Ria Schröder

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Ria Schröder (2019)

Ria Irmtraut Claudia Schröder[1] (* 7. März 1992 in Boppard) ist eine deutsche Politikerin (FDP). Sie war von 2018 bis 2020 Bundesvorsitzende der FDP-nahen Jugendorganisation Junge Liberale. Seit 2019 ist Schröder Beisitzerin im Bundesvorstand der FDP[2] und seit 2021 Mitglied des Bundestages.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schröder wuchs im Hunsrück in Rheinland-Pfalz auf und besuchte die staatlich anerkannte, private Ersatzschule CJD Christophorusschule Königswinter, wo sie Internatssprecherin war.[3] Ab 2010 absolvierte sie ein Studium der Rechtswissenschaft an der privaten Stiftungshochschule Bucerius Law School in Hamburg, das sie 2016 mit dem ersten Staatsexamen abschloss.[4] 2016 begann sie ein Studium in Kunstgeschichte und Italienisch an der Universität Hamburg.[5] Von 2016 bis 2021 war sie Mitarbeiterin in zwei Hamburger Kanzleien. Ab Dezember 2020 absolvierte Schröder das Rechtsreferendariat am Oberlandesgericht Celle, das sie im Dezember 2022 mit dem zweiten Staatsexamen abschloss. Im März 2023 erfolgte ihre Zulassung zur Rechtsanwaltschaft.

Politische Tätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schröder ist seit 2014 Mitglied im Landesvorstand der FDP Hamburg, seit 2015 Mitglied im Bundesvorstand der Jungen Liberalen und wurde am 27. April 2018 Bundesvorsitzende des FDP-nahen Jugendverbands. Sie setzte sich auf dem 56. Bundeskongress der Jungen Liberalen in Gütersloh mit 58,08 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen einen Gegenkandidaten durch. Schröder folgte auf Konstantin Kuhle, der nach seiner Wahl in den Deutschen Bundestag nicht mehr als Vorsitzender antrat. Zuvor war sie von 2014 bis 2016 stellvertretende Landesvorsitzende für Organisation der Jungen Liberalen Hamburg sowie zunächst Beisitzerin und später stellvertretende Bundesvorsitzende für Organisation im Bundesvorstand. Auf dem Bundeskongress 2019 wurde sie mit 56,6 Prozent ohne Gegenkandidaten wiedergewählt. Nachdem Schröder ankündigte, nach zwei Jahren als Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen nicht erneut anzutreten, wurde auf dem Bundeskongress im August 2020 in Bielefeld Jens Teutrine als ihr Nachfolger gewählt.[6]

Zur Bundestagswahl 2017 trat Schröder für die FDP auf Platz 4 der von Katja Suding angeführten Landesliste in Hamburg an. Zudem setzte sie sich innerparteilich mit ihrer Bewerbung um die Direktkandidatur für die FDP im Wahlkreis Hamburg-Eimsbüttel gegen Burkhardt Müller-Sönksen durch, der bis 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages gewesen war.[7] Sie verfehlte jedoch den Einzug in den Bundestag.[8] Für die Wahl zur Hamburger Bürgerschaft 2020 wurde Schröder auf Platz 7 der Landesliste der FDP Hamburg gewählt.[9] Den Einzug in die Hamburger Bürgerschaft verpasste sie jedoch, da ihre Partei an der 5-Prozent-Hürde scheiterte.[10] Zur Bundestagswahl 2021 bewarb sich Ria Schröder auf Platz 1 der Hamburger Landesliste der FDP. Sie konnte sich dabei gegen insgesamt drei andere Kandidaten nicht durchsetzen und wurde anschließend auf Listenplatz 2 gewählt.[11] Sie schaffte den Einzug in den Bundestag.[12]

Im 20. Deutschen Bundestag ist Ria Schröder die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion der Freien Demokraten.[13] Sie ist Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung.[14]

Politische Positionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schröder kritisierte den Vorschlag von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, eine doppelte Haltelinie für das Rentenniveau und die Beitragssätze bis 2025 festzusetzen, als „himmelschreiend ungerecht für die junge Generation“ und „nicht nachhaltig“.[15] Schröder ist Mitglied der Jungen Rentenkommission der Lobbyorganisation Die jungen Unternehmer.[16]

Schröder fordert eine Privatisierung von Teilen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.[17][18]

Während der COVID-19-Pandemie in Deutschland forderte sie die „unbürokratische Öffnung“ des BAföG als Soforthilfe für Studierende in finanziellen Notsituationen,[19] ein elternunabhängiges BAföG sei auch schon vor Corona „ohnehin die richtige Lösung“.[20]

Schröder gehörte zu der Gruppe von Bundestagsabgeordneten um Kristine Lütke, die im Vorfeld der Abschaffung des § 219a StGB in einem Video tanzend die Kopf-ab-Geste in die Kamera machte[21]. Das Video stieß auf Kritik. Medien und Politik sprachen von Geschmacklosigkeit angesichts des Themas, es renne keine Frau tanzend und singend zur Abtreibung[22] so Dorothee Bär. Das Video wurde danach von Lütke gelöscht. Lütke sprach von einem Missverständnis, während Schröder die Aktion verteidigte.[23]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ria Schröder – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landeslisten der Parteien in Hamburg – Der Bundeswahlleiter. Abgerufen am 17. September 2021.
  2. 022-BuVo 2-2-WG-Sammelwahl-Berlin.xls. In: FDP.de. 27. April 2019, abgerufen am 2. Mai 2019.
  3. CJD Christophorusschule Königswinter: Jugenddorfprogramm 2. Halbjahr 2008/2009. CJD Christophorusschule Königswinter, 2009, abgerufen am 7. Januar 2021.
  4. Tim Niendorf: Ria Schröder: Nicht nur meckern. Hrsg.: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 22. Februar 2020, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 17. März 2020]).
  5. Ricarda Breyton: Ria Schröder: Neue Juli-Chefin verrät ihre Agenda. Hrsg.: Die Welt. 30. April 2018 (welt.de [abgerufen am 27. Oktober 2018]).
  6. Süddeutsche Zeitung: Jens Teutrine neuer Bundesvorsitzender der Jungen Liberalen. Abgerufen am 29. August 2020.
  7. FDP-Hoffnung sticht Müller-Sönksen aus. In: Bild. 8. September 2016, abgerufen am 13. Mai 2018.
  8. Gewählte auf Landeslisten der Parteien in Hamburg. In: Bundeswahlleiter. 2017, abgerufen am 27. Oktober 2018.
  9. Alexander Fröhlich von Elmbach: Anna von Treuenfels-Frowein ist Spitzenkandidatin der FDP für die Bürgerschaftswahl 2020. In: FDP Hamburg. 28. September 2019, abgerufen am 29. Oktober 2019.
  10. NDR: Bürgerschaftswahl: FDP scheitert an Fünf-Prozent-Hürde. In: Norddeutscher Rundfunk. 24. Februar 2020, abgerufen am 22. Mai 2020.
  11. Nach Stichwahl: Michael Kruse ist FDP-Spitzenkandidat für Bundestagswahl, auf www.abendblatt.de, abgerufen am 24. April 2021.
  12. https://twitter.com/ria_schroeder/status/1442369939919097863. Abgerufen am 27. September 2021.
  13. Fachsprecher der Fraktion der Freien Demokraten. In: fdpbt.de. Abgerufen am 21. Dezember 2021.
  14. Deutscher Bundestag – Ria Schröder. In: bundestag.de. Abgerufen am 21. Dezember 2021.
  15. Junge Liberale: Rentenpaket „himmelschreiend ungerecht“ gegenüber der jungen Generation. In: Neue Osnabrücker Zeitung. 14. Juli 2018, abgerufen am 28. Januar 2019.
  16. DIE JUNGEN UNTERNEHMER gründen Junge Rentenkommission. Abgerufen am 28. Januar 2019.
  17. Geli Tangermann: FDP: Sollte Christian Lindner ein Amt abtreten, Frau Schröder? Hrsg.: Die Welt. 3. Januar 2020 (welt.de [abgerufen am 4. Januar 2020]).
  18. Ria Schröder: Holzen wir den ZDF-Fernsehgarten ab! In: Rheinische Post. 28. März 2019, abgerufen am 4. Januar 2020.
  19. Bafög-Höchstsatz für alle wäre eine Soforthilfe. In: Der Tagesspiegel. 21. April 2020, abgerufen am 23. April 2020.
  20. Yasmine M'Barek: Coronakrise – Schließt die Schulen, öffnet die Kitas! In: Der Freitag. 23. April 2020, abgerufen am 23. April 2020.
  21. Das Video der FDP Abgeordneten Christine Lütke zu § 219a. Abgerufen am 10. Februar 2022 (deutsch).
  22. Carlotta Vorbrüggen: Tanzen zu Paragraf 219a – FDP-Abgeordnete Lütke löscht Video nach Kritik. In: DIE WELT. 8. Februar 2022 (welt.de [abgerufen am 10. Februar 2022]).
  23. Tim Niendorf: Abtreibungen: FDP-Abgeordnete löscht umstrittenes 219a-Video. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 10. Februar 2022]).