Auge zeigen

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Ein Border Collie hält Blickkontakt mit der Herde

Auge zeigen oder Eying (von englisch eye = Auge und to eye = glotzen, anstarren) ist eine besondere Technik einiger Hütehundrassen, um Viehherden beim Hüten im Griff zu behalten.

Eying nutzt das vom Wolf ererbte Anstarren des Beutetiers kurz vor dem Schlag. Beim Hütehund ist dieses Anstarren Selbstzweck geworden, ohne das beim Wolf damit verbundene Schlagen. Das zu hütende Vieh reagiert aber gleichwohl instinktmäßig und versucht, sich in Sicherheit zu bringen. Dieses Drohverhalten des Hundes reicht somit, um die gehüteten Tiere in Schach zu halten.

Formen des Eying

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In der englischen Hütehundekultur wird zwischen unterschiedlichen Arten des Eying unterschieden. Das sagt aber nichts über die Hütequalitäten des betreffenden Hundes aus, sondern nur über seine individuelle Arbeitsweise. Keine Art des Eying ist also prinzipiell „besser“ als eine andere. Individuelle Hunde sind auch nicht auf einen einzigen Stil festgelegt. Insbesondere „loose-eyed“ Hunde können nach Bedarf etwa zwischen „Medium Eye“ und „Anti Eye“ wechseln.

Hunde, die als „strong-eyed“ („starkäugig“) bezeichnet werden, halten intensiven Blickkontakt mit der Herde, das Wolfsverhalten ist also stark ausgeprägt. Dabei wird nicht zwingend das Auge der Herdentiere angeschaut, sondern auch andere empfindliche Körperteile können Blickziel sein, etwa das Sprunggelenk. Typisch ist bei solchen Hunden auch ein geduckter Gang. Dadurch gewinnen sie zwar großen Respekt, können bei den gehüteten Tieren jedoch auch starken Stress auslösen. Extremfall dieser Form ist das „Sticky Eye“, wo die Drohsituation gleichsam einfriert und das Vieh kaum noch bewegt werden kann.

Die Arbeitsweise „Strong Eye“ ist beispielsweise für Border Collies charakteristisch.

„Loose-eyed“ („lockeräugige“) Hunde halten keinen permanenten Blickkontakt, und sie zeigen auch nicht den geduckten Gang der strong-eyed-Hunde. „Loose Eye“ ist der Oberbegriff für ein weites Spektrum von Arbeitsweisen, vom „Medium Eye“ (Hund sucht dann bewusst Blickkontakt, wenn er ihn benötigt, und unterbricht ihn anschließend wieder) über „Roving Eye“ (Hund starrt keine einzelnen Tiere an, sondern sucht die gesamte Herde ständig nach Körpersignalen für das bevorstehende Ausbrechen einzelner Tiere ab) bis zum „No Eye“, wo überhaupt kein klarer Eying-Stil mehr erkennbar ist. Viele „loose-eyed“ Hunde wenden den Blick auch häufig bewusst von der Herde ab, um ihr Gelegenheit zur Entspannung zu geben („Anti Eye“).

Loose-Eye-Techniken finden sich zum Beispiel bei Deutschen Schäferhunden.