Nistertal
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 37′ N, 7° 54′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Westerwaldkreis | |
Verbandsgemeinde: | Bad Marienberg (Westerwald) | |
Höhe: | 323 m ü. NHN | |
Fläche: | 3,94 km2 | |
Einwohner: | 1181 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 300 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 57647 | |
Vorwahl: | 02661 | |
Kfz-Kennzeichen: | WW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 43 279 | |
LOCODE: | DE NRT | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Kirburger Straße 4 56470 Bad Marienberg (Westerwald) | |
Website: | www.nistertal-westerwald.de | |
Ortsbürgermeister: | Christian Benner | |
Lage der Ortsgemeinde Nistertal im Westerwaldkreis | ||
Nistertal ist eine Ortsgemeinde im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bad Marienberg (Westerwald) an.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt im Westerwald zwischen Limburg und Siegen.
Nistertal besteht aus den Ortsteilen Büdingen mit dem Wohnplatz Büdinger Mühle sowie Erbach mit den Wohnplätzen Birkenhof und Talhof (mundartlich: Bejrenge und Äärwisch).[2][3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste urkundliche Erwähnung von Büdingen stammt aus dem Jahre 1274. Erbach wurde 1353 erstmals genannt.
Büdingen gehörte spätestens ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts zum Kirchspiel und Gericht Rotenhain. Aus dem Kirchspiel wurde der Ort 1563 im Zug der Reformation herausgelöst und nach Marienberg umgepfarrt. 1719 wurde die Errichtung einer Mühle an der Nister bei Büdingen erlaubt. Deren Bezeichnung „Neue Mühle“ deutet auf eine ältere, in der Nähe vorhandene Mühle hin.
1922 wurde im Ort die Kirche Assumptionis B Mariae V erbaut. Im folgenden Jahr schied der Ort aus der Pfarrei Rotenhain aus und wurde zur Pfarrvikarie.
Die Gemeinde Nistertal wurde am 7. Juni 1969 im Zuge der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform aus den aufgelösten Gemeinden Büdingen (558 Einwohner) und Erbach (Westerwald) (599 Einwohner) neu gebildet.[4] Die zwischen den beiden Orten fließende Große Nister bildete über Jahrhunderte hin eine Grenze in politischer, sprachlicher und konfessioneller Hinsicht. Die geographische Bezeichnung Nistertal wurde bereits vor der Gründung der gleichnamigen Gemeinde als Markenname des im benachbarten Wissen ansässigen Nutzfahrzeugherstellers Nistertal Walter Niepenberg Maschinenfabrik verwendet.
- Bevölkerungsentwicklung
In Büdingen wurden im Jahr 1545 fünf Türkensteuerpflichtige registriert, 1578 sechs Feuerstellen, 1711 elf Familien, 1809 164 Einwohner und 1851 56 Familien.
Die Entwicklung der Einwohnerzahl bezogen auf das heutige Gebiet der Ortsgemeinde Nistertal, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5][1]
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Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Nistertal besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[6]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Christian Benner wurde am 22. Juli 2016 Ortsbürgermeister von Nistertal.[7] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 86,02 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[8]
Benners Vorgängerin Beate Held hatte das Amt nach sechseinhalb Jahren aus zeitlichen Gründen zum 30. Juni 2016 niedergelegt.[7]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Gespalten im Wellenschnitt und geteilt, oben vorne in Blau ein silbernes Sechseck, darin ein schwarzes Schlägel und Eisen, oben hinten in Gold ein grüner Erlenzweig mit zwei Blättern und drei Früchten links, unten eine wachsende dreirundbogige Brücke bis zur Teilung in verwechselten Farben.“ | |
Wappenbegründung: Die beiden oberen Wappenfiguren stehen für die beiden Ortsteile Büdingen und Erbach. Das Sechseck und die Berghämmer symbolisieren das reiche Basaltvorkommen und dessen Abbau als charakteristische Industrie und Erwerbsquelle der Gemeinde. Der Erlenzweig deutet den Ortsteilnamen Erbach als Erlenbach. Die Wellenspaltung verdeutlicht die Lage der Gemeinde an der Nister, Büdingen links und Erbach rechts. Die den unteren Wappenteil ausfüllende Brücke ist Symbol für die Erbacher Brücke sowie die Straßenbrücke zwischen den Ortsteilen. Die Farben Gold und Blau sind die nassauischen Wappenfarben. Sie deuten auf die jahrhundertelange Territorialzugehörigkeit der Gemeinde hin. Das Wappen wurde von Günter Kolbe entworfen. |
Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die bei Erbach über die Nister führende Eisenbahnbrücke war bei ihrer Fertigstellung 1911 die größte Betonbrücke Deutschlands. Mit etwa 300 m Länge und fast 40 m Höhe, damals noch ohne Stahlarmierung gebaut, galt sie als Wunder der Technik. Nach der Stilllegung der Bahnstrecke Erbach–Fehl-Ritzhausen 1971 für den Personenverkehr blieb die Erbacher Brücke als technisches Baudenkmal erhalten. Ebenfalls erwähnenswert ist die „Wasserbrücke“. Bei dieser Brücke wird das Wasser über die Gleisanlagen von der Strecke Nistertal-Bad Marienberg geleitet.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nördlich des Ortes verläuft die B 414 von Driedorf-Hohenroth nach Hachenburg.
- Die nächsten Autobahnanschlussstellen sind Montabaur an der A 3 Köln–Frankfurt am Main, etwa 25 Kilometer entfernt, und Haiger/Burbach an der A 45 Dortmund–Hanau, etwa 27 Kilometer entfernt.
- Nistertal ist durch den Bahnhof Nistertal-Bad Marienberg sowie den Bahnhaltepunkt Büdingen (Westerwald) an die Oberwesterwaldbahn angeschlossen, auf welcher die Regionalbahnlinie 90 (Westerwald-Sieg-Bahn), (Limburg an der Lahn–Diez Ost–Westerburg–Hachenburg–Altenkirchen–Au (Sieg)–Wissen–Siegen–Kreuztal) der Hessischen Landesbahn nach dem Rheinland-Pfalz-Takt stündlich verkehren.
- Am Bahnhof Au (Sieg) besteht Anschluss an den RE 9, welcher als Rhein-Sieg-Express von Aachen über Köln, Siegburg/Bonn und Betzdorf nach Siegen verkehrt, zur S-Bahn Linie 12 Köln – Siegburg/Bonn – Au(Sieg) sowie zur RB der Hessischen Landesbahn von Au nach Siegen.
- Am Bahnhof Limburg (Lahn) besteht Anschluss zu Regionalzügen in Richtung Frankfurt, Wiesbaden, Gießen/Fulda, Koblenz und Montabaur/Siershahn
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hellmuth Gensicke: Kirchspiel und Gericht Rotenhain. In: Nassauische Annalen. 79. Band, 1968, S. 341–362.[9]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Webpräsenz der Ortsgemeinde Nistertal
- Ortsgemeinde Nistertal auf den Seiten der Verbandsgemeinde Bad Marienberg (Westerwald)
- Literatur über Nistertal in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Hermann-Josef Hucke: Ortsnamen im Westerwaldkreis in ihrer mundartlichen Aussprache sowie Ortsneckereien. (PDF; 129 kB) 2010, S. 13, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 9. Januar 2014; abgerufen am 22. April 2021.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 69 (PDF; 2,6 MB).
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 191 (PDF; 2,6 MB). Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ a b Christian Benner jüngster Ortsbürgermeister in der Verbandsgemeinde. In: Informationen – Archiv 2016. Ortsgemeinde Nistertal, 22. Juli 2016, abgerufen am 4. Juni 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Bad Marienberg, Verbandsgemeinde, 15. Ergebniszeile. Abgerufen am 4. Juni 2020.
- ↑ Nassauische Annalen. In: WiesbadenWiki. Abgerufen am 4. Dezember 2023.