Ulf Kämpfer

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Ulf Kämpfer (2013)

Ulf Kämpfer (* 16. Juni 1972 in Eutin) ist ein deutscher Jurist und Politiker der SPD (Sozialdemokratischen Partei Deutschland). Seit April 2014 bekleidet er das Amt des Oberbürgermeisters der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel. Zudem ist Kämpfer stellvertretender Präsident des Deutschen Städtetags.

Herkunft und Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kämpfer absolvierte sein Abitur 1991 in Plön, Schleswig-Holstein. Sein Vater arbeitete als Angestellter im Landhandel und war Gemeinderat für die CDU im Kreis Plön. Kämpfer engagierte sich früh in der evangelischen Kirche und Nach dem Abitur und dem Zivildienst studierte er von 1993 bis 1998 Rechtswissenschaft und Philosophie an der Georg-August-Universität Göttingen und der University of Galway in Irland, mit Studiensemestern in New York und Berlin.[1]

Kämpfer bestand seine Erste juristische Prüfung 1998 und arbeitete anschließend zwei Jahre lang als wissenschaftlicher Mitarbeiter für den SPD-Abgeordneten Michael Bürsch im Deutschen Bundestag. Nach weiteren Studien an der Humboldt-Universität Berlin und der Columbia University in New York City wurde er 2003 mit einer rechtsvergleichenden Dissertation über Die Selbstbestimmung Sterbewilliger: Sterbehilfe im deutschen und amerikanischen Verfassungsrecht in Berlin zum Dr. jur. promoviert. 2004 bestand er auch die Zweite juristische Prüfung.

Parteiliche Aktivitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kämpfer trat 1986 im Alter von 14 Jahren der politische Jugendorganisation der CDU und CSU Jungen Union bei, verblieb dort jedoch nur für einen kurzen Zeitraum.[2]

Im Jahr 1996 trat er während seines Studiums in Göttingen der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) bei. In dieser Zeit engagierte er sich in der Juso-Hochschulgruppe, einer Jugendorganisation der SPD, an seiner Universität. Nach seinem Studium und der anschließenden wissenschaftlichen Tätigkeit im Deutschen Bundestag setzte Kämpfer seine politische Karriere innerhalb der SPD fort. Seine parteiliche Laufbahn führte ihn über verschiedene Ministerien schließlich in die kommunale Politik – von 2004 bis 2005 arbeitete Kämpfer im Umwelt- und Landwirtschaftsministerium und von 2005 bis 2007 im Justizministerium des Landes Schleswig-Holstein. 2008 trat er in den Justizdienst und wurde 2010 zum Richter am Amtsgericht Kiel ernannt. Vor seiner Ernennung zum Staatssekretär im Kabinett Albig am 12. Juni 2012 war er vom Amtsgericht Kiel an das Oberlandesgericht Schleswig abgeordnet.

Von 2012 bis 2014 war Kämpfer Staatssekretär im Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein.

Regierender Bürgermeister von Kiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Ergebnisse der Kommunalwahlen in Kiel

Nach dem Rücktritt der vorherigen Amtsinhaberin Susanne Gaschke trat Kämpfer im März 2014 als Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters von Kiel an. Unterstützt von einer Findungskommission[3] aus SPD, Grünen und SSW (Südschleswigscher Wählerverband) wurde er bei der Wahl am 23. März 2014 im ersten Wahlgang mit 63,1 % der Stimmen zum neuen Kieler Oberbürgermeister gewählt.[4] Am 24. April 2014 trat er sein Amt an. Seine Kandidatur für eine zweite Amtszeit im Jahr 2019, erneut unterstützt von den gleichen Parteien sowie der FDP, führte zu seiner Wiederwahl mit 65,8 % der Stimmen im ersten Wahlgang.[5] Seine aktuelle Amtszeit, die am 24. April 2020 begann, ist auf sechs Jahre festgelegt.

In der Kieler Stadtverwaltung fällt neben den Aufgaben als Oberbürgermeister auch das Dezernat Zentrale Steuerung, Leitlinien und Wirtschaft in Kämpfers direkte Zuständigkeit.

Persönliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das SPD-Mitglied Kämpfer wohnt mit seiner Ehefrau, der Grünen-Politikerin und ehemaligen Staatssekretärin Anke Erdmann, und dem gemeinsamen Sohn in Kiel-Hassee.

Seit dem 15. November 2022 ist er (gleichzeitig neben seinem Amt als Oberbürgermeister) Präsident des Verbands kommunaler Unternehmen.[6]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Selbstbestimmung Sterbewilliger. Sterbehilfe im deutschen und amerikanischen Verfassungsrecht (= Schriften zum internationalen Recht. Bd. 154). Duncker und Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11772-7 (zugl.: Dissertation, Humboldt-Universität zu Berlin, Berlin 2004).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ulf Kämpfer – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ulf Kämpfer - Persönlich. In: Ulf Kämpfer. Abgerufen am 4. Oktober 2020 (deutsch).
  2. Ulf Kämpfer - Munzinger Biographie. Abgerufen am 14. März 2024.
  3. @1@2Vorlage:Toter Link/www.kn-online.deAlbig gratuliert Ulf Kämpfer - OB-Kandidatur (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2024. Suche in Webarchiven), Meldung auf Kieler Nachrichten online, abgerufen am 12. Dezember 2016
  4. OB-Wahl Kiel: Kämpfer zieht ins Rathaus ein. (Memento vom 23. März 2014 im Internet Archive) Norddeutscher Rundfunk, 23. März 2014. Abgerufen am 23. März 2014.
  5. OB-Wahl Kiel 2019. Ergebnis: So hat Kiel gewählt. In: Kieler Nachrichten. 27. Oktober 2019, abgerufen am 27. Oktober 2019.
  6. Kämpfer ist neuer VKU-Präsident. In: politik-kommunikation.de. 21. November 2022, abgerufen am 21. November 2022.