. 1982 wurde der 934 letztmals in der Sportwagen-Weltmeisterschaft eingesetzt,[27] da ab der Saison 1983 nur noch Rennwagen der Gruppen B und C zugelassen waren.

Die beste Platzierung mit einem 934 beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans erreichten 1979 die Schweizer Herbert Müller, Angelo Pallavicini und Marco Vanoli, die auf den vierten Gesamtrang fuhren.[28]

In den Saisons der Trans-Am-Serie 1978 und 1979 setzten nur wenige Fahrer den 934 ein. Dort wurden inzwischen ebenfalls der leistungsfähigere Porsche 935 oder die amerikanischen Modelle Chevrolet Monza und Chevrolet Corvette bevorzugt. Die letzte Top-Ten-Platzierung für einen 934 in der Trans-Am-Serie erreichte 1979 Roy Woods vom Vasek Polak Racing Team beim Rennen von Laguna Seca. Er fuhr dort mit dem Gruppe-4-Rennwagen auf den 8. Gesamtplatz.[29] Ab 1980 startete der 934 und auch der 935 nicht mehr in der Trans-Am-Serie.

In der IMSA-GT-Serie wurde der Porsche 934 ab 1978 ebenfalls nur noch von wenigen Rennteams eingesetzt. Die besten Platzierungen erzielten 1978 die Brüder Bill und Don Whittington, die zu jedem Rennen jeweils mit einem 934/5 und einem 935 antraten, wobei sie sich auf den Fahrzeugen abwechselten. Beim 100-Meilen-Rennen von Sears Point pilotierte Don Whittington den 934/5 auf den zweiten Rang.[30] Danach wurde der 934 in der IMSA-GT-Serie nur noch vereinzelt gefahren. Jedoch bestritt der US-Rennfahrer Chester Vincentz mit seinem Electrodyne Racing Team zwischen 1982 und 1984 wieder komplette IMSA-GT-Saisons auf einem 934 und schloss die Rennen regelmäßig mit Platzierungen unter den besten zehn ab. 1983 setzte auch das Team Personalized Autohaus um den Fahrer Wayne Baker einen Porsche 934 in der IMSA-GT-Serie ein. Beim 12-Stunden-Rennen von Sebring erreichten Wayne Baker, Jim Mullen und Kees Nierop mit dem Wagen einen unerwarteten Erfolg, als sie das Rennen als Sieger beendeten.[31]

1985 und 1986 – Die letzten Einsätze in der IMSA-GT-Serie

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spätestens mit der Zulassung von Gruppe-C-Rennwagen wie dem Porsche 962 ab 1985[32] in der GTP-Klasse der IMSA-GT-Serie war der rund zehn Jahre alte Porsche 934 – auch als Gruppe-5-Version – technisch veraltet. Jedoch starteten einige wenige Teams weiterhin mit ihren Gruppe-4-Wagen in der GTO-Klasse, deren Rennen getrennt von der GTP stattfanden. Das beste Resultat mit einem 934 erreichte 1986 Chester Vincentz, der beim Rennen von Road Atlanta den zweiten Gesamtplatz belegte.[33]

Nach der IMSA-GT-Saison 1986 wurde der Porsche 934 nicht mehr in Rundstreckenrennen mit Meisterschaftsstatut eingesetzt. Damit endete die zehnjährige Einsatzgeschichte dieses erfolgreichen GT-Rennwagens.

Die Ergebnisse 1976 bis 1986

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Tabellen sind je Rennen maximal die ersten zehn Ränge aufgelistet, auf denen sich ein Porsche 934 platzierte.

1976
1977
1978
1979
1980
1981
1982
1983
1984
1985
1986

Technische Daten

[