Breuberg

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Wappen Deutschlandkarte
Breuberg
Deutschlandkarte, Position der Stadt Breuberg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 49′ N, 9° 1′ OKoordinaten: 49° 49′ N, 9° 1′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Odenwaldkreis
Höhe: 186 m ü. NHN
Fläche: 30,76 km2
Einwohner: 7556 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 246 Einwohner je km2
Postleitzahl: 64747
Vorwahlen: 06163 (Sandbach), 06165Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: ERB
Gemeindeschlüssel: 06 4 37 004
Stadtgliederung: 5 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Ernst-Ludwig-Straße 2–4
64747 Breuberg
Website: www.breuberg.de
Bürgermeisterin: Deirdre Heckler[2] (SPD)
Lage der Stadt Breuberg im Odenwaldkreis
KarteBreubergHöchst im OdenwaldLützelbachBad KönigBrensbachBrombachtalFränkisch-CrumbachReichelsheim (Odenwald)MossautalMichelstadtErbach (Odenwald)OberzentLandkreis Darmstadt-DieburgBayernBaden-WürttembergBaden-WürttembergLandkreis BergstraßeLandkreis BergstraßeLandkreis Bergstraße
Karte

Breuberg ist eine Stadt im südhessischen Odenwaldkreis im nördlichen Odenwald. Am 16. August 1971 schlossen sich die Gemeinden Hainstadt, Neustadt, Rai-Breitenbach, Sandbach (Sitz der Stadtverwaltung) und Wald-Amorbach im Zuge der hessischen Gebietsreform zur neuen, nach der zentral auf dem Gemeindegebiet liegenden Burg benannten Stadt Breuberg zusammen.

Die Stadtrechte waren im Jahre 1378 durch Kaiser Karl IV. an die Siedlung Neustadt verliehen worden. Sie war einst als Wohnsiedlung für Bedienstete der Burgherren angelegt und entwickelte sich vom 14. Jahrhundert an zu einer befestigten Markt- und Landstadt mit eigener Gerichtsbarkeit. Im Laufe der Zeit siedelten sich Handwerker und Bauern, welche für den Lebensunterhalt der Burgherren und deren Leute mit sorgten, entlang der alten Handelsstraße an.

Nachbargemeinden

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Breuberg grenzt im Norden an die Stadt Groß-Umstadt (Landkreis Darmstadt-Dieburg) und die Gemeinde Mömlingen, im Osten an die Stadt Obernburg am Main (beide Landkreis Miltenberg in Bayern), im Süden an die Gemeinde Lützelbach sowie im Westen an die Gemeinde Höchst.

Burg Breuberg im Sommer 2006
Blick auf Hainstadt und die Burg
Gemeindebildung

Im Zuge des Gebietsreform in Hessen zum 31. Dezember 1970 die bis dahin selbständige Gemeinde Rai-Breitenbach auf freiwilliger Basis in die Stadt Neustadt eingemeindet. Die heutige Stadt Breuberg entstand durch die freiwillige Fusion der Stadt Neustadt und der Gemeinden Hainstadt, Sandbach und Wald-Amorbach zum 1. Oktober 1971.[3] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]

Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Breuberg 7344 Einwohner. Darunter waren 1455 (19,8 %) Ausländer, von denen 717 aus dem EU-Ausland, 657 aus anderen Europäischen Ländern und 83 aus anderen Staaten kamen. (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 23,9 %.[5]) Nach dem Lebensalter waren 1371 Einwohner unter 18 Jahren, 3075 zwischen 18 und 49, 1560 zwischen 50 und 64 und 1338 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 3051 Haushalten. Davon waren 840 Singlehaushalte, 807 Paare ohne Kinder und 1092 Paare mit Kindern, sowie 255 Alleinerziehende und 60 Wohngemeinschaften. In 552 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 2085 Haushaltungen leben keine Senioren.[6]

Einwohnerentwicklung

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Stadt Breuberg: Einwohnerzahlen von 1973 bis 2020
Jahr  Einwohner
1973
  
7.090
1975
  
6.674
1980
  
6.616
1985
  
6.727
1990
  
7.144
1995
  
7.287
2000
  
7.420
2005
  
7.425
2010
  
7.184
2011
  
7.344
2015
  
7.488
2020
  
7.496
Quelle(n): Hessisches Statistisches Informationssystem[5]; Zensus 2011[7]

Historische Religionszugehörigkeit

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• 1987: 3823 evangelische (= 56,5 %), 1927 katholische (= 28,4 %), 1024 sonstige (= 15,1 %) Einwohner[8]
• 2011: 2862 evangelische (= 39,5 %), 1632 katholische (= 22,6 %), 2850 sonstige (= 39,4 %) Einwohner[8]

Stadtverordnetenversammlung

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Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[9] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[10][11][12]

Die Stadtverordnetenversammlung (31 Sitze) setzt sich in der Legislaturperiode 2021/2026 wie folgt zusammen: 15 SPD, 11 BWG (Breuberger Wähler Gemeinschaft), 4 Bündnis 90/Die Grünen und 1 CDU.[13]

Sitzverteilung in der Stadtverordnetenversammlung 2021
    
Insgesamt 31 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 48,0 15 51,0 16 57,8 18 67,7 21 63,5 20
BWG Breuberger Wähler Gemeinschaft 35,7 11 35,7 11 22,5 7 32,3 10 36,5 11
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 12,2 4 10,2 3 12,0 4
CDU Christlich Demokratische Union 2,8 1 3,1 1 6,8 2
DIE LINKE Die Linke 1,3 0,8 0
Gesamt 100 31 100 31 100 31 100 31 100 31
Wahlbeteiligung in % 50,1 49,1 48,6 50,0 58,1

Die Stadtverordnetenversammlung hat vier Ausschüsse gebildet:[14]

  • Haupt- und Finanzausschuss
  • Bau- und Verkehrsausschuss
  • Umwelt- und Landwirtschaftsausschuss
  • Ausschuss für Soziales und Vereine

Bürgermeister und Magistrat

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Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Magistrats, dem in der Stadt Breuberg neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Stadtrat und acht weitere Stadträte angehören.[15] Bürgermeisterin ist seit dem 1. Dezember 2021 Deirdre Heckler (SPD).[16] Sie wurde als Nachfolgerin von Jörg Springer (SPD), der nach einer Amtszeit nicht mehr kandidiert hatte,[17] am 26. September 2021 im ersten Wahlgang ohne Gegenkandidaten bei 61,81 Prozent Wahlbeteiligung mit 73,49 Prozent der Stimmen gewählt.[18]

Amtszeiten der Bürgermeister[19]
Magistrat

Der Magistrat ist als Kollegialorgan die Verwaltungsbehörde der Stadt. Er besteht aus dem Bürgermeister als Vorsitzenden, dem Ersten Stadtrat und mindestens einem weiteren Stadtrat; die Zahl der Stadträte wird in der Hauptsatzung festgeschrieben und sie sind, wenn dort nichts anderes bestimmt ist, ehrenamtlich tätig. In den kreisangehörigen Städten Hessens bewegt sich die Zahl der weiteren Stadträte (neben dem Ersten Stadtrat) zwischen vier und zwölf, mit einem Schwerpunkt bei der Spanne zwischen fünf bis neun. Die Zahl hauptamtlicher Stadträte darf die der ehrenamtlichen nicht übersteigen.[23]

Der Magistrat besorgt die laufende Verwaltung und wird von den Bediensteten der Stadt unterstützt. Diese stellt er ein, befördert und entlässt sie.[24] Er trifft die Entscheidungen zu laufenden Verwaltungsangelegenheiten, bereitet gemeinsam mit der Verwaltung die Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung vor und führt diese aus. Er wirkt mit bei der Ausführung der Gesetze und Verordnungen innerhalb der Stadt, bei der Verwaltung des Vermögens, bei der Erstellung des Haushaltsplanes sowie bei der Überwachung des Kassen- und Rechnungswesens. Auch die Wahrung der Bürgerinteressen ist seine Aufgabe. Er vertritt die Gemeinde nach außen, führt den Schriftwechsel und vollzieht die Gemeindeurkunden. Er tagt unter Vorsitz des Bürgermeisters in nicht-öffentlichen Sitzungen. An den Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung nimmt der Magistrat ohne Stimmrecht teil.[25]

Die ehrenamtlichen Stadträte werden von der Stadtverordnetenversammlung in oder bald nach der konstituierenden Sitzung für die fünfjährige Wahlperiode bis zur nächsten Kommunalwahl in den Magistrat gewählt. Für die Dauer ihrer Wahlzeit werden sie zu Ehrenbeamten ernannt und können zwar zurücktreten, aber im Gegensatz zu hauptamtlichen Magistratsmitgliedern nicht abgewählt werden. Die Stärke der in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen Fraktionen spiegelt sich grundsätzlich in der Zusammensetzung des ehrenamtlichen Magistrats wider.[15] Vertreterin der Bürgermeisterin ist Erste Stadträtin Ute Kowarschik (SPD).

Ausländerbeirat

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In Breuberg besteht seit 1993 ein Ausländerbeirat, der die Belange ausländischer Bürger gegenüber der Stadt vertritt. Die ehrenamtlichen Mitglieder werden alle fünf Jahre gewählt. Bei der letzten Wahl am 29. November 2015 haben 85 von 1357 Wahlberechtigten von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 6,26 % (2010: 13,53 %, 2005: 10,29 %). Der Ausländerbeirat besteht aus sieben Sitzen. Derzeitiger Vorsitzender ist Marios Nassos.[26][27]

Wappen und Flagge

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Wappen

Wappen von Breuberg
Wappen von Breuberg
Blasonierung: „Schild durch ein aufgerichtetes silbernes Schwert mit goldenem Griff gespalten (heraldisch) rechts in Blau eine silberne, golden bebutzte Rose, links in Rot ein silberner sechszackiger Stern.“[28]

Das Wappen wurde der Stadt Breuberg am 2. Juli 1975 durch das Hessische Innenministerium genehmigt. Gestaltet wurde es durch den Bad Nauheimer Heraldiker Heinz Ritt.

Das Wappen beruht auf dem der ehemaligen Stadt Neustadt. Das Schwert versinnbildlicht die Marktgerichtsbarkeit bzw. den Marktfrieden der ehemaligen Stadt Neustadt, die Rose ist dem Wappen des Hauses Wertheim entnommen, der Stern dem des Hauses Erbach. Das Wappen der ehemaligen Stadt Neustadt führt eine rotbebutzte Rose.

Flagge

Die Flagge wurde der Stadt gemeinsam mit dem Wappen am 2. Juli 1975 genehmigt und wird wie folgt beschrieben:

„Dreibahnig Rot-Weiß-Blau, in der oberen Flaggenhälfte aufgelegt das Stadtwappen.“

Partnerschaften

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  • Deutschland OsterreichÖsterreich Tschechien Polen Slowakei NiederlandeNiederlande Breuberg ist für seinen Stadtteil Neustadt Mitglied der größten internationalen Städtefreundschaft Arbeitsgemeinschaft Neustadt in Europa, in der sich 36 Städte und Gemeinden (Stand: Juli 2024) mit Namen Neustadt aus Deutschland, Österreich, Tschechien, Polen, der Slowakei und den Niederlanden zusammengeschlossen haben. In Breuberg ist der Sitz der Geschäftsstelle der Arbeitsgemeinschaft.

Sehenswürdigkeiten

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Klettersteig in einem Steinbruch in Breuberg-Hainstadt

Die Burg Breuberg zählt zu den am besten erhaltenen Burgen Deutschlands. Die so genannte Kernburg entstand im 12. Jahrhundert. Seit dem 14. Jahrhundert wurde die Burg immer wieder erweitert, so dass die Burg heute eine Reise durch die Baustile der vergangenen 850 Jahre bietet. Die Burg wurde wohl beschädigt, aber nie zerstört, und als Mittelpunkt der Herrschaft Breuberg und später als Landratssitz des Landratsbezirks Breuberg genutzt, was ihren guten Zustand erklärt. Heute gehört das Bauwerk dem Land Hessen und dient seit über 90 Jahren als Jugendherberge und Museum.

Ein weiteres mittelalterliches Gebäude auf Breuberger Gemarkung ist das Mühlhäuser Schlößchen südlich von Mühlhausen.

Evangelische Kirche Breuberg Neustadt

Neustädter Altstadt

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Das Rodensteiner Herrenhaus aus dem Jahre 1569 ist eines der markantesten Fachwerkhäuser der Neustädter Altstadt; es wurde im Zuge der Dorferneuerung unter viel Eigeninitiative und Unterstützung der Bürger, der Stadt Breuberg, des Odenwaldkreises und des Landes Hessen renoviert. Davor erhebt sich noch heute ein in Deutschland einmaliges hölzernes Kreuz mit den Symbolen des Marktfriedens und der Marktgerichtsbarkeit, Handschuh und Richtschwert. Am ehemaligen Rathaus neben der evangelischen Kirche, zeitweilig auch Sitz des Landratsamtes, wurde ein Glockenspiel installiert. Alle zwei Jahre (zu den ungeraden Jahreszahlen) findet der weit über Breubergs Grenzen hinaus bekannte Historische Markt statt.

Evangelische Kirche Sandbach

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Seit dem Mittelalter diente die Pfarrei Sandbach als Mutterkirche zahlreicher Gemeinden im Breuberger Land. Die heutige Kirche ist ein Werk der Barockzeit aus dem späten 18. Jahrhundert, der Turm aber wesentlich älter. Im Inneren ist neben der Einrichtung aus dieser Zeit der Grabstein des Grafen Michael III. von Wertheim aus der späten Renaissance erwähnenswert.

Das sich nahe der Kirche befindliche Pfarrhaus, war eigentlich Pfarrhaus und Jagdschloss, genannt Carlsruhe, zugleich.

  • Skulpturenpark in Breuberg – „Piranha“ von Heinz Mack 2007
    32 Sandstein-Skulpturen an der Mümling-Aue von den Bildhauern Peter Hörr, Sabine Wagner, Karin Ebert, Marianne Wagner, Paul August Wagner.[29]
  • Bildhauer-Treffen. Der Kunstverein Breuberg lädt jedes Jahr Bildhauer zum gemeinsamen Arbeiten in das Skulpturenfeld Breuberg-Aue ein.

Steinbruch mit Klettersteig

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Im Stadtteil Hainstadt im Tal der Mümling befindet sich ein Steinbruch, der von den Odenwälder Kletterfreunden zum Klettern eingerichtet worden ist. Es gibt zudem einen kurzen mit Drahtseilen gesicherten Klettersteig. Die Odenwälder Kletterfreunde sorgen dafür, dass die Wege gepflegt werden. Der Steinbruch liegt auch im Einzugsbereich der Sektion Darmstadt des DAV.

Natur und Schutzgebiete

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In der Gemarkung Wald-Amorbach befindet sich das Natura2000-Gebiet „Wald bei Wald-Amorbach“ (FFH-Gebiet 6120-301).[30]

In derselben Gemarkung liegt auch ein Teil des NaturschutzgebietsBruchwiesen von Dorndiel“.[31]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Die in der Stadt Breuberg ansässigen Unternehmen haben überregionale Bedeutung. Nach dem Jahr 1903, nach der Patentierung des Laufstreifenprofils für Fahrradreifen durch Friedrich Veith (1860–1908) wurden im Stadtteil Sandbach Luftschläuche für Fahrräder und Motorräder hergestellt. 1963 erwarb der Konzern Pirelli durch Aktienkäufe die Mehrheitsbeteiligung an der Veith Gummiwerke GmbH mit der gleichzeitigen Umwandlung in die Veith-Pirelli GmbH. Der Standort zog im Folgenden die Ansiedlung weiterer Unternehmen, wie Metzeler und die Trelleborg Automotive Germany GmbH, ein Tochterunternehmen der Trelleborg AB im Geschäftsbereich Automotive, nach. Die rasante wirtschaftliche Entwicklung bedingte einen Zuzug von ausländischen Arbeitskräften, insbesondere aus der Türkei. Daher erklärt sich der hohe Ausländeranteil von 19,9 % im Stadtgebiet Breuberg (Vergleich: Odenwaldkreis: 10,0 %, Hessen 11,1 %) und des benachbarten Höchst im Odenwald.[32]

Von den 4118 sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmern im Jahr 2008 waren 3217 in produzierenden Betrieben tätig:

  • Andros Deutschland GmbH im Ortsteil Neustadt, gegründet 1915 als Obst- und Gemüsehandel. 1955 nach einer Rekordapfelernte wurde die Idee geboren, das Obst in Konserven als Apfelmus einzumachen – es war die Geburtsstunde der Konservenindustrie in Breuberg. 2006 erwirtschafteten bei der damaligen Odenwald-Früchte GmbH 175 Mitarbeiter einen Umsatz von 51 Mio. Euro.
  • Pirelli Reifenwerke GmbH & Co KG, der italienische Reifenhersteller Pirelli ist Hauptlieferant für Reifen der Fahrzeughersteller BMW, Daimler AG und Porsche. Gegründet wurde das Unternehmen 1872 von Giovanni Battista Pirelli, die deutsche Niederlassung in Breuberg-Sandbach wurde 1905 als Veith & Companie gegründet. 2510 Mitarbeiter, Umsatz: 775 Mio. Euro (2007).
  • Robert Friedrich Metzeler eröffnete 1863 in München eine Handelsfirma für Gummi- und gummielastische Waren. 1968 wurde in Breuberg eine weitere Produktionsanlage geschaffen; 1978 wurde die Produktion von Reifen mit Ausnahme der Motorradreifen wieder eingestellt, die Fertigung im Werk München stillgelegt und ins Werk 2 nach Breuberg im Odenwald verlegt. 1986 wurde die Metzeler Kautschuk GmbH ebenfalls ein Unternehmen der Pirelli-Gruppe. 1999 gründete der Geschäftsbereich Trelleborg Wheel Systems der schwedischen Trelleborg AB ein Joint Venture mit dem italienischen Konzern Pirelli. Seit 2001 ist Trelleborg alleiniger Inhaber der Lizenzrechte für die Marke Pirelli Landwirtschaftsreifen, die in der ehemaligen Metzeler-Anlage gefertigt werden.

Der Tourismus hat in Breuberg eine zunehmende Bedeutung mit jährlichen Steigerungsraten. Im Jahr 2008 wurden 55770 Übernachtungen in den 507 zur Verfügung stehenden Fremdenbetten gezählt (11,7 % des gesamten Odenwaldkreises).[32]

Breuberg war durch die Bahnstrecke Aschaffenburg–Höchst (Odenwald) mit den Haltepunkten Hainstadt (Kr Erbach), Neustadt (Odenw) und Sandbach (Odenw) an den SPNV angebunden.

Seit Stilllegung der Strecke ist der nächstgelegene Bahnhof Höchst (Odenw) an der Odenwaldbahn.

Durch das Stadtgebiet führen folgende Radwanderwege:

  • An der Mümling verläuft der 225 km lange 3-Länder-Radweg. Er führt als Rundweg durch das Dreiländereck von Hessen, Baden-Württemberg und Bayern. Entlang von Mümling, Neckar und Main erkundet die Route den Odenwald. Teil dieser Route ist der 75 Kilometer lange Mümling-Radweg, der Obernburg mit Hirschhorn am Neckar verbindet.
  • Der Hessische Radfernweg R9 startet in Worms und führt über 82 Kilometer durch den Odenwald an die Mümling und dort bis zur bayerischen Grenze.
  • Der 16 Kilometer lange 2-Burgen-Radweg verbindet die zwei imposante Odenwälder Burgenanlagen Burg Breuberg und Veste Otzberg.

Persönlichkeiten

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Söhne der Stadt

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  • Arnold Bergsträsser (* 5. Oktober 1841; † 5. Januar 1897 in Darmstadt) war ein hessischer Politiker (NLP) und ehemaliger Abgeordneter der 2. Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen
  • Klaus Teuber (* 25. Juni 1952 in Rai-Breitenbach; † 1. April 2023), bekannter deutscher Spieleautor (u. a. Erfinder von Die Siedler von Catan)
  • Timo Berner (* 13. August 1966), Radsportler
  • Ralph Berner (* 28. März 1968 in Sandbach), Radsportler

Persönlichkeiten, die in Breuberg gelebt und gewirkt haben

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  • Bernhard Würschmitt (* 21. November 1788 in Mainz; † 18. Juni 1853 in Bad Bergzabern) amtierte von 1821 bis 1825 als katholischer Pfarrer von Breuberg. Er war neben seinem Priesterberuf ein weithin bekannter Bildhauer und schuf hauptsächlich Skulpturen und Grabsteine aus Sandstein.[33]
  • Friedrich Hartmann (* 4. Dezember 1859 in Mühlhausen; † 5. September 1934 in Neustadt) war ein hessischer Landtagsabgeordneter (SPD).
  • Friedrich Veith (* 24. April 1860 in Mainz; † 6. September 1908 in Sandbach) war ein Erfinder und Unternehmer, der in Sandbach die Veith-Werke gründete, wo er nach eigenen Patenten eine Fabrikation von Gummireifen eröffnete, aus der später das Unternehmen Veith-Pirelli hervorging.
  • Oka Nikolov (* 25. Mai 1974 in Erbach), Torwart von Eintracht Frankfurt, wuchs in Sandbach auf und begann seine Karriere bei der SG Sandbach.
  • Martin Zeiller: Breuberg. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Franconiae (= Topographia Germaniae. Band 9). 1. Auflage. Matthaeus Merian, Frankfurt am Main 1648, S. 31 (Volltext [Wikisource]).
  • Winfried Wackerfuß (Hrsg. u. Bearb.): Das Zinsbuch der Herrschaft Breuberg von 1426. Breuberg-Bund, Breuberg-Neustadt 2004, ISBN 3-922903-08-8.
  • Winfried Wackerfuß: Kultur-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Odenwaldes im 15. Jahrhundert. Die ältesten Rechnungen für die Grafen von Wertheim in der Herrschaft Breuberg (1409–1484). Breuberg-Bund, Breuberg-Neustadt 1991, ISBN 3-922903-04-5.
  • Winfried Wackerfuß (Hrsg.): Burg Breuberg im Odenwald. Breuberg-Bund, Breuberg-Neustadt 1979.
  • Wolfram Becher, Alfred F. Wolfert: Die Stuckdecke im Rittersaal des Johann-Casimir-Baus auf Burg Breuberg. Breuberg-Bund, Neustadt im Odenwald 1979.
  • Wolfgang Stapp: Verschleppt für Deutschlands Endsieg. Ausländische Zwangsarbeiter im Breuberger Land 1939–1945. 2. Auflage. Höchst im Odenwald 2004.
  • Wolfgang Stapp: Niemals wieder vergessen – Zum Gedenken Odenwälder Antifaschisten. Teil 2: Verfolgung und Widerstand in Breuberg. In: gelurt. Odenwälder Jahrbuch für Kultur und Geschichte 2008. Erbach 2007.
  • Jutta Reisinger-Weber: Merk_mal(e) Erinnern und Gedenken in der Stadt Breuberg. hrsg. vom Stadtarchiv Breuberg. Breuberg 2014, ISBN 978-3-00-046384-6.
  • Jutta Reisinger-Weber: St. Karl Borromäus (1849-2019). Aus der Geschichte der katholischen Pfarrgemeinde Neustadt (Breuberg), hg. von Kath. Pfarrgemeinde Neustadt, Breuberg-Neustadt 2019.
  • Neustadt – Beiträge zur Geschichte der evangelischen Kirche. Mit Beiträgen von Christian Borck, Jutta Reisinger-Weber, Ann-Kathrin Weber und Michael Weber (+), hg. vom Stadtarchiv Breuberg, Breuberg 2020.
Commons: Breuberg – Sammlung von Bildern und Audiodateien
Wiktionary: Breuberg – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Die Bürgermeisterin informiert. Ihre neue Bürgermeisterin Deirdre Heckler (Memento vom 6. Dezember 2021 im Internet Archive), Webauftritt der Stadt Breuberg vom 2. Dezember 2021; abgerufen am 6. Dezember 2021.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 357 und 358 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  4. Hauptsatzung. (PDF; 1,4 MB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Breuberg, abgerufen im Juni 2023.
  5. a b Hessisches Statistisches Informationssystem (Hesis) In: Statistik.Hessen.
  6. a b Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 34 und 88, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.
  7. Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit (Gruppen): Breuberg, Stadt. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  8. a b Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden. (PDF; 1,6 MB) In: Zensus2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 133, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. August 2021;.
  9. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  10. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
  11. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
  12. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
  13. Gremien. Abgerufen am 10. Dezember 2021.
  14. Ausschüsse der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Breuberg. Abgerufen im Juni 2023.
  15. a b Magistrat der Stadt
  16. a b Neue Bürgermeisterin im Amt (Memento vom 10. Dezember 2021 im Internet Archive): „Deirdre Heckler (51) tritt als 5. Bürgermeisterin von Breuberg ihr Amt an. Sie ist die erste Bürgermeisterin im Odenwaldkreis.“
  17. a b Main Echo, 1. Dezember 2015: Einführung des neuen Bürgermeisters; „Zur feierlichen Sitzung treffen sich die Stadtverordneten am Dienstag, 1. Dezember, um 19 Uhr in der Breuberghalle. Ernannt und verpflichtet wird der neu gewählte Bürgermeister Jörg Springer.“ - Odenwälder Journal, 15. April 2021: Jörg Springer kandidiert nicht für zweite Amtszeit
  18. Votemanager: Bürgermeisterwahl Stadt Breuberg 2021
  19. Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Breuberg, Stadt (Memento vom 1. Februar 2021 im Internet Archive); Hinweis: für die Ansicht der archivierten Einzelergebnisse ggf. die Endung index.html aus der Webadresse löschen und diese dann neu laden
  20. Main Echo, 31. Januar 2014: Breubergs Bürgermeister Matiaske tritt zweite Amtszeit an
  21. Odenwald Geschichten: Bericht über die Antrittsrede von Bürgermeister Günter Verst am 25. Januar 2002 zu seiner erneuten Amtseinführung: Günter Verst „leitet viel: im Kreistag den Haupt- und Finanzausschuss, seit 18 Jahren die Kommune Breuberg.“
  22. Main Echo, 3. Dezember 2015: Springer will Breuberger Identität schaffen: „Breuberg wurde seit der Stadtgründung 1971 von SPD-Bürgermeistern geführt. Auf Heinrich Böhm (bis 1984) folgte Günter Verst (bis 2008) …“
  23. hessenrecht.de: Hauptamtliche und ehrenamtliche Verwaltung § 44 Abs. 2 der HGO
  24. hessenrecht.de: Personalangelegenheiten § 73 Abs. 1 der HGO
  25. hessenrecht.de: Gemeindevorstand (Magistrat) §§ 65ff, Bezeichnung der Organe § 9 und Amtsbezeichnung der Beigeordneten § 45 Abs. 2 der HGO
  26. Endgültiges Endergebnis der Ausländerbeiratswahl 2021 in Breuberg. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im Juni 2023.
  27. Ausländerbeirat der Stadt Breuberg. Abgerufen im Juni 2023.
  28. Genehmigung eines Wappens und einer Flagge der Stadt Breuberg, Odenwaldkreis vom 2. Juli 1975. In: Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1975 Nr. 29, S. 1281, Punkt 980 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 7,7 MB]).
  29. Skulpturenpark im Internet
  30. Wolfgang Röhser: Bewirtschaftungsplan (Maßnahmenplan) für das FFH-Gebiet 6120-301 „Wald bei Wald-Amorbach“. (PDF) Regierungspräsidium Darmstadt, 30. April 2013, abgerufen am 23. Juni 2021.
  31. Verordnung über das Naturschutzgebiet „Bruchwiesen von Dorndiel“ vom 26. November 1990. (PDF) In: Staatsanzeiger für das Land Hessen 51/1990. S. 2738, Punkt 1222, abgerufen am 23. Juni 2021.
  32. a b Zahlen des Hessischen Statistischen Landesamtes zum Stand vom 31. Dezember 2008, aufgerufen am 3. Juli 2010.
  33. Otto Abel: Dr. Bernhard Gottfried Josef Würschmitt, katholischer Pfarrer, ein Bildhauer in der Pfalz. 1938.