Haibach (Niederbayern)

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Wappen Deutschlandkarte
Haibach (Niederbayern)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Haibach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 1′ N, 12° 43′ OKoordinaten: 49° 1′ N, 12° 43′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Straubing-Bogen
Höhe: 449 m ü. NHN
Fläche: 32,38 km2
Einwohner: 2083 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 64 Einwohner je km2
Postleitzahl: 94353
Vorwahlen: 09961, 09963, 09964, 09965
Kfz-Kennzeichen: SR, BOG, MAL
Gemeindeschlüssel: 09 2 78 129
Gemeindegliederung: 76 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schulstraße 1
94353 Haibach
Website: www.haibach-elisabethszell.de
Erster Bürgermeister: Fritz Schötz (CSU)
Lage der Gemeinde Haibach im Landkreis Straubing-Bogen
KarteBogen (Stadt)WindbergWiesenfeldenStraßkirchenSteinach (Niederbayern)StallwangSchwarzach (Niederbayern)Sankt EnglmarSalchingRattiszellRattenberg (Niederbayern)Rain (Niederbayern)PerkamPerasdorfParkstettenOberschneidingNiederwinklingNeukirchen (Niederbayern)MitterfelsMariaposchingMallersdorf-PfaffenbergLoitzendorfLeiblfingLaberweintingKonzellKirchrothIrlbachHunderdorfHaselbach (Niederbayern)Haibach (Niederbayern)GeiselhöringFeldkirchen (Niederbayern)FalkenfelsAttingAschaAiterhofenAholfingStraubingLandkreis KelheimRegensburgLandkreis LandshutLandkreis RegenLandkreis Dingolfing-LandauLandkreis DeggendorfLandkreis ChamLandkreis ChamLandkreis Regensburg
Karte
Die Pfarrkirche St. Laurentius
Blick zur Burgruine Haibach

Haibach (bairisch Hoiba) ist eine Gemeinde und ein gleichnamiges Pfarrdorf im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen.

Geografische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt in der Planungsregion Donau-Wald, 45 km östlich von Regensburg und 20 km nordöstlich von Straubing. Der Ort Haibach befindet sich in einem Talkessel und wird im Osten vom Lanzlberg, Winterberg und Sommerberg umschlossen. Im Süden erhebt sich der Hofberg mit der Ruine Haibach. Haibach wird vom Schreinerbach durchflossen.

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt 76 Gemeindeteile:[2]

Brell und Steinfurt sind mittlerweile keine Gemeindeteile mehr.[3]

Gemarkungen sind Elisabethszell, Haibach, Irschenbach, Landasberg und Prünstfehlburg.[4]

Gemarkung Fläche in Hektar[5]
Elisabethszell 1420,70
Haibach 0482,86
Irschenbach 0344,91
Landasberg 0400,83
Prünstfehlburg 0588,56
Gemeinde Haibach 3237,86

Bis zur Gemeindegründung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haibach, erstmals 1106 genannt, hat seinen Namen von dem Rittergeschlecht der Haybecken, später Haibeck. Diese waren Ministerialen der Grafen von Bogen. Im Gedenkbuch des Klosters Oberalteich um 1100 ist ein Wirnto von Haybach erwähnt, 1320 wird Dietrich Haibeck mit dem Abt von Oberalteich beim Dombau zu Regensburg in einer Urkunde genannt. Im Jahre 1494 erlosch das Rittergeschlecht der Haybecken zu Haybach und Wiesenfelden. Ihre Nachfolger waren 1515 die Notthaft, später die Ossinger und die Leoprechtinger. Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark, deren Sitz Haibach war. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde.

Eingemeindungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1971 die Gemeinden Landasberg, Prünstfehlburg und Irschenbach eingemeindet.[6] Am 1. Januar 1978 kam Gemeinde Elisabethszell hinzu.[7][8]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zeitraum 1988 bis 2018 stagnierte bzw. sank die Einwohnerzahl von 2061 auf 2015 Einwohner bzw. um 2,23 %.

  • 1840: 0228 Einwohner[9]
  • 1867: 0469 Einwohner[10]
  • 1961: 2090 Einwohner
  • 1970: 2120 Einwohner
  • 1987: 2084 Einwohner
  • 1991: 2093 Einwohner
  • 1995: 2137 Einwohner
  • 2000: 2162 Einwohner
  • 2005: 2178 Einwohner
  • 2010: 2137 Einwohner
  • 2015: 2121 Einwohner
  • 2021: 2015 Einwohner
  • 2023: 2107 Einwohner[11]

Erster Bürgermeister ist Fritz Schötz.[12]

Der Gemeinderat besteht aus dem ersten Bürgermeister und 14 Mitgliedern, davon 7 von der CSU, 4 der Freien Wählergemeinschaft und 3 von der Überparteilichen Christlichen Wählervereinigung (ÜCW).[13]

Wappen von Haibach
Wappen von Haibach
Blasonierung: „In Silber ein roter Pferdekopf mit goldenem Zaumzeug“[14]
Wappenbegründung: Das Gemeindewappen entspricht dem Wappen des Ortsadelsgeschlechts der Haibeck, die als Hofmarksherren ab etwa 1320 bis Anfang des 15. Jahrhunderts Grundherrschaft und Niedergericht in Haibach ausübten. Die Haibeck, die 1494 ausgestorben sind, nannten sich erst Haibeck von Haibach, später nach ihrem Hauptbesitz Wiesenfelden.

Dieses Wappen wird seit 1963 geführt.

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Die Burgruine Haibach war der Stammsitz der Haibecken und später Herrensitz, der im 19. Jahrhundert in bäuerlichen Besitz kam und seither verfiel. Die Reste der Ruine wurden 1986 durch den neu gegründeten Förderverein gesichert. In der Mitte des Hofes haben sich Teile des Schlosswohnbaus aus dem frühen 18. Jahrhundert erhalten. Das Stallgebäude wird seit 2005 als Museum genutzt.
  • Die katholische Pfarrkirche St. Laurentius hat einen gotischen Turm und Chorunterbau, das Langhaus wurde 1871 errichtet. Im Inneren befindet sich eine spätgotische Maria mit Kind aus der Zeit um 1480.

Bodendenkmäler

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch das Gemeindegebiet verläuft die Staatsstraße 2140 und diverse Kreisstraßen. Die stillgelegte und abgebaute ehemalige Bahnstrecke Straubing–Miltach führte durch die Gemeinde.

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1998 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 66 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren es 73 Personen. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 691. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen, im Bauhauptgewerbe fünf Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 113 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1211 ha, davon waren 304 ha Ackerfläche und 905 ha Dauergrünfläche.

Für 2020 wies die Statistik kommunal 2021[15] 878 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort aus. Darunter 5 in der Land- und Forstwirtschaft, 82 im produzierenden Gewerbe und 86 in Handel, Verkehr und Gastgewerbe. Es gab 37 landwirtschaftliche Betriebe, 7 Betriebe des Bauhauptgewerbes und keinen Betrieb aus dem verarbeitenden Gewerbe. 2 % der insgesamt 3.238 Hektar Gemeindeflächen werden als Wohnbaufläche genutzt, 0,4 % als Industrie- und Gewerbefläche, 39,7 % von der Landwirtschaft und 47,8 % sind Wald.

Das Gemeindegebiet ist als Erholungsort staatlich anerkannt.[16]

Es gibt folgende Einrichtungen:

  • Kita „Hofbergzwergerl“: 50 Kindergartenplätze und zwölf Krippenplätze (Stand: 2014)[17]
  • Dietrich-von-Haibeck-Grundschule: 66 Schüler mit vier hauptamtlichen Lehrkräften (Stand: 2022/2023)[18]

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die frühere Bundesministerin und Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages Gerda Hasselfeldt wuchs in Haibach im elterlichen Bauernhof mit Metzgerei und Gasthaus auf. Bereits ihr Vater Alois Rainer war Mitglied des Bundestags. Ihr jüngerer Bruder Alois Georg Josef Rainer, langjähriger Bürgermeister von Haibach, wurde bei der Bundestagswahl 2013 als Direktkandidat für den Wahlkreis Straubing-Regen in den Deutschen Bundestag gewählt. Er ist der Nachfolger von Ernst Hinsken, ebenfalls Haibacher.

Commons: Haibach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Haibach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 5. August 2020.
  3. Gemeinde Haibach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 29. April 2021.
  4. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. Januar 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
  5. geolytics.de
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 437.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 632 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  8. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, DNB 920240593, OCLC 75242522, S. 71, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Fußnoten 9, 10 und 27).
  9. Das Königreich Bayern topographisch-statistisch in lexicographischer und tabellarischer Form dargestellt, Band 1, Seite 119
  10. Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867 : mit ... In: Bayerische Landesbibliothek Online. 1869, S. 52–53, abgerufen am 2. Januar 2015.
  11. Gemeinde Haibach, Landkreis Straubing-Bogen - BayernPortal. Abgerufen am 28. Juni 2024.
  12. Gemeinde Haibach. https://www.bayernportal.de/, abgerufen am 28. Juni 2024.
  13. Gemeinderat. Abgerufen am 22. November 2020 (deutsch).
  14. Eintrag zum Wappen von Haibach (Niederbayern) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  15. Statistik kommunal 2021 Gemeinde Haibach. Bayerisches Landesamt für Statistik, Fürth, 31. Januar 2022, abgerufen am 29. Juni 2024.
  16. Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der anerkannten Kurorte, Luftkurorte und Erholungsorte in Bayern. 26. Januar 2021, S. 25 (bayern.de [PDF]).
  17. Kinderkrippe&Kindergarten. Gemeinde Haibach, abgerufen am 13. September 2014.
  18. Dietrich-von-Haibeck-Grundschule Haibach in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 27. August 2019.