Saint-Martin-de-Ribérac

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Saint-Martin-de-Ribérac
Saint-Martin-de-Ribérac (Frankreich)
Saint-Martin-de-Ribérac (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Dordogne (24)
Arrondissement Périgueux
Kanton Ribérac
Gemeindeverband Périgord Ribéracois
Koordinaten 45° 14′ N, 0° 21′ OKoordinaten: 45° 14′ N, 0° 21′ O
Höhe 74–198 m
Fläche 16,38 km²
Einwohner 734 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 45 Einw./km²
Postleitzahl 24600
INSEE-Code

Blick auf das Zentrum von Saint-Martin-de-Ribérac

Saint-Martin-de-Ribérac ist eine französische Gemeinde mit 734 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Périgueux und zum Kanton Ribérac.

Der Name in der okzitanischen Sprache lautet Sent Martin de Ribairac und leitet sich vom heiligen Martin von Tours ab. Der Zusatz „de Ribérac“ kam im 19. Jahrhundert dazu.[1][2]

Die Einwohner werden Saint Martinois und Saint Martinoises genannt.[3]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saint-Martin-de-Ribérac liegt ca. 30 km westnordwestlich von Périgueux und ca. 2,5 km südöstlich von Ribérac in dessen Unité urbaine im Gebiet Ribéracois der historischen Provinz Périgord am westlichen Rand des Départements.[4]

Umgeben wird Saint-Martin-de-Ribérac von den sechs Nachbargemeinden:

Ribérac Saint-Méard-de-Drône
Vanxains Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Saint-Pardoux-de-Drône
Siorac-de-Ribérac Saint-Sulpice-de-Roumagnac

Saint-Martin-de-Ribérac liegt im Einzugsgebiet des Flusses Dordogne.

Die Peychay und der Ribéraguet, Nebenflüsse der Dronne, durchqueren das Gebiet der Gemeinde.[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet der Gemeinde war seit gallorömischer Zeit besiedelt. Der Name der Pfarrgemeinde wurde aber erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt. Die Siedlung erstreckte sich seit dem Mittelalter um einen Adelssitz, der über die Gerichtsbarkeit der Pfarrgemeinde verfügte. Nachdem es im Ancien Régime eine Seigneurie der Familie Aydie gewesen war, wurde Saint-Martin-de-Ribérac zu Beginn der Französischen Revolution an Ribérac angeschlossen, allerdings unter Beibehaltung seiner eigenen Verwaltung. Im Jahre 1851 wurde die Gemeinde schließlich selbstständig.[2]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den Höchststand der Einwohnerzahl erreichte die Gemeinde gleich nach Erlangung ihrer Unabhängigkeit im Jahre 1851 mit rund 1550 Einwohnern. In der Folgezeit sank die Größe der Gemeinde bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1980er Jahren auf rund 595 Einwohner, bevor eine Phase moderatem Wachstums einsetzte, die heute noch anhält.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2011 2021
Einwohner 658 647 611 594 607 654 676 705 734
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[6] INSEE ab 2006[7]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pfarrkirche Saint-Martin aus dem 12. Jahrhundert
  • Herrenhaus Les Gérauds, eine Chartreuse aus dem 19. Jahrhundert
  • Herrenhaus La Veille Basse, eine Chartreuse mit den ältesten Teilen aus dem 15. Jahrhundert

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Logo der Butter Charentes-Poitou

Die Schwerpunkte der wirtschaftlichen Aktivitäten der Gemeinde liegen auf dem Ackerbau und dem Kleingewerbe.[2]

Saint-Martin-de-Ribérac liegt in den Zonen AOC der Buttersorten Charentes-Poitou, Charentes und Deux-Sèvres sowie der Noix du Périgord, der Walnüsse des Périgord, und des Nussöls des Périgord.[8]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[9]
Gesamt = 47

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Vor- und Grundschule mit 44 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2018/2019.[10]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saint-Martin-de-Ribérac ist erreichbar über die Routes départementales 13, 43 und 709, die ehemalige Route nationale 709, welche die Gemeinde mit Ribérac im Nordwesten und mit Bergerac im Südosten verbindet.

Die Gemeinde ist über eine Linie des Busnetzes Transpérigord, die von Périgueux nach Ribérac führt, mit anderen Gemeinden des Départements verbunden.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Guy de Larigaudie 1932
Guy de Larigaudie 1932
Denkmal zu Ehren von Guy de Larigaudie in Saint-Martin-de-Ribérac
Denkmal zu Ehren von Guy de Larigaudie in Saint-Martin-de-Ribérac
  • Guillaume Boulle de Larigaudie, bekannt unter dem Namen Guy de Larigaudie, geboren am 18. Januar 1908 in Paris, gefallen im Zweiten Weltkrieg am 11. Mai 1940 in Musson, Belgien, war französischer Pfadfinder, Schriftsteller, Erforscher, Conférencier und Journalist. Er verbrachte einen großen Teil seiner Jugend im Herrenhaus Les Gérauds, das seiner Familie gehörte.[12]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Saint-Martin-de-Ribérac – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Le nom occitan des communes du Périgord (Memento vom 15. Januar 2019 im Internet Archive)
  2. a b c Saint-Martin-de-Ribérac. Conseil régional d’Aquitaine, archiviert vom Original am 9. September 2016; abgerufen am 15. Januar 2019 (französisch).
  3. Fiche Commune SAINT MARTIN DE RIBERAC. L’Union des Maires de la Dordogne, abgerufen am 15. Januar 2019 (französisch).
  4. Unité urbaine de Ribérac (24202). INSEE, abgerufen am 15. Januar 2019 (französisch).
  5. Ma commune : Saint-Martin-de-Ribérac. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 15. Januar 2019 (französisch).
  6. Notice Communale Saint-Martin-de-Ribérac. EHESS, abgerufen am 15. Januar 2019 (französisch).
  7. Populations légales 2016 Commune de Saint-Martin-de-Ribérac (24455). INSEE, abgerufen am 15. Januar 2019 (französisch).
  8. Institut national de l’origine et de la qualité : Rechercher un produit. Institut national de l’origine et de la qualité, abgerufen am 15. Januar 2019 (französisch).
  9. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Saint-Martin-de-Ribérac (24455) (Memento vom 29. Januar 2019 im Internet Archive)
  10. École maternelle et élémentaire. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 15. Januar 2019 (französisch).
  11. Jean Jacoupy (1761–1848). Bibliothèque nationale de France, abgerufen am 15. Januar 2019 (französisch).
  12. Guy de Larigaudie (1908–1940): pseudonyme individuel. Bibliothèque nationale de France, abgerufen am 15. Januar 2019 (französisch).