Terence MacSwiney

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Büste von Terence MacSwiney vor der Cork City Hall in Cork, Irland

Terence Joseph MacSwiney (irisch Traolach Mac Suibhne, * 20. März 1879 in Cork; † 25. Oktober 1920 in London) war ein irischer Politiker und Schriftsteller.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

MacSwiney besuchte die North Monastery Christian Brothers’ School und studierte an der Royal University of Ireland. Als enthusiastischer Verfechter der irischen Sprache war er 1901 Gründungsmitglied der Cork Celtic Literary Society sowie 1908 zusammen mit Daniel Corkery der Cork Dramatic Society, für die er mehrere Stücke schrieb. MacSwiney war eine wichtige Figur bei der Formierung der Irish Volunteers in Cork 1913. Nach dem Osteraufstand im April 1916 wurde er noch im selben Monat verhaftet und erst wieder im Dezember des Jahres freigelassen. Vom Februar bis Juni 1917 war er erneut inhaftiert und wurde im November ein weiteres Mal verhaftet; MacSwiney war beim Tragen einer IRA-Uniform erwischt worden.[1] Nach einem dreitägigen Hungerstreik wurde er wieder freigelassen. 1918 wurde er für die Sinn Féin in den First Dail gewählt. Als im März 1920 der amtierende Oberbürgermeister von Cork (Lord Mayor of Cork) Tomás MacCurtain ermordet wurde, wurde MacSwiney zum neuen Oberbürgermeister gewählt. MacCurtain war ebenfalls Mitglied der Irish Volunteers und der Sinn Féin gewesen. Neben MacSwineys Tätigkeit als Oberbürgermeister von Cork war er auch Kommandant der First Cork Brigade der Irish Volunteers.

Am 12. August 1920 wurde MacSwiney wegen des Besitzes von aufrührerischen Schriften und eines von der Royal Irish Constabulary zur Nachrichtenkodierung benutzten Codierschlüssels verhaftet. Vier Tage später wurde er vor Gericht gestellt und zu einer zweijährigen Gefängnisstrafe verurteilt und im Brixton-Gefängnis in London inhaftiert. Nach seiner Verurteilung trat MacSwiney bald mit neun anderen Gefangen in Hungerstreik. Der andauernde Hungerstreik sorgte für weltweite Aufmerksamkeit. Viele bedeutende Persönlichkeiten, unter anderem Papst Benedikt XV. und der New Yorker Bürgermeister John F. Hylan, setzten sich für die Freilassung der Streikenden ein.[2] Die britischen Behörden ließen sich jedoch nicht umstimmen. Am 17. Oktober starb schließlich mit Michael Fitzgerald der erste Streikende. Joseph Murray folgte ihm einige Stunden später. MacSwiney starb am 74. Streiktag an den Folgen der zunehmenden Entkräftung. Ihm zu Ehren kam es zu Paraden in mehreren US-amerikanischen Städten sowie zu Gedenkveranstaltungen in Paris, Montreal und Belfast.[2] MacSwineys Leichnam wurde nach Cork überführt und dort auf dem Saint Finbarr’s Cemetery neben MacCurtain beigesetzt. Das Begräbnis fand unter landesweiter Anteilnahme am 1. November statt und zog eine große Menschenmenge an.

Die restlichen noch lebenden Gefangenen setzten ihren Hungerstreik noch weitere 20 Tage fort, bevor sie ihn schließlich nach 94 Tagen auf Wunsch von Arthur Griffith beendeten. Zu diesem Zeitpunkt waren sie so geschwächt, dass sie nur durch medizinische Hilfe überlebten. Der von MacSwiney und seinen Mitgefangenen organisierte Hungerstreik ist der längste dokumentierte derartige Fall in der Geschichte.

MacSwiney galt neben seinen politischen Aktivitäten auch als talentierter Schriftsteller. Unter anderem schrieb er das Drama "The Revolutionist", mehrere Gedichtbände und einen Essayband mit dem Titel "The Principles of Freedom". Letzterer wurde 1921 in New York City veröffentlicht.

Seine Schwester Mary sowie sein Bruder Seán wurden nach dem Tod ihres Bruders 1921 in den Dáil Éireann gewählt.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Terence MacSwiney – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Muriel MacSwiney (Hrsg. Angela Clifford): Letters to Angela Clifford: International Revolutionary, Wife of Terence MacSwiney, the Irish Republican Martyr. Athol Books, 1996, ISBN 978-0-8503-4076-1.
  • Maire MacSwiney Brugha: History’s Daughter: A Memoir from the only child of Terence MacSwiney. O’Brien Press, 2006, ISBN 978-0-8627-8986-2.
  • Francis J. Costello: Enduring The Most: Life and Death of Terence MacSwiney. Brandon/Mount Eagle Publications Ltd., 1995, ISBN 978-0-8632-2220-7.
  • Dave Hannigan: Terence MacSwiney: The Hunger Strike that Rocked an Empire. O’Brien Press Ltd., 2010, ISBN 978-1-8471-7182-5.
  • Gabriel Doherty, Fiona Brennan, Neil Buttimer: The Art and Ideology of Terence MacSwiney: Caught in the Living Flame. Cork University Press, 2022, ISBN 978-1-7820-5503-7.
  • Hunger as Political Weapon: The Hunger Strike of Terence MacSwiney. LAP LAMBERT Academic Publishing, 2014, ISBN 978-3-6595-2694-7.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.spiritus-temporis.com/terence-macswiney/@1@2Vorlage:Toter Link/www.spiritus-temporis.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. a b Famous Fasts in History Terence Macswiney, Bericht über den Hungerstreik