Christian Wirth (Politiker)

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Christian Wirth (2022)

Christian Friedrich Wirth (* 27. April 1963 in Neunkirchen) ist ein deutscher Politiker (AfD) und Rechtsanwalt. Er ist seit 2017 Mitglied des deutschen Bundestages. Von Oktober 2020 bis Oktober 2022 war er Landesvorsitzende der AfD Saarland.

Wirth studierte Rechtswissenschaften und ist als Rechtsanwalt im Saarland tätig. Er promovierte mit einer Dissertation über den Juristen Johann Andreas Georg Friedrich Rebmann.[1] Während seines Studiums trat er 1982 der Burschenschaft „Ghibellinia zu Prag in Saarbrücken“ bei.[2][3] Später wurde er noch Mitglied der Burschenschaft Normannia zu Heidelberg. Er war ebenfalls Mitglied der FDP.[4] Er wohnt in Neunkirchen.

Bei einer Abstimmung in Sulzbach zur Nominierung für die Bundestagswahl 2017 setzte er sich gegen seinen innerparteilichen Konkurrenten Michel Dörr, Sohn des ehemaligen AfD-Landeschefs Josef Dörr, durch und zog als Abgeordneter für die AfD in den Bundestag ein.[5]

Im 19. Deutschen Bundestag war Wirth ordentliches Mitglied im Ausschuss für Inneres und Heimat, sowie im Kuratorium der Bundeszentrale für politische Bildung. Zudem gehörte er als stellvertretendes Mitglied dem Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz, dem Ausschuss für Gesundheit, sowie dem Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft an.[6]

Mit Beschluss des Parteitages[7] der saarländischen Alternative für Deutschland vom 3. Oktober 2020 wurde der AfD-Politiker zum neuen Landesvorsitzenden gewählt. Zuvor setzte er sich gegen seinen direkten Konkurrenten Christoph Schaufert sowie den ehemaligen Landeschef Josef Dörr durch, der bereits Ende März mitsamt dem gesamten saarländischen Landesvorstand durch den Bundesvorstand abgesetzt worden war. Mehrere Wahlgänge waren zur Wahl erforderlich. Im Amt des Landesvorsitzenden wurde er im Oktober 2022 von Carsten Becker abgelöst.

Für die Bundestagswahl 2021 wurde Wirth erneut zum Spitzenkandidaten seines Landesverbandes gewählt. Über die Landesliste seiner Partei wurde er erneut in den Bundestag gewählt.[8] Im Juli 2023 wurde Wirth auf einem Bundesparteitag ins Bundesschiedsgericht der AfD gewählt.

Anlässlich der COVID-19-Pandemie schlug Wirth im März 2020 vor, freigewordene Kapazitäten in der durch die Krise betroffenen Luftfahrtbranche „für eine schnelle und effektive Rückführung der rund 250.000 ausreisepflichtigen Migranten in Deutschland“ zu nutzen.[9]

Commons: Christian Wirth – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Abgerufen am 20. Januar 2019.
  2. Friedrich Vohl (Hrsg.): Burschenschafter-Stammrolle 1991, S. 222
  3. Matern Boeselager: Die AfD-Einzelfälle der Woche: Ein rechter Burschenschafter und ein Neonazi-Sympathisant. In: Vice. 5. April 2016, abgerufen am 4. März 2019.
  4. Kai Biermann, Astrid Geisler, Christina Holzinger, Paul Middelhoff, Karsten Polke-Majewski, Tilman Steffen: Rechts bis extrem im Bundestag. In: Zeit Online. 21. September 2017, abgerufen am 4. März 2019.
  5. Saarbrücker Zeitung: Christian Wirth
  6. Deutscher Bundestag - Abgeordnete. Abgerufen am 16. Februar 2021.
  7. Finn-Nino Würth, Magda Ziegler: Saarland: Christian Wirth ist neuer AfD-Landeschef – Dörr weiter Fraktionschef. In: ddp Depeschendienst. W&W Direct GmbH, 3. Oktober 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Dezember 2020; abgerufen am 3. Oktober 2020 (deutsch).
  8. Daniel Kirch: Diese Abgeordneten aus dem Saarland gehören dem neuen Bundestag an. In: saarbruecker-zeitung.de. 30. Oktober 2021, abgerufen am 5. März 2024.
  9. Lucius Teidelbaum: Rechte Reaktionen auf Corona. www., auf hagalil.com, 24. März 2020.