Bezirk Wasseramt
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Bezirk Wasseramt | |
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Basisdaten | |
Staat: | Schweiz |
Kanton: | Solothurn (SO) |
Amtei: | Bucheggberg-Wasseramt |
Hauptort: | Kriegstetten |
BFS-Nr.: | 1106 |
Fläche: | 76,67 km² |
Höhenbereich: | 419–595 m ü. M. |
Einwohner: | 55'236[1] (31. Dezember 2023) |
Bevölkerungsdichte: | 720 Einw. pro km² |
Karte | |
Der Bezirk Wasseramt im Kanton Solothurn umfasst ehemalige Industriestandorte sowie ländlichere Gemeinden und gehört zur Amtei Bucheggberg-Wasseramt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bezirk hiess lange Zeit offiziell Bezirk Kriegstetten. Das Gebiet entspricht der 1798 nach dem Einmarsch der französischen Revolutionstruppen in der Helvetik beseitigten Vogtei Kriegstetten.[2] Nach 1830 hiess die Region Amtei Kriegstetten. Bis 1875 befanden sich die demokratischen Nachfolge-Institutionen der Landvogtei, das Oberamt und die Amtschreiberei, im Hauptort Kriegstetten. Danach wurde die heutige Amtei, die auch den Bezirk Bucheggberg umfasst, ins Leben gerufen.[3] Der Bezirk Kriegstetten war damit nur noch Wahlkreis. Der Name konnte sich aber im allgemeinen Sprachgebrauch nicht durchsetzen und wurde 1981 auch amtlich durch den bis dahin umgangssprachlich, später inoffiziell verwendeten Namen Bezirk Wasseramt ersetzt. Diese Bezeichnung leitet sich von den zahlreichen Gewässern in dieser Gegend her.
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die über dem Kantons-Durchschnitt liegende Bevölkerungsdichte ergab sich durch die Entwicklung grosser Ortschaften in der Ebene an der Emme, die starke Industrialisierung seit dem 19. Jahrhundert und die Lage von Autobahnzufahrten im Bezirk. Einzelne Gemeinden (v. a. Gerlafingen, Biberist, Derendingen und Zuchwil) weisen einen überdurchschnittlich hohen Ausländeranteil auf.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- fünfmal schräglinks geteilt von Rot und Silber
Seen und Flüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während der Burgäschisee zum grösseren Teil im Bezirksgebiet, also im Kanton Solothurn, liegt, liegt der Inkwilersee zum grösseren Teil auf Berner Kantonsgebiet. Der Bezirk wird von der Emme durchflossen.
- Burgäschisee
- Inkwiler- + Burgäschisee
- Inkwilersee
Einwohnergemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gegenüber den anderen Bezirken des Kantons hat das Wasseramt mit 19 die höchste Anzahl Gemeinden. Hingegen ist er kantonal gesehen bei der Anzahl Einwohner auf zweitem und bezüglich der Bezirksfläche nur auf fünftem Rang, der insgesamt zehn Bezirken.
Innerhalb des Bezirks weist Zuchwil die meisten Einwohner auf, Biberist erstreckt sich über die grösste Fläche und Gerlafingen hält die grösste Bevölkerungsdichte. Bei den tiefsten Werten fallen drei Punkte (Einwohneranzahl, Gemeindefläche und Bevölkerungsdichte) auf die Gemeinde Hüniken. Die jüngste Gemeinde ist Drei Höfe, welche 2013 aus einer Gemeindefusion entstanden ist.
Stand:1. Januar 2013
Wappen | Name der Gemeinde | Einwohner (31. Dezember 2023) | Fläche in km² [4] | Einwohner pro km² |
---|---|---|---|---|
Aeschi (SO) | 1329 | 5,48 | 243 | |
Biberist | 9345 | 12,25 | 763 | |
Bolken | 593 | 2,12 | 280 | |
Deitingen | 2340 | 7,60 | 308 | |
Drei Höfe | 742 | 4,57 | 162 | |
Derendingen | 7008 | 5,62 | 1247 | |
Etziken | 1070 | 3,37 | 318 | |
Gerlafingen | 5794 | 1,85 | 3132 | |
Halten | 854 | 1,85 | 462 | |
Horriwil | 911 | 2,64 | 345 | |
Hüniken | 160 | 1,02 | 157 | |
Kriegstetten | 1427 | 1,14 | 1252 | |
Lohn-Ammannsegg | 2976 | 4,48 | 664 | |
Luterbach | 3640 | 4,52 | 805 | |
Obergerlafingen | 1262 | 1,51 | 836 | |
Oekingen | 868 | 2,39 | 363 | |
Recherswil | 2180 | 3,36 | 649 | |
Subingen | 3285 | 6,27 | 524 | |
Zuchwil | 9452 | 4,63 | 2041 | |
Total (19) | 55'236 | 76,67 | 720 |
Einteilung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bezirk wird in Inneres, Mittleres und Äusseres Wasseramt eingeteilt. Diese Einteilung ist jedoch nicht offiziell und andere Personen würden sie vielleicht etwas anders vornehmen. Grundsätzlich liegt das Innere Wasseramt nicht im Zentrum des Wasseramts, sondern in der Nähe der Stadt Solothurn. Lohn-Ammannsegg ähnelt zwar den Gemeinden des mittleren Wasseramtes, liegt aber an einem ganz anderen Ort und ist eher vom Bucheggberg beeinflusst.
Inneres Wasseramt: Umfasst die industriell geprägten südlichen Vororte von Solothurn; dazu gehören Biberist, Derendingen, Gerlafingen, Lohn-Ammannsegg, Luterbach und Zuchwil.
Mittleres Wasseramt: Die Gemeinden Deitingen, Halten, Kriegstetten, Obergerlafingen, Oekingen, Recherswil und Subingen befinden sich in der Übergangszone zwischen Agglomeration und ländlichem Gebiet.
Äusseres Wasseramt: Die Gemeinden Aeschi, Bolken, Etziken, Heinrichswil-Winistorf, Hersiwil, Horriwil, Hüniken und Steinhof sind typische Landgemeinden.
Veränderungen im Gemeindebestand
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gemeinden bis 1938
- Gemeinden bis 1992
- Gemeinden bis 1993
- Gemeinden bis 2011
- Gemeinden bis 2012
- 1939: Namensänderung von Niedergerlafingen → Gerlafingen
- 1993: Fusion Ammannsegg und Lohn → Lohn-Ammannsegg
- 1993: Fusion Heinrichswil und Winistorf → Heinrichswil-Winistorf
- 2013: Fusion Heinrichswil-Winistorf und Hersiwil → Drei Höfe
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website zum Bezirk Wasseramt
- Silvan Freddi: Wasseramt. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Vom Wasseramt. Die Gemeinden des Wasseramtes ehren ihre Gefallenen von 1798 bis 1799, abgerufen am 21. Oktober 2020
- ↑ Staatsarchiv: Verfassungsrevisionen im Kanton Solothurn im 19. Jahrhundert, Katalog einer Ausstellung in den 1980er Jahren
- ↑ Bundesamt für Statistik Generalisierte Grenzen 2020.