Rudi Lins

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Rudi Lins im Porsche 908 Langheck beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1969
Der Porsche 908 Spyder Langheck mit dem Rudi Lins gemeinsam mit Helmut Marko 1970 Gesamtdritter beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans wurde

Rudolf „Rudi“ Lins (* 28. Juni 1944 in Bludenz) ist ein ehemaliger österreichischer Autorennfahrer und Unternehmer.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rudi Lins wurde schon in jungen Jahren mit dem Phänomen Automobil konfrontiert. Sein Vater führte in Bludenz eine Volkswagen-Vertragswerkstätte und war einer der ersten Porsche-Händler Österreichs. Lins selbst machte eine Ausbildung zum Kraftfahrzeugmeister und begann Mitte der 1960er-Jahre eine Karriere im Motorsport. Die ersten Renneinsätze finanzierte er über den elterlichen Betrieb. 1965 wurde er auf einem Porsche 356 österreichischer Sportwagenmeister und sicherte sich ab 1966 dreimal in Folge in den Titel eines österreichischen Bergmeisters. Als er 1967 auf einem Porsche 906 Carrera 6 die Europa-Bergmeisterschaft für Sportwagen gewann, war er längst Werksfahrer bei Porsche.

Auf der Rundstrecke wurde er Ende der 1960er-Jahre zu einem erfolgreichen Sportwagenpiloten und gehörte zum illustren Kreis der Porsche-Werkspiloten. 1968 wurde er gemeinsam mit Vic Elford auf einem Porsche 910 Zweiter beim 1000-km-Rennen von Paris und 1969 mit Richard Attwood Vierter beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring sowie mit Joe Buzzetta Dritter beim 6-Stunden-Rennen von Watkins Glen. Beide Male war ein Porsche 908 das Einsatzfahrzeug. Seinen größten internationalen Erfolg feierte der Vorarlberger 1970 beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans, wo er als Partner von Helmut Marko den dritten Rang in der Gesamtwertung belegte.

Nach dem 1000-km-Rennen von Zeltweg 1971, das er gemeinsam mit Erwin Kremer als Zehnter beendete, erklärte er überraschend seinen Rücktritt. Die nächsten Jahre verbrachte er mit Abenteuerreisen und übernahm Mitte der 1970er-Jahre das elterliche Autohaus.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1968 Spanien 1945 Àlex Soler-Roig Porsche 907/8 Spanien 1945 Àlex Soler-Roig Ausfall Ölleck
1969 Deutschland Porsche System Engineering Porsche 908L Deutschland Willi Kauhsen Ausfall Kupplungsschaden
1970 Deutschland Martini International Racing Porsche 908/02 Langheck OsterreichÖsterreich Helmut Marko Rang 3 und Klassensieg

Sebring-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1968 Schweiz Valvoline Oil Company Porsche 910 Schweiz Karl Foitek Ausfall Unfall
1969 SpanienSpanien Escuderia Nacional S.C. Porsche 907 2.2 SpanienSpanien Àlex Soler-Roig Rang 4
1970 Deutschland Porsche Audi Porsche 917K Deutschland Hans Herrmann Ausfall Unfall

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
1965 Porsche 356 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien BOL Italien MON Italien MON Vereinigtes Konigreich RTT Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Italien MUG Deutschland ROS Frankreich LEM Frankreich REI Italien BOZ Deutschland FRE Italien CCE Schweiz OVI Deutschland NÜR Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI
10
1966 ÖASC Porsche 904 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien MUG Italien CCE Deutschland HOK Schweiz SIM Deutschland NÜR Osterreich ZEL
5
1967 ÖASC Porsche 906 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Deutschland HOK Italien MUG Vereinigtes Konigreich BRH Italien CCE Osterreich ZEL Schweiz OVI Deutschland NÜR
6
1968 Valvoline Racing
Gerhard Koch
Porsche
Àlex Soler-Roig
Porsche 910
Porsche 908
Porsche 907
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Italien TAR Deutschland NÜR Belgien SPA Vereinigte Staaten WAT Osterreich ZEL Frankreich LEM
DNF 9 4 9 20 5 DNF DNF
1969 Escuderia Nacional
German Racing
Porsche
Gérard Larrousse
Porsche Holding
Porsche 907
Porsche 908
Porsche 911
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten WAT Osterreich ZEL
DNF 4 DNF 21 13 4 DNF 3 5
1970 Porsche
Martini Racing
Porsche 917
Porsche 908
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten WAT Osterreich ZEL
DNF DNF 14 13 9 6 3 7 3
1971 Martini Racing
Joseph Greger
Kremer Racing
Porsche 917
Porsche 910
Porsche 911
Argentinien BUA Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
DNF 11 10

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michael Behrndt, Jörg-Thomas Födisch, Rainer Roßbach, Jost Neßhöver: Porsche Bergsport. Europa-Bergmeisterschaft 1957–1969. Delius Klasing, Bielefeld 2011, ISBN 978-3-7688-3361-5.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rudi Lins – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien