Silvan Zurbriggen

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Silvan Zurbriggen
Silvan Zurbriggen
Nation Schweiz Schweiz
Geburtstag 15. August 1981 (42 Jahre)
Geburtsort Brig, Schweiz
Grösse 185 cm
Gewicht 97 kg
Karriere
Disziplin Abfahrt, Super-G, Slalom,
Riesenslalom, Kombination
Verein SC Saas-Almagell
Status zurückgetreten
Karriereende 8. März 2015
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Junioren-WM 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Bronze Vancouver 2010 Super-Kombination
 Alpine Skiweltmeisterschaften
Silber St. Moritz 2003 Slalom
 Alpine Ski-Juniorenweltmeisterschaften
Silber Verbier 2001 Abfahrt
Platzierungen im Alpinen Skiweltcup
 Einzel-Weltcupdebüt 20. Januar 2002
 Einzel-Weltcupsiege 2
 Gesamtweltcup 6. (2010/11)
 Abfahrtsweltcup 4. (2010/11)
 Super-G-Weltcup 17. (2010/11)
 Riesenslalomweltcup 32. (2009/10)
 Slalomweltcup 3. (2009/10)
 Kombinationsweltcup 2. (2008/09)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Abfahrt 1 1 0
 Slalom 0 3 0
 Kombination 1 3 4
 Mannschaft 0 1 0
 

Silvan Zurbriggen (* 15. August 1981 in Brig im Wallis) ist ein ehemaliger Schweizer Skirennfahrer. Er war zu Beginn seiner Karriere ein Slalomspezialist, entwickelte sich aber im Laufe der Jahre zu einem Allrounder. Seine grössten Erfolge waren der zweite Platz im Slalom bei den Weltmeisterschaften 2003 und der dritte Platz in der Super-Kombination bei den Olympischen Winterspielen 2010.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Alter von drei Jahren stand Zurbriggen, der mit Pirmin, Heidi und Elia Zurbriggen entfernt verwandt ist, erstmals auf Ski; seine ersten Rennen bestritt er mit neun Jahren. Als 15-Jähriger fand er Aufnahme am Skigymnasium im österreichischen Stams. 1998 kehrte er nach der Aufnahme in das C-Kader von Swiss-Ski wieder in die Schweiz zurück, um in Engelberg weiterzustudieren. Dort schloss er 2001 seine Wirtschaftsmatura ab.

Die ersten FIS-Rennen bestritt Zurbriggen im November 1997, der erste Sieg auf dieser Stufe liess weitere zwei Jahre auf sich warten. Im Europacup kam er ab Dezember 2000 zum Einsatz. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 2001 in Verbier wurde er Zweiter in der Abfahrt. Im darauf folgenden Jahr gewann er drei Europacuprennen. Sein Debüt im Weltcup gab er am 21. Januar 2002 im Slalom von Kitzbühel, wo er sich aber nicht für den zweiten Durchgang qualifizieren konnte.

Weltcuppunkte holte Zurbriggen zum ersten Mal am 24. November 2002, als 13. des Slaloms von Park City. Mit weiteren guten Leistungen gelang ihm die Qualifikation für die Weltmeisterschaften 2003 in St. Moritz. Dort gewann er eher unerwartet die Silbermedaille im Slalom, hinter dem Kroaten Ivica Kostelić. In der Saison 2003/04 konnte er sich an der Weltspitze etablieren, mit je einem fünften Platz im Slalom und in der Kombination von Kitzbühel als besten Ergebnissen. Am 13. Dezember 2004 erzielte er als Zweiter des Slaloms von Sestriere seine erste Podestplatzierung in einem Weltcuprennen. Als Fünfter der Abfahrt von Bormio zwei Wochen später zeigte er auch sein Talent als Allrounder.[1]

Bei einem Trainingssturz im August 2005 zog sich Zurbriggen Rippenbrüche und eine Gehirnerschütterung zu.[2] Aufgrund der verkürzten Vorbereitungszeit konnte er sich in der darauf folgenden Saison 2005/06 nicht verbessern; ein sechster Platz blieb sein bestes Ergebnis. Besser verlief die Saison 2006/07 mit acht Platzierungen unter den besten zehn, darunter zwei Podestplätzen in den Super-Kombinationen von Wengen und Kvitfjell. In der Abfahrt von Gröden am 15. Dezember 2007 stürzte Zurbriggen schwer und zog sich dabei einen Kreuzbandriss zu. Aus diesem Grund konnte für den Rest der Saison keine Rennen mehr bestreiten.[3]

In der Saison 2008/09 gab Zurbriggen ein erfolgreiches Comeback (bei seinem ersten Auftreten am 16. November beim Slalom von Levi belegte er Rang 4) und etablierte sich insbesondere in den Kombinationen an der Weltspitze. Nachdem er in Wengen Dritter geworden war, entschied er am 25. Januar 2009 die klassische Hahnenkamm-Kombination von Kitzbühel für sich und feierte somit seinen ersten Weltcupsieg. In der Kombinations-Weltcupwertung musste er sich knapp Carlo Janka geschlagen geben. Zurbriggen zeigte in der Saison 2009/10 vor allem im Slalom konstant gute Leistungen; mit zwei zweiten Plätzen war er schliesslich Dritter der Disziplinenwertung. Bei den Olympischen Winterspielen 2010 gewann er die Bronzemedaille in der Super-Kombination.

Im Winter 2010/11 fiel Zurbriggen vor allem mit guten Ergebnissen in Abfahrt und Super-G auf. So gewann er am 18. Dezember 2010 die Abfahrt von Gröden (wo er sich drei Jahre zuvor schwer verletzt hatte). Am Ende des Jahres führte er zwischenzeitlich die Weltcup-Gesamtwertung an, bis er im Januar von Ivica Kostelić deutlich überholt wurde. Schliesslich wurde Zurbriggen Sechster im Gesamtweltcup und Vierter im Abfahrtsweltcup. Bei den Weltmeisterschaften 2011 in Garmisch-Partenkirchen blieb er ohne Medaillengewinn. In der Weltcupsaison 2011/12 bestritt Zurbriggen keine Slaloms mehr. Die Spezialisierung auf die schnellen Disziplinen erbrachte aber nicht die gewünschten Erfolge, mit Ausnahme eines dritten Platzes in der Kombination von Kitzbühel. Auch in den beiden folgenden Wintern stagnierten seine Leistungen, weshalb er vermehrt im Europacup zum Einsatz kam. Er konnte sich nicht für die Olympischen Spiele 2014 qualifizieren, entschied aber im Winter 2013/14 mit drei Siegen die Europacup-Abfahrtswertung für sich. Ende der Saison 2014/15 trat er zurück.

Zu Zurbriggens Hobbys gehört die Zucht von Eringerkühen.[4]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympische Spiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltcupwertungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Gesamt Abfahrt Super-G Riesenslalom Slalom Kombination
Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte
2002/03 54. 137 18. 137
2003/04 30. 284 13. 210 7. 74
2004/05 24. 344 22. 153 35. 21 12. 170
2005/06 49. 145 48. 11 43. 2 35. 39 10. 93
2006/07 13. 523 26. 104 18. 79 14. 171 4. 169
2007/08 66. 107 55. 7 36. 13 33. 47 26. 40
2008/09 18. 453 34. 43 32. 23 19. 156 2. 231
2009/10 8. 619 38. 32 33. 25 32. 31 3. 365 4. 166
2010/11 6. 723 4. 305 17. 109 49. 6 18. 160 4. 143
2011/12 33. 280 26. 88 23. 71 6. 121
2012/13 75. 79 34. 45 30. 22 23. 12
2013/14 72. 71 32. 52 54. 1 20. 18
2014/15 62. 108 27. 78 30. 15

Weltcupsiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 13 Podestplätze in Einzelrennen, davon 2 Siege:
Datum Ort Land Disziplin
25. Januar 2009 Kitzbühel Österreich Kombination
18. Dezember 2010 Gröden Italien Abfahrt

Europacup[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Ort Land Disziplin
16. Januar 2002 Mellau Österreich Slalom
12. Februar 2002 Zoldo Italien Slalom
29. November 2002 Levi Finnland Slalom
5. Februar 2014 Sarntal Italien Abfahrt
6. Februar 2014 Sarntal Italien Abfahrt
15. März 2014 Soldeu Andorra Abfahrt

Juniorenweltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Silvan Zurbriggen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Portrait Silvan Zurbriggen. In: skiinfo.de. 18. Dezember 2010, archiviert vom Original am 24. Oktober 2010; abgerufen am 29. Januar 2011.
  2. Ich hatte viele Schutzengel bei meinem Sturz. (PDF; 808 kB) In: Rhone-Zeitung. 6. Oktober 2005, S. 22–23, abgerufen am 29. Januar 2011 (archiviert auf der Website vom Silvan Zurbriggen).
  3. Musterpatient Zurbriggen (Memento vom 24. April 2016 im Internet Archive). In: Blick. 27. Juli 2008.
  4. Alejandro Velert: Ein kuhles Hobby. (PDF; 382 kB) In: Schweizer Illustrierte. Dezember 2010, S. 30–32, abgerufen am 29. Januar 2011 (archiviert auf der Website von Silvan Zurbriggen).