Wittmannsdorf (Luckau)

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Wittmannsdorf
Stadt Luckau
Koordinaten: 51° 50′ N, 13° 42′ OKoordinaten: 51° 50′ 27″ N, 13° 41′ 33″ O
Höhe: 62 m ü. NHN
Eingemeindung: 1. Januar 1957
Postleitzahl: 15926
Vorwahl: 03544

Wittmannsdorf (niedersorbisch Witanojce) ist ein bewohnter Gemeindeteil der Stadt Luckau im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg. Bis zur Eingemeindung nach Luckau am 1. Januar 1957 war Wittmannsdorf eine eigenständige Gemeinde.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wittmannsdorf liegt im Nordwesten der Niederlausitz, rund zwei Kilometer südwestlich des Stadtzentrums von Luckau. Umliegende Ortschaften sind Luckau (mit Sandoer Vorstadt und Sando) im Nordosten, Freesdorf im Osten, Goßmar im Süden, Waltersdorf im Südwesten, Langengrassau im Westen und Zöllmersdorf im Nordwesten.

Wittmannsdorf liegt einen Kilometer nordöstlich der Bundesstraße 96 und jeweils zweieinhalb Straßenkilometer von der Bundesstraße 87 (Ortsumgehung Luckau) und der Bundesstraße 102 entfernt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wittmannsdorf wurde im Jahr 1366 als Wytteramsdorff erstmals urkundlich erwähnt.[1] Arnošt Muka leitet den Ortsnamen von einem sorbischen Personennamen ab.[2] Historisch gehörte Wittmannsdorf zum Markgraftum Niederlausitz und war somit Teil der Länder der böhmischen Krone. Die Grundherrschaft über den Ort lag beim Rat der Stadt Luckau. 1635 kam Wittmannsdorf als Teil der Niederlausitz in Folge des Friedens von Prag zum Kurfürstentum Sachsen. Das Schmettausche Kartenwerk von 1767/87 verzeichnet den Ort als Wittmansdorff. Ab 1806 gehörte der Ort zum Königreich Sachsen. Etwa zu dieser Zeit hatte Wittmannsdorf 18 Häuser und 100 Einwohner sowie eine Schatzung von 1404 Gulden an den Rat von Luckau abzugeben.[3]

Nach der auf dem Wiener Kongress beschlossenen Teilung des Königreiches Sachsen im Jahr 1815 kam die Niederlausitz, und somit auch die Gemeinde Wittmannsdorf, an das Königreich Preußen. Im folgenden Jahr kam es in Preußen zu einer umfassenden Gebietsreform, bei der der bisherige Luckauische Kreis in den Kreis Luckau umgewandelt wurde und der Wittmannsdorf zur Provinz Brandenburg kam. Laut der Topografisch-statistischen Übersicht des Regierungsbezirks Frankfurt a.d.O. aus dem Jahr 1844 hatte Wittmannsdorf zu dieser Zeit 18 Wohngebäude und 102 Einwohner. Der Ort war nach Luckau eingepfarrt.[4] Kurz danach entstand in Wittmannsdorf eine Ziegelei. 1867 gab es in dem Ort 19 Wohngebäude mit 154 Einwohnern.[5]

Bei der Volkszählung am 1. Dezember 1910 hatte die Landgemeinde Wittmannsdorf 134 Einwohner.[6] Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges lag Wittmannsdorf in der Sowjetischen Besatzungszone und seit dem 7. Oktober 1949 in der DDR. Bei der Kreisreform am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde dem Kreis Luckau im Bezirk Cottbus zugeordnet. Am 1. Januar 1957 wurde Wittmannsdorf nach Luckau eingemeindet. Nach der Wiedervereinigung gehörte Wittmannsdorf erst zum Landkreis Luckau, der am 6. Dezember 1993 mit den Landkreisen Lübben und Königs Wusterhausen zu dem neuen Landkreis Dahme-Spreewald fusionierte.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1875 156
1890 147
1910 134
Jahr Einwohner
1925 121
1933 118
1939 127
Jahr Einwohner
1946 207
1950 187

Gebietsstand des jeweiligen Jahres[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. Alter – Herkunft – Bedeutung. be.bra Wissenschaft, Berlin 2005, S. 183.
  2. Arnošt Muka: Serbski zemjepisny słowničk. Budyšin, 1927, S. 88 (Digitalisat).
  3. August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungs-Lexikon von Sachsen Bd. 13. Wiesenburg bis Zwutzsch. Gebr. Schumann, Zwickau 1826, Online bei Google Books, S. 206.
  4. Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. d. O. Gustav Harnecker’s Buchhandlung, Frankfurt a. O. 1844 Online bei Google Books, S. 165.
  5. Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. O. Verlag von Gustav Harnecker u. Co., 1867 Online bei Google Books, S. 190.
  6. Gemeindeverzeichnis Landkreis Oststernberg 1900. In: gemeindeverzeichnis.de, abgerufen am 28. Mai 2020.
  7. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. (PDF; 331 KB) Landkreis Dahme-Spreewald. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg, Dezember 2006, abgerufen am 28. Mai 2020.