Präsidentschaftswahl im Iran im Juli 1981

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Wahlsieger Mohammad Ali Radschāʾi

Die iranischen Präsidentschaftswahlen im Juli 1981 fanden am 24. Juli 1981 statt. Mohammad Ali Radschāʾi wurde zum Staatspräsidenten gewählt.

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Staatspräsident Abolhassan Banisadr, vor der Islamischen Revolution Mitglied der schahfeindlichen Bewegung Nationale Front, hatte sich im Laufe seiner Amtszeit mehr und mehr gegen Chomeini gestellt und war zum Zentrum der Opposition in der Islamischen Republik geworden.[1]

Bei der Abstimmung über den Absetzungsantrag Banisadrs am 22. Juni 1981 stimmte lediglich einer der 190 Abgeordneten für den Staatspräsidenten. 12 Abgeordnete enthielten sich, und 177 stimmten für die Absetzung.[2]

Nachdem der seit dem 25. Januar 1980 amtierende Staatspräsident Abolhassan Banisadr vom iranischen Parlament des Amtes enthoben worden war, musste ein neuer Staatspräsident gefunden werden. Der zu diesem Zeitpunkt amtierende Ministerpräsident Mohammad Ali Radschāʾi konnte bei den einen Monat nach der Absetzung Banisadrs angesetzten Wahlen mit deutlichem Abstand die meisten Stimmen auf sich vereinigen. Ein Wahlkampf fand nicht statt, da sich auf den Straßen nach Banisadrs Flucht ins französische Exil am 29. Juni 1981 die Gewalt zwischen den aufständischen Volksmodschahedin und der chomeinitreuen Revolutionsgarde entlud.

Ergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  Stimmen Prozent
Mohammad Ali Radschāʾi 12.779.050 90,0 %
Abbas Scheibani 658.498 4,53 %
Ali-Akbar Parwaresch 339.646 2,67 %
Habibollah Asgar-Owladi 249.457 1,72 %
Gesamt 14.573.803 100 %

[3][Anm. 1]

Weitere Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wahlsieger Mohammad Ali Radschāʾi fiel bereits am 30. August 1981 einem Bombenanschlag zum Opfer, so dass im Oktober erneut ein Staatspräsident gewählt werden musste.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die hohe Zustimmung, für den im Volk relativ unbekannten Radschāʾi, lässt die Vermutung einer Wahlmanipulation aufkommen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bahman Nirumand: Mit Gott für die Macht, Hamburg 1989, S. 326
  2. Bahman Nirumand: Mit Gott für die Macht, Hamburg 1989, S. 327
  3. syr.edu: 1981 Presidential Election (Memento vom 18. März 2018 im Internet Archive) (englisch)