Psalm 88

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Der 88. Psalm (nach griechischer Zählung der 87.) ist ein Psalm der Korachsöhne und gehört in die Reihe der „Klagelieder eines Einzelnen“. Er handelt von der Einsamkeit und Gottverlassenheit des Psalmisten sowie von der Abwendung seiner Freunde.

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine mögliche Gliederung des Psalms könnte so aussehen:[1]

  1. Teil 1:
    1. Vers 2 f.: Anrede
    2. Vers 4–10: Klage
  2. Teil 2:
    1. Vers 10b: Anrede
    2. Vers 11–13: Beweggründe für göttliches Einschreiten
  3. Teil 3:
    1. Vers 14: Anrede
    2. Vers 15–19: Klage

Deutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Häufig wird angenommen, dass es sich bei dem Psalm um einen Krankenpsalm handelt.[2] Die Krankheit, die den Betenden des Psalms niedergeworfen hat, könnte z. B. als Aussatz gedeutet werden.[3][4] Andere sehen in ihr nicht eine bestimmte Krankheit, sondern eine allgemeine Not.[5]

Dagegen macht Hermann Gunkel geltend, dass im Psalm weder „grimmige“ Feinde Beschuldigungen gegen den Psalmisten erheben noch von dessen Sünden die Rede ist.[1]

Liturgische Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Juliane Schlegel: Psalm 88 als Prüfstein der Exegese. 2005.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Hermann Gunkel: Die Psalmen 61986, S. 382 f.
  2. z. B. Klaus Seybold: Das Gebet des Kranken im Alten Testament 1973, S. 169.
  3. Willy Staerk: Lyrik 21920.
  4. Rudolf Kittel: Psalmen 3.41921.
  5. Emil Kautzsch: Die heilige Schrift des Alten Testaments II 41923, S. 113ff.