Rive Gauche

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Rive Gauche (französisch) bedeutet Linkes Ufer. In Bezug auf Paris bezeichnet der Begriff über das direkte Ufergebiet hinaus das südlich der Seine gelegene Stadtgebiet, wohingegen front de Seine, die Seinefront, den Straßenzug bezeichnet, dessen Bauten auf den Fluss blicken, und Rive Droite das nördliche der Seine gelegene Stadtgebiet, insbesondere die Gegend um die Grands Boulevards und die Champs-Élysées meint. Im engeren Sinn umfasst die Rive Gauche nur die Teile der Stadt links der Seine, die sich im Bereich des alten Zentrums befinden. Dazu gehören das Quartier Latin, die Umgebung der Kirche St. Germain-des-Prés und das Montparnasse-Viertel, also nicht die Randgebiete im Südwesten und Südosten der Stadt Paris.

Da auf der Rive Gauche seit dem Mittelalter die Sorbonne und viele weitere Bildungsinstitute entstanden sind, ist der Begriff auch mit der Vorstellung von einem Intellektuellen- und Künstlerviertel verknüpft, im Gegensatz zu der Rive Droite (Rechtes Ufer), auf der die alten Geschäftsviertel, aber auch die teuren Hotels und Restaurants und Vergnügungslokale der Stadt liegen.

Anordnung der Arrondissements

Die Uferstraße, die historischen Quais[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1313 entstanden als erste befestigte Uferstraßen der Quai de Nesle (heute Quai de Conti) und die frühere Rue de Seine (heute Quai des Grands-Augustins), an deren westlichem Ende unter Karl VI. (König von 1380 bis 1422) am Standort des heutigen Pont Saint-Michel die erste Steinbrücke der Stadt gebaut wurde.

Die Uferstraßen der Rive Gauche tragen innerhalb der Stadtgrenzen vom Osten zum Westen folgende Namen: Quai d’Ivry, Quai Panhard-et-Levassor, Quai François-Mauriac, Quai d’Austerlitz, Quai Saint-Bernard, Quai de la Tournelle, Quai de Conti, Quai des Grands Augustins, Quai Voltaire, Quai Anatole France, Quai d’Orsay, Quai Branly, Quai de Grenelle, Quai André Citroën und Quai d'Issy-les-Moulineaux.

Aufbau der künstlichen Inseln

Berges de la Seine, ein neuer Uferpark[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2013 wurde ein neuer Park an einem Uferabschnitt eingeweiht, die Promenade des Berges de la Seine. Zum Teil auf der ehemaligen Schnellstraße, zum Teil auf künstlichen Inseln angelegt soll der Park die Stadt wieder mit dem Flussufer verbinden. Dabei werden ökologische Gesichtspunkte berücksichtigt. Er befindet sich im 7. Arrondissement zwischen dem Pont de l’Alma und dem Musée d’Orsay. Nach dem Baubeginn 2008 wurden auf fest verankerten Pontons Gärten mit Sumpf- und ufernahen Pflanzen sowie Ruhe- und Sportzonen angelegt. Es gibt verschiedene anmietbare Veranstaltungsräume in Tipis und zum Wasser hin verglasten Containern. Die Pontons können sich dem Wasserstand entsprechend auf und ab bewegen.[1]

Die Bezirke (Arrondissements), die an der Rive Gauche liegen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Rive Gauche/Linke Ufer umfasst Teile folgender Stadtbezirke:

Die so genannte Left Bank[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der aus dem Französischen übersetzte englische Begriff Left Bank bezeichnet eine (vorrangig) US-amerikanische Künstlerszene, die im Paris der 1920er Jahre eine größere künstlerische, aber auch sexuelle Freiheit als in der Heimat fand. Zu den Künstlern, Schriftstellern und Verlegern, die dort verkehrten oder lebten, gehörten Ernest Hemingway, Henry Miller, Anaïs Nin, Djuna Barnes, Gertrude Stein, Janet Flanner, Elsa von Freytag-Loringhoven, Sylvia Beach, Bryher, Robert McAlmon und James Joyce.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Studie des Stadtplanungsbüros (L’Apur) zu den Berges de la Seine, 2010. Im Gegensatz zur autogerechten Stadt wird hier von einer Umgestaltung für Fußgänger gesprochen.