Frieswil
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Frieswil | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Bern (BE) | |
Verwaltungskreis: | Seeland | |
Einwohnergemeinde: | Seedorf | |
Postleitzahl: | 3035 | |
Koordinaten: | 588349 / 204882 | |
Höhe: | 674 m ü. M. | |
Einwohner: | 230 (2011) | |
Website: | www.frieswil.ch | |
Ortseingang von Frieswil | ||
Karte | ||
Frieswil ist ein Ort in der politischen Gemeinde Seedorf im Kanton Bern in der Schweiz.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort Frieswil befindet sich zwischen der Bundesstadt Bern und dem bernischen Seeland auf 674 m ü. M. und liegt auf einem kleinen Plateau, mit einer Fernsicht von den Berner Alpen zu den Freiburger Voralpen über den Murtensee bis zum Jura, an der südwestlichen Flanke des 820 m ü. M. hohen Frienisberges. Frieswil liegt hoch über dem in 3 km Luftlinie westlich gelegenen Stausee Niederried, der 2,5 km südwestlich gelegenen Einmündung der Saane in die Aare (463 m ü. M.), dem in südlicher Richtung an der Aare liegenden, 3 km entfernten und seit 2019 abgeschalteten Kernkraftwerk Mühleberg und dem Wasserkraftwerk Mühleberg am Ende des Wohlensees.
Durch seine abgesonderte Lage im westlichen Zipfel des Gemeindegebietes von Seedorf ist Frieswil etwas entfernt von den übrigen Weilern und Siedlungen der Gemeinde und hat auch seine eigene Postleitzahl. Nachbarorte sind das nordwestlich gelegene Detligen in der Gemeinde Radelfingen, welche noch zum Verwaltungskreis Seeland gehört, und östlich Innerberg in der Gemeinde Wohlen bei Bern, die Teil des Verwaltungskreises Bern-Mittelland ist.
Verkehrstechnisch liegt Frieswil an der Hauptstrasse 235[1] Aarberg–Bern, im öffentlichen Verkehr wird Frieswil durch die Postautolinie 100[2] Bern–Aarberg bedient.
Geschichte und Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Geschichte Frieswils – 1249 erstmals als Frieswile[3] erwähnt – ist ausgangs Hochmittelalter mit der Herrschaft und Burg Oltigen eng verknüpft. Da Frieswil Teil der Grundherrschaft Oltigen war, wurde diese auch in Frieswil während des 13. und 14. Jahrhunderts vornehmlich durch die Grafen von Kyburg[4] ausgeübt. Wobei das Kloster Frienisberg und das Kloster Tedlingen (Detligen) oder Bernburger[5] während dieses Zeitraums, und auch in spätmittelalterlicher Zeit,[6] Güter in Frieswil besassen. Schliesslich wurde Frieswil 1412 von Bern gekauft.[7]
Ab diesem Datum gehörte Frieswil zu einer bernischen Landvogtei – ab 1483 zu derjenigen von Laupen[8] – bis zum Ende der Berner Stadtrepublik, 1798. Seit 1832 ist Frieswil Teil der Gemeinde Seedorf[9] und durch die neu gebaute Staatsstrasse ab 1851–1852[10] mit Aarberg und Bern verbunden. Es ist davon auszugehen, dass diese moderne Staatsstrasse mit Postkutschen bedient wurde und nachgewiesen ab 1906 mit Postautos – erster Postautokurs der Schweiz.[11]
Aufgrund der urkundlich erwähnten Handänderungen von Schupposen[12] im Mittelalter, kann darauf geschlossen werden, dass die Frieswiler Ackerbau und Viehzucht betrieben haben. Ansonsten ist über die Geschichte Frieswils oder seiner Bewohner seit dem Mittelalter bis zur Neuzeit nichts Genaues bekannt. Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Frieswil 26 Häuser und 165 Einwohner, ein Postbureau mit Telegraph und Telefon.[13]
Heute besteht die Wirtschaft Frieswils aus Landwirtschaft und Gewerbe.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bilder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Frieswil
- Dorfzentrum von Frieswil
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anne-Marie Dubler: Frieswil. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Anne-Marie Dubler: Oltigen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Website Frieswil
- Offizielle Website Gemeinde Seedorf
- Online-Inventar des Staatsarchivs des Kantons Bern – Volltextsuche
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bundeskanzlei: Durchgangsstrassenverordnung SR 741.272. Anhang 2 - Liste der Hauptstrassen - B. Hauptstrassen, die nicht mit der «Nummerntafel für Hauptstrassen» (4.57) gekennzeichnet sind. In: Systematische Sammlung des Bundesrechts SR. Schweizerischer Bundesrat, 18. Dezember 1991, abgerufen am 9. August 2017 (Stand am 1. Januar 2016).
- ↑ Mitarbeiter: Postautolinie 100 (Bern–Wohlen–Detligen–Aarberg) (Frienisberg-Linie). (PDF; 126 KB) In: Offizielles Kursbuch online. Die Schweizerische Post AG – PostAuto AG (PAG), 30. Oktober 2020, S. 7, abgerufen am 15. März 2021.
- ↑ Anne-Marie Dubler: 1249 erstmals erwähnt als Frieswile (Frieswil). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ 2. Mai 1316 – Niklaus von Frieswil, seine Ehefrau und Kinder, Eigenleute des Grafen Hartmann von Kyburg, verkaufen mit Zustimmung ihres Herrn dem Frauenkloster Detligen für 22 Pfund eine Eigenschuppose zu Frieswil.
- ↑ 11. Januar 1409 – Jost Dietrich d. Ä., Burger und gesessen zu Bern, und seine Gattin Ita verkaufen dem Siechenhaus bei Bern für 43 Pfund Stebler Pfennige Bernerwährung eine Schuppose in Frieswil (Kirchhöre Wohlen) mit allem Zubehör als freies Eigen.
- ↑ 12. November 1454 – Benedikt Schirri und Hensli (Johann) Hurni zu Frieswil verkaufen an Heini (Heinrich) Uetinger, Pfister und Burger zu Bern, für 34 Rhein. Gulden einen ewigen Zins von 2 Mütt Dinkel ab der «Grossmatt» und ab der «Buchenmatt» zu Frieswil.
- ↑ Anne-Marie Dubler: 1412 an Bern (Frieswil). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Anne-Marie Dubler: 1483 bernische Landvogtei Laupen (Oltigen). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Anne-Marie Dubler: 1832 gehört ganzheitlich zur Gemeinde Seedorf (Frieswil). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Anne-Marie Dubler: Staatsstrasse 1851–1852 (Frieswil). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Anne-Marie Dubler: Erster Postautokurs der Schweiz (Radelfingen). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Gregor Egloff: Schuppose. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Charles Knapp, Maurice Borel, Victor Attinger, Heinrich Brunner, Société neuchâteloise de géographie (Hrsg.): Geographisches Lexikon der Schweiz. Band 2: Emmenholz – Kraialppass. Verlag Gebrüder Attinger, Neuenburg 1904, S. 194, Stichwort Frieswil (Scan der Lexikon-Seite).