Taylorcraft L-2

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Taylorcraft L-2 Grasshopper

Restaurierte L-2M mit den Markierungen der Operation Overlord
Typ Leichtes Verbindungs- und Aufklärungsflugzeug
Entwurfsland

Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten

Hersteller Taylorcraft Aviation
Erstflug September 1941 (Beschaffung von vier zivilen Taylorcraft DC-65 als YO-57)
Indienststellung 1941
Stückzahl 1891[1]

Die Taylorcraft L-2 Grasshopper war ein leichtes Verbindungs- und Aufklärungsflugzeug der US-Armee.

Übersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Vorkriegsmuster Taylorcraft Model D Tandem Trainer wurde von der Armee als O-57 bezeichnet und erfolgreich einer Einsatzprüfung im Sommer 1941 in Louisiana und Texas unterzogen. Als die USA kurze Zeit später in den Zweiten Weltkrieg eintraten, wurde die O-57 in ähnlicher Weise wie die Ballons des Ersten Weltkrieges zur Beobachtung feindlicher Truppen, als Artilleriebeobachter und für Kurierflüge zwischen den eigenen Stellungen eingesetzt. Überall, wo der Einsatz von kurzen, unbefestigten Start- und Landeplätzen gefordert war, kam die O-57 oder ähnliche Muster zum Einsatz. Einer Bestellung von 70 Exemplaren der O-57 folgte die Auslieferung einer verbesserten Version mit Funkgerät und verbesserter Rundumsicht von etwa 340 Exemplaren mit der Bezeichnung O-57A.

1942 wurde der Kennbuchstabe für Verbindungs- und Beobachtungsflugzeuge von „O“ in „L“ geändert (s. Bezeichnungssystem für Luftfahrzeuge vor 1962). So wurde die O-57 in L-2 umbenannt. Verbesserungen führten zu den Versionen L-2B und L-2M, einige zivile Modelle von Taylorcraft wurden als L-2C und L-2L der Armee überstellt. Von einer Version ohne Motor zur Schulung von Lastenseglerpiloten (hauptsächlich als Vorbereitung für die Landung in der Normandie) wurden 253 Stück als Taylorcraft TG-6 produziert. Nach dem Zweiten Weltkrieg versahen manche L-2 Dienst in den Luftwaffen verschiedener Länder, andere gingen an zivile Besitzer, die sie als günstige „Warbirds“ weiterbetrieben.

Den Beinamen „Grasshopper“ (zu deutsch: Heuschrecke), den die L-2 unmittelbar nach der Indienststellung von den Soldaten bekam, teilte sie sich mit der Piper L-4, der Aeronca L-3 und der Interstate L-6.

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Baumuster gelieferte Stückzahl[1]
YO-57 (ab Anfang 1942: L-2) 4
O-57 (L-2) 21
O-57A (L-2A) 336
L-2A 140
L-2B 490
L-2M 900

Gesamtproduktion: 1891 Maschinen. Hierzu kamen 52 requirierte zivile Taylorcraft unterschiedlicher Versionen, die die Bezeichnungen L-2C, L-2D, L-2E, L-2F, L-2G, L-2H und L-2J erhielten.

Abnahme der Taylorcraft L-2 durch die USAAF:[2]

Version 1941 1942 1943 1944 SUMME
L-2 24 529 1.161 226 1.940
TG-6   253     253
SUMME 24 782 1.161 226 2.193

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kenngröße Daten
Länge 6,93 m
Spannweite 10,97 m
Höhe 2,03 m
Leergewicht 397 kg
Maximales Gewicht 590 kg
Motorbezeichnung Continental O-170-3
Leistung 65 PS (Start)
Höchstgeschwindigkeit 164 km/h
Einsatzradius 365 km
Dienstgipfelhöhe 3.657 m

Erhaltene Exemplare[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die einzige in Europa erhalten gebliebene L-2 ist eine L-2M (USAAF-Seriennummer 43-26123), die 2023 in Saint-André-de-l’Eure von einem privaten Besitzer wieder flugfähig gemacht werden soll.[3]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Taylorcraft L-2 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Chet Peek: The Taylorcraft Story, Aviation Heritage Library Series, 1992, S. 153
  2. Statistical Digest of the USAF 1946, S. 100 ff.
  3. L-2 Ready to Fly in France. In: Aeroplane Monthly Juni 2023, S. 8