Tackenberg (Oberhausen)

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Tackenberg ist ein Stadtteil von Oberhausen, der teilweise zum Stadtbezirk Sterkrade und teilweise zum Stadtbezirk Osterfeld gehört. Sterkrade-Tackenberg oder Tackenberg-West zählte Ende 2016 10.413[1] (mit Ostteil der Sterkrader Heide sowie dem Ostteil von Sterkrade-Mitte) und Osterfeld-Tackenberg 5.952 Einwohner. Der Osterfelder Teil Tackenbergs bildet den nördlichen Teil der ehemaligen Bauerschaft Klosterhardt und wird daher statistisch als Klosterhardt-Nord aufgeführt. Der Ortsteil erhielt seinen Namen von dem 72 m hohen Tackenberg, dessen Kuppe früher genau auf der Grenze zwischen dem Rheinland (Sterkrade) und Westfalen (Osterfeld) lag.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Tackenberg liegt im Norden Oberhausens, jeweils im Norden des Stadtbezirks Osterfeld und im Westen des Stadtbezirks Sterkrade. Sterkrade-Tackenberg wird im Norden durch die Bremener, Hamburger, Lübecker, Beethoven- und Grafenstraße zur Sterkrader Heide, im Osten durch eine Linie östlich der Fürstenstraße bis zur Heroldstraße, Heroldstraße und eine Linie von der Heroldstraße bis zur Kreuzung Schleifmühlen- und Dinnendahlstraße zum Stadtbezirk Osterfeld, im Süden durch Teutoburger, Witte-, Sprock- und Emmastraße zu Sterkrade-Mitte und im Westen durch Postweg, A516 und Bachsteg zum Alsfeld abgegrenzt. Osterfeld-Tackenberg wird durch Herzog- und einer Linie östlich der Fürstenstraße zur Sterkrader Heide, durch Tackenberg-, Elpenbach-, Schwarzwald- sowie Harkortstraße zu Klosterhardt(-Süd) und im Osten zu Bottrop abgegrenzt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St.-Bernardus-Kirche

Die Gegend um den Tackenberg oder die Sandbergheide, wie sich das Gebiet früher nannte, war eine karge Heidelandschaft, deren Boden nur wenig hergab. Daher stammt wohl auch der Name „Tackenberg“ (Tacken = dünner Ast oder Zweig). Es wuchsen hier wohl keine brauchbaren Bäume, sondern nur ästiges Heideholz.

Eine gedachte Grenzlinie durchzog einst das Heidegebiet von der Königshardt zum „Dicken Stein“, eine Stelle mit zwei Findlingen, die lange Zeit beiderseits der Provinzial-Chaussee nach Dorsten (auf Osterfelder Gebiet hieß sie Dorstener Straße, auf Sterkrader Gebiet bis 1929 Münster Straße) lagen.

Mit Ansiedlung von ursprünglich aus der Kurpfalz stammenden Familien auf der Königshardt ab 1771 (vgl. Pfälzische Sprachinsel am Niederrhein) wurden jedoch 1795 feste Grenzen gezogen. Die Herzogstraße wurde Grenzstraße bis zum „Dicken Stein“. Von hier verlief die Grenze entlang der damaligen Osterfelder Herzogstraße (heute Heroldstraße) über den Musfeldhof zum Stemmersberg. Auf dem Musfeldhof ging der Grenzverlauf durch den Schornstein, d. h., er gehörte halb zum Königreich Preußen und halb zum Kurfürstentum Köln, dem Vest Recklinghausen. Später ist dieser Missstand berichtigt worden und der Hof wurde dem Osterfelder Gebiet zugeschlagen, wobei aber die Hörigkeit zum Sterkrade nicht aufgehoben wurde.

Die Landwirtschaft an den Hängen des Tackenbergs wurde bis in die Zeit der Besiedlung vorrangig von drei Bauernhöfen betrieben. Die Musfeldkate (Hof), ein Pachtgut im Besitz des Klosters Sterkrade, ist nach der Säkularisation in Familienbesitz übergegangen. Auf Drängen der Gutehoffnungshütte wurde der Hof zur Anlage des Schachtes IV der Schachtanlage Osterfeld (1923 fertiggestellt) verkauft. Das Hofgebäude blieb noch lange Jahre erhalten. Der Timmerhaushof an der Tackenbergstraße war vom Kloster Sterkrade abhängig, u. a. musste er die halbe Obsternte an das Kloster abliefern. Der Gerschermannshof war wohl ein freier Hof an der Brüderstraße.

Die großen Lehmvorkommen des Tackenberges ließen an der Musfeldstraße auf der Grenze eine Ziegelei entstehen, auf deren Gelände später der erste Sportplatz der jetzigen Spielvereinigung Sterkrade 06/07 angelegt wurde. Auch am Hang des Tackenberges zwischen Dinnendahl- und Goliathstraße, oberhalb der Bronkhorststraße, grub man in einer Lehmgrube nach Ziegelgut. Ebenso entstand hier nach Stilllegung der Ziegelei ein Fußballplatz.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts begannen größere Siedlungen zu entstehen; 1904 bis 1914 wurden die Bronkhorst-, die Tackenberg- und die Pestalozzischule eingeweiht. 1906 entstand auf der Kuppe des Tackenberges der bereits 1958 wieder abgerissene 25 m hohe Sterkrader Wasserturm.[2]

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tackenberg ist in erster Linie ein Wohnbezirk. Einkaufsmöglichkeiten gibt es an der Dorstener- und an der Wasgenwaldstraße. Durch die Autobahnauffahrt Oberhausen-Königshardt an der A2 und die A516 ist der Stadtteil gut an das Fernstraßennetz angeschlossen. Mit den Buslinien SB92, SB93, X 42, 953, 961, 976 und 979 des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr ist Tackenberg in das Nahverkehrsnetz eingebunden. Die Sterkrader Heide im Norden sowie der Osterfelder Wald mit dem Revierpark Vonderort im Süden bieten Raum für diverse Freizeitaktivitäten.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. [1]
  2. Tackenberger Geschichte (PDF; 264 kB)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koordinaten: 51° 31′ 28″ N, 6° 52′ 7″ O