Santa Maria Maggiore (Piemont)

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Santa Maria Maggiore
Santa Maria Maggiore (Italien)
Santa Maria Maggiore (Italien)
Staat Italien
Region Piemont
Provinz Verbano-Cusio-Ossola (VB)
Koordinaten 46° 8′ N, 8° 28′ OKoordinaten: 46° 8′ 0″ N, 8° 28′ 0″ O
Höhe 840 m s.l.m.
Fläche 53 km²
Einwohner 1.290 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 28038
Vorwahl 0324
ISTAT-Nummer 103062
Bezeichnung der Bewohner sammariesi
Schutzpatron Mariä Aufnahme in den Himmel (15. August)
Website Santa Maria Maggiore

Ortsbild Santa Maria Maggiore
Ossolatal in der Region Piemont

Santa Maria Maggiore ist eine italienische Gemeinde in der Provinz Verbano-Cusio-Ossola (VB) in der Region Piemont und ist Träger der Bandiera Arancione des TCI.[2]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Santa Maria Maggiore liegt im Valle Vigezzo, unweit der Grenze zum Schweizer Kanton Tessin, wo das Tal Centovalli genannt wird. Das Gemeindegebiet umfasst eine Fläche von 53.71 km². Zu Santa Maria Maggiore gehören die Fraktionen Buttogno und Crana.

Die Nachbargemeinden sind Campo (Vallemaggia) (Tessin), Craveggia, Druogno, Malesco, Masera, Montecrestese, Toceno, Trontano und Vergeletto (Tessin).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Siedlung auf dem Gebiet stammt aus der Römerzeit und wird durch Grabsteine belegt, die im 1. Jahrhundert n. Chr. errichtet wurden. Bei einer Ausgrabung 1971 für den Bau einer Trinkwasserleitung wurde in eineinhalb Metern Tiefe eine große Platte gefunden, unter der Materialien gefunden wurden, die zu einer Bestattungseinrichtung gehören: ein Olpe aus rötlicher Paste, ein Poculo (Glas) aus schwarzer Paste, eine Tasse schwarze Paste, eine Tasse gelbe Paste, Tassenfragmente und Ampullen.

Im 13. Jahrhundert wurden die ersten Wohnhäuser um die Kirche herum gebaut. Neben den Priestern lebten auch die Notare des Tales um die Kirche herum. Mit der Zeit wuchs die Bevölkerung: Ein Pergament aus dem Jahr 1267 zeigt, dass damals 12 Familien in Santa Maria lebten. Im 14. Jahrhundert ließ sich die podestà della Valle in Santa Maria Maggiore, in der Nähe der Kirche, nieder und zog so eine größere Anzahl von Einwohnern an. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts zogen Mitglieder von sieben Familien aus Craveggia, später Sieben Häuser genannt, nach Santa Maria Maggiore: Balconi, Menabene, Rossi, Farina, Mellerio, Borgnis und Simonis. In dieser Zeit hieß die Stadt nur Santa Maria, der Name Santa Maria Maggiore wurde in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts wegen der religiösen und weltlichen Bedeutung des Dorfes hinzugefügt. Lange Zeit blieb Santa Maria Maggiore jedoch ein Weiler von Crana, erst 1804 wurde die Gemeinde Santa Maria Maggiore errichtet, und die Gemeinden Crana und Buttogno waren damit verbunden.

Bahnhof

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Ort wird von der Società subalpina di imprese ferroviarie durchfahren. Nach Osten fährt sie als Centovallibahn nach Locarno, nach Westen führt sie nach Domodossola.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Santa Maria Assunta
  • Pfarrkirche Santa Maria Assunta: Das heutige Gebäude wurde zwischen 1733 und 1742 vollständig wieder aufgebaut und wurde 1770 von Aurelio Balbis Bertone, Bischof von Novara, geweiht. Von der frühere Kirche im lombardischen romanischen Stil nur der erwähnte Glockenturm erhalten geblieben ist und wurde größtenteils von Giovanni Paolo Feminis finanziert, dem Erfinder des Kölnisch Wassers. Die Pfarrei stellte dankbar sein Porträt über die Eingangstür zur Sakristei. Die Kirche besteht aus einem einzigen großen Kirchenschiff und gilt zusammen mit der Kirche von Domodossola und der nahegelegenen Craveggia als die schönste Kirche der Ossola. Das Innere ist mit Fresken von zwei bedeutenden Malern verziert: Lorenzo Peretti aus der Fraktion Buttogno[3] und Giuseppe Mattia Borgnis aus Craveggia (* 23. Februar 1701 in Craveggia; † 1761 West Wycombe), die als die Väter des Freskos der Valle Vigezzo gelten.
  • Kirche San Giovanni Evangelista in der Fraktion Crana wird erstmals im Jahr 1483 erwähnt, obwohl sie 1744 fast vollständig wieder aufgebaut wurde. Die gesamten Kosten für den Bau der Kirche wurden von Gian Paolo Feminis aus Crana getragen. Der Hauptaltar der Kirche beherbergt ein Altarbild aus dem 17. Jahrhundert, das den Heiligen Johannes den Täufer und die Jungfrau Maria darstellt. Das Fresko auf der Kuppel aus dem Jahr 1745 gilt als eines der besten Werke des Malers Giuseppe Mattia Borgnis, der auch den Ovalengemälden mit den Heiligen Defendente, Bernardo da Mentone, Sebastiano und Vittore gemahlt hatte.
  • Oratorium San Rocco in der Fraktion Crana wurde von der Bevölkerung von Crana für Ex-Voto gebaut, um der Gefahr einer Pestflut von 1529–1530 zu entkommen. Das Innere des Oratoriums ist bemalt mit zwölf Fresken Szenen aus dem Leben von San Rocco des lombardischen Malers Giovanni Battista da Legnano aus dem 16. Jahrhundert.
  • Kirche San Lorenzo in der Fraktion Buttogno erbaut in der Mitte des 17. Jahrhunderts, der kleine Portikus aus dem Jahr 1775 und der Glockenturm aus dem Jahr 1776 stammen. Neben den Seitenkapellen aus dem 17. Jahrhundert, die der Seligen Jungfrau der Barmherzigkeit und dem Heiligen Kruzifix gewidmet sind, bemerkenswert ist das Fresko Trionfo di San Lorenzo 1803 von Lorenzo Peretti gemalt. Die Fresken im Presbyterium: Martirio di San Lorenzo e I miracoli di Sant’Antonio Abate stammen von Carlo Giuseppe Peretti, dem Sohn von Lorenzo.
  • Torre de Rubeis (oder Torre Simonis) im historischen Zentrum von Santa Maria Maggiore mit Blick auf die Piazza Risorgimento, stammt aus dem 14. Jahrhundert. Die mächtige Familie de Rubeis baute ihr eigenes Haus mit Türmen und für den Rest der Maultiere und Pferde einen Stall und einen großen Innenhof, der von einer Steinmauer umgeben war. Der Turm beherbergt heute eine private Sammlung von 136 Zeichnungen, die Reliefs und Rekonstruktionen der alten Häuser des Vigezzotal darstellen. Im Sommer organisiert der Fondo per l’Ambiente Italiano (FAI) besondere Führungen.
  • Villa Antonia, erbaut im 18. Jahrhundert von der Familie Rossetti, ist heute der Sitz der Gemeindeverwaltung. Die ersten Besitzer beschlossen, die von den transalpinen Gebäuden inspirierte Villa mit einem schrägen Dach und unterirdischen Bodenwänden zu bauen. Als Maler bereicherten sie ihr Zuhause mit Fresken.
  • Museo dello spazzacamino (Museum des Schornsteinfegers) in der Villa Antonia ist einzigartig in Italien. Das 1983 eröffnete und 2005 renovierte Museum bietet den Besuchern eine originelle multisensorische Reise, um die harte Arbeit des Schornsteinfegers und der Kaminfegerkinder zu entdecken, der für die Einwohner der Valle Vigezzo vom 16. bis zum 20. Jahrhundert von grundlegender Bedeutung war.
  • Die Casa Mandamentale steht in der zentralen Piazza Risorgimento; es war der alte Sitz des Prätors des Vigezzotals. Später beherbergte es den Consiglio di Valle und den Consiglio comunale. Das Gebäude ist mit geometrischen Formen verziert und setzt sich aus verschiedenen Teilen aus diverse Epochen zusammen. Der Seitenturm mit den alten Gefängnissen ist der älteste Teil, der kleine Saal mit Rundbögen stammt aus dem 17. Jahrhundert, während der nach Süden gerichtete Teil aus dem 19. Jahrhundert stammt. Sie wurde kürzlich in eine Ausstellungsfläche umgewandelt, die der Gemeinde zur Verfügung steht, die jedes Jahr zahlreiche Ausstellungen organisiert.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Maria Farina (1685–1766)
  • Giorgio Bernardi (* 1606 in Buttogno, Fraktion del Gemeinde Santa Maria Maggiore (Piemont); † 1670 in Domodossola), Bildhauer und Altarbauer tätig im Kanton Wallis[4]
  • Johann Maria Farina (1685–1766), Erfinder des Eau de Cologne.
  • Francesco Antonio Cavalli (* 1835 in Santa Maria Maggiore; † in Paris ?), Kunstmaler[5]
  • Pietro Maria Gennari (* 1837 in Santa Maria Maggiore; † 15. Dezember 1900 in Togliano), Künstler, Porträtmaler. Von 1870 bis 1873 malte er in Bern. 1891 im Pariser Salon vertreten[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Verschiedene Autoren: Comuni della Provincia del Verbano-Cusio-Ossola. Consiglio Regionale del Piemonte, Chieri 2012, ISBN 9788896074503.
  • Verschiedene Autoren: Il Piemonte paese per paese. Bonechi Editore, Firenze 1996, ISBN 88-8029-156-4.
  • Verschiedene Autoren: Piemonte (non compresa Torino). Touring Club Italiano, Milano 1976, S. 644, Santa Maria Maggiore online (italienisch)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Santa Maria Maggiore – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Bandiera Arancione. In: Bandierearancioni.it. Abgerufen am 9. Mai 2018 (italienisch).
  3. Lorenzo Peretti (italienisch) auf icandreatestore.it/webspace/risorseterritoriali
  4. Giorgio Bernardi auf sik-isea.anton.ch/actors (italienisch)
  5. Cavalli, François Antoine. In: Sikart (Stand: 2019), abgerufen am 11. September 2020.
  6. Pietro Maria Gennari auf sik-isea.anton.ch/actors (italienisch)