Australische Frauen-Cricket-Nationalmannschaft
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WTest-Status erhalten | 1934 |
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Erstes WTest- Match | England in Brisbane, Dezember 1934 |
Erstes WODI | Young England in Bournemouth, Juni 1973 |
Erstes WT20I | England in Taunton, September 2005 |
Kapitänin | Alyssa Healy (WTest, WODI, WT20I) |
Coach | Matthew Mott |
Offizielles ICC WODI-Ranking | 1 von 13[1] |
Offizielles ICC WT20I-Ranking | 1 von 55[1] |
Women’s World-Cup-Teilnahmen | 12/12 |
Erster Women’s World-Cup | 1973 |
Bestes Women’s World-Cup-Ergebnis | Sieger (1978, 1982, 1988, 1997, 2005, 2013, 2022) |
WT20-World-Cup-Teilnahmen | 8/8 |
Erster WT20 World Cup | 2009 |
Bestes WT20 World Cup-Ergebnis | Sieger (2010, 2012, 2014, 2018, 2020, 2023), |
Stand von 26. Februar 2023 |
Die australische Frauen-Cricket-Nationalmannschaft (englisch Australian women's cricket team, abgekürzt Australia Women oder Australia W) ist die Frauen-Nationalmannschaft im Cricket, die Australien auf internationaler Ebene vertritt. Geleitet wird sie von Cricket Australia und bestritt im Jahr 1934 ihren ersten WTest.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ursprünge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Frauen spielten wahrscheinlich schon früh in Australien Straßen-Cricket. Ein informelles Spiel ist aus dem Jahr 1874 in Bendigo überliefert. Das erste offizielle Frauen-Cricketspiel fand 1874 in Sydney zwischen den Fernleas und den Siroccos statt und hatte 600 Zuschauer. Daraufhin bildeten sich mehrere Clubs für Frauen und australienweite Spiele wurden ausgetragen, das Interesse erlebte jedoch zunächst ein Auf und Ab.[2]
In den 1930er Jahren erlebte Frauen-Cricket dann einen Aufschwung in New South Wales und Victoria und so wurde im März 1931 der Australian Women’s Cricket Council gegründet, der sich für die Förderung des Sports, aber auch für das Organisieren von Touren einsetzen sollte. Drei Jahre später folgte die Einladung für die englische Mannschaft, die in der folgenden Saison nach Australien reiste. Der erste WTest fand im Brisbane Exhibition Ground statt und wurde gegen England mit 9 Wickets verloren und die Serie endete mit 2–0 für die Engländerinnen. Erste Kapitänin war Margaret Peden.[3] Zum Gegenbesuch reiste die australische Mannschaft im Jahr 1937. Die Spielerinnen mussten die Reise selbst finanzieren und es wurden 1936 zahlreiche Spiele zur Finanzierung der Tour abgehalten. Man erreichte England im Mai 1937, spielte zahlreiche Spiele über das Land verteilt und konnte bei der 1–1 endenden Tour den ersten WTest gewinnen.[2][4] Eine weitere Tour war für 1939/40 in Australien geplant, fand jedoch auf Grund des Krieges nicht mehr statt.[5]
Nach dem Zweiten Weltkrieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Krieg wurde zunächst ein WTest in Neuseeland im März 1948 ausgetragen, den man deutlich gewinnen konnte.[6] Ein Jahr später kamen dann die Engländerinnen wieder nach Australien und dieses Mal konnte man unter Kapitänin Mollie Dive die WTest-Serie 1–0 gewinnen und so erstmals die Ashes für sich entscheiden.[7] In den folgenden zwei Ausgaben (1951 und 1957/58) endeten die Ashes jeweils unentschieden und so behielt man die Trophäe. Erst 1963 verlor man unter Mary Allitt wieder in England mit 1–0.
Im Sommer 1973 fand mit dem Women’s Cricket World Cup 1973 erstmal eine Weltmeisterschaft statt und Australien unterlag im Finale England mit 92 Runs.[8] Die erste Tour in den West Indies fand 1976 statt, die ohne Sieg endete.[9] Auch wurde in der Saison 1976/77 erstmals Indien empfangen, gegen die man den WTest gewinnen konnte.[10] Die zweite Ausgabe des World Cups 1978 in Indien konnte man mit 8 Wickets im Finale gegen England erstmals gewinnen.[11] Eine Leistung, die man beim Women’s Cricket World Cup 1982 wiederholen konnte.[12] Unter Kapitänin Raelee Thompson konnte man dann erstmals seit 1963 mit dem Gewinn der WTest-Serie gegen England 1984/85 die Ashes gewinnen.[13] Im Jahr 1988 bekam das Team erstmals mit Ann Mitchell einen Coach, womit eine Professionalisierung den Anfang nahm.[14] Unter Lyn Larsen konnte man dann beim Women’s Cricket World Cup 1988 den Titel zum dritten Mal in Folge gewinnen.[15] Die Dominanz des Frauen-Crickets wurde nur kurzfristig 1993 unterbrochen, als man beim Women’s Cricket World Cup 1993 in der Vorrunde gegen England und Neuseeland verlor und so das Finale verpasste.[16]
Fortsetzende Dominanz und aufkommende Konkurrenz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unter Belinda Clark konnten sie dann die Dominanz fortsetzen. Den Women’s Cricket World Cup 1997 konnten sie im Finale gegen Neuseeland gewinnen und unterlagen gegen sie beim Women’s Cricket World Cup 2000 nur knapp im Finale. Auch gewannen sie den Women’s Cricket World Cup 2005. Doch im folgenden Sommer unterlagen sie erstmals bei der Tour in England bei den Ashes seit 1984/85.[17] Auch die folgenden Ashes in Australien gingen verloren und auch im Sommer 2009 konnte man nach einem Unentschieden die Trophäe nicht wieder gewinnen. Auch beim Cricket World Cup in diesem Jahr wurde man nur Vierter und schied beim erstmals ausgetragenen ICC Women’s World Twenty20 2009 im Halbfinale aus. Seitdem konnten sie den World Twenty20 sechs Mal in sieben Ausgaben für sich entscheiden. Auch gewannen sie den Women’s Cricket World Cup 2013 und die Ashes konnten sie seit 2015 für sich entscheiden. Beim Women’s Cricket World Cup 2022 gelang ihnen dann der siebte Titel bei der WODI-Weltmeisterschaft.[18]
Trikots
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis 1997 trugen die Mannschaften im Frauen-Cricket anders als im Männer-Cricket Röcke anstatt Hosen. Seitdem ähneln die Trikots und Ausrüstungen sehr denen der Männer.[19] Einen Unterschied gibt es jedoch im Wappen an der Kappe, dem sogenannten Baggy Green, die im Gegensatz zu der der Männer die Farben invertiert hat.[20]
Spielerinnen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Spielerstatistiken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Insgesamt haben für Australien 181 Spielerinnen WTests, 147 Spielerinnen WODIs und 57 Spielerinnen WTwenty20 gespielt. Im Folgenden sind die Spielerinnen aufgeführt, die für die australische Mannschaft die meisten Runs und Wickets erzielt haben.
Runs
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]WTest | WODI | WTwenty20 | |||||||||
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Spielerin | Zeitraum | WTests | Runs | Spielerin | Zeitraum | WODIs | Runs | Spielerin | Zeitraum | WT20Is | Runs |
Karen Rolton | 1995–2009 | 14 | 1.002 | Belinda Clark | 1991–2005 | 118 | 4.844 | Meg Lanning | 2010–heute | 132 | 3.405 |
Belinda Clark | 1991–2005 | 15 | 919 | Karen Rolton | 1995–2009 | 141 | 4.814 | Alyssa Healy | 2010–heute | 141 | 2.489 |
Betty Wilson | 1948–1958 | 11 | 862 | Meg Lanning | 2011–heute | 103 | 4.602 | Beth Mooney | 2016–heute | 83 | 2.350 |
Denise Annetts | 1987–1992 | 10 | 819 | Alex Blackwell | 2003–2017 | 144 | 3.492 | Ellyse Perry | 2008–heute | 139 | 1.535 |
Peta Verco | 1977–1985 | 13 | 765 | Ellyse Perry | 2007–heute | 131 | 3.386 | Elyse Villani | 2009–2018 | 62 | 1.369 |
Stand: 26. Februar 2023[21] | Stand: 26. Februar 2023[22] | Stand: 26. Februar 2023[23] |
Wickets
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]WTest | WODI | WTwenty20 | |||||||||
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Spielerin | Zeitraum | WTests | Wickets | Spielerin | Zeitraum | WODIs | Wickets | Spielerin | Zeitraum | WT20Is | Wickets |
Betty Wilson | 1948–1958 | 11 | 68 | Cathryn Fitzpatrick | 1993–2007 | 109 | 158 | Megan Schutt | 2013–heute | 96 | 124 |
Cathryn Fitzpatrick | 1991–2006 | 13 | 60 | Ellyse Perry | 2007–heute | 131 | 161 | Ellyse Perry | 2008–heute | 139 | 122 |
Raelee Thompson | 1972–1985 | 16 | 57 | Lisa Sthalekar | 2001–2013 | 125 | 146 | Jess Jonassen | 2012–heute | 100 | 91 |
Debbie Wilson | 1984–1991 | 11 | 48 | Jess Jonassen | 2012–heute | 88 | 135 | Lisa Sthalekar | 2005–2013 | 54 | 60 |
Lyn Fullston | 1984–1987 | 12 | 41 | Megan Schutt | 2012–2022 | 79 | 112 | Rene Farrell | 2009–2016 | 54 | 55 |
Stand: 26. Februar 2023[24] | Stand: 26. Februar 2023[25] | Stand: 26. Februar 2023[26] |
Mannschaftskapitäninnen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bisher haben insgesamt 19 Spielerinnen als Kapitänin für Australien in einem WTest fungiert, 17 für ein WODI und sechs für ein WTwenty20.[27]
Internationale Turniere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Women’s Cricket World Cup
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1973 2. Platz
- 1978 Sieger
- 1982 Sieger
- 1988 Sieger
- 1993 3. Platz
- 1997 Sieger
- 2000 2. Platz
- 2005 Sieger
- 2009 4. Platz
- 2013 Sieger
- 2017 Halbfinale
- 2022 Sieger
Women’s World Twenty20
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2009 Halbfinale
- 2010 Sieger
- 2012 Sieger
- 2014 Sieger
- 2016 2. Platz
- 2018 Sieger
- 2020 Sieger
- 2023 Sieger
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b ICC rankings for Tests, ODIs, T20 & Women's ODI and T20. Cricinfo, abgerufen am 1. April 2022 (englisch).
- ↑ a b A maiden over. State Library – New South Wales, 15. April 2013, abgerufen am 1. April 2022 (englisch).
- ↑ Kirby Fenwick: Women's Ashes top 20: Players as organisers, a big investment and high stakes — this was the first women's Ashes. ABC, 17. Januar 2022, abgerufen am 1. April 2022 (englisch).
- ↑ 1st Test, Northampton, Jun 12 - 15 1937, Australia Women tour of England. Cricinfo, abgerufen am 1. April 2022 (englisch).
- ↑ Jenny Thompson: No smoking, drinking, gambling ... or men. Cricinfo, 19. Januar 2008, abgerufen am 1. April 2022 (englisch).
- ↑ Only Test, Wellington, Mar 20 - 23 1948, Australia Women tour of New Zealand. Cricinfo, abgerufen am 1. April 2022 (englisch).
- ↑ Raf Nicholson: Incredible story of the 1948-49 women's Ashes. The Daily Telegraph, 8. April 2019, abgerufen am 1. April 2022 (englisch).
- ↑ Lynn McConnell: Love of the game carries women's cricket through. Cricinfo, 14. September 2000, abgerufen am 1. April 2022 (englisch).
- ↑ Historic Day as WI Women Played First Match. West Indies Cricket, 9. Mai 2020, abgerufen am 1. April 2022 (englisch).
- ↑ Only Test, Perth, Jan 15 - 17 1977, India Women tour of Australia. Cricinfo, abgerufen am 1. April 2022 (englisch).
- ↑ Quick, quick Snow. Cricinfo, abgerufen am 1. April 2022 (englisch).
- ↑ Final, Christchurch, Feb 7 1982, Hansells Vita Fresh Women's World Cup. Cricinfo, abgerufen am 1. April 2022 (englisch).
- ↑ Paul Kennedy: Women's Ashes top 20: Raelee Thompson relives 1984-85 Test series and final match from hell. Cricinfo, 27. Januar 2022, abgerufen am 1. April 2022 (englisch).
- ↑ Daniel Brettig: How Australia's women got here. Cricinfo, 22. Juni 2017, abgerufen am 1. April 2022 (englisch).
- ↑ Final, Melbourne, Dec 18 1988, Shell Bicentennial Women's World Cup. Cricinfo, abgerufen am 1. April 2022 (englisch).
- ↑ And the World Cup goes to… England! Cricinfo, 15. Juni 2017, abgerufen am 1. April 2022 (englisch).
- ↑ Alan Gardner: 'Nothing can describe that feeling when you've won a Test match with your team'. Cricinfo, 25. Januar 2022, abgerufen am 1. April 2022 (englisch).
- ↑ Valkerie Baynes: Australia lift seventh World Cup with Healy's monumental 170. Cricinfo, 3. April 2022, abgerufen am 3. April 2022 (englisch).
- ↑ Claire Taylor: From culottes to contracts. Cricinfo, 15. April 2012, abgerufen am 1. April 2022 (englisch).
- ↑ Annesha Ghosh: The stands of Alex Blackwell. Cricinfo, 23. August 2018, abgerufen am 1. April 2022 (englisch).
- ↑ Records / Australia Women / Women’s Test Matches / Most Runs. Cricinfo, abgerufen am 26. Februar 2023 (englisch).
- ↑ Records / Australia Women / Women’s One-Day Internationals / Most Runs. Cricinfo, abgerufen am 26. Februar 2023 (englisch).
- ↑ Records / Australia Women / Women’s Twenty20 Internationals / Most Runs. Cricinfo, abgerufen am 26. Februar 2023 (englisch).
- ↑ Records / Australia Women / Women’s Test Matches / Most Wickets. Cricinfo, abgerufen am 26. Februar 2023 (englisch).
- ↑ Records / Australia Women / Women’s One-Day Internationals / Most Wickets. Cricinfo, abgerufen am 26. Februar 2023 (englisch).
- ↑ Records / Australia Women / Women’s Twenty20 Internationals / Most Wickets. Cricinfo, abgerufen am 26. Februar 2023 (englisch).
- ↑ Die Zeitraumsangabe bezieht sich auf die entsprechende Cricket-Saison, in dem das erste bzw. letzte Spiel der Zeit als Kapitän stattfand