Pulp (Band)

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Pulp

Jarvis Cocker 2011 in Sziget
Allgemeine Informationen
Herkunft Sheffield, England
Genre(s) Art-Rock, Britpop, Alternative Rock
Gründung 1978, 2011, 2023
Auflösung 2002, 2013
Website pulppeople.com
Gründungsmitglieder
Jarvis Cocker
Peter Dalton (1978–1982)
Ian Dalton (1978–79)
Letzte Besetzung
Jarvis Cocker
Candida Doyle (ab 1984)
Mark Webber (ab 1995)
Nick Banks (ab 1986)
Richard Hawley (ab 1998)
Ehemalige Mitglieder
Steve Mackey (1988–2013, † 2023)
Russell Senior (1983–1997, 2011)

Pulp ist eine britische Rockband, die 1978 von den Teenagern Jarvis Cocker und Peter Dalton in Sheffield unter dem Namen „Arabicus Pulp“ gegründet wurde. Sie zählte zu den wichtigsten Vertretern des Britpops in den 1990er Jahren und war bis 2002 aktiv. Zwischen 2011 und 2013 trat Pulp wieder auf, 2023 begann eine weitere Tournee.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jarvis Cocker (links) und Nick Banks (2012)

In der Anfangszeit traten Jarvis Cocker und Peter Dalton mit wechselnden Mitspielern auf. Sie verwendeten kurzzeitig die Namen Arabicus (nach der Kaffeesorte Arabica) oder Arabicus Pulp (nach dem Spielfilm Pulp), ehe man sich im November 1978 auf Pulp festlegte.

Nach der Veröffentlichung von Freaks und internen Turbulenzen hatte die Band gegen 1987 ein stabiles Line Up. Jarvis Cocker zog 1988 nach London und begann, Film am St. Martin's College zu studieren. Mit Separations entstand in dieser Zeit eine weitere Platte, diese wurde aber erst 1992 veröffentlicht.

Erst nach dem Erfolg von My Legendary Girlfriend erschienen bei Steve Becketts Gift-Label einige weitere Singles, darunter Babies, das der Band einen Majordeal bei Island Records verschaffte. His 'N' Hers, das Majordebüt, schaffte es in die britischen Top Ten und bekam ausgezeichnete Kritiken.

1995 erklomm die Single Common People Platz zwei der UK-Singlecharts. In dem Lied geht es um eine aus reichem Hause stammende griechische Studentin, die das Leben der einfachen Leute in London kennenlernen möchte. Über die Identität der Frau gab es viele Spekulationen, es könnte sich Medienberichten zufolge um die Künstlerin Danae Stratou, Ehefrau von Yanis Varoufakis, handeln.[2][3][4]

Das Album Different Class stieg von 0 auf 1 in die Albumcharts ein und erreichte bereits in der zweiten Woche Platinstatus. Bekannt wurde die Band auch durch Disco 2000, das auf demselben Album zu finden ist. Dies war ihr kommerziell erfolgreichstes Lied.

Bei dem düsteren Album This Is Hardcore und der Vorabsingle Help The Aged 1998 blieben die Verkaufszahlen trotz positiver Kritiken hinter den Erwartungen zurück. Nach dem von Scott Walker produzierten Longplayer We Love Life (2001) und einem Best-Of-Album (2002) befand sich die Band in einer mehrjährigen Schaffenspause.

2011/12 kehrten Pulp mit einer Reunion-Tour auf die Bühne zurück. Cocker und Band traten unter anderem auf dem Primavera Festival in Barcelona, dem Melt (Ferropolis), dem Wireless Festival in London sowie dem Reading and Leeds Festivals auf. Die Tour endete am 8. Dezember 2012 mit einem Auftritt im Gründungsort Sheffield.[5] Das letzte Konzert ist Thema des Dokumentarfilms Pulp: A Film About Life, Death and Supermarkets von 2014. Seit dem letzten Auftritt der Band am 2. Februar 2013 in der Jonathan Ross Show war Pulp wieder inaktiv.

Im Juli 2022 kündigte Jarvis Cocker Konzerte von Pulp für 2023 an.[1]

Am 2. März 2023 starb Bassist Steve Mackey nach längerem Krankenhausaufenthalt im Alter von 56 Jahren.[6]

Die Reunion-Tour von Pulp begann am 26. Mai 2023 mit einem Auftritt in Bridlington.[7] Verstärkt wurde die Band von Andrew McKinney (Bass), Emma Smith (Gitarre und Violine) und Adam Betts (Gitarre, Perkussion und Keyboard).

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[8]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1983 It
Erstveröffentlichung: 18. April 1983
1987 Freaks
Erstveröffentlichung: 11. Mai 1987
1992 Separations
Erstveröffentlichung: 19. Juni 1992
1994 His ’n’ Hers UK9
Gold
Gold

(55 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 18. April 1994
1995 Different Class DE71
(9 Wo.)DE
AT24
(12 Wo.)AT
UK1
Vierfachplatin
×4
Vierfachplatin

(75 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 30. September 1995
1998 This Is Hardcore DE24
(6 Wo.)DE
AT20
(6 Wo.)AT
CH31
(5 Wo.)CH
UK1
Silber
Silber

(25 Wo.)UK
US114
(2 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 30. März 1998
2001 We Love Life DE25
(3 Wo.)DE
AT36
(3 Wo.)AT
CH78
(2 Wo.)CH
UK6
Silber
Silber

(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 22. Oktober 2001

Livealben, Kompilationen & EPs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[8]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK
1994 The Sisters EP UK19
(8 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 23. Mai 1994
1996 Countdown 1992–1983 UK10
(6 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 11. März 1996
2002 Hits UK71
Platin
Platin

(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 18. November 2002

Weitere Alben

  • 1993: Intro – The Gift Recordings
  • 1994: Masters of the Universe (Pulp On Fire 1985-86)
  • 1998: Pulp Goes to the Disco
  • 1998: Freshly Squeezed... the Early Years
  • 1998: Primal: The Best of the Fire Years 1983–1992
  • 1999: On Fire
  • 2003: Pulp It Up
  • 2006: The Peel Sessions
  • 2012: Party Clowns: Live in London 1991

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[8]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK
1993 Lipgloss
His ’n’ Hers
UK50
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 15. November 1993
1994 Do You Remember the First Time?
His ’n’ Hers
UK33
Silber
Silber

(8 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 21. März 1994
1995 Common People
Different Class
DE77
(4 Wo.)DE
CH42
(3 Wo.)CH
UK2
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(17 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 22. Mai 1995
Sorted for E's & Wizz / Mis-Shapes
Different Class
UK2
Silber
Silber

(13 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 25. September 1995
Disco 2000
Different Class
DE47
(17 Wo.)DE
AT14
(9 Wo.)AT
UK7
Platin
Platin

(17 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 27. November 1995
1996 Something Changed
Different Class
UK10
(10 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 25. März 1996
1997 Help the Aged
This Is Hardcore
UK8
(10 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 10. Dezember 1997
1998 This Is Hardcore
This Is Hardcore
UK12
(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 16. März 1998
A Little Soul
This Is Hardcore
UK22
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 8. Juni 1998
Party Hard
This Is Hardcore
UK29
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 7. September 1998
2001 Sunrise / The Trees
We Love Life
UK23
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 8. Oktober 2001
2002 Bad Cover Version
We Love Life
UK27
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 15. April 2002

Weitere Singles

  • 1983: My Lighthouse
  • 1983: Everybody's Problem
  • 1985: Little Girl (with Blue Eyes)
  • 1986: Dogs Are Everywhere
  • 1987: They Suffocate at Night
  • 1987: Master of the Universe
  • 1991: My Legendary Girlfriend
  • 1991: Countdown
  • 1992: O.U.
  • 1992: Babies (UK: SilberSilber)
  • 1992: Razzmatazz

Auszeichnungen für Musikverkäufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goldene Schallplatte

  • Spanien Spanien
    • 2024: für die Single Common People

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen)
Silber Gold Platin Ver­käu­fe Quel­len
 Spanien (Promusicae) 0! S  Gold1 0! P 30.000 elportaldemusica.es
 Vereinigtes Königreich (BPI)  5× Silber5  Gold1  8× Platin8 4.120.000 bpi.co.uk
Insgesamt  5× Silber5  2× Gold2  8× Platin8

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Owen Heatherley: These Glory Days. Ein Essay über Pulp und Jarvis Cocker. übersetzt von Sylvia Prahl. Edition Tiamat/Verlagshaus Klaus Bittermann, Berlin 2012, ISBN 978-3-89320-168-6.
  • Jarvis Cocker: Mother, Brother Lover – Lyrics. übersetzt von Michael Kerkmann. Berlin Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-8270-1157-2.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Pulp Reuniting for Shows in 2023, Jarvis Cocker Says auf pitchfork.com (abgerufen am 26. Juli 2022)
  2. Pulp’s Common People and Syriza: pop’s most intriguing mystery sorted? In: The Guardian. 7. Mai 2015.
  3. Das Mädchen, das Jarvis Cocker zu Pulps „Common People“ inspirierte, ist… In: Musikexpress. 8. Mai 2015.
  4. "Common People" von Pulp: Singt Jarvis Cocker über Frau Varoufakis? In: Süddeutsche Zeitung. 8. Mai 2015.
  5. Pulp turn back time at Sheffield homecoming gig auf nme.com (abgerufen am 5. Oktober 2018)
  6. Pulp-Bassist Steve Mackey ist tot. In: rollingstone.de. 2. März 2023, abgerufen am 2. März 2023.
  7. Pulp Reunite for First Show in 11 Years: Videos + Setlist auf consequence.net (abgerufen am 16. Juni 2023)
  8. a b c Chartquellen: DE AT CH UK US

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]