Steinfeld (Oldenburg)

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Wappen Deutschlandkarte
Steinfeld (Oldenburg)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Steinfeld hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 35′ N, 8° 13′ OKoordinaten: 52° 35′ N, 8° 13′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Vechta
Höhe: 58 m ü. NHN
Fläche: 60,05 km2
Einwohner: 10.377 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 173 Einwohner je km2
Postleitzahl: 49439
Vorwahl: 05492
Kfz-Kennzeichen: VEC
Gemeindeschlüssel: 03 4 60 008
Gemeindegliederung: 10 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Am Rathausplatz 13
49439 Steinfeld
Website: www.steinfeld.de
Bürgermeister: Sebastian Gehrold (CDU)
Lage der Gemeinde Steinfeld im Landkreis Vechta
KarteNordrhein-WestfalenLandkreis CloppenburgLandkreis DiepholzLandkreis OldenburgLandkreis OsnabrückBakumDamme (Dümmer)DinklageGoldenstedtHoldorf (Niedersachsen)Lohne (Oldenburg)Neuenkirchen-VördenSteinfeld (Oldenburg)VechtaVisbek
Karte

Steinfeld (Oldenburg) ist eine Gemeinde im Landkreis Vechta in Niedersachsen. Die Region Vechta gilt als Pferderegion, Steinfeld ist durch seinen Ortsteil Mühlen für reitsportliche Aktivitäten[2] auch über die Regionalgrenzen hinaus bekannt.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Steinfeld liegt im Oldenburger Münsterland zwischen Osnabrück und Bremen. Über die Ausläufer der Dammer Berge, die Steinfeld von Süden nach Norden durchziehen, verläuft als topographische Besonderheit die Weser-Ems-Wasserscheide zwischen der Hase und damit der Ems sowie der Hunte und damit der Weser. Im Südosten geht der Höhenzug der Dammer Berge in die Dümmerniederung über. Im Nordosten Steinfelds liegt das Steinfelder Moor, ein großes zusammenhängendes Naturschutzgebiet, das im Norden bis nach Kroge-Ehrendorf reicht.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den direkten Nachbargemeinden und -städten zählen im Uhrzeigersinn von Norden Lohne, Diepholz, Damme und Holdorf.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Steinfeld mit Ortsteilen

Steinfeld hat mehrere Ortsteile:

  • Baring
  • Brokamp-Wieferich
  • Düpe
  • Harpendorf
  • Holthausen
  • Lehmden
  • Mühlen
  • Ondrup
  • Schemde
  • Steinfeld-Süd
  • Steinfeld-Mitte
  • Haskamp

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemäßigtes Seeklima beeinflusst durch feuchte Nordwestwinde von der Nordsee. Im langjährigen Mittel erreicht die Lufttemperatur in Steinfeld 8,5 °C–9,0 °C und es fallen ca. 700 mm Niederschlag. Zwischen Mai und August kann mit durchschnittlich 20–25 Sommertagen[3] gerechnet werden.

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung der Gemeinde ist überwiegend römisch-katholischen Glaubensbekenntnisses. Im Dorf Steinfeld finden sich die katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptist und die evangelisch-lutherische Auferstehungskirche. In der Ortschaft Mühlen erhebt sich die neuromanische katholische Kirche St. Bonaventura.

Eine alte Tradition in Steinfeld ist es, am Palmsonntag mit möglichst langen Palmstöcken in die Pfarrkirche einzuziehen. Der längste war – zu Palmsonntag 1935 – 13,75 Meter lang. Zwei Palmstöcke aus Steinfeld finden sich in der Sammlung des Museums am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt in Hamburg.[4]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Steinfeld Ortsmitte
Steinfeld (Blick auf die Kirche)

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rat der Gemeinde Steinfeld besteht aus 22 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 9001 und 10.000 Einwohnern.[5] Die 22 Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.

Stimmberechtigt im Gemeinderat ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister Sebastian Gehrold.

Die letzte Kommunalwahl am 12. September 2021 ergab das folgende Ergebnis:[6]

Partei  Anteilige Stimmen  Anzahl Sitze  Veränderung Stimmen  Veränderung Sitze
CDU 68,55 % 15 +0,52 % 0
UWG 23,37 % 5 −0,68 % 0
SPD 8,08 % 2 +0,16 % +1

Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl 2021 lag bei 55,52 % Zum Vergleich – bei der vorherigen Kommunalwahl 2016 lag die Wahlbeteiligung bei 55,84 %.[7]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sebastian Gehrold (CDU) wurde am 9. Oktober 2022 mit 80,74 % der Stimmen zum hauptamtlichen Bürgermeister der Gemeinde Seinfeld gewählt.[8] Er war der einzige Bewerber und löste Manuela Honkomp ab, die die erste hauptamtliche Bürgermeisterin im Landkreis Vechta war.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen der Gemeinde Steinfeld zeigt:

  • 1. Feld, oben links (heraldisch rechts): das alte Grafenwappen (2 rote Balken auf gelbem Grund).
  • 2. Feld, oben rechts (heraldisch links): der heilige Johannes der Täufer, der Schutzpatron der Kirche zu Steinfeld, hinter seinem Haupte liegt das Schwert als Zeichen des Märtyrertodes.
  • 3. Feld, unten links (heraldisch rechts): fünf stilisierte Steine zum Anklang an den Namen Steinfeld, im farbigen Wappenschild werden die weißen Steine auf grünem Grund stehen.
  • 4. Feld, unten rechts (heraldisch links): Delmenhorster Kreuz (gelb auf blauem Grund).

Die Felder 2 und 3 enthalten die Besonderheiten der Gemeinde Steinfeld, die Felder 1 und 4 deuten auf die Zugehörigkeit zum früheren Großherzogtum Oldenburg hin.

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Städtepartnerschaft besteht seit 2004 mit der polnischen Stadt Jastrowie.[9]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2004 wurde die Aktion „Pferdestraße Steinfeld“ initiiert: 75 bunt bemalte Pferdemodelle wiesen auf die Sehenswürdigkeiten der Gemeinde Steinfeld hin. 14 Pferde gehörten im Jahr 2006 zum Kulturprogramm der Fußballweltmeisterschaft in der Stadt Hannover. Zehn Modelle, die mit den Trikots der in Hannover spielenden Fußballnationalmannschaften bemalt waren, standen 2007 beim Dicken Stein in Steinfeld. Heute sind im gesamten Gemeindegebiet verstreut, teilweise aber auch in den Nachbargemeinden Steinfelds, einzelne Modelle der „Pferdestraße“ zu finden.

Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Parks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erholungszentrum Schemder Bergmark
Renaturierter Steinfelder Bach unterhalb der Lohgerberei

Im Süden des Gemeindegebietes erstrecken sich die Dammer Berge. Diese von der Natur reich gesegnete Landschaft gehört zu den schönsten im Oldenburger Münsterland. In dem waldreichen Gebiet mit kilometerlangen Wanderwegen findet man Ruhe und Erholung. Weitere Freizeitmöglichkeiten bietet das Erholungszentrum Schemder Bergmark.

Brauerei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Steinfeld besaß von Ende 2007 bis Ende 2012 seine eigene Brauerei, in der das Bier „Lüken Topp“ gebraut wurde.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Silvester findet jedes Jahr der Silvesterlauf in Mühlen statt.

Am ersten Wochenende im Juli findet das dreitägige Steinfelder Schützenfest statt, dessen Höhepunkt die Proklamation des neuen Königs am Montagabend gegen 19 Uhr ist. Etwa 1000 Schützen beteiligen sich an den Umzügen.

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wassermühle „Meyers Mühle“ in Mühlen
Wassermühle „Pöhlkings Mühle“ in Düpe

Tourismus-Routen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch das Gebiet von Steinfeld verlaufen die FerienstraßenBoxenstopp-Route[14][15] und „Niedersächsische Mühlenstraße“.[16] Durch Steinfeld verläuft ebenfalls der Pickerweg, der zum Netz der Jakobswege gehört. Dadurch ist der Pickerweg Teil der ältesten europäischen Kulturstraße.[17]

Schützenvereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben anderen Kulturvereinen gibt es in Steinfeld drei Schützenvereine (Schützenverein Steinfeld von 1845 e. V., Schützenverein Mühlen von 1919 e. V. und der Schützenverein Harpendorf-Düpe von 1965 e. V.). Der Schützenverein Steinfeld von 1845 e. V. feiert sein jährlich stattfindendes traditionelles Schützenfest am 1. Sonntag im Juli.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Steinfeld liegt im südlichen Oldenburger Münsterland, welches sich in den 1990er Jahren zur Boomregion Niedersachsens entwickelt hat. Seit 1994 wuchs das Bruttoinlandsprodukt um 62 %, die Dienstleistungswertschöpfung um 63 %. Der Industrieumsatz stieg seit 1997 um 48 % auf 6,5 Milliarden Euro, der Exportumsatz um 137 %.

Die Arbeitslosenquote im Oldenburger Münsterland von gut 3,5 % (Steinfeld ca. 4 %) gehört zu einer der niedrigsten, die Eigenheimquote von über 80 % zu einer der höchsten in Deutschland. Ebenfalls ist die Dichte der Einfamilienhäuser eine der höchsten in der ganzen Bundesrepublik.

Die Gesamtfläche aller Industrie- und Gewerbeflächen in Steinfeld umfasst ca. 100 Hektar. Die Gemeinde ist ländlich geprägt, wodurch der Agrarwirtschaft besondere Aufmerksamkeit zukommt. In Steinfeld sitzen diverse Schlachtereien. Die kunststoffverarbeitende Industrie ist im gesamten Gemeindegebiet durch mittelständische und internationale Firmen vertreten.

Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zeitschrift des Sportvereins „Falken-Echo“

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemeinde gibt es

  • vier Kindergärten (Kindergarten St. Nikolaus, Kindergarten St. Marien, Kindergarten St. Antonius, Kindergarten Andreaswerk)
  • St.-Antoniusschule (Grundschule)
  • St.-Johannes-Schule (Grundschule)
  • Don-Bosco-Schule Steinfeld (Oberschule)

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Steinfeld liegt in Nähe der Bundesautobahn A 1, Anschlussstelle Holdorf, und der Bundesstraße B 214. Des Weiteren verläuft die Bahnstrecke Delmenhorst–Hesepe durch Steinfeld. Die Züge der NordWestBahn fahren im Stundentakt als RB 58 von Osnabrück nach Bremen.

Steinfeld ist aufgrund der Verkehrslage und der guten Infrastruktur von einer hohen Nachfrage nach Gewerbe- und Industrieflächen geprägt. Die letzten Jahrzehnte waren von einer intensiven Arbeitsstättenentwicklung und -ansiedlung gekennzeichnet.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. www.steinfeld.de (Memento des Originals vom 16. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.steinfeld.de, Reit- und Fahrverein
  3. Klimatologische Bezeichnung für Tage, an denen die Maximaltemperatur 25 °C übersteigt
  4. Michael Rottmann: Ungewöhnlicher Brauch: XXL-Palmstöcke. In: Kirche+Leben, 28. März 2021, S. 9.
  5. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten, abgerufen am 11. Januar 2017.
  6. Ergebnis Gemeinderatswahl 2021. Abgerufen am 25. Oktober 2022.
  7. Gemeinde Steinfeld – Gesamtergebnis Gemeinderatswahl 2016, abgerufen am 11. Januar 2017
  8. Ergebnis Bürgermeisterwahl 2022. Abgerufen am 25. Oktober 2022.
  9. Gemeinde Steinfeld: Zahlen, Daten, Fakten. Abgerufen am 26. Juli 2021.
  10. St. Johannes der Täufer. Glasmalereien des Historismus. Steinfeld in Oldenburg. Festschrift Hundert Jahre Katholische Pfarrkirche Steinfeld 16. November 1899-16. Nov. 1999, Hrsg.: Franz Ortmann, Druckhaus Friedr. Schmücker, Löningen 1999, ISBN 3-9806575-2-3.
  11. Arbeitsgruppe Mühlenstraße in der Mühlenvereinigung Niedersachsen - Bremen e. V.: Wassermühle Pöhlking, Steinfeld
  12. Arbeitsgruppe Mühlenstraße in der Mühlenvereinigung Niedersachsen - Bremen e. V.: Wassermühle Schemde/Steinfeld
  13. Arbeitsgruppe Mühlenstraße in der Mühlenvereinigung Niedersachsen - Bremen e. V.: Wassermühle Meyer in Mühlen/Steinfeld
  14. Karte der Boxenstopp-Route auf archive.org (2,2 MB PDF) (Memento vom 28. Oktober 2007 im Internet Archive), abgerufen am 18. Oktober 2013
  15. Steinfelder Stationen der Boxenstopp-Route http://www.boxenstopp-route.de/index.php?pageId=3&treg=2&preg=21
  16. Karte der Mühlen im Landkreis Vechta [1]
  17. Karte der Jakobswege http://www.via-regia.org/kulturstrasse/karte.php

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Steinfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien