César 2003

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Die 28. Verleihung der Césars fand am 22. Februar 2003 im Théâtre du Châtelet in Paris statt. Ausgestrahlt wurde die Verleihung, die dem wenige Tage zuvor verstorbenen Daniel Toscan du Plantier gewidmet wurde, vom französischen Fernsehsender Canal+. Du Plantier hatte ab 1992 als Präsident der Académie des Arts et Techniques du Cinéma vorgestanden, die die Césars seit 1976 jedes Jahr vergibt. Aufgrund seines Tods wurde der jährlich wechselnde Vorsitz der Verleihung in diesem Jahr offiziell nicht besetzt. Als Gastgeberin führte die Schauspielerin Géraldine Pailhas durch den Abend.

François Ozons kammerspielartige und von Gesangseinlagen begleitete Krimikomödie 8 Frauen, für die der damals aufstrebende Filmemacher einige der bekanntesten französischen Leinwanddiven als Darstellerinnen gewinnen konnte, ging in diesem Jahr mit zwölf Nominierungen in elf verschiedenen Kategorien aussichtsreich ins Rennen um die Césars, stellte sich jedoch als großer Verlierer des Abends heraus. 8 Frauen hatte dabei vor allem gegen Roman Polańskis Oscar-prämiertes Holocaust-Drama Der Pianist das Nachsehen, das bei insgesamt zehn Nominierungen sieben Trophäen gewinnen konnte, unter anderem als bester Film und für die beste Regie. Auch der Hauptdarsteller des Films, der US-Schauspieler Adrien Brody, setzte sich gegen die Konkurrenz durch. Beste Hauptdarstellerin wurde Isabelle Carré vor Fanny Ardant, Isabelle Huppert, Ariane Ascaride und Juliette Binoche für ihre Leistung in dem Liebesdrama Claire – Se souvenir des belles choses, dem Regiedebüt der Schauspielerin Zabou Breitman, das bei insgesamt vier Nominierungen auch die Kategorien Bestes Erstlingswerk und Bester Nebendarsteller (Bernard Le Coq) für sich entschied. Als beste Nebendarstellerin gewann Karin Viard für ihre Darbietung in der namhaft besetzten Beziehungskomödie Küss mich, wenn du willst ihren zweiten César. Costa-Gavras’ siebenfach nominierter Film Der Stellvertreter, der wie Der Pianist den Holocaust thematisiert, wurde letztlich mit dem Preis für das beste Drehbuch ausgezeichnet. Cédric Klapischs Erfolgskomödie L’auberge espagnole über eine in Barcelona lebende Wohngemeinschaft von Erasmus-Studenten konnte sich bei sechs Nominierungen in der Kategorie Beste Nachwuchsdarstellerin mit der Belgierin Cécile de France behaupten.

Erstmals vergeben wurde in diesem Jahr der Preis in der Kategorie Bester europäischer Film, den sich Pedro Almodóvar mit seinem Filmdrama Sprich mit ihr sicherte. Einen Vorläufer dieser Kategorie hatte es einmalig bereits 1989 mit dem Preis für den besten Film der europäischen Gemeinschaft gegeben. Bester ausländischer Film wurde mit Michael Moores Bowling for Columbine erstmals ein Dokumentarfilm. Mit Ehrenpreisen wurden in diesem Jahr die Schauspielerin Bernadette Lafont, Spike Lee und Meryl Streep bedacht.

Das Théâtre du Châtelet, der Veranstaltungsort der Verleihung

Gewinner und Nominierungen

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Statistik
(Filme mit mehr als einer Nominierung)
N=Nominierung; A=Auszeichnung
Film N A
8 Frauen 12 0
Der Pianist 10 7
Der Stellvertreter 7 1
L’auberge espagnole 6 1
Claire – Se souvenir des belles choses 4 3
Asterix & Obelix: Mission Kleopatra 4 1
Küss mich, wenn du willst 4 1
Sein und Haben 3 1
L’adversaire 3 0
Bad, Bad Things 2 0
Der Passierschein 2 0
Filles perdues, cheveux gras 2 0
Sabine Azéma und Darry Cowl bei der Verleihung

Bester Film (Meilleur film)

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Der Pianist (The Pianist) – Regie: Roman Polański

Beste Regie (Meilleur réalisateur)

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Roman PolańskiDer Pianist (The Pianist)

Bester Hauptdarsteller (Meilleur acteur)

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Adrien BrodyDer Pianist (The Pianist)

Beste Hauptdarstellerin (Meilleure actrice)

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Isabelle CarréClaire – Se souvenir des belles choses (Se souvenir des belles choses)

Bester Nebendarsteller (Meilleur acteur dans un second rôle)

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Bernard Le CoqClaire – Se souvenir des belles choses (Se souvenir des belles choses)

Beste Nebendarstellerin (Meilleure actrice dans un second rôle)

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Karin ViardKüss mich, wenn du willst (Embrassez qui vous voudrez)

Bester Nachwuchsdarsteller (Meilleur jeune espoir masculin)

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Jean-Paul RouveMonsieur Batignole

Beste Nachwuchsdarstellerin (Meilleur jeune espoir féminin)

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Cécile de FranceL’auberge espagnole

Bestes Erstlingswerk (Meilleur premier film)

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Claire – Se souvenir des belles choses (Se souvenir des belles choses) – Regie: Zabou Breitman

Bestes Drehbuch (Meilleur scénario original ou adaptation)

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Costa-Gavras und Jean-Claude GrumbergDer Stellvertreter (Amen.)

Beste Filmmusik (Meilleure musique écrite pour un film)

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Wojciech KilarDer Pianist (The Pianist)

Bestes Szenenbild (Meilleurs décors)

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Allan StarskiDer Pianist (The Pianist)

Beste Kostüme (Meilleurs costumes)

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Philippe Guillotel, Tanino Liberatore und Florence SadauneAsterix & Obelix: Mission Kleopatra (Astérix et Obélix: mission Cléopâtre)

Beste Kamera (Meilleure photographie)

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Paweł EdelmanDer Pianist (The Pianist)

Bester Ton (Meilleur son)

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Jean-Marie Blondel, Gérard Hardy und Dean HumphreysDer Pianist (The Pianist)

Bester Schnitt (Meilleur montage)

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Nicolas PhilibertSein und Haben (Être et avoir)

Bester Kurzfilm (Meilleur court métrage)

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Peau de vache – Regie: Gérald Hustache-Mathieu

Bester europäischer Film (Meilleur film de l’Union européenne)

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Sprich mit ihr (Hable con ella), Spanien – Regie: Pedro Almodóvar

Bester ausländischer Film (Meilleur film étranger)

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Bowling for Columbine, USA – Regie: Michael Moore

Ehrenpreis (César d’honneur)

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Commons: César 2003 – Sammlung von Bildern