Altendorf (Brome)
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Altendorf Flecken Brome | ||
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Koordinaten: | 52° 36′ N, 10° 56′ O | |
Höhe: | 74 m ü. NN | |
Einwohner: | 204 (31. Dez. 2020)[1] | |
Eingemeindung: | 1. März 1974 | |
Postleitzahl: | 38465 | |
Vorwahl: | 05833 | |
Lage von Altendorf in Niedersachsen | ||
Altendorf ist ein Ortsteil des Fleckens Brome im Landkreis Gifhorn in Niedersachsen.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Altendorf liegt unmittelbar nordwestlich des Ortes Brome an der Bundesstraße 244. Neben dem früheren Rundling in der Nähe der Kirche gibt es weitere Siedlungsgebiete, die teilweise etwas isoliert vom Ortskern liegen. In der Umgebung finden sich vor allem Felder und kleinere Forstgebiete. Östlich von Altendorf fließt die Ohre. Zwei Kilometer nordwestlich liegt Benitz, das ebenfalls zu Brome gehört.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Altendorf wurden Siedlungsspuren der Megalithkultur gefunden. Aus der Zeit um 300 bis 400 n. Chr. datiert eine Feuergrube, deren Zweck unklar ist.[2] Altendorf entwickelte sich vor allem dank einer Kirche etwa ab dem 9. Jahrhundert zu einem wichtigen Ort. Der Name rührt daher, dass das heutige Altendorf der Kern des Ortes Brome ist.[3] Die Kirche wurde zwei Mal durch Feuer zerstört, das zweite Mal um 1300. Die heutige St.-Pankratius-Kirche wurde ab 1457 auf Resten der Vorgängerkirche errichtet. Der Bau des Kirchturms wurde 1517 beendet. Die Kirche und der Friedhof an der Kirche dienten mehreren Nachbarorten, die durch Fußwege mit Altendorf verbunden waren. Der unmittelbare Nachbarort Brome wuchs zu Lasten Altendorfs, so dass schließlich das Pastorat nach Brome verlegt wurde.
Ab 1618 gab es eine Gaststätte in Altendorf. Im Dreißigjährigen Krieg wurden mehrere Altendorfer Bauernhöfe geplündert und zerstört. 1897 erhielt das Dorf ein neues Schulhaus, wenig später einen neuen Friedhof mit Kapelle. 1909 wurde die Kleinbahn Wittingen–Oebisfelde westlich an Altendorf vorbeigeführt.
1919 lebten in Altendorf 232 Personen, 1939 war die Zahl auf 201 gesunken. Von März 1940 bis Dezember 1945 war die Schule in Ermangelung eines Lehrers geschlossen, die Kinder aus Altendorf gingen in Brome zur Schule. Bis 1950 stieg die Einwohnerzahl wegen der Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950 auf 359 an. 1984 betrug die Einwohnerzahl 203. Zugleich gab es dort 15 landwirtschaftliche Betriebe.[4]
Die Gemeinde Altendorf wurde am 1. Juli 1965 Teil der Samtgemeinde Brome. Am 1. März 1974 wurde sie in den Flecken Brome eingemeindet[5] und somit am 15. März 1974 Teil der neugegründeten Samtgemeinde Brome.
Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Altendorf gehört zum evangelisch-lutherischen Pfarramt Brome I des Pfarrverbundes Brome-Tülau/Ehra. Das ehemalige Gemischtwarengeschäft wurde zu einer Freikirche umgestaltet. Der Friedhof wird von der Samtgemeinde Brome getragen.
Altendorf liegt unmittelbar an der B 244. Es wird von Bussen der VLG-Linie 163 (Wittingen–Brome/Zicherie) im Zweistundentakt sowie in der Schulzeit von Bussen der VB-Linie 165 angefahren. Im Berufsverkehr fahren Busse der Verkehrsbetriebe Bachstein bis in das Volkswagenwerk Wolfsburg.
Die Schule, das einzige Gasthaus (Erhard Heling, Wittinger Straße 2) und das einzige Gemischtwarengeschäft (Hans Robert, Wittinger Str. 5/7) bestehen nicht mehr.
Nordöstlich des Ortes liegt das Naturschutzgebiet „Ohreaue bei Altendorf und Brome“.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4, S. 221–245.
- ALTENDORF Gem. Brome. Ev. Kirche St. Pankratius. In: Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bremen Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1992, ISBN 3-422-03022-0, S. 127.
- Hannelore Blanke: Ein Denkmal für Lehrer Büttner. In: Gifhorner Kreiskalender 2020. ISSN 0945-9987, S. 191–193.
Ansichten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortseingang
- Kriegerdenkmal
- Ortspartie
- Ehemaliges Gasthaus
- Ehemalige Schule
- Dorfgemeinschaftshaus
- Feuerwehrhaus
- Freikirche
- Friedhofskapelle
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerungsfortschreibung 01.07.20 - 31.12.20 für die Samtgemeinde Brome. (PDF; 44 KB) Samtgemeinde Brome, abgerufen am 29. August 2024.
- ↑ Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4, S. 221.
- ↑ Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4, S. 224.
- ↑ Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4, S. 241–242.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 226.