Viva World Cup

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Viva World Cup
Abkürzung VWC
Verband N.F.-Board
Erstaustragung 2006
Letztmalige Austragung 2012
Rekordsieger Padanien (3×)
Website nfbwebsite.wixsite.com

Der Viva World Cup war eine Fußball-Weltmeisterschaft, bestimmt für Regions- und Volksauswahlen sowie Länder, die nicht Mitglied der FIFA sind. Die Veranstaltung wurde vom N.F.-Board zwischen 2006 und 2012[1][2] fünfmal ausgetragen.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der erste Viva World Cup sollte 2005 in der Türkischen Republik Nordzypern stattfinden. Das Turnier wurde abgesagt, als sich die Türkische Republik Nordzypern aus politischen Gründen gegen die Teilnahme Kurdistans aussprach und letztendlich stattdessen den ELF Cup ausrichtete.[4] Aufgrund dessen und weiterer finanzieller Streitigkeiten wurde das Turnier letztendlich 2006 im französischen Hyères (Okzitanien) ausgetragen,[5] allerdings nur zwischen drei Auswahlmannschaften.[6] Südkamerun konnte nicht teilnehmen, da die Spieler keine Visa besaßen.[4] Weitere Ausgaben fanden im schwedisch-lappländischen Gällivare (2008),[7] Padanien (Varese, Brescia, Novara und Verona) in Oberitalien (2009), auf der maltesischen Insel Gozo (2010) sowie zum letzten Mal 2012 in den irakischen Orten Erbil, Dohuk, Sulaimaniyya und Salahaddin (Autonome Region Kurdistan) statt.[6] Während der Turniere in Lappland 2008 und Kurdistan 2012 wurden auch zwei Frauenwettbewerbe ausgetragen.[8]

Die Mitgliedschaft Padaniens ist umstritten, aufgrund der Nähe zur rechtspopulistische Partei Lega Nord. Bei einem Spiel wurden von den Veranstaltern Fahnen der Partei aus dem Stadion entfernt.[4] Das N.F.-Board überlegte ihre Satzung zu ändern, um dies zu verbieten.[4] Ein Vertreter der Provence gab an, keine nationalistische Agenda zu besitzen und einfach nur Spaß haben zu wollen.[4]

Beim letzten Turnier 2012 in Kurdistan half die Regionalregierung dem kurdischen Fußballverband acht Auswahlmannschaften zu finden. Dazu gehörte Darfur, Provence und Sansibar.[6] Übertragen wurden die Spiele im lokalen Fernsehen bei al-Iraqia.[6] Den Finalsieg Kurdistans gegen die Türkische Republik Nordzypern sahen 20.000 Zuschauer im Stadion.[6] Im Nachhinein stellte sich heraus, dass viel Geld, welches für die Ausrichtung des World Cups zur Verfügung gestellt worden war, verschwunden ist.[6] Die belgische Steuerbehörde (das N.F.-Board hat seinen Sitz in Brüssel) begann eine Untersuchung.[6] Aufgrund der Vorkommnisse kam es zum Bruch im N.F.-Board-Vorstand, woraus die Confederation of Independent Football Associations entstand.[6]

Pokal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Pokal des Viva World Cup wurde vom französischen Bildhauer Gérard Pigault gestaltet. Er trägt den Namen Nelson-Mandela-Pokal, obwohl Mandela keinerlei Beziehungen zum N.F.-Board hatte.[4]

Bisherige Turniere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Gastgeber Finale Spiel um Platz 3
Gewinner Ergebnis Zweiter Dritter Platz Ergebnis Vierter Platz
2006 Okzitanien Sápmi
21:1 Monaco
Monaco
Okzitanien
n/a Südkamerun
(nahm wegen Visumproblemen nicht teil)
2008 Sápmi Padanien
PadanienPadanien, politischer Begriff in Italien
2:0 Aram-Naharaim
Sápmi
3:1 Autonome Region Kurdistan
Kurdistan Autonome Region
2009 Padanien Padanien
PadanienPadanien, politischer Begriff in Italien
2:0 Autonome Region Kurdistan
Kurdistan Autonome Region
Sápmi
4:4 (i. E. 5:4) Provence
2010 Gozo Padanien
PadanienPadanien, politischer Begriff in Italien
1:0 Autonome Region Kurdistan
Kurdistan Autonome Region
Okzitanien
OkzitanienOkzitanien, historische Region in
2:0 Königreich beider Sizilien
2012 Autonome Region Kurdistan Autonome Region Kurdistan
Kurdistan Autonome Region
2:1 Türkische Republik Nordzypern
Sansibar
7:2 Provence

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tamil Eelam gets ready for VIVA World Cup. In: Tamil Guardian. 20. Juni 2021, abgerufen am 21. Juni 2021 (englisch).
  2. P. Dahm: «Das Swat-Team auf der Tribüne war belustigend». In: 20 Minuten. 13. Juni 2012, abgerufen am 21. Juni 2021.
  3. Ario Bimo Utomo: The Paradiplomatic Role of the ConIFA in Promoting Self-Determination of Marginalised Entities. In: Jurnal Global & Strategis. Band 13, Nr. 1, 8. April 2019, S. 27, doi:10.20473/jgs.13.1.2019.25-36 (englisch).
  4. a b c d e f Max Colchester: A World Cup for everyone else. In: The Wall Street Journal. 3. Juni 2010, S. 32 (englisch, filesusr.com [PDF; 411 kB; abgerufen am 21. Juni 2021]).
  5. Caroline Cheese: The alternative World Cup. In: BBC Sport. 7. November 2006, abgerufen am 21. Juni 2021 (englisch).
  6. a b c d e f g h Steve Menary: Non-FIFA football in quarrel. In: Play the Game. 13. März 2015, abgerufen am 21. Juni 2021 (englisch).
  7. Tim Dowling: Tim Dowling on the Viva World Cup. In: The Guardian. 13. März 2018, abgerufen am 21. Juni 2021 (englisch).
  8. Pablo E. Montes Palomares: El otro futbol: NF-Board y VIVA World Cup. In: Es lo Cotidiano. 12. April 2015, abgerufen am 21. Juni 2021 (spanisch).