Gaisbergrennen

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Bergfahrt 2009. BMW 328 und Bentley 4,5l aus dem Jahr 1937

Die Gaisbergrennen waren Bergrennen für Motorräder und Automobile, die am Gaisberg, dem Hausberg der Stadt Salzburg (Österreich), zwischen 1929 und 1969 stattfanden. Bis 1933 wurde auf einer Strecke von 11,9 km mit 800 m Höhenunterschied gefahren, ab 1957 betrug die Länge von 8,652 km mit 672 m Höhenunterschied.[1]

Am 8. September 1929 fand am Gaisberg das erste internationale Gaisbergrennen statt. Baron Franz von Preuschen, der in Salzburg-Aigen wohnte, war der Präsident des Salzburger Automobilclubs, der dieses Rennen veranstaltete. Es siegte Max von Arco-Zinneberg auf Mercedes-Benz SSK mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 80 km/h. In der Tourenwagenklasse war Manfred von Brauchitsch mit einem Mercedes-Benz SS und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 72 km/h siegreich.[2] Auf dem Motorrad siegte Josef Walla mit einer Sunbeam.[3]

Am 31. August 1930 wurde das Rennen erstmals im Radio übertragen. Sprecher waren der Mozarteumsdirektor Bernhard Paumgartner und Wolfgang von Karajan. Beim 3. Rennen am 9. August 1931 erreichte Tom Bullus in der 1-Liter-Klasse der Motorräder auf einer NSU die neue Rekordzeit 07:46,61 min und in der 750-cm³-Klasse ohne Konkurrenz mit 8:00,63 min einen Klassenrekord. Die Tagesbestzeit fuhr Joachim von Morgen in seinem Bugatti mit 07:44,05 min[4]. Das 4. Gaisbergrennen am 24. Juli 1932 war von Nebel gekennzeichnet. Bei den Motorrädern der Halbliter- und Liter-Klasse siegte Georg Gschilm, München, auf Rudge[5]. Am 2. Juli 1933 fand dann vor dem Zweiten Weltkrieg das letzte Mal am Gaisberg ein Rennen statt. Es brachte eine neue absolute Bestzeit bei den Automobilen, gefahren vom Italiener Conte Trossi auf Alfa Romeo in 07:42,57 min (92,62 km/h); der spätere Sportwagenhersteller Carlo Abarth, fuhr – noch als – Karl Abarth in der Motorradbeiwagen-Klasse mit. Aufgrund von Anordnungen der Nationalsozialisten waren keine deutschen Rennfahrer und Rennwagen am Start.[6]

Nach dem Krieg gab es erstmals wieder am 19. Oktober 1952[7] eine Wertungsfahrt. Auf einer BSA 350 fuhr Helmut Krackowizer mit, der bis zum Ende der Rennen (1969) als Platzsprecher und Pressechef für die Gaisbergrennen tätig war. Der Fahrschulbesitzer Willi Koch erzielte die Bestzeit.

Am 15. August 1957 schließlich begann wieder internationaler Motorsport am Gaisberg mit dem ersten „Großen Bergpreis von Österreich“. Vor 25.000 Zuschauern gewann der Schweizer Peter Daetwyler aus Zürich auf einem 2-Liter-Maserati vor dem Borgward-Werksfahrer Hans Herrmann und Richard von Frankenberg auf Porsche RS.

Rennleiter zahlreicher Nachkriegsrennen am Gaisberg war Regierungsrat Fritz Stengl, dessen Vater schon vor dem Zweiten Weltkrieg Rennleiter bei zahlreichen Veranstaltungen im Land Salzburg gewesen war und dessen Sohn Manfred ein erfolgreicher Motorradrennfahrer und Rennrodler war. Motorradläufe gab es nicht bei allen Veranstaltungen, da das Gaisbergrennen überwiegend eine Veranstaltung für Automobile war. Hier wurden unter anderem Europa-Bergmeisterschaftsläufe durchgeführt. Im Laufe der Jahre kam es auch zu mehreren tödlichen Unfällen, was letztlich einer der Gründe für das Ende der Veranstaltung war.

Das vorletzte Rennen fand am 8. September 1968 als Lauf zur Europa-Bergmeisterschaft der FIA statt. Gerhard Mitter fuhr die 8,6 km lange Strecke auf einem Porsche 909 Bergspyder in der Bestzeit von 3:41,54 Minuten. Die Rekordzeit von 3:39,7 Minuten aus dem Vorjahr gilt als unwahrscheinlich. Er gewann das Rennen nach der Addition von zwei Läufen (7:23,72 Minuten) vor Dieter Quester (BMW-Monti) und Rolf Stommelen (Porsche).

Am 7. September 1969 fand das letzte Gaisbergrennen vor 10.000 Zuschauern statt. Es geschah noch einmal ein tödlicher Unfall (Toni Pelizzoni auf FIAT Abarth 2000 P), was dann auch einer der Gründe war, weshalb der Berg nie wieder im Renntempo erstürmt wurde.

  • Josef Walla
  • Otto Artmeier, BMW-Händler, mit seiner Frau Sophie als „Schmiermaxe“ in einem Beiwagengespann
  • Philipp Graf Boos-Waldeck aus Hallein-Rif
  • Peter Frohnwieser, Motorradhändler in Salzburg
  • Hans Gessele
  • Otto Heinrich Kaltner
  • Egon Hofer, Salzburg
  • Rudolf Holzermayr
  • Karl Imhof aus Böckstein
  • H. G. Kalchschmidt
  • Willi Koch
  • Alfred Koppenwallner, Juwelier in Salzburg

Automobilfahrer

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Diese Auflistung ist nicht vollständig.

  • Siegfried C. Strasser (Vorwort von Hans Herrmann): Der Rennberg. Die Rennen auf den Salzburger Gaisberg. 1. Auflage. Weishaupt Verlag, Gnas 2004, ISBN 3-7059-0195-8 (190 S., eine gut recherchierte Übersicht).
  • Hermann Schwarz: 75 Jahre Gaisbergrennen. Hrsg.: Salzburg Rallye Club. Salzburg Rallye Club, Salzburg 2004 (ein Bildband – nur in Salzburg erhältlich).
  • Motorrad-Literatur- und Bild-Archiv von Helmut Krackowizer. Abgerufen am 6. September 2009.
  • Salzburger Nachrichten. Abgerufen am 20. Februar 2024.
Commons: Gaisbergrennen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege und Bemerkungen

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  1. Gaisbergrennen (historisch) – Salzburgwiki. In: sn.at. Abgerufen am 29. Februar 2024.
  2. Mercedes Benz Classic Days 2007. mercedes-benz-clubs.com, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. August 2014; abgerufen am 28. Juli 2014.
  3. Technisches Museum Wien
  4. Salzburger Chronik vom 10. August 1931, Seite 4, URL: https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19310810&seite=4&zoom=33
  5. Salzburger Chronik vom 25. Jului 1932, Seite 6, URL: https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19320725&seite=6&zoom=33
  6. Gaisbergrennen 1933 – Salzburgwiki. In: sn.at. 14. Juli 1933, abgerufen am 29. Februar 2024.
  7. Am 8. August 1949 hatte es bereits eine Gaisberg-Wertungsfahrt gegeben, die vom Salzburger Automobil-, Motorrad- und Touring-Club (SAMTC) veranstaltet worden war. Siehe: https://www.sn.at/wiki/Gaisberg-Wertungsfahrt