West-Nil-Virus

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West-Nil-Virus

Kolorierte EM-Aufnahme
von Virionen des West-Nil-Virus

Systematik
Klassifikation: Viren
Realm: Riboviria[2]
Reich: Orthornavirae[1]
Phylum: Kitrinoviricota[1]
Klasse: Flasuviricetes[1]
Ordnung: Amarillovirales[1]
Familie: Flaviviridae
Gattung: Orthoflavivirus
Art: Orthoflavivirus nilense
Unterart: West Nile virus
Taxonomische Merkmale
Genom: (+)ssRNA linear
Baltimore: Gruppe 4
Symmetrie: ikosaedrisch
Hülle: vorhanden
Wissenschaftlicher Name
West Nile virus
Kurzbezeichnung
WNV
Links
Weitere EM-Aufnahme von Partikeln des West-Nil-Virus
TEM-Aufnahme von Partikeln des West-Nil-Virus (orange), die sich im Zytoplasma einer infizierten VERO-E6-Zelle (türkis) replizieren.

Das West-Nil-Virus (englisch West Nile virus, WNV; Spezies Orthoflavivirus nilense) ist ein seit 1937 bekanntes behülltes RNA-Virus des Typs ss(+)-RNA aus der Familie Flaviviridae, das sowohl in tropischen als auch in gemäßigten Gebieten vorkommt. Das Virus infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergehen. Die WNV-Infektion beim Menschen verläuft in der überwiegenden Zahl der Fälle (ca. 80 %) symptomlos.[3] Die klinische Symptomatik wird West-Nil-Fieber genannt.

Übertragung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Als mögliche Überträger (oder Vektoren) kommen eine Vielzahl verschiedener Mückenarten vor allem der Gattungen Culex, Aedes und Ochlerotatus in Frage.[4][5][6] Für die humanmedizinische Bedeutung sind aber vor allem Arten wichtig, die das Virus von ihren Reservoirwirten (also meist Vögeln) auf den Menschen übertragen (sogenannte Brückenvektoren). In der Gattung Culex sind dies vor allem Arten aus dem Culex pipiens-Komplex (Culex pipiens/molestus und Culex pipiens/quinquefasciatus). Ein weiterer möglicher Brückenvektor ist die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus); diese breitet sich als Neozoon in Europa aus und sticht sowohl Menschen als auch Vögel.[7]

In einer im Januar 2006 im Magazin Journal of Experimental Medicine veröffentlichten Studie wird die Vermutung aufgestellt, dass eine Mutation des Gens CCR5 mit der Bezeichnung CCR5Δ32 (CCR5-Delta32) die Anfälligkeit eines Menschen für das West-Nil-Virus massiv erhöht. Diese Vermutung konnte 2008 durch eine Metaanalyse von Serumproben von Fällen der West-Nil-Fieber-Ausbrüche 2005 und 2006 in den USA erhärtet werden.[8] Der mit der Gen-Mutation verbundene Wegfall von 32 Basenpaaren bewirkt auch eine beschränkte Resistenz gegen das an gewöhnliche CCR5-Rezeptoren andockende HIV. Diese Mutation stellt daher seit ihrer Entdeckung 1996 die Grundlage für die Entwicklung neuer CCR5-Fusions-Inhibitoren im Kampf gegen AIDS dar. Bisher waren keine negativen Auswirkungen bekannt. Es ist noch nicht geklärt, ob die CCR5Δ32-Mutation neben der Anfälligkeit auch die Schwere des Krankheitsverlaufes nach Infektion mit dem West-Nil-Virus beeinflusst. Das WNV bindet an Integrin β-3.

West-Nil-Fieber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das West-Nil-Fieber ist eine durch das West-Nil-Virus hervorgerufene Infektionskrankheit, die hauptsächlich bei Vögeln, gelegentlich aber auch bei Säugetieren (einschließlich des Menschen) auftritt.

Krankheitsbild beim Menschen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Großteil der WNV-Infektionen verläuft symptomlos. Etwa 20 Prozent der Infizierten entwickeln eine grippeähnliche fieberhafte Symptomatik mit abruptem Beginn, die ungefähr 3 bis 6 Tage anhält. Der Zeitraum zwischen Infektion und Auftreten erster Symptome beträgt 2 bis 14 Tage.[9]

Nur jeder 150. Infizierte erkrankt schwer. Vom schweren Verlauf sind in der Regel ältere und vorerkrankte Personen betroffen. Nur bei einem Teil der Schwererkrankten tritt eine Meningitis auf, die zudem meist gutartig verläuft. In seltenen Fällen entwickelt sich eine Enzephalitis, die Spätfolgen nach sich ziehen kann (in ca. 50 % der Enzephalitisfälle), eine Entzündung des Herzens oder eine Entzündung der Leber.[9]

In der Regel heilt das West-Nil-Fieber komplikationslos aus.[9]

Krankheitsbild beim Pferd[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei etwa 20 Prozent der infizierten Pferde kommt es zum Auftreten von klinischen Symptomen. Zu der klinischen Symptomatik gehört Ataxie (schwankendes Gangbild, Stolpern, unkoordniertes Gehen etc.), Kreiswandern, Hinterhandschwäche, Tremor, Blindheit, Paralyse von Gesichtsnerven, Fieber und viele weitere neurologische Symptome. Etwa 30 Prozent der Pferde, welche neurologische Symptome zeigen, versterben.[10][11]

Therapie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

West-Nil-Fieber wird symptomatisch behandelt. Es gibt keine spezifische antivirale Therapie.[9] Eine Isolation der Erkrankten ist nicht nötig.[12] Verläuft die Krankheit schwer, ist eine Überwachung im Krankenhaus sinnvoll, um beim Auftreten von Komplikationen rasch reagieren zu können.[12]

Prophylaxe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den Menschen ist keine Impfung verfügbar.[13]

Geschichte und Epidemiologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltweites Vorkommen des West-Nil-Virus 2006 nach Angaben der Centers for Disease Control and Prevention

Zum ersten Mal wurde das West-Nil-Virus 1937 im West-Nile-District von Uganda bei einer erkrankten älteren Frau isoliert, daher der Name. 1957 trat es in Israel auf und wurde weiterhin seit 1960 in Frankreich und Ägypten bei Pferden festgestellt.

In den letzten Jahrzehnten sind epidemische Häufungen der vom West-Nil-Virus ausgelösten Enzephalitis in Algerien (1994), Rumänien (1996/97), der Tschechischen Republik (1997), der Demokratischen Republik Kongo (1998), Russland (1999) und Israel (2000) dokumentiert worden. 2004 wurde es in Ungarn nachgewiesen und 2008 in Österreich.[14]

In Dürre- und Hitzeperioden kann es zu einer sprunghaft vermehrten Ausbreitung kommen, da durch die fehlende Spülung in der Kanalisation und in Flussbetten vermehrt stehende Gewässer, z. B. in Form von Pfützen, entstehen, die von Stechmücken als Brutgewässer genutzt werden.[15] Als Gegenmaßnahme wird versucht, Stechmücken als Überträger des Virus mit Pestiziden zu bekämpfen. Auch die Anwendung von Insektiziden im Fracht- und Personenbereich von Interkontinentalflugzeugen vor der jeweiligen Landung wurde weltweit erheblich verstärkt.

USA (seit 1999)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem ersten Auftreten des West-Nil-Virus in Nordamerika 1999 rückte die Thematik in das mediale Rampenlicht. In den USA begann der Virusausbruch im Gebiet von New York City. Die ersten Anzeichen waren Vögel, die tot von den Bäumen des Central Parks fielen. Bald darauf wurden ältere Menschen in der Gegend infiziert und erkrankten. Deborah Asnis (1956–2015), eine Ärztin aus der New Yorker Bronx mit Tropenerfahrung, glaubte, das West-Nil-Fieber zu erkennen, und verständigte forschende Militärärzte des USAMRIID, die den Verdacht bestätigen konnten.[16] Es breitete sich seitdem auf dem ganzen nordamerikanischen Kontinent aus. In den USA, die in Nordamerika weiterhin am stärksten betroffen sind, erreichte das Virus in jährlichen Wellen bis 2004 die Westküste. Dabei kam es besonders 2002 in den zentralen Bundesstaaten und 2003 in den Bundesstaaten der Rocky Mountains zu großen regionalen Ausbrüchen. Zwischen 2004 und 2011 wurden viele kleinere und einige größere regionale Ausbrüche mit starken Fluktuationen verzeichnet, wobei die Fallzahlen als tendenziell abnehmend interpretiert werden.[17] Jedoch kam es 2012 wieder zu einer unerwartet großen Epidemie, von der besonders Texas mit fast 40 % aller Fälle – insbesondere in Dallas und Umgebung – betroffen war. Mit 236 Toten gilt die Epidemie als diejenige mit den bisher meisten Todesopfern. Dazu war etwa die Hälfte aller Fälle neuroinvasiv.[18][19]

Statistik USA

Die Centers for Disease Control and Prevention dokumentieren seit 1999 folgende Zahlen für Infektionen und Todesfälle bei Menschen:[20]

Jahr 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021
Infektionen 62 21 66 4156 9862 2539 3000 4269 3630 1356 720 1021 712 5674 2469 2205 2175 2149 2097 2647 971 731 2695
Tote 7 2 10 284 264 100 119 177 124 44 32 57 43 286 119 97 146 106 146 167 60 66 191

Europa (seit 1960)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den ersten Nachweisen in Europa seit 1960 (siehe Abschnitt oberhalb) forderte das Virus 2010 in Griechenland bei 197 Erkrankten insgesamt 33 Todesopfer[21] und trat auch im Folgejahr 2011 zum Teil in anderen Landesteilen wieder auf.[22] Auch in Rumänien wurde im Jahr 2010 eine Häufung von Infektionen beobachtet, und es kam bei 50 dokumentierten Erkrankungen zu 5 Todesfällen.[23] Im Juli und August 2012 traten erneut Fälle des West-Nil-Fiebers in Griechenland auf. Dabei gab es drei Todesopfer, 44 weitere Menschen erkrankten.[24]

2018 konnte sich das Virus auch in einigen EU-Staaten erneut ausbreiten; im August traten innerhalb einer Woche elf Todesfälle auf.[25] In Serbien wurden seit Jahresbeginn 21 Todesfälle bestätigt, wie die Behörden mitteilten. Dort besteht vor allem in der Hauptstadt Belgrad die Gefahr, sich zu infizieren.[26] In Griechenland stieg die Zahl der gestorbenen Menschen innerhalb einer Woche um 5 auf 16, wie die Behörde Keelpno gegenüber der Nachrichtenagentur ANA-MPA mitteilte. Die meisten Fälle wurden auf der Halbinsel Peloponnes und in den ländlichen Regionen rund um Athen sowie im Gebiet um die Hafenstadt Thessaloniki erfasst.[27] In Italien gab es zwischen Anfang Juni und dem 23. August nach Angaben der Gesundheitsbehörde Istituto Superiore di Sanità zehn Tote. Dort sind der Norden sowie Teile Sardiniens besonders betroffen. In den drei Ländern wurden insgesamt rund 400 weitere Infektionen nachgewiesen.

In Italien breitet sich der Erreger laut der Gesundheitsbehörde jedoch bei verhältnismäßig vielen Patienten auf das Nervensystem aus. Insgesamt verliefen demnach 103 der bisher 255 bestätigten Infektionen schwer.[26] Zum Vergleich wurden 2017 in Italien der Nachrichtenagentur Ansa zufolge insgesamt nur 55 Infektionen erfasst, 27 mit schwerem Verlauf. Dort starb in dem Jahr ein Mensch an der Infektion.[26][27] Europaweit starben damals 26 Menschen.[28]

Insgesamt registrierte die EU-Gesundheitsbehörde bis Ende Oktober 2018 mehr als 1460 Infektionen bei Menschen europaweit, mindestens 170 Menschen starben (Ganz 2017: 200 Infektionen, 25 Tote); zudem wurde in Deutschland der Erreger 2018 erstmals auch bei Vögeln und Pferden nachgewiesen (siehe folgender Abschnitt).[29]

Seit Beginn der Übertragungssaison 2019 waren 33 Fälle bei Menschen in den EU-Mitgliedsstaaten gemeldet worden. Drei davon mit tödlichem Ausgang. Zum ersten Mal wurde ein Fall in Frankreich bekannt. Bei Pferden wurden im gleichen Bereich drei Fälle gemeldet. In EU-Nachbarstaaten waren bis zum Bekanntwerden in Deutschland im September 2019 keine Infektionen bekannt geworden.[30]

Im Jahr 2020 wurden u. a. folgende Erkrankungen von der ECDC berichtet: Griechenland (143), Spanien (77), Italien (66), Niederlande (7), Rumänien (6), Ungarn (3) und Bulgarien (1). Todesfälle wurden bekannt aus Griechenland (23), Spanien (8), Italien (5), Rumänien (1) und Bulgarien (1).[31]

Im Jahr 2021 wurden folgende Erkrankungen von der ECDC berichtet: Griechenland (57), Italien (55), Ungarn (7), Rumänien (7), Spanien (6) und Österreich (3). Todesfälle wurden aus Griechenland (8), Rumänien (1) und Spanien (1) berichtet.[32]

Mit Stand vom 14. September 2022 waren der ECDC u. a. folgende Erkrankungen bekannt: Italien (472), Griechenland (192), Rumänien (34), Ungarn (9), Kroatien (5), Österreich (4) und Slowakei (1).[33]

Deutschland (seit 2018)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Deutschland wurde das Virus erstmals Ende August 2018 bei drei Bartkäuzen aus einer Voliere im Zoo von Halle (Saale) nachgewiesen, von denen einer die Infektion nicht überlebte.[34][26][3] Nach dem Nachweis des Virus begannen Experten dort mit dem Einsammeln von Mücken. Dazu wurden laut Friedrich-Loeffler-Institut Mückenfallen mit Lockstoffen aufgestellt und Wasserflächen nach Eiern und Larven von Mücken abgesucht.[35] In Bayern wurde das West-Nil-Virus Mitte September 2018 – ebenfalls bei einem verendeten Bartkauz – in einem Wildpark in Poing im oberbayerischen Landkreis Ebersberg nachgewiesen.[36] Gleichfalls Mitte September 2018 wurde das Virus bei einem in Bad Düben (Sachsen) gehaltenen Habicht nachgewiesen[37], ferner in Berlin bei einer Schnee-Eule sowie bei mehreren Drosseln.[38] In Plessa (Brandenburg) wurde das Virus Mitte September 2018 bei mehreren Pferden entdeckt[39] und im Landkreis Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) Ende September 2018 bei einer toten Drossel.[40] Die Wahrscheinlichkeit, sich als Mensch in Deutschland zu infizieren, galt laut Bundesministeriums für Gesundheit als gering.[41]

Auch im Sommer 2019 wurde das Virus wiederholt in den östlichen Bundesländern bei diversen Vögeln und auch bei Pferden nachgewiesen[42]; zwei erkrankte Pferde wurden im September 2019 auch in Bayern nachgewiesen.[43] Ende September 2019 wurde der erste Fall einer in Deutschland erworbenen Infektion beim Menschen bekannt.[44] „Offenbar haben die durch den Klimawandel bedingten ungewöhnlich warmen Sommer der letzten beiden Jahre dazu beigetragen, dass sich das West-Nil-Virus nördlich der Alpen etabliert hat“, sagte Jonas Schmidt-Chanasit, Leiter der Virusdiagnostik am Bernhard-Nocht-Institut.[45]

Mit Stand 10. September 2020 war das Virus in diesem Jahr in 27 Fällen bei Vögeln und Pferden in mehreren ostdeutschen Bundesländern nachgewiesen worden. In Leipzig, Meißen und Berlin erkrankten zudem mindestens neun Personen; bei mindestens sechs von ihnen wird angenommen, dass sie sich in Deutschland infizierten. Drei Patienten entwickelten eine Meningitis. Es sei laut Robert Koch-Institut davon auszugehen, dass es im August 2020 zu weiteren Infektionen bei Menschen ohne oder mit nur gering ausgeprägten Symptomen kam, da Krankheitsverläufe mit neurologischer Symptomatik selten sind.[46] Für das Jahr 2021 wurden in Deutschland insgesamt vier Erkrankungen amtlich registriert,[47] mit Stand vom 14. September 2022 waren laut European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) drei weitere Erkrankungen bekannt geworden; zudem wurden mehrere Ausbrüche in der Pferdehaltung dokumentiert.[48]

Meldepflicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Vorkommen bei Vögeln oder Pferden ist in Deutschland eine anzeigepflichtige Tierseuche.[49] Seit 2016 ist, nach § 7 des deutschen Infektionsschutzgesetzes, der direkte oder indirekte Erregernachweis beim Menschen an das Gesundheitsamt namentlich meldepflichtig, wenn der Nachweis auf eine akute Infektion hindeutet.[9][41]

In Österreich unterliegen Krankheits- und Todesfälle der Meldepflicht.[50]

In der Schweiz ist der positive laboranalytische Befund zum West-Nil-Virus meldepflichtig und zwar nach dem Epidemiengesetz (EpG) in Verbindung mit der Epidemienverordnung und Anhang 3 der Verordnung des EDI über die Meldung von Beobachtungen übertragbarer Krankheiten des Menschen.

Folgen für die Blutspende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das West-Nil-Virus kann über nicht virusinaktivierte Blutprodukte übertragen werden. In Einzelfällen reicht dabei auch eine geringe Viruskonzentration in den Blutprodukten.[41]

Um das Übertragen des Erregers über Blutprodukte zu verhindern, müssen durch den pharmazeutischen Unternehmer, der das Blutprodukt gewinnt, entsprechende Maßnahmen getroffen werden. Infizierte Personen dürfen grundsätzlich kein Blut spenden. Personen, die in den letzten 28 Tagen aus einem Risikogebiet für die Übertragung des WNV wiedergekehrt sind, müssen zurückgestellt werden.[51] Alternativ kann das Spenderblut solcher Personen auf den Erreger getestet oder eine pathogen-inaktivierende Maßnahme durchgeführt werden.[52]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: West-Nil-Virus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: West-Nil-Virus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Richard L. Crawford, Kristina M. Adams: West Nile Virus Bibliography, 1965–2007. In: nal.usda.gov. U. S. Department of Agriculture – Agricultural Research Service – National Agricultural Library – Animal Welfare Information Center, Juni 2007, archiviert vom Original am 25. Februar 2015; (englisch).
  • Tier aus dem Tierpark Dessau: Waldkauz stirbt an West-Nil-Virus. Auf: n-tv.de vom 20. Juli 2023.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d ICTV: ICTV Taxonomy history: Yellow fever virus, EC 51, Berlin, Germany, July 2019; Email ratification March 2020 (MSL #35)
  2. ICTV Master Species List 2018b.v2. MSL #34, März 2019
  3. a b FLI stellt erstmals West-Nil-Virus-Infektion bei einem Vogel in Deutschland fest. In: fli.de. 29. August 2018, abgerufen am 30. August 2018.
  4. M. J. Turell et al. (2005): An Update on the Potential of North American Mosquitoes (Diptera: Culicidae) to Transmit West Nile Virus. In: J Med Entomol Band 42, Nr. 1, 2005, S. 57–62.
  5. M. S. Godsey et al. (2005): West Nile Virus-infected Mosquitoes. Louisiana, 2002; In: Emerging Infectious Diseases. Band 11, Nr. 9, 2005, S. 1399–1404.
  6. Z. Hubalek & J. Halouzka (1999): West Nile Fever-a Reemerging Mosquito-Borne Viral Disease in Europe. In: Emerging Infectious Diseases. Band 5, Nr. 5, 1999, S. 643–650.
  7. N. G. Gratz (2004): Critical review of the vector status of „Aedes albopictus“. In: Medical and Veterinary Entomology. Nr. 18, 2004, S. 215–227.
  8. Jean K. Lim, Christine Y. Louie, Carol Glaser, Cynthia Jean et al.: Genetic deficiency of chemokine receptor CCR5 is a strong risk factor for symptomatic West Nile virus infection: a meta-analysis of 4 cohorts in the US epidemic. In: The Journal of Infectious Diseases. Band 197, Nr. 2, 15. Januar 2008, ISSN 0022-1899, S. 262–265, doi:10.1086/524691, PMID 18179388.
  9. a b c d e West-Nil-Fieber im Überblick. In: rki.de. Robert Koch-Institut, 11. Oktober 2018, abgerufen am 10. Juli 2019.
  10. Phebe de Heus et al.: Emergence of West Nile virus lineage 2 in Europe: Characteristics of the first seven cases of West Nile neuroinvasive disease in horses in Austria. Transboundary and emerging diseases, 67.3, 2020, S. 1189–1197.
  11. J. Paré, A. Moore: West Nile virus in horses - What do you need to know to diagnose the disease? Can Vet J. 2018 Oct. 59(10), 2018, S. 1119–1120. PMID 30510321; PMCID: PMC 6135266 (freier Volltext).
  12. a b Markus N. Frühwein: West-Nil-Fieber. In: apotheken-umschau.de. Wort & Bild Verlag Konradshöhe GmbH & Co. KG, 15. Oktober 2018, abgerufen am 10. Juli 2019.
  13. Christina Frank, Klaus Stark, Hendrik Wilking et al.: Risiko autochthoner Infektionen: West-Nil-Virus in einheimischen Vögeln nachgewiesen. In: Deutsches Ärzteblatt. 2018, Band 115, Nr. 41, Artikel: A-1808/ B-1519/ C-1505; Auf: aerzteblatt.de; zuletzt abgerufen am 2. Juni 2021.
  14. West-Nil-Virus in Österreich. In: wienerzeitung.at. Wiener Zeitung, 13. Februar 2009, archiviert vom Original am 9. August 2016; abgerufen am 25. November 2013.
  15. Philip M. Armstrong, Theodore G. Andreadis: Eastern Equine Encephalitis Virus – Old Enemy, New Threat. In: New England Journal of Medicine. Band 368, Ausgabe 18 vom 2. Mai 2013, S. 1670–1673.
  16. Sam Roberts: Dr. Deborah Asnis, Who Sounded Alert on West Nile Virus Outbreak, Dies at 59. In: The New York Times. 16. September 2015, abgerufen am 21. September 2015 (englisch).
  17. Lyle R. Petersen, Marc Fischer: Unpredictable and Difficult to Control – The Adolescence of West Nile Virus. In: New England Journal of Medicine. Band 367, Ausgabe 14 vom 4. Oktober 2012, S. 1283–1285, doi:10.1056/NEJMp1210537.
  18. Jatin M. Vyas, R. Gilberto González, Virginia M. Pierce: Case 15-2013 – A 76-Year-Old Man with Fever, Worsening Renal Function, and Altered Mental Status. In: New England Journal of Medicine. Band 368, Ausgabe 20 vom 16. Mai 2013, S. 1919–1927, doi:10.1056/NEJMcpc1302330.
  19. Wendy M. Chung: The 2012 West Nile Encephalitis Epidemic in Dallas, Texas. In: JAMA. Band 310, 2013, S. 297, doi:10.1001/jama.2013.8267.
  20. West Nile Virus – Statistics & Maps. Auf: Centers for Disease Control and Prevention. Abgerufen am 1. Oktober 2018.
  21. Kostas Danis, Anna Papa, George Theocharopoulos, Georgios Dougas, Maria Athanasiou, Marios Detsis, Agoritsa Baka, Theodoros Lytras, Kassiani Mellou, Stefanos Bonovas, Takis Panagiotopoulos: Outbreak of West Nile virus infection in Greece, 2010. In: Emerging Infectious Diseases. Band 17, Nr. 10, 2011, ISSN 1080-6059, S. 1868–1872, doi:10.3201/eid1710.110525, PMC 3310677 (freier Volltext).
  22. K. Danis, A. Papa, E. Papanikolaou, G. Dougas et al.: Ongoing outbreak of West Nile virus infection in humans, Greece, July to August 2011. In: Euro Surveillance: Bulletin Européen Sur Les Maladies Transmissibles=European Communicable Disease Bulletin. Band 16, Nr. 34, 2011, ISSN 1560-7917, PMID 21903037.
  23. Adriana M. Neghina, Raul Neghina: Reemergence of human infections with West Nile virus in Romania, 2010: an epidemiological study and brief review of the past situation. In: Vector Borne and Zoonotic Diseases (Larchmont, N.Y.). Band 11, Nr. 9, 2011, ISSN 1557-7759, S. 1289–1292, doi:10.1089/vbz.2010.0206, PMID 21395408.
  24. Ärzte Zeitung: Drei Tote: West-Nil-Fieber in Griechenland. In: www.aerztezeitung.de.
  25. Benedikt Theiler: Virus in Italien: West Nil Fieber breitet sich in Europa aus. In: nau.ch. 12. August 2018, abgerufen am 13. August 2018.
  26. a b c d West-Nil-Fieber: 47 Todesfälle in Griechenland, Italien und Serbien - Gesundheit. In: Spiegel Online. 29. August 2018, abgerufen am 30. August 2018.
  27. a b Deutscher Ärzteverlag GmbH, Redaktion Deutsches Ärzteblatt: West-Nil-Fieber: Tote in Griechenland, Italien und Serbien.
  28. Johann Palmisano, Karin Podolak: West-Nil-Fieber: Elf Infektionsfälle in Österreich. In: krone.at. 1. September 2018, abgerufen am 1. September 2018.
  29. DLF 24, West-Nil-Virus - Ausbreitung in Europa. In: Deutschlandfunk. (deutschlandfunk.de [abgerufen am 4. November 2018]).
  30. Weekly updates: 2019 West Nile virus transmission season. In: ecdc.europa.eu. European Centre for Disease Prevention and Control, 2. August 2019, abgerufen am 3. August 2019 (englisch).
  31. Epidemiological update: West Nile virus transmission season in Europe, 2020. Auf: ecdc.europa.eu, Stand vom 1. Februar 2021.
  32. Epidemiological update: West Nile virus transmission season in Europe, 2021. Auf: ecdc.europa.eu vom 24. März 2022.
  33. Weekly updates: 2022 West Nile virus transmission season. Auf: ecdc.europa.eu, Stand vom 14. September 2022.
  34. Immediate notification report. REF OIE 27940, Report Date: 13/09/2018, Country: Germany. (Memento vom 13. September 2018 im Internet Archive) Auf: oie.int vom 13. September 2018
  35. Deutscher Ärzteverlag GmbH, Redaktion Deutsches Ärzteblatt: Mückenfallen im Zoo Halle wegen West-Nil-Virus aufgestellt.
  36. West-Nil-Virus bei Bartkauz in Bayern nachgewiesen. In: welt.de. 13. September 2018, abgerufen am 15. September 2018.
  37. Immediate notification report. REF OIE 28051, Report Date: 24/09/2018, Country: Germany. (Memento vom 25. September 2018 im Internet Archive) Auf: oie.int vom 24. September 2018
    West-Nil-Virus bei einem Habicht in Bad Düben nachgewiesen. Auf: landkreis-nordsachsen.de vom 19. September 2018
  38. Immediate notification report. REF OIE 28069, Report Date: 25/09/2018, Country: Germany. (Memento vom 26. September 2018 im Internet Archive) Auf: oie.int vom 25. September 2018
  39. Immediate notification report. REF OIE 28071, Report Date: 25/09/2018, Country: Germany. (Memento vom 26. September 2018 im Internet Archive) Auf: oie.int vom 25. September 2018
  40. Immediate notification report. REF OIE 28113, Report Date: 28/09/2018, Country: Germany. (Memento vom 1. Oktober 2018 im Internet Archive) Auf: oie.int vom 28. September 2018
  41. a b c Ruth Offergeld, Karina Preußel: West-Nil-Virus – Ergänzung 2018 – Stellungnahmen des Arbeitskreises Blut des Bundesministeriums für Gesundheit. In: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz. Volume 62, Issue 4. Springer, Berlin/Heidelberg April 2019, S. 516–518, doi:10.1007/s00103-019-02903-3 (Online [PDF; abgerufen am 10. Juli 2019]).
  42. Friedrich-Löffler-Institur: West-Nil-Virus. Auf: fli.de, abgerufen am 17. September 2019.
    Daniela Albat: West-Nil-Virus: Erstmals bei uns überwintert? Auf: scinexx.de vom 16. September 2019
  43. Immediate notification report der OIE vom 4. Oktober 2019, Report reference: WNV 2019 BY REF OIE 32017. (Memento vom 7. Oktober 2019 im Internet Archive)
  44. Robert Koch-Institut: Erste durch Mücken übertragene West-Nil-Virus-Erkrankung beim Menschen in Deutschland. Auf: rki.de vom 27. September 2019.
  45. West-Nil-Virus erstmals in Deutschland von Mücken auf den Menschen übertragen. In: Spiegel Online. 27. September 2019, abgerufen am 27. September 2019.
  46. Epidemiologisches Bulletin 37/2020, S. 20. (PDF) RKI, 10. September 2020, abgerufen am 13. September 2020.
  47. Epidemiological update: West Nile virus transmission season in Europe, 2021. Auf: ecdc.europa.eu vom 24. März 2022.
  48. Weekly updates: 2022 West Nile virus transmission season. Auf: ecdc.europa.eu, Stand vom 14. September 2022.
  49. Tierseuchenbericht 2011 des BMELV. In: Deutsches Tierärzteblatt. (DTBL) 60. Jahrgang, Mai 2012, S. 714–715.
  50. Bundesgesetzblatt für die Republik Österreich, Teil II , 224. Verordnung, 13. August 2015.
  51. RICHTLINIE 2014/110/EU DER KOMMISSION. In: Amtsblatt der Europäischen Union. 57. Jahrgang, 20. Dezember 2014, ISSN 1977-0642 (Online [abgerufen am 10. Juli 2019]).
  52. Anordnung der Nutzung einer Online-Datenbank des Paul-Ehrlich-Institutes zum Ausschluss von Blutspenden für die Herstellung von Blutzubereitungen von Reisenden nach Rückkehr aus Endemiegebieten. (PDF) Paul-Ehrlich-Institut, 31. August 2018, archiviert vom Original am 10. Juli 2019; abgerufen am 10. Juli 2019.