Adelheid von Bennigsen
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Adelheid Julie Luise Wilhelmine von Bennigsen (* 23. September 1861 in Lüneburg; † 16. Dezember 1938 in Hannover) war eine der beiden Gründerinnen des Christlich-Sozialen Frauenseminars, die nach der Hochschulreform nun zur Hochschule Hannover gehört. Adelheid von Benningsen war eine der Wegbereiterinnen in der Sozialarbeit, die sie am Vorbild der Caritas orientierte.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Adelheid von Bennigsen entstammte der alten Adelsfamilie von Bennigsen, deren Sitz nahe Springe zu finden ist. Ihr Vater war der nationalliberale Politiker Rudolf von Bennigsen, der Mitglied im Preußischen Abgeordnetenhaus und im späteren Deutschen Reichstag war. Adelheid von Bennigsen hatte acht Geschwister, darunter auch der Gouverneur von Deutsch-Neuguinea Rudolf von Bennigsen und der Landrat Adolf von Bennigsen.
Bekannt wurde Adelheid von Bennigsen durch ihr Engagement im Deutsch-Evangelischen Frauenbund, in dem sie aktiv mitwirkte und nach der Gründerin Paula Müller-Otfried die Leitung innehatte. Innerhalb des Frauenbundes war sie maßgebend am Auf- und Ausbau der Armen- und Waisenfürsorge, insbesondere in der örtlichen Arbeit von Hannover[1] beteiligt. Von 1923 bis 1932 zeichnete sie mitverantwortlich als Herausgeberin der Evangelischen Frauenzeitung.
Bereits 1904, auf der 5. Generalversammlung des Deutsch-Evangelischen Frauenbundes regte von Bennigsen die Gründung einer sozialen Fachschule an, das sie als eine notwendige Konsequenz aus der immer professioneller werdenden Sozialarbeit ableitete. 1905 wurde die Ausbildungsstätte in Hannover eröffnet. Dazu vermerkte von Benningsen, die die Leitung der Schule übernahm:
- Dieser Entschluß war beachtenswert, weil - abgesehen von Ausbildungskursen für christliche Liebestätigkeit und humanitäre Hilfsarbeit - Schulen mit vollständiger theoretischer und praktischer Ausbildung für anzustellende Sozialarbeiterinnen nirgends bestanden. Der Deutsch-Evangelische Frauenbund war somit Urheber des Gedankens, heranwachsenden Frauen eine der Zeit angepaßte soziale Ausbildung zu ermöglichen und damit zugleich dem aller sozialen und charitativen Hilfsarbeit noch mehr oder weniger anhaftenden Dilettantismus einen Riegel vorzuschieben, aus dem Stadium von Kursen für jede Art von helfender, reformierender Arbeit für das Wohl des Mitmenschen heraus in das geregelter Vorbildung zu treten und damit einen neuen Frauenberuf zum Durchbruch zu verhelfen[2].
Diesem Beispiel folgend, wurden im Laufe der Jahre weitere soziale Frauenschulen auf katholischer, evangelischer und humanitärer Grundlage aufbauend, gegründet[3].
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Weg der Pflicht, Leipzig 1907
- Der Soziale Frauenberuf, Berlin-Lichterfelde 1914
- Die Entwicklung des Christlich-Sozialen Frauenseminars, in: Paula Müller-Otfried (Hrsg.): 25 Jahre Deutsch-Evangelischer Frauenbund, Hannover 1924, S. 11–14
- Sexuelle Pädagogik in Haus und Schule, Berlin-Lichterfelde o. J.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Manfred Berger: Benningsen, Adelheid von, in: Hugo Maier (Hrsg.): Who is who der Sozialen Arbeit, Freiburg/Br. 1998, S. 75–76
- Manfred Berger: Wer war... Adelheid von Bennigsen??, in: Sozialmagazin 1999/H. 2, S. 6–8
- Caroline Hopf: „Der Weg in die Pflicht“ – Adelheid von Bennigsen und die Christlich-Soziale Frauenschule in Hannover, In: Christoph Wulf/Hildegard Macha/Eckart Liebau: Formen des Religiösen Pädagogisch-anthropologische Annäherungen, ISBN 3-40732-054-X, Belz 2004.
- Manfred Berger: Benningsen, Adelheid Julie Luise Wilhelmine von. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 21, Bautz, Nordhausen 2003, ISBN 3-88309-110-3, Sp. 101–109 .
- Gunda Rohbeck: Verzicht auf Dank und Anerkennung. Berufsentwicklung hannoverscher Fürsorgerinnen, ISBN 3-82588-861-4, Lit-Verlag 2005
- Hiltrud Schroeder (Hrsg.): Sophie & Co. Bedeutende Frauen Hannovers. Biographische Portraits, Hannover: Fackelträger-Verlag, 1991, ISBN 3-7716-1521-6, S. 227
- Dirk Böttcher: Bennigsen, (1) Adelheid von. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 49; online über Google-Bücher
- Dirk Böttcher: Bennigsen, (1) Adelheid von. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 58.
- Karin Ehich: Adelheid von Bennigsen. In: Frauenleben in Springes Geschichte. Hrsg. v. d. Frauenbeauftragten der Stadt Springe. Springe 2005, S. 6–8.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Personendaten | |
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NAME | Bennigsen, Adelheid von |
ALTERNATIVNAMEN | Bennigsen, Adelheid Julie Luise Wilhelmine von (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Frauenrechtlerin |
GEBURTSDATUM | 23. September 1861 |
GEBURTSORT | Lüneburg |
STERBEDATUM | 16. Dezember 1938 |
STERBEORT | Hannover |