Región del Biobío

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Región del Biobío
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Lage
Symbole
Flagge
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Wappen
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Basisdaten
Staat Chile
Hauptstadt Concepción
Fläche 23.890,2 km²
Einwohner 1.557.414 (Zensus 2017)
Dichte 65 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 CL-BI
Webauftritt gorebiobio.cl
Politik
Regionalgouverneur Rodrigo Díaz Worner
Partei unabhängig
Koordinaten: 36° 48′ S, 72° 53′ W

Die Región del Biobío[1] (bis 2018 VIII. Región del Bío-Bío[2]) ist eine der insgesamt 16 Regionen von Chile. Die Hauptstadt der Region ist Concepción. Sie hat insgesamt 1.556.805 Einwohner (Stand Volkszählung 2017) auf einer Fläche von 23.890 km².[3][4]

Im Jahr 2018 wurde die Provinz Ñuble von der Región del Biobío abgespaltet und die eigenständige Región de Ñuble geschaffen.[5]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Region grenzt im Norden an die Región de Ñuble und im Süden an die Región de la Araucanía. Im Osten wird sie durch die Anden begrenzt und grenzt direkt an die argentinische Provinz Neuquén. Im Westen befindet sich der Pazifische Ozean. In der Andenkordillere befinden sich mit dem Vulkan Callaqui, dem Vulkan Antuco und dem Vulkan Copahue einige wichtige Vulkane. Der namensgebende Río Bío Bío ist der bekannteste Fluss. Er bildete früher die Grenze zum Mapuche-Gebiet. Weitere wichtige Flüsse und Seen sind der Río Laja und der Río Duqueco sowie der Lago Lanalhue, die Laguna de la Laja und der Lago Lleulleu.

Daneben befinden sich einige Naturschutzgebiete in der Region. Der wichtigste Nationalpark ist der Parque Nacional Laguna de la Laja im Osten der Region. Daneben befinden sich auch noch kleine Teile des Nationalpark Nahuelbuta in der Region, wobei sich der größte Teil der Fläche in der Región de la Araucanía befindet. Außerdem befinden sich einige Nationalreservate in der Region: Das Reserva Nacional Nonquén, das Reserva Nacional Altos de Pemehue, das Reserva Nacional Isla Mocha, das Reserva Nacional Ralco sowie das Reserva Forestal Ñuble.[6]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1550 gründete der spanische Konquistador Pedro de Valdivia die Stadt Concepción an der Mündung des Río Bío Bío. Die Spanier bauten die Stadt zur Festung aus, um ihre Macht im Gebiet der Mapuche zu festigen. Es folgten die Festungen Tucapel, Lebu, Angol, Purén und Arauco. Im Dezember 1553 griffen die Mapuche die Festung Tucapel an und töteten Pedro de Valdivia. 1554 zerstörten sie auch Concepción. Eine Stadt nach der anderen wurde von ihnen zerstört. Die Spanier bauten die Städte zwar wieder auf, wurden aber im Zuge des sogenannten Arauco-Krieges weiterhin angegriffen. 1602 entschied Gouverneur Alonso de Ribera den Río Bío Bío als Grenze zum Gebiet der Mapuche anzusehen. 1647 schlossen die Spanier mit ihnen einen Friedensvertrag.

1660 wurde Concepción von einem schweren Erdbeben zerstört. Die Mapuche griffen weiterhin spanische Festungen an. Erst die chilenische und argentinische Armee konnte ihren Widerstand 1878 entscheidend brechen. Ab jetzt können europäische Einwanderer gefahrlos südlich des Río Bío Bío siedeln. Am 20. Februar 1835 und am 22. Mai 1960 wurde die Küste um Concepción von großen Tsunamis und Erdbeben zerstört. Gerade letzteres, das auch als Großes Chile-Beben bekannt wurde, zog eine große Zerstörung nach sich. Schwer getroffen wurde Biobío auch beim Erdbeben am 27. Februar 2010.[7]

Im August 2015 beschloss die chilenische Regierung unter Präsidentin Bachelet, die bis dahin in der Región del Biobío verankerte Provinz Ñuble abzuspalten und eine eigene Región de Ñuble zu schaffen. Nach längeren Gerichtsstreitigkeiten trat das die Region schaffende Gesetz im September 2017 schließlich in Kraft, und zum 6. September 2018 wurde die Región de Ñuble eine eigenständige Region.[5]

Verwaltungsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Region unterteilt sich in nunmehr drei (bis zur Abspaltung von Ñuble im September 2018 vier) Provinzen: Die Provinz Concepción mit der Hauptstadt Concepción, deren Großraum knapp eine Million Einwohner umfasst, die Provinz Arauco mit der Hauptstadt Lebu sowie die Provinz Bío-Bío mit der Hauptstadt Los Ángeles, die mit über 200.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt der Region. Weitere wichtige Orte daneben sind Arauco, Cañete und Curanilahue mit jeweils etwas über 30.000 Einwohnern.[4] Mit insgesamt über 1,5 Millionen Einwohnern ist die Región del Biobío die am drittreichsten besiedelte Region Chiles nach der Metropolregion Santiago sowie der Región de Valparaíso.

Verwaltungsstruktur der Región del Biobío
Provinz Verwaltungszentrum Kommune Einwohner
(2017)[4]
Arauco Lebu 1 Arauco 36.257
2 Cañete 34.537
3 Contulmo 6.031
4 Curanilahue 32.288
5 Lebu 25.522
6 Los Álamos 21.035
7 Tirúa 10.417
Biobío Los Ángeles 8 Alto Biobío 5.923
9 Antuco 4.073
10 Cabrero 28.573
11 Laja 22.389
12 Los Ángeles 202.331
13 Mulchén 29.627
14 Nacimiento 26.315
15 Negrete 9.737
16 Quilaco 3.988
17 Quilleco 9.587
18 San Rosendo 3.412
19 Santa Bárbara 13.773
20 Tucapel 14.134
21 Yumbel 21.198
Concepción Concepción 22 Chiguayante 85.938
23 Concepción 223.574
24 Coronel 116.262
25 Florida 10.624
26 Hualpén 91.773
27 Hualqui 24.333
28 Lota 43.535
29 Penco 47.367
30 San Pedro de la Paz 131.808
31 Santa Juana 13.749
32 Talcahuano 151.749
33 Tomé 54.946

Wirtschaft und Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Concepción ist eine große Industrieregion. Wichtige Industriezweige sind die Stahl-, Kohle- und Petro-Industrie, sowie die Fischerei. Mehrere große Häfen wie beispielsweise in Talcahuano und Eisenbahnstrecken dienen der Versorgung Mittel-Chiles. Biobío ist Chiles größtes Wein-Anbaugebiet (siehe hierzu auch den Artikel Weinbau in Chile). Über die Ruta 5, die auch Teil der Panamericana ist, ist die Region mit dem Rest des Landes verbunden. Daneben befindet sich der Flughafen Concepción in der Region, von dem aus nationale und internationale Ziele angeflogen werden.

Der Tourismus spielt ebenfalls eine große Rolle. Die Küsten mit ihren weiten Stränden sind sehr beliebt, besonders die Fischerörtchen wie Cobquecura, Coliumo, Caleta, Tumbes und Tirúa. Der Küste vorgelagert befinden sich mehrere Inseln wie die Isla Quiriquina, welche sich im Besitz der chilenischen Marine befindet, die Isla Santa María, von Punta Lavapié aus zu erreichen, und die eindrucksvolle Isla Mocha, in deren Zentrum sich ein Naturreservat mit ein paar kleinen Lagunen befindet. Der Pferdekarren ist das gebräuchlichste Verkehrsmittel auf der Insel.

Die Gebiete östlich von Chillán an der argentinischen Grenze sind ideale Skigebiete, ganz besonders zu erwähnen ist das Skigebiet Nevados de Chillán. Die Anden erheben sich hier auf über 3000 Meter Höhe. Auch die Nationalparks und Naturreservate sind beliebte Touristenziele, besonders auch wegen der dort beherbergten Spezien wie den Zwerghirschen Pudú, dem Kondor, sowie dem Puma. Der mittelgroße Wasserfall Salto del Laja befindet sich zwischen Chillán und Los Angeles.

Fotogalerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Biobío Region – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ley N° 21.074 (Fortalecimiento de la regionalización del país). Diario Oficial de la República de Chile, 15. Februar 2018. https://bcn.cl/2f7d4 (Online in Biblioteca del Congreso Nacional de Chile, abgerufen am 22. Februar 2023)
  2. Ley N° 19.175 (Ley orgánica constitucional sobre gobierno y administración regional). Diario Oficial de la República de Chile, 11 Noviembre 1992. https://bcn.cl/2ltpi (Online in Biblioteca del Congreso Nacional de Chile, abgerufen am 19. Oktober 2023)
  3. Chile: Regionen und Agglomerationen - Einwohnerzahlen, Karten, Grafiken, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 14. April 2018.
  4. a b c WEB DISEMINACIÓN CENSO 2017. Abgerufen am 30. Dezember 2021.
  5. a b jutreras: Biblioteca del Congreso Nacional | SIIT | Creación de la XVI Región de Ñuble. Abgerufen am 30. Dezember 2021 (englisch).
  6. CONAF. Abgerufen am 30. Dezember 2021.
  7. Massive earthquake strikes Chile. In: news.bbc.co.uk. 28. Februar 2010, abgerufen am 24. Februar 2024 (englisch).