Richard Westbrook

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Richard Westbrook 2023 in Le Mans
Der von Richard Westbrook beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2023 gefahrene Cadillac V-Series.R
Richard Westbrook im Prospeed-Porsche am Hungaroring 2009

Richard Westbrook (* 10. Juli 1975 in Chelmsford) ist ein britischer Automobilrennfahrer.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Richard Westbrook begann seine Motorsportkarriere 1986 im Kart. 1990 wurde er britischer Meister. 1993 nahm er an der Formula First, der Formel Renault und an der Formel Vauxhall Winterserie, in der er Vizemeister wurde, teil. In den folgenden beiden Jahren fuhr er in der Formula Opel Euroseries und erreichte zweimal den vierten Meisterschaftsplatz. 1996 bestritt er eine jeweils eine halbe Saison in der Österreichischen Formel-3-Meisterschaft und in der Deutschen Formel-3-Meisterschaft. 1999 war er Testfahrer in der Formel 3000.

Nach einer dreijährigen Motorsportpause stieg Westbrook von den Formelfahrzeugen zu den Sportwagen um und nahm 2002 an einzelnen Rennen im Porsche Supercup teil. Ab 2003 startete er im Britischen Porsche Carrera Cup und wurde in seiner ersten Saison mit neun Rennsiegen Vizemeister. Ein Jahr später holte er mit sieben Siegen den Titel. Trotz 13 Siegen gelang ihm 2005 die Titelverteidigung nicht und er wurde erneut Vizemeister. Außerdem nahm Westbrook wieder am Porsche Supercup teil und belegte mit zwei Rennsiegen den neunten Meisterschaftsplatz. 2006 gelang ihm der Durchbruch im Porsche Supercup: er kam bei jedem Rennen auf das Podium, feierte vier Rennsiege und gewann vorzeitig die Meisterschaft. Nebenbei bestritt Westbrook einige Rennen im Britischen Porsche Carrera Cup, in dem ein Rennen gewinnen konnte, und im Porsche Carrera Cup Deutschland, in dem er dreimal siegreich war. 2007 stand er, nun für das Team HISAQ Competition fahrend, nur zweimal ganz oben auf dem Siegerpodest des Porsche Supercup, verteidigte seinen Titel aber erfolgreich. Im Deutschen Porsche Carrera Cup gelang ihm nach fünf Rennsiegen die Vizemeisterschaft. Im selben Jahr bestritt Westbrook seine ersten Rennen in den Vereinigten Staaten. Er wurde Vierter beim 6-Stunden-Rennen von Watkins Glen und nahm außerdem unter anderem mit Richard Lietz am 24-Stunden-Rennen von Daytona teil. Dort fuhr er zunächst auf die Pole-Position der GT-Klasse und lag im Rennen zu Beginn weit vorne im Feld, wurde aber später durch einen Bremsenwechsel zurückgeworfen und beendete das Rennen somit nur als Zweiter in der seiner Kategorie.

In der Saison 2008 war Westbrook Werksfahrer für Porsche und steuert einen Porsche 997 GT3 RSR. Er bestritt die FIA-GT-Meisterschaft, die Le Mans Series und einige Rennen der American Le Mans Series. In jeder Meisterschaft konnte er mindestens einen Klassensieg feiern. Das 24-Stunden-Rennen von Daytona beendete er erneut als Zweiter in der GT-Klasse. Beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps fuhr er gemeinsam mit Marc Lieb und Emmanuel Collard auf den sechsten Gesamtplatz und den zweiten Platz in der GT2-Klasse. Im Team HISAQ Competition nahm er mit Emmanuel Collard, Marino Franchitti und Frank Stippler am 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring teil, fiel aber nach zwischenzeitlicher Führung aus. Im Zuge der Verkleinerung des Werksfahrerkaders wurde Westbrooks Vertrag bei Porsche 2009 nicht verlängert, blieb dem Fabrikat jedoch treu und fuhr nach einem Jahr Pause erneut im Porsche Supercup für das Team Jetstream Motorsport, bei denen er schon 2006 Meister wurde. Außerdem startete er für VICI Racing in der American Le Mans Series und für Prospeed Competition in der FIA-GT-Meisterschaft. Diese gewann er allein, da Porsche anordnete, dass sein Teamkollege Emmanuel Collard beim letzten Lauf in Zolder für Brixia Racing an den Start ging, um die Gewinnwahrscheinlichkeit zu erhöhen. Westbrook und Marco Holzer gewannen den letzten Meisterschaftslauf in ihrer Klasse, Collard wurde hingegen nur Sechster. Westbrook äußerte sich nach dem Rennen über die Situation: „Ich habe den Titel gewonnen, er ist nun nur Dritter in der Meisterschaft. Ich kann mich unter diesen Umständen noch nicht richtig über den Titel freuen, ich hoffe das kommt vielleicht morgen noch.“[1]

Für die Saison 2010 war zunächst geplant, dass Westbrook für Prospeed in der FIA GT2-Europameisterschaft und für JMW Motorsport auf einem Aston Martin V8 Vantage in der Le Mans Series startet. Durch die Absage der Europameisterschaft wechselte Prospeed ebenfalls in die Le Mans Series und Westbrook entschied sich zugunsten des belgischen Porsche-Teams.[2]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1990: Britischer Kart-Meister
  • 2004: Britischer Porsche-Carrera-Cup-Meister
  • 2006: Porsche-Supercup-Meister
  • 2007: Porsche-Supercup-Meister
  • 2009: GT2-Meister der FIA-GT-Meisterschaft

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
2010 ItalienItalien BMS Scuderia Italia SpA Porsche 997 GT3 RSR Deutschland Timo Scheider Deutschland Marco Holzer Rang 14
2011 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Corvette Racing Chevrolet Corvette C6.R Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Oliver Gavin Danemark Jan Magnussen Ausfall Unfall
2012 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Corvette Racing Chevrolet Corvette C6.R Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Oliver Gavin Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tommy Milner nicht klassiert
2013 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Corvette Racing Chevrolet Corvette C6.R-ZR1 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Oliver Gavin Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tommy Milner Rang 22
2014 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Corvette Racing Chevrolet Corvette C7.R Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Oliver Gavin Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tommy Milner Rang 20
2016 Vereinigte Staaten Ford Chip Ganassi Team USA Ford GT Australien Ryan Briscoe Neuseeland Scott Dixon Rang 20
2017 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ford Chip Ganassi Team USA Ford GT AustralienAustralien Ryan Briscoe Neuseeland Scott Dixon Rang 23
2018 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ford Chip Ganassi Racing Ford GT AustralienAustralien Ryan Briscoe Neuseeland Scott Dixon Rang 39
2019 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ford Chip Ganassi Racing USA Ford GT AustralienAustralien Ryan Briscoe Neuseeland Scott Dixon Rang 24
2020 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Aston Martin Racing Aston Martin Vantage GTE Danemark Nicki Thiim Danemark Marco Sørensen Rang 22
2021 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Glickenhaus Racing Glickenhaus SCG 007 LMH AustralienAustralien Ryan Briscoe FrankreichFrankreich Romain Dumas Rang 5
2022 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Glickenhaus Racing Glickenhaus SCG 007 LMH AustralienAustralien Ryan Briscoe FrankreichFrankreich Franck Mailleux Rang 3
2023 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Cadillac Racing Cadillac V-Series.R Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Alex Lynn Neuseeland Earl Bamber Rang 3

Sebring-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
2011 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Corvette Racing Chevrolet Corvette C6-ZR1 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Oliver Gavin Danemark Jan Magnussen Rang 14
2012 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Corvette Racing Chevrolet Corvette C6 ZR1 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Oliver Gavin Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tommy Milner Rang 20
2013 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Corvette Racing Chevrolet Corvette C6.R Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Oliver Gavin Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tommy Milner Rang 15 und Klassensieg
2014 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Spirit of Daytona Racing Chevrolet Corvette DP Kanada Michael Valiante Deutschland Mike Rockenfeller Rang 29
2015 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten VisitFlorida.com Racing Chevrolet Corvette DP Kanada Michael Valiante Deutschland Mike Rockenfeller Rang 3
2016 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ford Chip Ganassi Racing Ford GT AustralienAustralien Ryan Briscoe Neuseeland Scott Dixon Rang 14
2017 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ford Chip Ganassi Racing Ford GT AustralienAustralien Ryan Briscoe Neuseeland Scott Dixon Rang 10
2018 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ford Chip Ganassi Racing Ford GT AustralienAustralien Ryan Briscoe Neuseeland Scott Dixon Rang 13
2019 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ford Chip Ganassi Racing Ford GT AustralienAustralien Ryan Briscoe Neuseeland Scott Dixon Rang 15
2022 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten JDC-Miller MotorSports Cadillac DPi V.R FrankreichFrankreich Loïc Duval FrankreichFrankreich Tristan Vautier Rang 2
2024 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten JDC–Miller MotorSports Porsche 963 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Philip Hanson NiederlandeNiederlande Tijmen van der Helm Ausfall Kraftübertragung

Einzelergebnisse in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9
2012 Corvette Racing Chevrolet Corvette C6.R Vereinigte Staaten SEB Belgien SPA Frankreich LEM Vereinigtes Konigreich SIL Brasilien SAO Bahrain BAH Japan FUJ China Volksrepublik SHA
20 DNF
2013 Corvette Racing Chevrolet Corvette C6.R-ZR1 Vereinigtes Konigreich SIL Belgien SPA Frankreich LEM Brasilien SAO Vereinigte Staaten AUS Japan FUJ China Volksrepublik SHA Bahrain BAH
22
2014 Corvette Racing Chevrolet Corvette C7.R Vereinigtes Konigreich SIL Belgien SPA Frankreich LEM Vereinigte Staaten AUS Japan FUJ China Volksrepublik SHA Bahrain BAH Brasilien SAO
20
2016 Ford Ganassi Ford GT Vereinigtes Konigreich SIL Belgien SPA Frankreich LEM Deutschland NÜR Mexiko MEX Vereinigte Staaten AUS Japan FUJ China Volksrepublik SHA Bahrain BAH
20
2017 Ford Ganassi Ford GT Vereinigtes Konigreich SIL Belgien SPA Frankreich LEM Deutschland NÜR Mexiko MEX Vereinigte Staaten AUS Japan FUJ China Volksrepublik SHA Bahrain BAH
23
2018/19 Ford Ganassi Ford GT Belgien SPA Frankreich LEM Vereinigtes Konigreich SIL Japan FUJ China Volksrepublik SHA Vereinigte Staaten SEB Belgien SPA Frankreich LEM
39 24
2019/20 Aston Martin Racing Aston Martin Vantage GTE Vereinigtes Konigreich SIL Japan FUJ China Volksrepublik SHA Bahrain BAH Vereinigte Staaten AUS Belgien SPA Frankreich LEM Bahrain BAH
22 11
2021 Glickenhaus Racing Glickenhaus 007 LMH Belgien SPA Portugal POR Italien MON Frankreich LEM Bahrain BAH Bahrain BAH
30 4 5
2022 Glickenhaus Racing Glickenhaus 007 LMH Vereinigte Staaten SEB Belgien SPA Frankreich LEM Italien MON Japan FUJ Bahrain BAH
3
2023 Cadillac Racing Cadillac V-Series.R Vereinigte Staaten SEB Portugal POR Belgien SPA Frankreich LEM Italien MON Japan FUJ Bahrain BAH
4 4 5 3 10 10 11

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Richard Westbrook – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Oliver Runschke: Der traurige Champion. In: speedweek.com. 26. Oktober 2009, abgerufen am 3. Mai 2023.
  2. Oliver Runschke: Prospeed in der LMS. In: speedweek.com. 10. März 2010, abgerufen am 3. Mai 2023.