Wittelsbacher-Gymnasium München

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Wittelsbacher-Gymnasium München
Schulform Gymnasium
Schulnummer 0179
Gründung 1907
Adresse

Marsplatz 1
80335 München

Land Bayern
Staat Deutschland
Koordinaten 48° 8′ 45″ N, 11° 32′ 55″ OKoordinaten: 48° 8′ 45″ N, 11° 32′ 55″ O
Träger Landeshauptstadt München
Schüler 770 (Schuljahr 2022/23)[1]
Lehrkräfte 63
Leitung Helmut Martin[2]
Website wittelsbacher-gymnasium.de

Das Wittelsbacher-Gymnasium München ist ein Sprachliches Humanistisches Gymnasium in München. Es fungiert außerdem als Seminarschule, in der Referendare für den Lehrerberuf in den Fächern Kunst, Englisch, Latein, Deutsch, Mathematik, Physik und Evangelische Religion ein Lehramtsreferendariat absolvieren.

Lage und Gebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wittelsbacher-Gymnasium liegt im Münchner Stadtteil Maxvorstadt am Marsplatz 1 in unmittelbarer Nähe zum Gebäude des Circus Krone.

Das denkmalgeschützte dreigeschossige Gebäude mit erhöhtem Mittelpavillon von Carl Voit ist in historisierenden Formen gehalten.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1906 wurde mit dem Bau der Schule begonnen, bereits 1907 fand der erste Unterricht im neu gegründeten Wittelsbacher-Gymnasium statt. Das Kadettencorps auf dem benachbarten Marsfeld wurde nach seiner Aufhebung 1920 als real-gymnasialer Zweig eingegliedert. Von 1938 bis 1945 trug die Schule den Namen Wittelsbacher Oberschule für Jungen. 1944 wurde der Turnhallentrakt durch Bomben zerstört, 1958/59 wieder aufgebaut. Nach den Zerstörungen der Münchner Schulen im Zweiten Weltkrieg beherbergte das glimpflich davongekommene Schulgebäude des nun wieder so benannten Wittelsbacher-Gymnasiums auch die ausgebombte Ludwigs-Realschule (seit 1965 Erasmus-Grasser-Gymnasium, von 1938 bis 1945 zeitweise Oberschule an der Damenstiftstraße genannt) und außerdem das ebenfalls ausgebombte Ludwigsgymnasium. Das später wieder allein dem Wittelsbacher-Gymnasium gehörende Gebäude wurde in den Jahren 1963 bis 1965 umfassend erneuert, der Unterrichtsbetrieb zeitweise an die Gisela Oberrealschule (heute Gisela-Gymnasium) ausgelagert. Mädchen wurden erstmals im Schuljahr 1974/75 aufgenommen, 1981 ein Erweiterungsbau fertiggestellt. In den Jahren 2017–2019 wurden die Fachräume für Naturwissenschaften und weite Teile des Gymnasiums renoviert.

Schulangehörige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schulleiter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1907–1912 Johann Gerstenecker
  • 1912–1915 Philipp Stumpf
  • 1915–1922 Leonhard Lutz
  • 1922–1930 Joseph Gebhard Himmler
  • 1930–1934 Andreas Fr. Wahler
  • 1934–1945 Karl Hudezeck
  • 1945–1954 Franz Tyroller
  • 1954–1971 Hans Färber
  • 1971–1972 Karl Bayer
  • 1972–1983 Josef Weisenberger
  • 1983–2003 Hermann Reuter
  • 2003–2013 Raimund Wiedenmann
  • seit 2013 Helmut Martin

Bekannte Schüler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekannte Lehrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abfolge des Sprachenunterrichts am Wittelsbacher-Gymnasium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Schüler beginnen in der fünften Klasse mit Latein als erster Fremdsprache, zweite Fremdsprache ist Englisch, als dritte Sprache kann Griechisch (Humanistischer Zweig) oder Französisch (Neusprachlicher Zweig) gewählt werden. Nach der neunten Klasse kann, auf Wunsch des Schülers nach einer Latinumsprüfung, Latein abgelegt werden und stattdessen der Unterricht in Spanisch als spätbeginnende Fremdsprache besucht werden. Zusätzlich werden durch Muttersprachler die Sprachen Neugriechisch und Italienisch als Wahlkurse angeboten.

Besonderheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gymnasium unterhält ein Kellertheater und eine Theatergruppe. Außerdem gibt es drei Chöre (Unterstufenchor, Großer Chor und Kammerchor), ein Orchester und eine Big Band geleitet. Jedes Jahr finden sowohl ein Frühjahrskonzert (i. d. R. Ende März) als auch ein Weihnachtskonzert (kurz vor Weihnachten) statt, in welchen die Schüler ihr Können unter Beweis stellen. Dazu wird meist die große Aula der Ludwig-Maximilians-Universität München gemietet. In Endlhausen, südlich von München, steht ein eigenes Landheim, das auch andere Schulen nutzen. Außerdem ist der Wittelsbacher Kurier (kurz WiKu) die älteste Schülerzeitung in München.

Partnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1990 besteht eine Schulpartnerschaft mit der Kreuzschule in Dresden. Seit einigen Jahren findet jährlich auch ein Schüleraustausch mit der St. Mark's School in Southborough, Massachusetts in den Vereinigten Staaten statt. Seit 2017 bestehen Schulpartnerschaften mit dem Col·legi Mare de Déu del Carme in Terrassa, Katalonien und dem Bambino College in Lilongwe, Malawi.

Quellen und Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wittelsbacher-Gymnasium München (Hrsg.): Programm des K. Wittelsbacher-Gymnasiums in München. München 1908–1914 (Digitalisat)
  • Walther Habersetzer: Ein Münchner Gymnasium in der NS-Zeit. Die verdrängten Jahre des Wittelsbacher Gymnasiums. Ein Beitrag der Geschichtswerkstatt Neuhausen e. V. zum 90jährigen Bestehen. Geschichtswerkstatt Neuhausen, München 1997, ISBN 3-931231-04-6.
  • Alfred Andersch: Der Vater eines Mörders. Diogenes, Zürich 2002, ISBN 3-257-05601-X. [Die Erzählung, erstmals 1980 veröffentlicht, beschreibt mit autobiografischen Zügen eine Schulstunde am Wittelsbacher-Gymnasium unter Direktor Gebhard Himmler.]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wittelsbacher-Gymnasium München – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wittelsbacher-Gymnasium München in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 21. November 2023.
  2. Impressum. In: wittelsbacher-gymnasium.de/. Abgerufen am 22. November 2020.
  3. Wittelsbacher-Gymnasium. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, abgerufen am 10. Dezember 2009
  4. Autorinnen & Autoren. Abgerufen am 4. März 2017.
  5. Ulrich Rühle: Die Jugend großer Komponisten: Wie sie wurden, was sie waren. München 1983 dtv junior (Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG). ISBN 3-423-70011-4
  6. Fragebogen Alte Schule: Elmar Wepper! 20. Juli 2020, abgerufen am 20. Juli 2020.
  7. Biographie | Ulrich Chaussy. Abgerufen am 5. Mai 2020.