Rick James

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Rick James (1984)

Rick James (* 1. Februar 1948 als James Ambrose Johnson junior in Buffalo, New York; † 6. August 2004 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Sänger, Songwriter und Musikproduzent.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rick James war das dritte von acht Kindern einer ehemaligen Tänzerin und eines Arbeiters.[1][2] In den 1960er Jahren sang er in der Rockband Mynah Birds, in der Neil Young für kurze Zeit Gitarre spielte. Zwar hatte die Formation einen Vertrag mit Motown und nahm für das Label auch eine Platte auf, sie fiel jedoch auseinander, da James aber aufgrund einer Gefängnisstrafe wegen unerlaubten Entfernens von den US-Streitkräften nicht mehr zur Verfügung stand, kam es nicht zu der geplanten Veröffentlichung.[3]

Während der späten 1970er und frühen 1980er Jahre war er einer der erfolgreichsten Künstler des Musiklabels Motown. James’ musikalischer Stil war eine wilde Interpretation von Funkmusik und Rhythm and Blues (R&B), die er durch sein eigenwilliges Erscheinungsbild unterstützte. Im Jahr 1980 trat der damals noch recht unbekannte US-Musiker Prince bei James’ Fire-It-Up-Tour als Vorgruppe mit seiner Band auf.

James erreichte 1982 mit dem Titel Super Freak Platz eins der Billboard-Dance-Charts. Ein weiterer Erfolg war das von James geschriebene Lied Party All the Time, das er für Eddie Murphy produzierte. Drei Jahre später erreichte die Single Glow Platz eins der US-Dance-Charts. 1991 wurde er als Co-Autor von MC Hammers U Can’t Touch This, das auf James’ Hit Super Freak basiert, mit einem Grammy für den besten R&B-Song ausgezeichnet. 1997 unternahm James einen Comebackversuch. Während einer Tour im Jahr 1998 erlitt er jedoch einen Schlaganfall, der seine Laufbahn als Musiker weitgehend beendete.[1][4]

Neben seinen musikalischen Erfolgen sorgte James auch durch seinen ausschweifenden Lebensstil, insbesondere durch seinen exzessiven Drogenkonsum, für Aufsehen. In den 1990er Jahren wurde er zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Das Gericht befand ihn für schuldig, gemeinsam mit seiner damaligen Partnerin, Tanya Hijazi, eine junge Frau entführt und misshandelt zu haben. Dabei wurden dem Opfer mit dem heißen Ende einer Crackpfeife Verbrennungen zugefügt.[1] Er verbrachte drei Jahre im Folsom Prison im US-Bundesstaat Kalifornien.[4]

Durch Chappelle’s Show wurde James auch dem jüngeren Publikum bekannt. In der Show erzählte Charlie Murphy von diversen Eskapaden, die beide gemeinsam erlebt hätten. Zwischendurch wird dabei immer wieder ein Ausschnitt aus einem Interview mit James eingespielt, in dem er sagt: „Cocaine is a hell of a drug“ („Kokain ist eine höllische Droge“) und dann lacht.[5]

James starb am 6. August 2004 im Alter von 56 Jahren. Er erlag, wie eine Autopsie feststellte, einem Herzanfall, vermutlich eine Spätfolge seines exzessiven Drogenkonsums. Laut Autopsie stand er dabei unter dem Einfluss von neun verschiedenen Drogen; er hatte aber keine der Drogen in einer lebensbedrohlichen Dosis eingenommen.[6]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[7][8]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK  US  R&B
1976 Come Get It! US13
Gold
Gold

(36 Wo.)US
R&B3
(47 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 20. April 1976
mit The Stone City Band
Produzenten: Rick James, Art Stewart
1979 Bustin’ Out of L Seven US16
(27 Wo.)US
R&B2
(34 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 26. Januar 1979
Produzenten: Rick James, Art Stewart
Fire It Up US34
(20 Wo.)US
R&B5
(29 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 16. Oktober 1979
Produzenten: Rick James, Levi Ruffin
1980 Garden of Love US83
(10 Wo.)US
R&B17
(15 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 16. Juli 1980
Produzent: Rick James
1981 Street Songs US3
Platin
Platin

(74 Wo.)US
R&B1
(78 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 7. April 1981
Produzent: Rick James
1982 Throwin’ Down UK93
(2 Wo.)UK
US13
Gold
Gold

(23 Wo.)US
R&B2
(39 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 13. Mai 1982
Produzent: Rick James
1983 Cold Blooded US16
Gold
Gold

(29 Wo.)US
R&B1
(33 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 5. August 1983
Produzent: Rick James
1985 Glow US50
(26 Wo.)US
R&B7
(29 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: April 1985
Produzent: Rick James
1986 The Flag US95
(12 Wo.)US
R&B16
(17 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 18. April 1986
Produzent: Rick James
1988 Wonderful US148
(8 Wo.)US
R&B12
(19 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 5. Juli 1988
Produzent: Rick James
1997 Urban Rapsody US170
(1 Wo.)US
R&B31
(10 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 14. Oktober 1997
Produzenten: Rick James, Daniel LeMelle
2007 Deeper Still US185
(1 Wo.)US
R&B19
(9 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 15. Mai 2007
Produzent: Rick James

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1985: Das A-Team (Fernsehserie, Episode 4x06 Hinter Gittern), Rick James spielte sich selbst in einer Nebenrolle.
  • 1985: Musikvideo zu Eddie Murphys Party All the Time, worin er sich selbst spielt. (Offizielles Musikvideo auf YouTube)
  • 1999: Lebenslänglich (Life) als Spanky Johnson
  • 2007: Superfreak von Shine Louise Houston[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rick James – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c CNN.com - 'Super Freak' singer Rick James dies - Aug 6, 2004. Abgerufen am 15. Oktober 2020.
  2. Rick James Biography - life, family, children, school, mother, young, son, old, born - Newsmakers Cumulation. Abgerufen am 15. Oktober 2020.
  3. The Resurrection of Neil Young. Time, 26. September 2005, abgerufen am 20. Juli 2010 (englisch, Seite 3).
  4. a b 3 Men Who Found Fame Before, During, and After Their Time in Folsom Prison Jonny Cash Trail, aufgerufen am 7. Januar 2022
  5. youtube.com (Memento vom 25. Januar 2011 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt
  6. Ben Sisario: ARTS BRIEFING: HIGHLIGHTS; Rick James Autopsy Results (Published 2004). In: The New York Times. 18. September 2004, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 15. Oktober 2020]).
  7. Chartquellen: Singles UK US
  8. Joel Whitburn: Top R&B Albums 1965–1998, ISBN 0-89820-134-9.
  9. Superfreak. Abgerufen am 23. August 2020.