Spreizung (Phonetik)

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Vokale
  vorne   zentral   hinten
 geschlossen
iy
ɨʉ
ɯu
ɪʏ
ʊ
eø
ɘɵ
ɤo
ə
ɛœ
ɜɞ
ʌɔ
æ
ɐ
aɶ
ɑɒ
 fast geschlossen
 halbgeschlossen
 mittel
 halboffen
 fast offen
 offen
Bei Symbolpaaren (u • g) steht das linke Symbol für den
ungerundeten, das rechte Symbol für den gerundeten Vokal.

In der Phonetik bezeichnet der Begriff Spreizung die Verbreiterung der Lippen während der Artikulation bestimmter sogenannter gespreizter Vokale wie e und i.[1] Dabei werden die Lippen (je nach Sprecher verschieden stark) gedehnt. Das Gegenteil der Spreizung ist die Rundung, bei der die Öffnung der Lippen an einen Kreis angenähert wird.

In den meisten Sprachen tendieren vordere Vokale zur Spreizung und hintere zur Rundung.[2] Aber einige Sprachen wie Deutsch und Französisch unterscheiden gerundete und gespreizte Vorderzungenvokale derselben Vokalhöhe (z. B. [ɛ] und [œ] in kennen und können),[3] und Vietnamesisch unterscheidet zwischen gerundeten und gespreizten Hinterzungenvokalen.[4]

In der Vokaltabelle des Internationalen Phonetischen Alphabets (IPA) werden die gespreizten Vokale als linke und die gerundeten Vokale als rechte Hälfte eines Paares dargestellt, so bilden z. B. die Hauptvokale neun solcher Paare.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jörg Mayer: Linguistische Phonetik. (PDF; 7,1 MB) Universität Stuttgart, 2010, S. 1, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. März 2013; abgerufen am 13. September 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ims.uni-stuttgart.de
  2. Kirsten Machelett: Begleitendes Hypertext-Dokument zum Proseminar "Phonetische Transkription I" V1.1. Institut für Phonetik und Sprachliche Kommunikation der Universität München, 2003, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. März 2013; abgerufen am 13. September 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.phonetik.uni-muenchen.de
  3. Melani Wratil: Einführung: Sprachwissenschaft I – SS 2012 – Phonetik I. (PDF; 246 kB) Universität Frankfurt, S. 8, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 13. September 2012.@1@2Vorlage:Toter Link/www.uni-frankfurt.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Bernd Pompino-Marschall, Einführung in die Phonetik (Walter de Gruyter Verlag, 2003), S. 225 Online