Ruhpolding

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Wappen Deutschlandkarte
Ruhpolding
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Ruhpolding hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 46′ N, 12° 39′ OKoordinaten: 47° 46′ N, 12° 39′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Traunstein
Höhe: 656 m ü. NHN
Fläche: 147,83 km2
Einwohner: 7153 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 48 Einwohner je km2
Postleitzahl: 83324
Vorwahl: 08663
Kfz-Kennzeichen: TS, LF
Gemeindeschlüssel: 09 1 89 140
Gemeindegliederung: 72 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausplatz 1
83324 Ruhpolding
Website: www.ruhpolding-rathaus.de
Erster Bürgermeister: Justus Pfeifer (CSU)
Lage der Gemeinde Ruhpolding im Landkreis Traunstein
KarteChiemseeLandkreis Berchtesgadener LandLandkreis RosenheimLandkreis AltöttingLandkreis Mühldorf am InnWaginger SeeWonnebergWaging am SeeVachendorfUnterwössenÜbersee (Chiemgau)TrostbergTraunsteinTraunreutTittmoningTaching am SeeTachertingSurbergStaudach-EgerndachSiegsdorfSeeon-SeebruckSchnaitseeSchlechingRuhpoldingReit im WinklPittenhartPetting (Gemeinde)PallingObingNußdorf (Chiemgau)MarquartsteinKirchanschöringKienberg (Oberbayern)InzellGrassauGrabenstättFridolfingEngelsbergChiemingBergen (Chiemgau)Altenmarkt an der AlzÖsterreichÖsterreichÖsterreich
Karte

Ruhpolding ist mit 147,84 Quadratkilometern die flächenmäßig größte Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Traunstein. Der gleichnamige Hauptort liegt im Ruhpoldinger Talkessel – dem Miesenbacher Tal – der Chiemgauer Alpen. Ruhpolding ist ein überregional bekannter Kur- und Fremdenverkehrsort und Sitz der Gemeindeverwaltung.

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Ruhpolding leitet sich aus dem bajuwarischen „Rupoltingin“ ab und bedeutet „bei den Leuten des berühmten Starken“ (Ru(d) = berühmt, pold = stark bzw. kräftig, ingin = Leute des). Der Aussprache des Bairischen gemäß wird der Ortsname korrekterweise auf der ersten Silbe betont (Rùhpolding) und nicht auf der zweiten Silbe (Ruhpòlding). Im lokalen Dialekt wird der Ortsname als [rbbàding] ausgesprochen (Unterstreichung kennzeichnet Betonung; à steht für ein sehr helles a).[2]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ruhpolding vom Unternberg (1425 m) nach Nordosten zum Zeller Berg (1065 m) und den Flyschbergen Zinnkopf (1227 m) und Teisenberg (1333 m)
Blick auf Ruhpolding von unterhalb der Raffner Alm – über Weingarten in Richtung Zinnkopf
Ruhpolding von Süden – Blick vom Adlerhügel (772 m) über Buchschachen in Richtung Kirchberg
Ruhpolding aus südöstlicher Richtung

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Ruhpolding wird von folgenden Nachbargemeinden umgeben:

Bergen, Staudach-Egerndach Siegsdorf Inzell
Unterwössen Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Reit im Winkl Unken Schneizlreuth

Sie ist Grenzgemeinde zum Land Salzburg in Österreich. Nachbargemeinden sind in Deutschland Siegsdorf, Inzell, Schneizlreuth, Reit im Winkl, Unterwössen, Staudach-Egerndach und Bergen. Im Süden liegt die österreichische Gemeinde Unken.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde besteht aus 72 Gemeindeteilen,[3] die sich wie folgt auf die drei Gemarkungen verteilen:[4]

Gemarkung Ruhpolding
≈ ursprüngliche Gemeinde
Ruhpolding
(1818–1882)
Gemarkung Vachenau
≈ ehemalige Gemeinde
Vachenau
(1818–1882)
Gemarkung Zell
≈ ehemalige Gemeinde
Zell
(1818–1882)
  • Am Wundergraben
  • Bacherwinkl
  • Bibelöd
  • Blicken
  • Brand (nordwestl. Teil)1
  • Brandstätt
  • Buchschachen
  • Egg
  • Gruttau
  • Haßlberg
  • Hinterreit
  • Hocherbalm
  • Lohen
  • Maiergschwendt
  • Mühlwinkl
  • Neustadl
  • Obergschwendt
  • Ruhpolding
  • Steinberg
  • Steinbergalm
  • Urschlau
  • Wiesen
1 
Der Gemeindeteil Brand erstreckt sich über die Gemarkungen Ruhpolding und Vachenau

Der Gemeindeteil Ramsen (ehemalige Gemeinde Zell) wurde mit Wirkung vom 1. Dezember 1996 in die östliche Nachbargemeinde Inzell umgegliedert.[5]

Die Gemarkungen der drei ursprünglichen Gemeinden aus denen 1882 das vergrößerte Gemeindegebiet entstand, bestehen in ähnlicher Abgrenzung fort. Am 1. Januar 1970 wurden drei unbewohnte gemeindefreie Gebiete, die jeweils eine namensgleiche Gemarkung sind, in die Gemeinde Ruhpolding eingegliedert.

Gemarkungs-
schlüssel
Gemarkung Fläche[6]
km²
Eingemeindung
9875 Ruhpolding 28,75 -
9876 Vachenau 14,80 1. Januar 1882
9877 Zell 18,70 1. Januar 1882
9878 Seehauser Forst 28,57 1. Januar 1970
9874 Urschlauer Forst 26,28 1. Januar 1970
9879 Zeller Forst 30,88 1. Januar 1970
  Gemeinde Ruhpolding 147,83  

Der Seehauser Forst umschließt drei Exklaven der Gemarkung Vachenau:

  • Wiedmooser (Widdmoser) Mahd?
  • Förchensee mit dem Weiler Seehaus
  • Spitzau-Alpe

Der Urschlauer Forst umschließt vier Exklaven der Gemarkung Ruhpolding:

Topographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der tiefste Punkt der Gemeinde mit rund 630 Meter liegt an der Weißen Traun kurz vor Eisenärzt, ihr höchster Punkt mit 1961 Meter ist der Gipfel des Sonntagshorns im Süden. Die maximale Höhendifferenz beträgt 1331 Meter. Das Ortszentrum befindet sich auf 656 Meter Meerhöhe.

Berge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Voderlahnerkopf (1907 m), Reifelberg (1883 m) und Dürrnbachhorn (1776 m) vom Sonntagshorn (1961 m) aus gesehen.
Blick vom Seekopf (1173 m) zur gegenüberliegenden Schlösselschneid (1416 m), dahinter die Hörndlwand (1684 m). Im Hintergrund das Kaisergebirge.

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fließgewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Urschlauer Achen bei Ruhpolding-Brandstätt, Blick nach Nordwesten Richtung Adlerhügel (772 m)

Der Ruhpoldinger Talkessel wird von der Weißen Traun entwässert – hervorgegangen aus Seetraun und Fischbach. Ihr bedeutendster Nebenfluss ist die linksseitig einmündende Urschlauer Achen. Ausnahmen sind die im äußersten Nordwesten der Gemeinde entspringende Weiße Achen, die nach Nordnordosten in Richtung Bergen und Chiemsee zieht und der Froschbach, der zur Roten Traun hin abfließt. Ein Spezialfall ist ferner der Große Wappbach im äußersten Südwesten, der im Weitsee endet.

Einzugsgebiet Weiße Traun:

Vom Einzugsgebiet der Weißen Traun unabhängig:

Seen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Blick über den Froschsee nach Westen zur Ortschaft Point und dem Auer Berg (903 m)

An Seen sind zu erwähnen:

Almen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kaitlalm an der Südseite des Rauschbergs

Auf dem Gemeindegebiet von Ruhpolding befinden sich folgende Almen, die großteils noch bewirtschaftet und teilweise auch bestoßen sind:

Darüber hinaus sind in abgelegenen Berggegenden einige Bergwacht- und Diensthütten vorhanden.

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Klima in Ruhpolding – nach Köppen-Geiger ein feuchtes Kontinentalklima (D-Klima) – ist gemäßigt und für deutsche Verhältnisse relativ mild. Das ganze Jahr über werden erhebliche Niederschläge registriert. Die Jahres-Durchschnittstemperatur beträgt 7,6 °C. Innerhalb eines Jahres gibt es durchschnittlich 1840 mm Niederschlag.[7]

Im Jahr 2009 war der Ortsteil Seehaus gemäß der Wetterbilanz des Deutschen Wetterdienstes mit einer Niederschlagshöhe von 2456 Millimeter (entspricht 2456 Liter/m²) der nasseste Ort Deutschlands.[8] Der langjährige Durchschnitt liegt dort bei 2230 mm. Seehaus liegt fünf Kilometer südlich von Ruhpolding in einem engen schattigen Talkessel, weshalb es dort zu mehr Stauregen und Schneefall kommt.

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die unweit des Alpennordrandes gelegene Gemeinde Ruhpolding kann geologisch zwei sehr unterschiedlichen Terranen zugeordnet werden. Im Nordosten ihres sehr großen Gemeindegebiets hat sie noch Anteil an der rhenodanubischen Flyschzone mit ihren sanft gerundeten, mittelgebirgsartigen Geländeformen, wie beispielsweise am Zinnkopf. Der Löwenanteil der Gemeinde befindet sich jedoch in den Nördlichen Kalkalpen, die hier in Tirolikum und Bajuvarikum unterteilt werden. Beide Einheiten sind tektonische Deckenkomplexe, die während der gegen Nordwest gerichteten alpinen Deckenstapelung in der ausgehenden Unterkreide angelegt und im Oberen Eozän auf die Flyschzone gepresst wurden. Das Tirolikum überfährt seinerseits das Bajuvarikum und bildet somit die höher liegende Staufen-Höllengebirgs-Decke, die im Südosten anzutreffen ist. Ihre aus Wettersteinkalk des mitteltriassischen Ladiniums aufgebaute Deckenstirn verläuft in etwa in ostnordöstlicher Richtung vom Hochkienberg über Rauschberg bis hin zum Zwiesel und Hochstaufen. Das Bajuvarikum nimmt den gesamten Zentral- und Westteil der Gemeinde ein und kann seinerseits in zwei Deckenkomplexe unterteilt werden – die Lechtal-Decke im Süden und die Allgäu-Decke im Norden. Die Allgäu-Decke überschiebt die Flyschzone, stellt aber nur noch ein schmales Band dar und ist am Zeller Berg einzusehen. Die Lechtal-Decke ist weit umfangreicher und bildet mehrere Sattel- und Muldenzüge (bzw. deren abgerissene Flanken), die vom Westen in Ostsüdost-Richtung in den Ruhpoldinger Talkessel hereinziehen. Sehr schöne Beispiele hierfür sind die Thorau- und die Haaralmschneid. Der Hochfelln ist eine Einsattelung im Stirnbereich der Lechtal-Decke, die im Wesentlichen von Hauptdolomit des obertriassischen Noriums unterlagert wird. Seinen Gipfel krönen jedoch aufgeschobener Oberrhätkalk und Unterjura. Der höchste Berg Ruhpoldings – das 1961 Meter hohe Sonntagshorn – gehört zur tirolischen Staufen-Höllengebirgs-Decke und baut sich aus flach nach Süden einfallenden Hauptdolomit an seiner Basis auf, die Gipfelpyramide besteht aber aus Plattenkalk.

Quartäre Kaltzeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kaltzeiten des Quartärs sind in der Gemeinde Ruhpolding ausgiebigst durch Moränen, Trogtäler, Hängetäler und Kare dokumentiert. Nachweisen lassen sich die beiden letzten Vereisungen, die Riß- und die Würm-Kaltzeit, wobei die Riß-Kaltzeit wesentlich einschneidender in ihren Auswirkungen war – zu erkennen an ihrer Endmoräne bei Gastag und Gschwend kurz vor Eisenärzt, die wesentlich weiter nach Norden vorgedrungen war als die Endmoräne der Würm-Kaltzeit bem Ortsteil Vordermiesenbach. Wahrscheinlich ist auch noch auf eine ältere Kaltzeit zu schließen, da östlich von Eisenärzt unterhalb einer Riß-Schotterterrasse verhärtete Nagelfluhschotter angetroffen werden. Dass die eiszeitlichen Gletscher eindeutig aus dem Zentralalpengebiet kamen, wird durch zahlreiche Kristallin-Erratika bewiesen. Von großer Bedeutung für den Ruhpoldinger Talkessel waren zweifellos der Seetraun-Gletscher, der rechterhand vor Erreichen des Talkessels den Fischbach-Gletscher aufnahm, sowie linkerhand der Urschlauer-Achen-Gletscher, der sich erst kurz vor Ruhpolding mit dem aus Seetraun- und Fischbach-Gletscher hervorgegangenen Weißtraungletscher vereinigte. Seetraun-Gletscher und Urschlauer-Achen-Gletscher standen mit dem Tiroler-Ache-Gletscher in Verbindung und der Fischbach-Gletscher mit dem Saalach-Gletscher. Die Riß-zeitlichen Maximalstände des Ferneises betrugen 1200 Meter über N. N. beim Ortsteil Seehaus, noch 1000 Meter in der Laubau und 800 Meter in Ruhpolding. Der Riß-Gletscher hatte folglich im Ortskern immerhin noch eine Dicke von rund 150 Meter aufzuweisen.[9]

Ruhpolding-Formation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Ruhpolding wurde die Ruhpolding-Formation benannt, ein oberjurassischer Radiolarit des Oxfordiums. Dieses Tiefwassersediment markiert einen gravierenden Einschnitt im Sedimentationsgeschehen der Nördlichen Kalkalpen, der als Ruhpoldinger Wende bezeichnet wird. Die Formation hat im gesamten Alpenraum eine weite Verbreitung und fungiert dann im weiteren Sinne als Ruhpolding-Gruppe.

Naturschutz und Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutscher Fransenenzian (Gentianella germanica)

Der gesamte Südabschnitt der Gemeinde Ruhpolding inklusive der Massive von Sonntagshorn, Dürrnbachhorn und Gurnwandkopf/Hörndlwand ist seit 1955 in das riesige Naturschutzgebiet Östliche Chiemgauer Alpen mit der Nummer NSG-00069.01 integriert. Unmittelbar nördlich schließt sich seit 1956 ein Landschaftsschutzgebiet mit der Nummer LSG-00079.01 an. Es schützt im Abschnitt Zwing (Nachbargemeinde Inzell) bis Sichertsau (bzw. Sichernau – südlich Laubau) einen Landschaftsstreifen beiderseits der Deutschen Alpenstraße (hier B 305). Unter der Bezeichnung Extensivwiesen um Ruhpolding kann die Gemeinde seit 2008 unter Natura 2000 ein FFH-Gebiet unter der Nummer 8241-371 aufweisen. Dieses 105,61 Hektar große Areal gliedert sich in 9 vereinzelte Teilbereiche unterschiedlicher Größe, wobei 7 der Gemeinde Ruhpolding angehören. Die Extensivwiesen gruppieren sich um die Ortschaften Lohen, Vordermiesenbach, Obergschwendt, Hinterreit, Maiergschwendt, Geiern und Glockenschmiede. Sie beinhalten die Lebensraumtypen kalkreiche Niedermoore, Kalk-(Halb-)Trockenrasen und ihre Verbuschungsstadien (mit orchideenreichen Beständen), magere Flachland-Mähwiesen und Berg-Mähwiesen.

Da die Gemeinde eine sehr vielseitige Geologie besitzt, wurden auch zahlreiche schützenswerte Geotope ausgewiesen. Hierunter beispielsweise der Marmorsteinbruch vom Haßlberg, die Gletscherüberprägungen im Auwald am Taubensee, die Sandreiße am Rauschberg, die Hochmoore von Gstatt (Pfitzen) und Röthelmoos, die Uvala am Gurnwandkopf und viele andere mehr. Sie sind alle im Hauptartikel Geologie von Ruhpolding angeführt.

Folgende sehr seltene und schützenswerte Pflanzentaxa treten im Bereich der Gemeinde Ruhpolding auf: der Zerschlitzte Streifenfarn (Asplenium fissum) am Lödensee, Hochkienberg und Rauschberg, die Finger-Zahnwurz (Cardamine pentaphyllos) am Seekopf, die Haarstielige Segge (Carex capillaris) am Lödensee, der Deutsche Fransenenzian (Gentianella germanica), das Drachenmaul (Horminum pyrenaicum) und die Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus) am Fischbach, der Streifhaarige Löwenzahn (Leontodon hispidus subsp. dubius) am Teisenberg, der Holzapfel (Malus sylvestris) am Lödensee und das Gewöhnliche Biterkraut (Picris hieracioides subsp. umbellata) am Teisenberg.

An Kulturdenkmälern verfügt die Gemeinde Ruhpolding über das Kalkflachmoor und die Kalkquellfluren nordwestlich von Brand (Nummer ND-01268), das bereits als Geotop erwähnte Hoch- und Übergangsmoor östlich von Gstatt (Nummer ND-01269) und die unter Schutz stehenden drei Linden vor der Kirche St. Valentin im Gemeindeteil Zell.[10]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung des heutigen Ortsteils Buchschachen stammt aus dem Jahr 924. Das Gut Ruhpoldingen wurde um 1193 zum ersten Mal erwähnt. Seit 1585 wurde im Gemeindegebiet Erz abgebaut. Im Jahre 1882 wurden die 1818 gegründeten Gemeinden Ruhpolding (Westen), Vachenau (Süden) und Zell (Osten) zu einer politischen Gemeinde vereinigt.

Bis zum 31. Dezember 1881 gab es im Tal der Bayerischen Traun, auch Miesenbachertal genannt, drei Ortschaften. Diese schlossen sich zum 1. Januar 1882 zur Großgemeinde Ruhpolding zusammen.[11] Die Namensfindung war nicht einfach, da keine der drei selbstständigen Gemeinden Ruhpolding, Vachenau und Zell ihren Namen aufgeben wollte – so gab es damals drei Bürgermeister und drei Freiwillige Feuerwehren. Letztendlich einigte man sich jedoch auf Ruhpolding; hier befanden sich die Pfarrkirche und der Friedhof, das 1821 entstandene erste Schulhaus und die Posthalterei (im jetzigen Hotel Zur Post). 1895 wurde die Eisenbahnlinie nach Traunstein eröffnet.

Im Jahr 1933 wurde die Gemeinde Ruhpolding für den Fremdenverkehr entdeckt (siehe Abschnitt Tourismus).

Am 1. Januar 1970 wurden drei gemeindefreie Gebiete aufgelöst und nach Ruhpolding eingegliedert und damit die Gemeindefläche mehr als verdoppelt:

Diese bis zum 31. Dezember 1969 gemeindefreien Gebiete und die bis 1882 bestehenden Gemeinden Vachenau und Zell bestehen als Gemarkungen innerhalb der Gemeinde Ruhpolding fort. Zusammen mit der Gemarkung Ruhpolding, die etwa der Gemeinde Ruhpolding in ihren ursprünglichen Grenzen vor 1882 entspricht, gibt es somit sechs Gemarkungen.

Durch die Eingliederung von Seehauser und Zeller Forst dehnte sich die erweiterte Gemeinde bis zur österreichischen Grenze, speziell bis zur Gemeinde Unken im Bundesland Salzburg aus.

Im Jahre 1978 entstand die Ruhpoldinger Eissporthalle. Im selben Jahr wurde das Biathlon-Leistungszentrum fertiggestellt. Im Jahre 1979, mit den ersten Biathlon-Weltmeisterschaften, wurde Ruhpolding als Biathlonort international bekannt.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 6151 auf 7058 um 907 Einwohner bzw. um 14,8 %.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rathaus Ruhpolding

Im Gemeinderat sind die Sitze seit der Kommunalwahl vom 16. März 2014 mit einer Wahlbeteiligung von 60,7 % wie folgt verteilt:[12]

Partei CSU SPD VRB* Gesamt
2014 Sitze 8 7 5 20
Stimmenanteil 39,2 % 34,9 % 25,9 % 100 %

Nach der Kommunalwahl vom 15. März 2020 mit einer Wahlbeteiligung von 66,9 % stellt sich im Gemeinderat die Situation jetzt wie folgt dar:

Partei CSU SPD VRB* Grüne Gesamt
2020 Sitze 10 4 4 2 20
Stimmenanteil 45,3 % 21,4 % 19,6 % 13,7 % 100 %
* 
Vereinigung Ruhpoldinger Bürger

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erster Bürgermeister ist seit 2020 Justus Pfeifer (CSU). Bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 wurde dieser als gemeinsamer Kandidat von CSU und VRB mit 66,06 % der gültigen Stimmen gewählt. Er löste Claus Pichler (SPD) ab, der diese Wahl verloren hatte.[13]

Ehemalige Bürgermeister und ihre Amtszeiten
Mathias Huber (* 1854, † 14. März 1921)
Georg Eisenberger (* 28. März 1863, 1. Mai 1945)
  • ?–1893: Anton Pointner (Deutsche Zentrumspartei)
  • 1893–1906: Mathias Huber (Waldbauernbund, später BBB)
  • 1906–1919: Georg Eisenberger (BBB)
  • 1919–1933: Bartholomäus Schmucker
  • 1933 bis Kriegsende: Anton Kreidl, Josef Wallner, Karl Huber
  • 1945 und 1946: Alois Rappl, Valentin Plenk, Fritz Grübl
  • 1946–1966: Josef Mayer (CSU)
  • 1966–1970: Leonhard Schmucker (CSU), (dann von 1970 bis 1990 Landrat im Landkreis Traunstein)
  • 1970–1972: Anton Stengel (UW)
  • 1972–1978: Franz Schneider (SPD)
  • 1978–1996: Herbert Ohl (CSU)
  • 1996–2002: Gerhard Hallweger (SPD)
  • 2002–2008: Andreas Hallweger (CSU)
  • 2008–2020: Claus Pichler (SPD)
  • seit 2020: Justus Pfeifer (CSU)

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „In Rot eine aus grünem Dreiberg wachsende goldene Linde, deren Stamm oben mit einem durchgehenden silbernen Wellenbalken, darunter mit einem silbernen Schild überdeckt ist; darin ein schwebendes rotes Kreuz, belegt mit einem silbernen Griesbeil an goldenem Griff.“[14]
Wappenbegründung: Der grüne Dreiberg versinnbildlicht die drei ehemaligen Gemeinden Ruhpolding, Vachenau und Zell. Die goldene Linde stellt die neue Gemeinde Ruhpolding dar. Der silberne Querfluss weist auf die Traun hin, die das Miesenbachertal durchschneidet. Das silberne Schildchen mit dem goldbegrifften silbernen Griesbeil spielt auf die Steinkreuze vor der St. Valentinskirche an, wo man ehedem eine Dingstätte vermutete.[15]

Partnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof Ruhpolding (vor der Renovierung im Jahr 2016)

Im Süden der Gemeinde verläuft die Deutsche Alpenstraße B 305. Die Bundesautobahn 8 ist etwa sieben Kilometer entfernt. Seit Ende 2008 verläuft durch den Ort ein 366 Meter langer Tunnel („Schlosstunnel“), der den Ortskern deutlich vom Verkehr entlastet.[16]

Ruhpolding ist der Endpunkt der Bahnstrecke Traunstein–Ruhpolding. Vom 18. Mai 1923 bis zum 31. Dezember 1931 verlief weiter noch die Waldbahn nach Reit im Winkl.

Bildungseinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Ruhpolding gibt es zwei Schulen. An der Volksschule Ruhpolding wird Grund- und Hauptschulunterricht angeboten. Die Förderschule St. Valentin unterrichtet Kinder und Jugendliche in den Klassenstufen 1–12 mit einem Förderschwerpunkt auf geistige Entwicklung.[17]

Freizeit- und Sportanlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zirmbergschanzen unterhalb des Zirmbergrückens
  • Biathlon-Leistungszentrum (BLZ) Chiemgau-Arena mit der Großen Zirmbergschanze (K-Punkt 115 m) und vier weiteren Skisprungschanzen
  • Kabinenbahn zum Rauschberg (1671 m) mit der schwierigen Skiabfahrt Rossgasse
  • Sesselbahn zum Unternberg (1425 m) mit Skigebiet (3 Lifte), Beschneiungsanlage[18][19]
  • Skigebiet Westernberg mit Beschneiungsanlage und Snowtubinganlage[20]
  • Gleitschirmfliegen und Gleitschirmflugschulen
  • Biathlon-Weltcup Biathlon in Ruhpolding
  • Im Winter Langlaufloipen im Drei-Seen-Gebiet sowie in und rund um Ruhpolding. Sowie in der Chiemgau-Arena mit Flutlicht
  • Sporthalle mit Leistungszentrum für den Schießsport
  • Eissporthalle
  • Erlebnis- und Wellnessbad Vita Alpina mit Freibad, Therme und Saunalandschaft. Erstes Wellenbad in den Alpen.
  • Golfplatz im Gemeindeteil Zell: 86 Hektar große Par-72-Anlage des Golfclubs Ruhpolding mit 18 Spielbahnen und der mit 570 m längsten Bahn im Chiemgau[21]
  • Freizeitpark Ruhpolding: Der Park wurde 1967 eröffnet und bietet heute Bergachterbahn, Rutschen und Abenteuer-Spielgelände im Bergwald bei Brand. In der Nähe des Parks beginnt zudem der Märchenwanderweg.[22]
  • Freizeitanlage Minigolf am Kurhaus: Gespielt werden kann Minigolf, Jetgolf, Tischtennis, Boccia, Tischfußball und Billard.
  • Bogenschießanlage auf 3D-Figuren im Gemeindeteil Maiergschwendt
  • Skigebiet Maiergschwendt: Lifte, Langlaufloipe, Rodelhang
  • Tennisplatz mit zehn Tennisplätzen und vier Hallenplätzen
  • Bergwalderlebniszentrum: eine waldpädagogische Einrichtung mit Führungen zum Thema Ökosystem Bergwald, Erlebniswanderungen und Umweltbildung für Schulklassen, Kindergärten und andere Gruppen[23]
  • Sommerrodelbahn Chiemgau-Coaster am Westernberg

Kureinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kreiskrankenhaus Vinzentinum, Teil des kommunalen Klinikverbundes Kliniken Südostbayern
  • Freibadeanlage und Kurverwaltungspavillon
  • Kurhaus als Veranstaltungsort für Kurkonzerte und Heimatabende

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ruhpoldinger Glockenschmiede mit Wassergraben und Hammerhaus
  • Glockenschmiede: Ausstellung in Originalgebäuden der in der Mitte des 17. Jahrhunderts entstandenen Glockenschmiede. Die Schmiede gehört zu den wenigen noch bestehenden Hammerschmieden in Bayern.
  • Bartholomäus-Schmucker-Heimatmuseum: Sammlung aus allen Lebensbereichen Ruhpoldings in den Räumen des ehemaligen herzoglichen Jagdschlosses
  • Museum für bäuerliche und sakrale Kunst
  • Holzknechtmuseum Ruhpolding: 1988 eröffnetes Museum und Freigelände mit historischen Bauten und Werkzeugen der Holzknechte und interaktiven Stationen in der Laubau südlich von Ruhpolding[24]
  • Schnauferlstall Ruhpolding: Georg Hollweger gründete 1972 dieses Museum. Ausgestellt sind rund 60 Motorräder ab 1924 sowie ein paar Autos, Fahrräder und Motoren.[25]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche St. Georg
  • Katholische Pfarrkirche St. Georg, ein das Tal beherrschender Bau von 1738 bis 1757 mit hochromanischer Ruhpoldinger Madonna aus dem 12. Jahrhundert. Geweiht wurde die Kirche im Jahr 1754 durch Bischof Franz Truchsess vom Chiemsee.
  • ehemaliges Jagdschloss, 1587 für Herzog Wilhelm V. errichtet, beherbergt heute das Ruhpoldinger Heimatmuseum.
  • Wallfahrtskirche Maria Schnee in Urschlau: Die Kirche wurde im Dreißigjährigen Krieg gestiftet und am 22. Juli 1754 vom Chiemsee-Bischof Franz Carl, Graf von Friedberg und Trauchberg, geweiht. Der frühbarocke Altar stammt aus dem Jahr 1667.
  • Filialkirche St. Valentin in Zell: Die Erbauung der romanischen Kirche wird auf etwa 1200 datiert. Um 1450 wurde sie um den gotischen Chor mit Netzgewölbe erweitert. Die Kirche ist damit das älteste Bauwerk in Ruhpolding und die älteste Kirche im Tal.
  • Cafe Windbeutelgräfin im denkmalgeschützten 1553 ersterwähnten Mühlbauernhof – Idealtypus des Einfirsthofes im Chiemgau
  • Evangelische Johanneskirche: Erbaut 1952. Altar und Kreuzigungsgruppe sind Arbeiten des Ruhpoldinger akad. Bildhauers Andreas Schwarzkopf. Altar und Taufstein bestehen aus Ruhpoldinger Marmor, die Kreuzigungsgruppe aus Lindenholz. Das Kreuz ist aus dreihundert Jahre alten Dreschtennen-Balken des Neustadler-Hofes in Ruhpolding gefertigt.[26]
  • Bürgerhäuser mit Lüftlmalerei
  • Rauschbergbahn – damals (1953) ein extrem aufwendiger Bau, der nur mit Pferdegespannen und Seilwinden durchgeführt wurde

Bodendenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Musikkapellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • D’Miesenbacher Ruhpolding
  • D’Rauschberger Zell

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1933 wurde Ruhpolding durch Carl Degener (1900–1960), der ein Reisebüro in Berlin betrieb, für den Fremdenverkehr größeren Stils entdeckt. Die von ihm initiierten Pauschalreisen (damals in Sonderzügen) führten nach dem Zweiten Weltkrieg in Ruhpolding zu einem regelrechten Tourismusboom. Der Ort war in den 50er und 60er Jahren für den „kleinen Mann zu erschwinglichen Preisen“ eines der Top-Reiseziele. Daher wurde die Nebenstrecke von Traunstein her schon Ende 1955 elektrifiziert.[27] Mitte der 1950er Jahre lagen die Übernachtungszahlen bei 600.000. Ein Maximum von 1.122.732 Übernachtungen wurde 1991 erreicht. Nach einem Rückgang der Besucherzahlen in den 2000er Jahren ist der Ort seit den 2010er Jahren aufgrund von Investitionen und einer neuen Werbestrategie wieder im Aufschwung. Im Frühjahr 2019 wurde im Ortsteil Zell ein umstrittenes Hotelprojekt mit 244 Zimmern fertiggestellt.[28]

Biathlon[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ruhpolding ist ein bekannter Austragungsort für Biathlon-Wettkämpfe. 1979 wurde die Biathlon-Weltmeisterschaft erstmals in Ruhpolding ausgetragen. In den Jahren 1985, 1996 und 2012 fanden weitere Biathlon-Weltmeisterschaften in Ruhpolding statt. Dazu finden in der Chiemgau-Arena, dem zweitgrößten Biathlon-Stadion Deutschlands, seit 1980 jährlich im Januar Wettkämpfe im Rahmen des IBU-Biathlon-Weltcups statt, die bis zu 66.000 Zuschauer anziehen.

Mountainbiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bikestrecken reichen von 600 bis 1800 hm. Routen führen zum Beispiel auf 54 Kilometern um den Chiemsee herum, weitere Rad- bzw. Mountainbikerouten sind die sogenannte „Bike & Hike“-Tour auf den Zinnkopf oder die Chiemgauer MTB-Marathonstrecke rund um Inzell, Ruhpolding, Reit im Winkl, Bergen, Schneizlreuth und Siegsdorf. Ruhpolding ist zudem Startort der seit 1998 jährlich stattfindenden Craft BIKE Transalp, eines Mountainbike-Etappenrennens über die Alpen.

Wandern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um Ruhpolding gibt es ca. 250 Kilometer Wanderwege, beispielsweise den elf Kilometer langen Rundweg um die drei Seen Lödensee, Mittersee und Weitsee, ein Naturschutzgebiet, welches wegen seines Seenreichtums und der massiven Felswände ringsum auch „Klein-Kanada“ genannt wird. Die drei Seen zählen zu den wärmsten Seen Bayerns. Weitere Wanderrouten führen zu den Almen wie der Röthelmoosalm oder auf Gipfel wie das Sonntagshorn (1961 m) oder die Hörndlwand (1684 m). Auf den Rauschberg (1670 m) und den Unternberg (1425 m) führen zudem Bergbahnen. Die Wanderwege sind entsprechend ihrer Schwierigkeitsstufen gekennzeichnet:

  • Gelb: „Leichte Talwege“, breit, gut ausgebaut, auch verkehrsarme Nebenstraßen oder Feldwege und Forstwege mit geringer Steigung, Wege weisen einen festen Belag auf, teilweise sind sie asphaltiert.
  • Blau: „Leichte Wanderwege“, gut ausgebaute Berg- und Almwege oder Forststraßen, teilweise mit kurzen steileren Passagen oder längeren mäßigen Steigungen
  • Rot: „Anspruchsvolle Wanderwege“, meist schmale Bergpfade mit teilweise längeren steilen Passagen, gut ausgebaute Forststraßen oder Almwege, die aufgrund ihrer Länge oder des Höhenunterschiedes erhöhte Anforderungen an die Kondition stellen. Absturzgefährdete Teilstücke sind möglich, weshalb Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich sind.
  • Schwarz: „Alpine Pfade“: schmale, steile Bergpfade mit langen steilen Passagen. Häufiger absturzgefährdete Teilstücke, teilweise über längere Wegstrecken. Alpine Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Passagen mit Stahlseil oder einfache Kletterstellen sind möglich.[29]

Wintersport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Ruhpolding wurde die erste Langlaufloipe der bayerischen Alpen eröffnet. Heute zählt Ruhpolding mit seinem Loipennetz von 140 Kilometern Länge zu den beliebtesten Langlaufregionen weltweit. Unter den Ruhpoldinger Loipen sind auch verschiedene Übungs- und Flutlichtwiesen. Ruhpolding besitzt drei Skigebiete, am Unternberg, am Westernberg und in Maiergschwendt. Am Unternberg gibt es zudem einen Skitourenlehrpfad und eine ausgewiesene Skitourenroute. Darüber hinaus gibt es einige Schneeschuh- bzw. Winterwanderwege mit einer Gesamtlänge von 50 Kilometern in und um Ruhpolding.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ruhpolding zählt zwölf Ehrenbürger (Stand 2012).[30]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personen mit Verbindung zu Ruhpolding[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hanns Johst (1890–1978), Schriftsteller, Dramatiker und Nationalsozialist (Kultur-Funktionär), seit 1935 Präsident der Reichsschrifttumskammer (RSK), starb hier.
  • Fritz Fischer (* 1956), deutscher Biathlet, der seit mindestens 2008 den Biathlonnachwuchs im Chiemgau am Stützpunkt Ruhpolding trainiert.
  • Christoph Probst (1919–1943), Mitglied der Weißen Rose, lebte mit seiner Stiefmutter Elise Probst einige Zeit in Ruhpolding
  • Theo Merkel (1934–2002), bekannter Trainer und Biathlet, der unter anderem Andreas Birnbacher betreute.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alf Gall: Ruhpolding. Chronik auf der Grundlage des Heimatbuches von Peter Bergmaier. 3. Auflage. Gemeinde Ruhpolding 1998.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ruhpolding – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Ruhpolding – Reiseführer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Ruapading Ruahpading Ruhpolding. In: Bairisches Wörterbuch. Rupert Frank, abgerufen am 3. Oktober 2021.
    Aussprache der bairischen Mundart. In: Bairisches Wörterbuch. Rupert Frank, abgerufen am 3. Oktober 2021.
  3. Gemeinde Ruhpolding, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 10. Juni 2021.
  4. Gemeinde Ruhpolding in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
  5. Landratsamt Traunstein (Hrsg.): Sonderamtsblatt für den Landkreis Traunstein Nr. 40, 27. November 1995, Seite 154–155
  6. Flächenangaben Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Traunstein vom 26. August 2020
  7. Durchschnittstemperaturen im Jahresverlauf (Memento vom 26. August 2014 im Internet Archive)
  8. Mechthild Henneke: Wetterextreme in Deutschland 2009. In Südkurier vom 28. April 2010.
  9. Klaus Doben: Erläuterungen zum Blatt Nr. 824 1 Ruhpolding. In: Geologische Karte von Bayern 1:25000. Bayerisches Geologisches Landesamt, München 1970.
  10. Verordnung des Landratsamtes Traunstein über den Schutz der alten Linden vor der Kirche St. Valentin im Ortsteil Zell in der Gemeinde Ruhpolding als Naturdenkmal vom 8. Januar 2018 in: Amtsblatt für den Landkreis Traunstein, 19. Januar 2018, abgerufen am 25. August 2019 (PDF; 641 kB)
  11. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 581.
  12. Bayerisches Landesamt für Statistik – Kommunalwahlen 2014
  13. Bürgermeister-Wahl: Amtsinhaber in Ruhpolding und Seeon-Seebruck wurden abgewählt, Traunsteiner Tagblatt, 16. März 2020
  14. Eintrag zum Wappen von Ruhpolding in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  15. Beschreibung des Wappens aus dem Jahr 1922
  16. Ausschreibung der Gemeinde Ruhpolding (Memento vom 22. November 2010 im Internet Archive)
  17. Schulen in Ruhpolding, auf schulen-vergleich.de
  18. Herzlich Willkommen bei der Unternbergbahn. Abgerufen am 15. März 2021.
  19. Erste Gemeinschaftsaktion mit Freiwilligen aus unserem Förderverein (Memento vom 5. November 2013 im Internet Archive)
  20. Broschüre "Dorfgeheimnisse 2015" auf: ruhpolding.de
  21. Golfplatz Ruhpolding auf golfclub-ruhpolding.de
  22. Freizeitpark Ruhpolding (Memento vom 16. Februar 2016 im Internet Archive) auf freizeitpark.by
  23. Bergwalderlebniszentrum Ruhpolding auf: bergwalderlebniszentrum.de
  24. Museen in Ruhpolding auf. ruhpolding.de
  25. Dieter Lammersdorf: Oldtimermuseen in Deutschland. Johann Kleine Vennekate-Verlag, Lemgo 2014, ISBN 3-935517-06-8, S. 276.
  26. Kirchen in Ruhpolding auf ruhpolding.de
  27. Udo Kandler Auf Schienen durchs Wirtschaftswunderland. Die frühen Bundesbahn Jahre, Klartext Verlag Essen, 2018, S. 76, ISBN 978-3-8375-1924-2
  28. a-ja Resort in Ruhpolding eröffnet, auf ahgz.de
  29. Broschüre "Dorfgeheimnisse 2015" auf ruhpolding.de
  30. Ehrenbürger Ruhpoldings, Homepage der Gemeinde Ruhpolding, abgerufen am 4. Januar 2012