Société Française Hispano-Suiza

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Société des Automobiles Hispano-Suiza
Hispano-Suiza Section Aviation
Société Française Hispano-Suiza
Rechtsform Société Anonyme
Gründung 1911
Auflösung 1938
Sitz Bois-Colombes, Frankreich
Branche Automobilindustrie

Société Française Hispano-Suiza war ein Unternehmen aus Frankreich. Es gehörte zum Konzern Hispano-Suiza.

Unternehmensgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hispano-Suiza 15–20 HP
Hispano-Suiza 15–45 HP
Hispano-Suiza Type 26
Hispano-Suiza H 6
Hispano-Suiza HS 26
Hispano-Suiza J 12
Hispano-Suiza K 6

La Hispano-Suiza aus dem spanischen Barcelona bestand seit 1904 und stellte Automobile her. Nach Rennerfolgen im Jahr 1910 stieg die Nachfrage. Allerdings sorgte ein Streik für eine Produktionsunterbrechung. Daraufhin fiel der Entschluss, eine Zweigniederlassung in Frankreich nahe der Hauptstadt Paris zu eröffnen. Als weitere Vorteile wurden die Nähe zu vielen Käufern und Lieferanten sowie der Entfall von Import und Export gesehen.[1]

Am 3. Januar 1911 wurde der Chefkonstrukteur Marc Birkigt nach Paris geschickt, um das Werk aufzubauen. Louis Pilleverdier, Léon Derny. Olivier und Briges begleiteten ihn. In Levallois-Perret wurde ein verfallenes Straßenbahndepot gemietet. Im selben Jahr wurde das Unternehmen gegründet.[2] Eine Quelle gibt die Firmierung Société des Automobiles Hispano-Suiza an.[3] In Spanien wurde es einfach Fábrica Sucursal, also Zweigwerk, genannt. Die Produktion begann am 15. März.[2] Eine andere Quelle gibt dafür den Juli 1911 an.[4] José Vilá leitete das Unternehmen.[2] Fernand Fomé unterstand das Konstruktionsbüro, François Develay die Werkstatt und Louis Massuger die Motorenabteilung.[4]

Am 11. Januar 1912 wurde Jean Lacoste zum Direktor ernannt. Im Laufe des Jahres ersetzte Chapin Pilleverdier und Louis Massuger Derny. Es gab erste Pläne für den Kauf eines Grundstücks für ein neues Werk.[5]

Im Januar 1913 erhielt Birkigt den Auftrag, den Kauf eines Grundstücks in Bois-Colombes vorzubereiten. Im Mai wurde ein Herr Mulliner damit beauftragt, das Werk zu bauen. In einer Anzeige zum Pariser Autosalon im Oktober 1913 wurde die Firmierung Société des Automobiles Hispano-Suiza genannt.[6]

Im April 1914 erfolgte der Umzug in das neue Werk. Am 2. August wurde es aufgrund des Ersten Weltkriegs geschlossen. Birkigt wechselte zurück in das neutrale Spanien.[7]

Danach wurden Flugmotoren und Rüstungsmittel produziert.[8]

Eine Quelle gibt für die Zeit von 1916 bis 1923 die Firmierung Hispano-Suiza Section Aviation an.[3]

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde der Storch als Kühlerfigur eingeführt. Dies war ein Gedenken an die vielen französischen Piloten wie Georges Guynemer, die im Krieg ihr Leben verloren.[9]

Im Oktober 1919 wurde der Hispano-Suiza H 6 auf dem Pariser Autosalon präsentiert, der neue Maßstäbe für Fahrzeuge der Oberklasse setzte.

1923 wurde das Unternehmen unabhängig. Spätestens ab diesem Jahr lautete die Firmierung Société Française Hispano-Suiza.[3]

1926 arbeiteten 2200 Mitarbeiter in der Abteilung für Flugmotoren. Sie stellten monatlich etwa 74 Flugmotoren her und kümmerten sich bei weiteren maximal 100 Motoren um Service und Reparatur.[10]

Die Rheinlandbesetzung 1936 durch das Deutsche Reich bedeutete, dass Frankreich aufrüsten musste. 1937 wurde die Société d’exploitation des matériels Hispano-Suiza abgespalten, die Flugmotoren und Rüstungsgüter herstellte. Das bisherige Unternehmen wurde dadurch wesentlich kleiner und beschränkte sich auf die Fahrzeugproduktion.[11]

Anfang 1938 endete die Fertigung von Fahrzeugen.[11] Danach verliert sich die Spur des Unternehmens.

Produkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten Pkw-Modelle waren Hispano-Suiza 12–15 HP, Hispano-Suiza 15–20 HP und Hispano-Suiza 15–45 HP, die vorher schon in Spanien hergestellt wurden.

Dazu kamen die Rennwagen Hispano-Suiza MCP und Hispano-Suiza Type 20 sowie Hispano-Suiza Type 21, Hispano-Suiza Type 22, Hispano-Suiza Type 26 und Hispano-Suiza Type 27.

Ab 1919 war der H 6 zunächst das einzige Modell. 1930 kam der kleinere Hispano-Suiza HS 26 dazu. Nachfolger wurden Hispano-Suiza J 12 und Hispano-Suiza K 6.

Modellübersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Modell Bauzeit Zylinder Bohrung (mm) Hub (mm) Hubraum (cm³) Leistung (PS) Text
12–15 HP 1911–1914 4 80 110 2212 18–20 Bis 1910 aus spanischer Produktion
15–20 HP 1911–1914 4 80 130 2614 28–30 Außerdem aus spanischer Produktion
15–45 HP 1911–1914 4 80 180 3619 40–45 Auch 45 Cr und Alfonso XIII genannt
Bis 1910 aus spanischer Produktion
MCP 1912 4 85,5 130 2986 96 Rennwagen mit 4 verschiedenen Motoren, alle mit Kompressor
1912 4 85 132 2996 100
1912 4 85 132 2996 100
1912 4 85 130 2951 100
Type 20 1913–1914 4 85 130 2951 62 Rennwagen
Type 21 1913 4 80 130 2614 55 Auch 15 HP de Luxe und 15–30 HP genannt
Type 22 1913 4 90 150 3817 Auch 18 HP de Luxe und 18–60 HP genannt
Type 25 1914 4 85 180 4086 63 Variante des 15–45 HP
Type 26 1914 4 90 180 4580 75 Vierventiltechnik
1915 aus spanischer Produktion
Type 27 1914 4 80 150 3016 36
H 6 1919–1932 6 100 140 6597 Erst H 6, dann H 6 B genannt (Tipo 41 oder Tipo 46)
Variante H 6 C (Tipo 56) mit größerem Motor
Sportausführung Boulogne nur 1922
1924–1933 6 110 140 7983
1922 6 102 140 6864
I 6 1924–1925 6 85 110 3745 85 Baugleich mit dem Tipo 49 aus spanischer Produktion
HS 26 1930–1935 6 90 120 4580 105 Fahrgestell von Ballot
Baugleich mit dem Tipo 64 aus spanischer Produktion
J 12 1931–1938 12 100 100 9425 220 Type 68
Produktion nur in Frankreich
1935–1938 12 100 120 11310 250
K 6 1934–1937 6 100 110 5184 140 Baugleich mit dem Tipo 70 aus spanischer Produktion

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Société Française Hispano-Suiza – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Emilio Polo: La Hispano-Suiza. The origins of a legend. 1899–1915. Wings & Flags, Madrid 1994, ISBN 84-920031-1-1, S. 170–197 (englisch).
  2. a b c Emilio Polo: La Hispano-Suiza. The origins of a legend. 1899–1915. Wings & Flags, Madrid 1994, ISBN 84-920031-1-1, S. 198–221 (englisch).
  3. a b c Hispano-Suiza Auf allcarindex.com, abgerufen am 1. November 2021 (englisch).
  4. a b David Beare: Hispano-Suiza and Pegaso. Birkigt & Ricart. Two men, two marques made in Spain. Volume 1. Stinkwheel Publishing, Montgomery 2016, ISBN 978-0-9547363-4-7, S. 38 (englisch).
  5. Emilio Polo: La Hispano-Suiza. The origins of a legend. 1899–1915. Wings & Flags, Madrid 1994, ISBN 84-920031-1-1, S. 222–245 (englisch).
  6. Emilio Polo: La Hispano-Suiza. The origins of a legend. 1899–1915. Wings & Flags, Madrid 1994, ISBN 84-920031-1-1, S. 246–269 (englisch).
  7. Emilio Polo: La Hispano-Suiza. The origins of a legend. 1899–1915. Wings & Flags, Madrid 1994, ISBN 84-920031-1-1, S. 270–293 (englisch).
  8. David Beare: Hispano-Suiza and Pegaso. Birkigt & Ricart. Two men, two marques made in Spain. Volume 1. Stinkwheel Publishing, Montgomery 2016, ISBN 978-0-9547363-4-7, S. 46 (englisch).
  9. David Beare: Hispano-Suiza and Pegaso. Birkigt & Ricart. Two men, two marques made in Spain. Volume 1. Stinkwheel Publishing, Montgomery 2016, ISBN 978-0-9547363-4-7, S. 58 (englisch).
  10. David Beare: Hispano-Suiza and Pegaso. Birkigt & Ricart. Two men, two marques made in Spain. Volume 1. Stinkwheel Publishing, Montgomery 2016, ISBN 978-0-9547363-4-7, S. 99 (englisch).
  11. a b David Beare: Hispano-Suiza and Pegaso. Birkigt & Ricart. Two men, two marques made in Spain. Volume 1. Stinkwheel Publishing, Montgomery 2016, ISBN 978-0-9547363-4-7, S. 111 (englisch).