Franz Dohrmann
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Franz Dohrmann (* 4. Oktober 1881 in Groß Lübbichow im Landkreis Weststernberg; † 19. April 1969 in München) war ein deutscher evangelischer Theologe, Militärgeistlicher und Evangelischer Feldbischof der Reichswehr, später der Wehrmacht.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dormann studierte ab 1904 in Greifswald und Tübingen Evangelische Theologie. Er wurde Mitglied des Greifswalder und Tübinger Wingolf.[1] Nach seiner Ordination 1908 war Dohrmann bis 1919 Pfarrer und Militärseelsorger in Potsdam, Bromberg und während des Ersten Weltkriegs an der Front.[2] Von 1920 bis 1933 wirkte er als Wehrkreispfarrer des Wehrkreiskommandos II sowie als Konsistorialrat in Stettin.[3] Von 1934, als er die Nachfolge von Feldpropst Erich Schlegel antrat,[3] bis 1945 war er Evangelischer Feldbischof der Reichswehr bzw. (seit 1935) der Wehrmacht. In dieser Funktion hielt er am 2. Oktober 1935 den Feldgottesdienst zur Beisetzung des verstorbenen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg im Tannenberg-Denkmal.[4] Seinen Amtssitz als Feldbischof hatte Dohrmann in Berlin-Mitte.[5] Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges bat Dohrmann den Pastor der Berliner Stadtmission Hans Dannenbaum, Standortpfarrer von Berlin zu werden, und so wurde Dannenbaum dem unmittelbaren Zugriff der Gestapo in den Jahren 1939/40 entzogen.[6] Ab 1946 war Dohrmann Pfarrer in München, er starb dort am 19. April 1969.[2]
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ehrendoktorwürde[2]
- Die inzwischen geschlossene[7] Tagungsstätte der Ev. Militärseelsorge Bonn hieß nach ihm „Feldbischof-Franz-Dohrmann-Haus“[8]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hermann Kunst (Hrsg.): Gott läßt sich nicht spotten. Franz Dohrmann, Feldbischof unter Hitler. Hannover 1983.
- Franz Dohrmann. In: Hannelore Braun, Gertraud Grünzinger (Hrsg.): Personenlexikon zum deutschen Protestantismus 1919-1949. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006, ISBN 978-3-525-55761-7, S. 63
- Carsten Nicolaisen, Ruth Pabst: Handbuch der deutschen evangelischen Kirchen 1918 bis 1949. Organe – Ämter – Verbände – Personen. Bd. 1: Überregionale Einrichtungen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010, ISBN 978-3-647-55784-7
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. 2. Auflage. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Franz Dohrmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Nachlass Bundesarchiv N 282
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Feldbischof D. Franz Dohrmann 75 Jahre, in Wingolfsblätter 1956, S. 203
- ↑ a b c Franz Dohrmann. In: Hannelore Braun, Gertraud Grünzinger (Hrsg.): Personenlexikon zum deutschen Protestantismus 1919–1949. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006, ISBN 978-3-525-55761-7, S. 63.
- ↑ a b Carsten Nicolaisen, Ruth Pabst: Handbuch der deutschen evangelischen Kirchen 1918 bis 1949. Organe – Ämter – Verbände – Personen. Bd. 1: Überregionale Einrichtungen, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010, ISBN 978-3-647-55784-7, S. 450 f.
- ↑ Das Archiv. Nachschlagewerk für Politik, Wirtschaft, Kultur. Ausgaben 19–21 (1936), S. 965.
- ↑ Frommelstraße 1 laut Berliner Adreßbuch 1941. Unter Benutzung amtlicher Quellen. Dritter Band, IV. Teil, S. 259, Spalte 3; Eigentümer des Gebäudes war der Fiskus, Verwalter die Heeresstandortverwaltung I
- ↑ Hans Dannenbaum: Werden und Wachsen und Wachsen einer Missionsgemeinde. Erlebnis- und Tatsachenbericht aus der Arbeit im Dienste der Berliner Stadtmission 1926-1947. Schriftenmissions-Verlag, Gladbeck 1950, S. 180
- ↑ Arnd Gaudich: Kaufpreis 1,5 Millionen Marienheider Rüstzeitheim steht zum Verkauf, Oberbergische Volkszeitung, 25. September 2017, abgerufen am 10. April 2018
- ↑ Internetseite der Tagungsstätte ( vom 12. August 2014 im Internet Archive), abgerufen am 15. Juli 2014
Personendaten | |
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NAME | Dohrmann, Franz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher evangelischer Militärgeistlicher und Feldbischof |
GEBURTSDATUM | 4. Oktober 1881 |
GEBURTSORT | Großlübbichow bei Frankfurt (Oder) |
STERBEDATUM | 19. April 1969 |
STERBEORT | München |