Stephan Wittwer

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Stephan Wittwer (* 1. März 1953 in Zürich) ist ein Schweizer experimenteller Musiker, Improvisator und Komponist. Zunächst waren seine Hauptinstrumente elektrische und klassische Gitarre, Geräte, Verstärker und das Tonstudio, dann hauptsächlich Computer[1].

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wittwer hatte als Kind Klavierunterricht und erlernte Gitarre vorerst autodidaktisch. Er spielte bereits als Jugendlicher mit Musikern im Bereich des Free Jazz wie John Tchicai und Irène Schweizer, arbeitete mit Anton Bruhin, Hans Reichel, Paul Lovens und bald mit Radu Malfatti im Duo Malfatti-Wittwer. Erst viel später studierte er klassische Gitarre. Geräuschhafte Solo-Projekte standen früh schon im Zentrum, aber auch das vernetzte elektroakustische Ensemble Polyphonie Zürich[2].

Er war Mitglied von Rüdiger Carls C.O.W.W.S. Quintett (unter anderem mit Phil Wachsmann, Barre Phillips), Werner Lüdis Sunnymoon (unter anderem mit Martin Schütz, Hans Koch) und von Red Twist & Tuned Arrow (mit Christy Doran und Fredy Studer). In Duos, Trios und Projekten spielte er mit Han Bennink, Donald Miller (Borbetomagus), Steve Lacy, Voice Crack, Pierre Favre, Dietmar Diesner, Alfred Harth, Paul Lytton, Butch Morris, Jim O’Rourke, Christian Marclay, John Zorn, Alex Buess (16-17), Anton Bruhin, Peter Brötzmann, William Parker, SLUDGE 3000, Steamboat Switzerland und vielen anderen.

Werther / Wittwer[3] hiess sein Duo mit Michael Wertmüller, SLUDGE 5-0 seine instrumentale Rockgruppe mit Jim Meneses und Keith Macksoud.

Seine Veröffentlichung streams (GROB, Köln 2001) erhielt eine Honorary Mention im Bereich Digital Musics der Ars Electronica.

Er schreibt gelegentlich Filmmusik, unter anderem für die Künstler Peter Fischli und David Weiss.

Einige Tonträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • sicht 04 etc., Zürich 2004
  • streams, Köln 2001
  • I, Werther / Wittwer, Köln 2000
  • choice-chase, Stephan Wittwer-Martin Schütz-Paul Lovens, Zürich 1995
  • World Of Strings, Zürich 1990
  • und?, Malfatti-Wittwer, Berlin 1978

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1981: Der geringste Widerstand (Kurzfilm)
  • 1981: Habsucht oder Hamburg-Madrid
  • 1982: Schlagschatten
  • 1983: Der rechte Weg
  • 1987: Chaos im Gotthard
  • 1988: Aus allem raus und mitten drin
  • 1990: Tatort – Howalds Fall
  • 1992: Tatort – Marion
  • 1992: Geteilte Nacht
  • 1996: Erhöhte Waldbrandgefahr
  • 2007: Markus Raetz (Dokumentarfilm)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Ruprecht, Ruedi Wyss, Peter Kraut (Hrsg.): Taktlos Musiklesebuch, Basel / Weil am Rhein 2007, ISBN 978-3-938767-35-1
  • Peter Kraut und Ruedi Wyss (Hrsg.): 13.11.1980: Archie Shepp / Jasata 20.12.2006: Pan Sonic / Alter Ego. Eine Materialsammlung zu 580 Konzerten von Taktlos Bern und Tonart Bern, Bern 2006, ISBN 978-3-033-01069-7
  • Martin Kunzler: Jazz-Lexikon. Band 2: M–Z (= rororo-Sachbuch. Bd. 16513). 2. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2004, ISBN 3-499-16513-9.
  • Patrik Landolt und Ruedi Wyss (Hrsg.): Die lachenden Außenseiter. Musikerinnen und Musiker zwischen Jazz, Rock und Neuer Musik, Zürich 1993, ISBN 3-85869-156-9
  • Rock Session 4, Reinbek 1980

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Homepage Stephan Wittwer
  • Felix Klopotek: Verändernde Perspektiven. In: jungle-world.com. 2. Juni 2004, abgerufen am 13. Juli 2018.
  • Klaus Mümpfer: Stephan Wittwer in der Rüsselsheimer Jazzfabrik, 15. Juli 2003. Archiviert vom Original am 17. Oktober 2012; abgerufen am 13. Juli 2018.
  • Prix Ars Electronica 2002 - Anerkennung
  • FMP Veröffentlichungen
  • Stephan Wittwer bei IMDb

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Programmierumgebung SuperCollider
  2. Polyphonie Zürich: http://wittwer.mu/w2/pz.html
  3. Werther / Wittwer: http://wittwer.mu/w2/w2.html