Spartaco Dini

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Die Autodelta-Werksfahrer 1967. Von Links: Roberto Bussinello, Teodoro Zeccoli, Enrico Pinto, Spartaco Dini, Ignazio Giunti und Nanni Galli
Der ASA 411 von Giuseppe Dalla Torre und Spartaco Dini bei der Targa Florio 1966

Spartaco Dini (* 25. August 1943 in Greve; † 16. Januar 2019) war ein italienischer Autorennfahrer.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spartaco Dini begann seine Motorsport-Karriere in den frühen 1960er-Jahren als Fahrer in italienischen Monoposto-Nachwuchsformeln. Er fuhr in der Formel 3 und in der Formel 2 und war als Werksfahrer von De Tomaso Anfang der 1970er-Jahre auch in der Formel-2-Europameisterschaft aktiv.

Seine größten Erfolge erzielte er jedoch als Touren- und Sportwagenfahrer. 1969 gewann er die Gesamtwertung der Division II der Tourenwagen-Europameisterschaft auf einem Werks-Alfa Romeo 1600 GTA. Auf einem weiteren Werkswagen des Mailänder Unternehmens, einem Tipo 33, wurde er 1968 Fünfter in der Gesamtwertung der 24 Stunden von Le Mans. 1966 hatte er bei diesem Langstreckenrennen sein Debüt gegeben. Nach fast zehn Jahren Abwesenheit vom internationalen Motorsport kehrte er Ende der 1970er-Jahre zurück und ging noch vier weitere Male in Le Mans an den Start. Außerdem bestritt er wieder regelmäßig Sportwagenrennen.

Am 26. Juni 1970 hatte Dini – möglicherweise bei einer illegalen Testfahrt – auf dem etwa 66 km langen Circuito stradale del Mugello, der zu diesem Zeitpunkt nicht für Renn- oder Testbetrieb gesperrt war, einen schweren Unfall. Im Dorf Ospedaletto di Firenzuola verlor er in einer Linkskurve die Kontrolle über seinen Alfa Romeo GTAm 1750 und fuhr in eine Gruppe Fußgänger. Dabei kam ein 7 Monate altes Baby ums Leben und vier weitere Personen wurden schwer verletzt.[1] Dini und seine 19-jährige Freundin, die sich mit ihm im Wagen befand, blieben unverletzt. Nach dem Unfall wurde er verhaftet und vor Gericht gestellt. Dini verbrachte zwei Monate im Gefängnis in Florenz. Danach verließ er Italien in Richtung Niederlande, wo er bei seinem Teamkollegen und Freund Toine Hezemans wohnte. Wenig später zog er nach Spanien, erwarb eine spanische Rennlizenz und bestritt 6 Monate nach dem Unfall unter dem Pseudonym „Paco“ wieder Rennen.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1966 ItalienItalien ASA ASA RB613 ItalienItalien Ignazio Giunti Ausfall Kupplungsschaden
1968 ItalienItalien Autodelta SpA Alfa Romeo TT33/2 ItalienItalien Carlo Facetti Rang 5
1977 Belgien Luigi Racing BMW 3.0 CSL Belgien Jean Xhenceval Belgien Pierre Dieudonné Rang 8 und Klassensieg
1978 FrankreichFrankreich Pozzi-Thompson JMS Racing Ferrari 512 BB FrankreichFrankreich Jean-Claude Andruet Ausfall Motorschaden
1979 FrankreichFrankreich Charles Pozzi Ferrari 512 BB FrankreichFrankreich Jean-Claude Andruet Ausfall Motorschaden
1980 ItalienItalien Scuderia Supercar Bellcantauto Ferrari 512 BB LM ItalienItalien Fabrizio Violati ItalienItalien Maurizio Micangeli Ausfall Unfall

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
1964 Alfa Romeo Giulia Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Italien MON Belgien SPA Italien CON Deutschland NÜR Deutschland ROS Frankreich LEM Frankreich REI Deutschland FRE Italien CCE Vereinigtes Konigreich RTT Schweiz SIM Deutschland NÜR Italien MON Frankreich TDF Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI Frankreich PAR
215
1965 Piero Conte Alfa Romeo Giulia
Ford Cortina
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien BOL Italien MON Italien MON Vereinigtes Konigreich RTT Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Italien MUG Deutschland ROS Frankreich LEM Frankreich REI Italien BOZ Deutschland FRE Italien CCE Schweiz OVI Deutschland NÜR Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI
13 16
1966 ASA
Autodelta
ASA 411
ASA RB613
Alfa Romeo GTA
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien MUG Italien CCE Deutschland HOK Schweiz SIM Deutschland NÜR Osterreich ZEL
DNF DNF DNF
1967 Autodelta Alfa Romeo T33 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Deutschland HOK Italien MUG Vereinigtes Konigreich BRH Italien CCE Osterreich ZEL Schweiz OVI Deutschland NÜR
DNF
1968 Autodelta Alfa Romeo GTA
Alfa Romeo T33
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Italien TAR Deutschland NÜR Belgien SPA Vereinigte Staaten WAT Osterreich ZEL Frankreich LEM
DNF 5
1969 SCAR Autostrada Alfa Romeo T33 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten WAT Osterreich ZEL
DNF
1970 SCAR Autostrada Alfa Romeo T33 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten WAT Osterreich ZEL
DNF
1971 Riccardone Abarth 2000 S Argentinien BUA Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
DNF
1972 Abarth-Osella Abarth 2000SP Argentinien BUA Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
DNF
1977 Autodelta Alfa Romeo T33 Vereinigte Staaten DAY Italien MUG Frankreich DIJ Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Italien VAL Italien PER Vereinigte Staaten WAT Portugal EST Frankreich LEC Kanada MOS Italien IMO Osterreich SAL Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland HOK Italien VAL
DNF 3 3
1978 Charles Pozzi Ferrari 512 BB Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Vereinigte Staaten TAL Frankreich DIJ Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien MIS Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Italien VAL Vereinigte Staaten ROD
DNF
1979 JMS Racing
Classics Auto Francorchamps
Ferrari 512 BB
BMW 530i
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Vereinigte Staaten TAL Frankreich DIJ Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PER Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Vereinigtes Konigreich BRH Vereinigte Staaten ROA Italien VAL El Salvador ELS
53 DNF 13
1980 Scuderia Supercar Bellancauto Ferrari 512 BB Vereinigte Staaten DAY Vereinigtes Konigreich BRH Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Italien MON Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Kanada MOS Vereinigte Staaten ROA Italien VAL Frankreich DIJ
DNF DNF
1981 Scuderia Supercar Bellancauto Ferrari 512 BB Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Italien MON Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PER Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Kanada MOS Vereinigte Staaten ROA Vereinigtes Konigreich BRH
15

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Spartaco Dini – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lorenzo Zini. www.motorsportmemorial.org, abgerufen am 5. Januar 2022 (englisch).