Telematik

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Telematik (zusammengesetzt aus Telekommunikation und Informatik) ist eine Technik, welche die Bereiche Telekommunikation und Informatik verknüpft. Telematik ist also das Mittel der Informationsverknüpfung von mindestens zwei Informationssystemen mit Hilfe eines Telekommunikationssystems sowie einer speziellen Datenverarbeitung. Der Begriff wurde 1978 von Simon Nora und Alain Minc im Rahmen einer Studie zur Informatisierung der Gesellschaft geprägt.[1]

Wirkungsbereiche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kernbereiche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den Kernbereichen, mit denen die Telematik sich befasst, gehören Rechnernetze wie z. B. das Internet, Telefon- und Mobilfunknetze. Daneben zählen zur Telematik u. a. die folgenden Spezialgebiete:

Es ist umstritten, ob es sich bei der Telematik um ein eigenständiges Fachgebiet handelt, oder ob sie ein Teilgebiet der Informatik ist. Über die Jahre haben sich eigenständige Studiengänge und Berufsverbände gebildet.

Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das erste Institut für Telematik in Deutschland wurde 1982 an der Fakultät für Informatik der Universität Karlsruhe (TH) gegründet. Seit 1999 wurde an der TH Wildau bei Berlin ein Bachelor/Masterstudiengang Telematik als Modellstudiengang entwickelt. Er ist seit 2001/2002 als konsekutiver Studiengang international zertifiziert. Weiter führt die Universität Göttingen einen Lehrstuhl für Telematik und die Universität Lübeck ein eigenes Institut für Telematik.[2]

Die deutsche Telematikgesellschaft TelematicsPro e. V. wurde 1998 als Berufsverband gegründet. Sie hat sich zur Aufgabe gestellt, die Telematik bekannt zu machen und zu unterstützen. Sie vertritt die Position, dass die Telematik eine eigenständige Querschnittstechnologie ist und die Basis sein kann für viele zukünftige Systeme, Dienstleistungen und Anwendungslösungen in kommunikationstechnisch verknüpften Informationssystemen.

Der TelematicsPro e. V. ging inzwischen durch Verschmelzung im neuen Verein ITS Germany – Deutsche Gesellschaft für Intelligente Transport Systeme – Intelligent Transport Systems Germany e. V. auf.

Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Studiengang Telematik existiert seit 1985, entspricht aber eher der Ingenieurinformatik (ursprünglich zehnsemestriges Diplomstudium, heute in sechs Semester Bachelor- und vier Semester Masterstudium unterteilt) an der Technischen Universität Graz. Dieses Studium umfasst sowohl Themengebiete der Informatik als auch der Elektrotechnik. 2015 wurde der Studienname Telematik abgeschafft und der internationale Studienname Information & Computer Engineering eingeführt.[3]

Schweiz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der Telematikschule Bern kann der Titel Dipl. Telematik – TechnikerIn HF (Höhere Fachschule) erlangt werden. Das Teilzeitstudium dauert inklusive Fernstudiumanteil fünf Semester.[4]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktionary: Telematik – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Simon Nora, Alain Minc (1978): L'informatisation de la société: rapport à M. le Président de la République (online)
  2. telematikwissen.de
  3. Computer Engineering Webseite der Studienvertretung Telematik. TU Graz. Abgerufen am 19. November 2014.
  4. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 29. April 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tsbe.ch