Go Seigen

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Go Seigen – 呉清源, 1952

Go Seigen (jap. 呉清源 Go Seigen; * 12. Juni 1914 als chinesisch 吳清源 / 吴清源, Pinyin Wú Qīngyuán, Pe̍h-ōe-jī Ngôo Tshing-guân; in Minhou, Provinz Fujian, Republik China; † 30. November 2014 in Odawara, Japan)[1] war ein japanischer Go-Profi chinesischer Herkunft und gilt als einer der besten Go-Spieler aller Zeiten. In China ist Go Seigen unter der chinesischen Aussprache seines Namens als Wu Qingyuan bekannt.[2]

Gos außergewöhnliches Talent wurde 1926 von Iwamoto Kaoru entdeckt, einem Go-Lehrer aus Japan. 1928 ging er nach Japan, um dort bei Segoe Kensaku Unterricht zu nehmen. 1929 erhielt er vom Nihon Ki-in bereits den 3. Dan, 1950 wurde er schließlich 9. Dan. In seiner Laufbahn gewann er zahlreiche Meisterschaften, unter anderem sechsmal den Ōteai-Titel. 1983 beendete er offiziell seine professionelle Laufbahn. Go gilt als Erfinder der Eröffnungstaktik Shinfuseki. Sein Leben wurde in dem Film von Jishun Duan und Junya Sato 1982 unter dem Titel An Unfinished Chess Game (The Go Masters) und 2006 vom chinesischen Regisseur Tian Zhuangzhuang (2006) unter dem Titel The Go Master verfilmt. 1986 erhielt er die Ehrendoktorwürde in Literatur von der Chinesischen Universität Hongkong.[3] Er lebte in Tokio.

Go Seigen wurde 1914 in der Provinz Fujian im Südosten Chinas geboren und erlernte das Go-Spiel erst mit neun Jahren, für einen späteren professionellen Go-Spieler vergleichsweise spät. Sein Vater, der während seines Aufenthalts in Japan bei Honinbo Shuho im Go unterrichtet wurde, führte ihn in das Spiel ein. Schon bald zeigte sich sein Talent und bereits mit 12 Jahren erreichte er eine professionelle Stärke. So spiele er auf einer Stufe mit dem japanischen Profi Iwamoto Kaoru (6p), der 1926 China besuchte.

Bereits in den folgenden Jahren konnte er mehrere japanische Profis besiegen, so etwa Inoue Kohei oder Hashimoto Utaro, was dazu führte, dass sich sein Ruf auch in Japan schnell verbreitete. So gelangte er 1928 mit japanischer Unterstützung durch Baron Ōkura Kishichirō und Inukai Tsuyoshi in das Land, um eine Karriere als Go-Spieler anzustreben. Sein Meister wurde Segoe Kensaku. So stieg er zügig in die höchsten Kreise des Spiels auf und wurde damit bereits im Alter von 18 Jahren Teil einer sehr kleinen japanischen Elite. 1933 popularisierte er durch seine Spiele eine neue Art der Spieleröffnung, das Shinfuseki, das von der damaligen Tradition abwich und Go Seigen wurde damit neben Kitani Minoru zu einem der Begründer des modernen Go-Spiels.

Karriereende und Tod

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1961 wurde Go Seigen in einen schweren Motorradunfall verwickelt und verbrachte daraufhin mehrere Monate im Krankenhaus. Durch die Verletzungen wurde er dauerhaft geschädigt und seine Konzentration und Spielstärke ließen merklich nach. Auch litt er während längeren Spielen des Öfteren unter Übelkeit oder Schwindelattacken. Er reduzierte daraufhin seine Spieltätigkeit und beendete seine Karriere faktisch 1964 (offiziell 1983). Nach seinem Rückzug widmete sich Go Seigen weiterhin dem Go-Spiel, etwa durch Unterricht, dem Verfassen von Büchern oder auf Promotionstouren, die das Spiel auch im Ausland weiter popularisieren sollten. 1987 wurde ihm der Orden der Aufgehenden Sonne verliehen. Am 30. November 2014 starb Go Seigen im Alter von 100 Jahren an Altersschwäche in Odawara.

Go Seigen zählt zu den besten Go-Spielern aller Zeiten und wird oftmals als der beste Spieler des 20. Jahrhunderts angesehen. Er dominierte die Go-Szene für mehr als ein Vierteljahrhundert und siegte in Jūbangos (einer Turnierform, bei der insgesamt zehn Partien zwischen zwei Spielern ausgetragen werden) gegen andere Spieler von Weltrang, etwa Kitani Minoru, Karigane Junichi, Hashimoto Utaro, Iwamoto Kaoru, Fujisawa Hosai, Sakata Eio und Takagawa Kaku. Bemerkt werden muss, dass alle diese Spiele zur damaligen Zeit ohne Komi gespielt wurden, Weiß also für den Nachteil des zweiten Zuges keinen Punkteausgleich erhielt. Go Seigen konnte das Oteai-Turnier sechs Mal gewinnen, ebenso wie ein besonderes Nihon Ki-in-Meisterschaftsturnier im Jahre 1933.

  • Go Seigen: A Step A Day To Improve. Go Seigen Tsumego Collection. Board N’Stones, Frankfurt 2024, ISBN 978-3-98794-008-8. (englisch)
  • Go Seigen: Go Stones Never Age. Go Seigen Tsumego Collection. Board N’Stones, Frankfurt 2023, ISBN 978-3-98794-007-1. (englisch)
  • Go Seigen: A Way of Play for the 21st Century. Whole Board Press, Los Altos 1999, ISBN 0-9676096-1-5. (englisch)
  1. Der Film An Unfinished Chess Game alias The Go Masters (chinesischer Titel: 一盤沒有下完的棋 / 一盘没有下完的棋, Yī pán méiyǒu xiàwán de qí, japanischer Titel: 未完の対局 Mikan no taikyoku) war eine chinesisch-japanischen Koproduktion der Regisseuren Jishun Duan (China, 段吉順 / 段吉顺, Duàn Jíshùn) und Junya Sato (Japan, 佐藤純彌 Satō Jun'ya). Darin stellt der Filmcharakter Kuang Ah-Ming (況阿明 / 况阿明, Kuàng Āmíng) fiktiv die Geschichte Go Seigens in seinen jungen Jahren dar.
  2. Der Film The Go Master (chinesischer Titel: Wu Qingyuan 吳清源 / 吴清源) vom chinesischen Regisseur Tian Zhuangzhuang, der ausschließlich für den chinesisch-japanischen Filmmarkt bestimmt war, hat in Japan den Titel: Go Seigen: Kiwami no Kifu (jap. 呉清源·極みの棋譜). Go wird darin dargestellt von Chang Chen.

Einzelnachweise

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  1. The Yomiuri Shimbun, 1. Dezember 2014: Go master Seigen Go dies. (Memento vom 1. Dezember 2014 im Internet Archive) In: the-japan-news.com, abgerufen am 26. Oktober 2020. (englisch)
  2. a b Cary Huang: Legendary Go grandmaster Wu Qingyuan dies at 100. In: scmp.com. South China Morning Post, 1. Dezember 2014, archiviert vom Original am 14. Mai 2018; abgerufen am 30. Oktober 2021 (englisch): „Most Chinese know of Wu through two award-winning films about his life – Chinese director Tian Zhuangzhuang’s The Go Master (2006) and the Chinese-Japanese production, An Unfinished Chess Game (1982).“
  3. 31st Congregation (1986) – Mr. WU Qingyuan – Doctor of Literature. (PDF; 421 kB) In: cong.cuhk.edu.hk. Chinesische Universität Hongkong (CUHK), 30. Oktober 1986, abgerufen am 15. Oktober 2023 (englisch).
  4. Mikan no taikyoku. 1982 (JP-CN) · Japanisch · Drama · FSK-0 · 123 Minuten full movie HD Video. In: fulltv.com. Full TV, abgerufen am 30. Oktober 2021 (deutsch, englisch).
  5. 一盤沒有下完的棋 (1983) – The Go Masters. Alias: The Unfinished Chess Game, Mikan no taikyoku, The Game Yet to Finish. In: hkmdb.com. Hong Kong Movie Database – 香港影庫, abgerufen am 30. Oktober 2021 (chinesisch, englisch).
  6. 一盘没有下完的棋 (1982)The Unfinished Chess Game (1982). In: dianying.com. 中文電影資料庫 – Chinese Movie Database, abgerufen am 30. Oktober 2021 (chinesisch, englisch).
  7. 一盘没有下完的棋大陆公映版 (1982)An Unfinished Chess Game Version Festlandchina (1982). In: xiaobeiyey.com. Abgerufen am 30. Oktober 2021 (chinesisch).
  8. 吳清源 (2006) – The Go Master. In: hkmdb.com. Hong Kong Movie Database – 香港影庫, abgerufen am 30. Oktober 2021 (chinesisch, englisch).
  9. 呉清源 極みの棋譜. In: eiga.com. Abgerufen am 30. Oktober 2021 (japanisch): „劇場公開日 2007年11月17日 – Kino-Erstvorführung am 17. November 2007.“
  10. Shouhei Sakawa – 坂和章平: 呉清源·極みの棋譜. (PDF; 504 kB) 中国電影大観. In: show-hey-cinema.com. Show Hey Cinema Room – 坂和章平の映画評論, abgerufen am 30. Oktober 2021 (japanisch, Filmkritik-Hobbywebsite der Anwaltskanzlei Sakawa Law Office坂和総合法律事務所).