Blow Forward

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Vergleich Blow Forward (links) und Masseverschluss (rechts): Beim Blow-Forward-Prinzip gleitet das Rohr vor, der Verschluss ist fixiert. Durch Züge im Lauf kommt es zu Reibung zwischen Geschoss und Rohr, wodurch auf das Rohr eine vorwärtsgerichtete Kraft wirkt.

Blow Forward (englisch für Vordrucklader[A 1]) ist ein Funktionsprinzip automatischer Schusswaffen. Es handelt sich dabei um das Gegenprinzip zum Rückdrucklader, der sehr viel weiter verbreitet ist. Bei beiden handelt es sich um Gasdrucklader; beide haben einen Masseverschluss.

Während bei einem Rückdrucklader das Rohr fixiert ist und der Verschluss durch die sich ausbreitenden Verbrennungsgase der Treibladung nach hinten geschoben wird, ist bei nach dem Blow-Forward-Prinzip funktionierenden Waffen das Rohr beweglich gelagert und der Verschluss bzw. die Stützplatte fixiert. Nach Auslösen des Schusses drücken das sich durch den Lauf bewegende Geschoss und die Verbrennungsgase der Treibladung das Rohr nach vorne und trennen dadurch Rohr von Verschluss. So wird der automatische Ladevorgang ermöglicht. Bei den meisten nach diesem Prinzip arbeitenden Waffen sind Rohr und die zugehörige Hauptfeder die einzigen durch die Schussenergie bewegten Teile, was den Aufbau des Mechanismus im Vergleich zu den üblichen Rückstoßladern deutlich einfacher gestaltet.

Das Blow-Forward-Prinzip ist historisch nur sehr begrenzt verwendet worden. Es sind nur wenige nach diesem Prinzip arbeitende Schusswaffen bekannt:[1]

  1. blow forward wörtlich übersetzt heißt vorwärts blasen. Eigentlich ist blow forward ist eine Verkürzung von blow-forward action/operation. Das gegenteilige Prinzip blow-back action/operation wird als Rückdrucklader übersetzt. Nach dieser Systematik wäre Vordrucklader die Übersetzung von blow-forward action/operation.

Einzelnachweise

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  1. Jaroslav Lugs: Handfeuerwaffen. Band I. 6-te Auflage, Militärverlag der DDR, 1979, S. 302–303