Rhône-Alpes

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Rhône-Alpes
Ehemalige französische Region (bis 2015)
Flagge der früheren Region Rhône-Alpes
Flagge der früheren Region Rhône-Alpes
Wappen der früheren Region Rhône-Alpes
Wappen der früheren Region Rhône-Alpes
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Lage der früheren Region Rhône-Alpes in Frankreich
Basisdaten
Heute Teil von Auvergne-Rhône-Alpes
Verwaltungssitz Lyon
Bevölkerung

 – gesamt 1. Januar 2021
 – Dichte

6.745.694 Einwohner
154,4 Einwohner je km²

Fläche

 – gesamt
 – Anteil an Frankreich:

43.698 km²
6,8 %

Départements 8
Arrondissements 25
Kantone 335
Gemeinden 2.874
Früherer ISO 3166-2-Code FR-V

Rhône-Alpes [ʀoːnˈalp] (deutsch Rhone-Alpen) war eine Region im Südosten Frankreichs, die nach dem Fluss Rhone und den Alpen benannt war. Die Region bestand aus den Départements Ain, Ardèche, Drôme, Isère, Loire, Rhône, Savoie und Haute-Savoie. Hinzu kam die Métropole de Lyon, die den Départements gleichgestellt ist. Die Region hatte eine Fläche von 43.698 km² und 6.745.694 Einwohner (Stand 1. Januar 2021). Ihre Hauptstadt war Lyon.

Die Region stellte nach den Regionen Französisch-Guayana und Midi-Pyrénées flächenmäßig die drittgrößte Frankreichs dar. Gemessen an der Einwohnerzahl und der Wirtschaftskraft lag sie an zweiter Stelle nach der Region Île-de-France.

Zum 1. Januar 2016 wurde die Region Rhône-Alpes mit der benachbarten Region Auvergne zur neuen Region Auvergne-Rhône-Alpes fusioniert.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Typisches Bild der Region

Die Region Rhône-Alpes grenzt im Nordosten an die Schweiz und im Osten auf dem Hauptkamm der Alpen an Italien (Piemont und Aostatal). Im Süden grenzt sie an die Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Wichtige Flüsse sind die Rhone, die Isère und die Saône. Mit der Schweiz teilt sich die Region auch den Genfer See.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beschreibung: Das Wappen ist gespalten und zeigt auf der linken Seite einen rot beflossten blauen Delfin, rechts einen silbernen Löwen: im blauen Schildhaupt balkenweis fünf goldene Lilien und im Schildfuß auf dem Spalt ein roter Schild mit einem weißen durchgehenden gemeinen Kreuz.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Region setzt sich aus historisch sehr verschiedenen Gebieten zusammen, die – abgesehen von einer gemeinsamen Zugehörigkeit zum frühmittelalterlichen Königreich Burgund – zu ganz verschiedenen Zeiten zu Frankreich kamen. Man unterscheidet das Lyonnais, die Dauphiné sowie Savoyen, das erst 1861 französisch wurde.

Mit der Einrichtung der Regionen in Frankreich entstand 1960 die Region Rhône-Alpes. 1972 erhielt die Region den Status eines Établissements public unter Leitung eines Regionalpräfekten. Durch die Dezentralisierungsgesetze von 1982 erhielten die Regionen den Status von Collectivités territoriales (Gebietskörperschaften), wie ihn bis dahin nur die Gemeinden und die Départements besessen hatten. Im Jahre 1986 wurden die Regionalräte erstmals direkt gewählt. Seitdem wurden die Befugnisse der Region gegenüber der Zentralregierung in Paris schrittweise erweitert.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rhône-Alpes ist mit ca. sechs Millionen Einwohnern nach der Île-de-France die französische Region mit der zweitgrößten Bevölkerungszahl.

Lyon bildet mit seinen Nachbargemeinden die drittgrößte städtische Agglomeration Frankreichs mit 1.348.832 Einwohnern. Darüber hinaus liegen in der Region die Agglomerationen um Grenoble (mit 419.334 Einwohnern an zwölfter Stelle in Frankreich) und um Saint-Étienne (mit 291.960 Einwohnern an 18. Stelle in Frankreich). Im Nordosten der Region gehören Annemasse und weitere französische Gemeinden zur grenzüberschreitenden Agglomeration um das schweizerische Genf mit 106.673 Einwohnern im französischen Teil.[1]

Im näheren Einzugsbereich (aire urbaine) von Lyon leben 1.648.216, in demjenigen von Grenoble 514.559 und in demjenigen von Saint-Étienne 321.703 Menschen.[2] Damit lebt fast die Hälfte der Bevölkerung der Region im näheren Einzugsbereich einer dieser drei Städte.

Der Bereich der Hochalpen im Osten der Region sowie die südlichen Teile der Region sind hingegen relativ dünn besiedelt.

Städte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die bevölkerungsreichsten Städte der Region Rhône-Alpes sind:

Stadt Einwohner (Jahr) Département
Lyon 522.250 (2021) Rhône
Saint-Étienne 172.718 (2021) Loire
Grenoble 157.477 (2021) Isère
Villeurbanne 156.928 (2021) Rhône
Annecy 131.715 (2021) Haute-Savoie
Vénissieux 66.363 (2021) Rhône
Valence 64.483 (2021) Drôme
Chambéry 59.856 (2021) Savoie
Vaulx-en-Velin 52.139 (2021) Rhône
Saint-Priest 48.822 (2021) Rhône
Bourg-en-Bresse 41.525 (2021) Ain

Politische Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Region Rhône-Alpes ist in acht Départements untergliedert:

Département Präfektur ISO 3166-2 Arrondissements Kantone Gemeinden Einwohner (Jahr) Fläche
(km²)
Dichte
(Einw./km²)
Ain Bourg-en-Bresse FR-01 4 43 419
663.202 (2021)
5.762 115,1
Ardèche Privas FR-07 3 33 339
331.415 (2021)
5.529 59,9
Drôme Valence FR-26 3 36 369
519.458 (2021)
6.530 79,5
Isère Grenoble FR-38 3 58 533
1.284.948 (2021)
7.431 172,9
Loire Saint-Étienne FR-42 3 40 327
769.029 (2021)
4.781 160,9
Rhône Lyon FR-69 2 54 288
1.893.692 (2021)
3.249 582,9
Savoie Chambéry FR-73 3 37 305
442.468 (2021)
6.028 73,4
Haute-Savoie Annecy FR-74 4 34 294
841.482 (2021)
4.388 191,8

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Vergleich mit dem Bruttoinlandsprodukt der Europäischen Union ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte die Region 2006 einen Index von 111,2 (EU-27 = 100).[3]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straßenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Autobahnnetz der Region Rhône-Alpes ist aufgrund der zentralen Lage der Region in Europa eines der dichtesten Frankreichs. So ist die A7 (auch „Autoroute du soleil“; deutsch „Sonnenautobahn“ genannt), die auf der Achse ParisLyonMarseille liegt, eine der meistbefahrenen Frankreichs und für regelmäßige Staus bekannt.

Schienenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alstom Coradia Duplex TER 2N der SNCF im Rhône-Alpes-Regionalverkehr

Die Region Rhône-Alpes verfügt über einen sehr guten Anschluss an das französische TGV-Netz: Richtung Süden über die LGV Méditerranée in Richtung Marseille und in Richtung Norden nach Paris über die LGV Rhône-Alpes bzw. LGV Sud-Est. Seit Dezember 2011 ist die LGV Rhin-Rhône nach Straßburg in Betrieb.

Öffentlicher Nahverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die drei größten Städte der Region (Lyon, Grenoble, Saint-Étienne) verfügen jeweils über ein Straßenbahn- und Busnetz. Die Hauptstadt Lyon verfügt darüber hinaus über eine U-Bahn.

Luftverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Region befinden sich mehrere kleine Flughäfen, von denen viele hauptsächlich im Winter durch Skitouristen benutzt werden.

Der mit Abstand größte Flughafen ist der Flughafen Lyon Saint-Exupéry, an zweiter Stelle folgt der Flughafen Grenoble Saint-Geoirs, der hauptsächlich von Billigflug- und Chartergesellschaften bedient wird.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rhône-Alpes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. insee.fr Stand: 1999
  2. insee.fr Stand: 1999
  3. Regionales BIP je Einwohner in der EU27. (PDF; 360 kB) Eurostat Pressemitteilung 23/2009

Koordinaten: 45° 33′ N, 5° 24′ O