Seekuh (Schiff)

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Seekuh
Schiffsdaten
Flagge Deutschland
Schiffstyp Müllsammelschiff
Heimathafen Lübeck
Eigner One Earth – One Ocean
Bauwerft Lübeck Yacht Trave Schiff
Taufe 25. September 2016
Stapellauf 15. September 2016
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 12 m (Lüa)
Breite 10 m
Tiefgang (max.) 0,6 m
Maschinenanlage
Maschine 2 × Außenbordmotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 44 kW (60 PS)

Die Seekuh ist ein deutsches Müllsammelschiff, das als Prototyp einer Müllsammelflotte zur Reinigung küstennaher Bereiche und Flussmündungen von Plastikmüll eingesetzt werden soll. Das Schiff wurde im September 2016 zu Wasser gelassen[1] und am 25. September im Rahmen des Deutschen Seeschifffahrttages in Kiel getauft.[2]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit seiner Gründung beschäftigt sich der eingetragene Verein One Earth – One Ocean mit der Reinigung der Ozeane von Plastikmüll. In Zusammenarbeit mit dem ZIM-Projekt Marine Littering wurde u. a. die Seekuh geplant, um die Vermüllung der Ozeane mit geeigneten industriellen maritimen Systemlösungen zu bekämpfen. An diesem ZIM-Projekt sind zehn deutsche mittelständische Unternehmen beteiligt. Der Bau des 250.000 Euro teuren Schiffs wurde durch Spenden finanziert.[3]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Prototyp des Müllsammelschiffs ist ein zwölf Meter langer und zehn Meter breiter, modular aufgebauter Katamaran mit einem Tiefgang von 0,6 Meter. Er besteht aus seewasserbeständigem Aluminium und wiegt daher nur rund sechs Tonnen. Das Gesamtgewicht, also mit gesammeltem Müll, kann bis elf Tonnen betragen. Der Antrieb erfolgt durch zwei Außenbordmotoren mit 44 kW Nennleistung.

Engmaschige, unter dem Schiff angebrachte Fangnetze können an der Wasseroberfläche treibenden Plastikmüll aufnehmen, während sich der Katamaran mit einer Geschwindigkeit von etwa zwei Knoten bewegt. Pro Fahrt können so zwei bis drei Tonnen Plastik aus dem Wasser aufgesammelt werden.[4] Für die Forschung können parallel Wasserproben genommen werden, um Aussagen über die Konzentration von Mikroplastik zu erhalten.

Die Seekuh wurde als Arbeitsschiff nach den Vorschriften der Berufsgenossenschaft für Transport und Verkehrswirtschaft unter Aufsicht des DNV GL gebaut und ausgerüstet. Der Katamaran kann bei Bedarf zerlegt und in Seecontainern verpackt an seine Einsatzorte verschifft werden.

Bauwerft des Schiffes war die Lübeck Yacht Trave Schiff in Lübeck, Auftraggeber der Verein One Earth – One Ocean.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Werft lässt Prototyp des neuen modularen Katamarans vom Stapel. Lübeck Yacht Trave Schiff, 17. September 2016, abgerufen am 19. September 2016.
  2. Müllsammelschiff „Seekuh“ getauft, Bands spielen bis zum Abend in Kiel. Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, 26. September 2016, abgerufen am 28. September 2016.
  3. Hans Jürgen Witthöft: Maritime Agenda 2025 beschlossen in Köhlers Flottenkalender 2018, S. 22.
  4. Detlef Stoller: Mit der Seekuh weltweit gegen den Plastikmüll im Meer. Ingenieur.de, 4. Januar 2016, abgerufen am 19. September 2016.
  5. Baltimore: Schwimmende Müllschlucker fischen über eine Tonne Abfall aus dem Meer. trendsderzukunft.de, 22. Februar 2017, abgerufen am 6. Januar 2018