Heidenhofen
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Heidenhofen Stadt Donaueschingen | |
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Koordinaten: | 47° 59′ N, 8° 34′ O |
Höhe: | 742 m |
Fläche: | 2,67 km² |
Einwohner: | 252 (Mrz. 2022)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 94 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. April 1972 |
Postleitzahl: | 78166 |
Vorwahl: | 0771 |
Kirche St. Hilarius in Heidenhofen |
Heidenhofen ist ein Dorf und heute der kleinste Stadtteil der Großen Kreisstadt Donaueschingen im Schwarzwald-Baar-Kreis in Baden-Württemberg. Der Ort zählt etwa 250 Einwohner.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heidenhofen liegt bei 47° 59' nördlicher Breite und 8° 34' östlicher Länge auf einer durchschnittlichen Höhe von 742 m über Normalnull. Die Gesamtgröße der Gemarkung beträgt 267 ha, davon sind 185 ha Felder, 23 ha Wiesen, 25 ha Wald, 33 ha nehmen die Siedlungsfläche und Verkehrswege ein und 1 ha sonstige Flächen.[2] Das geologische Fundament des Ortes bildet der zum Schwarzen Jura zählende Arietenkalk. Da der westliche Nachbarort Aasen noch auf dem weicheren Keuper liegt, lässt sich der Wechsel im Gesteinsuntergrund anhand einer scharfen Geländekante, welche im Laufe von Jahrmillionen durch Erosion entstanden ist, heute mit bloßem Auge zwischen den beiden Ortschaften leicht im Gelände ablesen.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Frühmittelalter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heidenhofen wurde erstmals 759/60 in einer Urkunde[4] des Klosters St. Gallen erwähnt;[5] es ist damit gemeinsam mit Biesingen der älteste urkundlich erwähnte Ort des Schwarzwald-Baar-Kreises.[6] Ursprünglich war Heidenhofen der namengebende Vorort einer Urmark, zu deren Gebiet die Orte Aasen und Biesingen gehörten.[7]
Die Heidenhofener Hilariuskirche zählte zu den Urkirchen der Baar und wurde bereits am 28. April 857 in einem Diplom[8] König Ludwigs des Deutschen erwähnt.[9]
Die St.-Josefs-Bruderschaft zum guten Tod
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die St.-Josefs-Bruderschaft zum guten Tod wurde im Jahre 1694 auf Betreiben von Pfarrer Michael Greysing gegründet.[10]
Eingemeindung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. April 1972 wurde Heidenhofen in die Stadt Donaueschingen eingegliedert.[11]
Ortsname
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name Heidenhofen wurde von der bisherigen Forschung im Sinne von ‚Siedlung beim Hof des Haido‘ gedeutet.[12]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der grüne Wappenschild mit goldenem Balken ist angelehnt an das Wappen der Herren von Sunthausen, denen Heidenhofen bis 1477 gehörte. In diesem Jahre verkauften die Sunthausener den Ort an die Fürstenberger. Die Zugehörigkeit Heidenhofens zum Fürstentum Fürstenberg wird durch den blausilbernen Wolkenfeh-Schildrand symbolisiert.[13]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Liste der Vögte und Bürgermeister (1598–1832)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1598–1619: Jacob Fenus, Vogt und Präfekt[14]
- 1646–1657: Michael Pieheler, Vogt
- 1650–1656: Johannes Egle, Präfekt
- 1660–?: Martin Bertschin, Vogt
- 1670–?: Martin Bausch, Präfekt
- 1680–1696: Michael Bühler, Vogt und Präfekt
- 1696–1707: Balthasar Wismann, Vogt
- 1713–1720: Hans Engesser, Vogt
- 1716–?: Jakob Bori, Bürgermeister
- 1739–?: Michael Wehinger, Vogt
- 1752–1754: Ignati Schöndienst, Bürgermeister
- 1754–1757: Johannes Rottweyler, Bürgermeister
- 1757–1763: Johannes Engesser Bürgermeister
- 1763–1767: Josef Engesser, Bürgermeister
- um 1770: Ignati Höfler, Bürgermeister
- 1777–1783: Johann Schöndienst, Vogt und Bürgermeister
- 1772–1775: Christian Bury, Präfekt und Ludimoderator
- 1784–1809: Anton Reichmann, Vogt
- 1804: Anton Schwörer, Vogt in Vertretung
- 1804–1809: Mathias Reichmann, Bürgermeister
- 1809–1820: Fridolin Schöndienst, Bürgermeister
- 1810–1818: Mathias Reichmann, Vogt
- 1818–1828: Johann Reichmann, Vogt
- 1828–1832: Konrad Höfler, Vogt und Bürgermeister
- 1832: Johannes Schwörer, Vogtverweser
Liste der Bürgermeister (1833–1972)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1833–1839: Matthäus Heizmann[15]
- 1839–1843: Anton Höfler
- 1843–1845: Josef Müller sen.
- 1849–1857: Fideli Bury
- 1858–1868: Josef Müller jun.
- 1868–1902: Josef Höfler
- 1902: Silvester Höfler
- 1903–1908: Friedrich Reichmann
- 1908–1919: Mathias Schwörer
- 1919–1923: Johann Müller
- 1923–1944: Josef Müller
- 1944–1945: Ernst Höfler
- 1945–1969: August Engesser
- 1969–1972: Franz Weiß[16]
Liste der Ortsvorsteher (seit 1972)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1972–1975: Franz Weiß[17]
- 1976–1988: Franz Bury
- 1988–2009: Hans Reichmann
- seit 2010: Reiner Merkle
Naturdenkmal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die mächtige Dorflinde vor der St. Hilariuskirche zu Heidenhofen wurde im Jahre 1959 zum Naturdenkmal erklärt.[18] Gepflanzt wurde diese Winterlinde (Talia cordata), die heute einen Umfang von 4,50 m hat, um das Jahr 1670. Sie ist damit der älteste Lindenbaum im gesamten Landkreis.[19]
Sagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mehrere Sagen umranken das sich auf der Heidenhofener Gemarkung befindliche „Bettelhansenkreuz“.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heidenhofen 760-1960. 1200 Jahre. Jubiläumsfeier am 30.,31. Juli und 1. August, o. O. 1960.
- Hermann Frey: Heidenhofen. Eine kleine Heimatkunde (= Schriftenreihe des Landkreises Donaueschingen, Band 20), Freiburg i. Br. 1968.
- Thomas H. T. Wieners: Gemeinsame Wurzeln – getrennte Wege. Historische Betrachtungen anlässlich der 1250-jährigen Ersterwähnung von Biesingen und Heidenhofen, in: Almanach 2009. Heimatjahrbuch des Schwarzwald-Baar-Kreises, Folge 33, S. 128–130.
- Thomas H. T. Wieners, Hans Reichmann, Herbert Weiß (Hrsg.): Von „villa Heidinhova“ -759/60- bis Heidenhofen -2010- 1250 Jahre. Geschichte und Geschichten. Ein Lesebuch, gestaltet aus Anlass der 1250-Jahrfeier 2010, Stadt Donaueschingen, Donaueschingen 2010, ISBN 978-3-00-030968-7.
- Joachim Sturm, Elisabeth Winkelmann-Klingsporn: Im Zeichen der Linde: Heidenhofen – ein altes Dorf auf der Baar, in: Almanach 2011. Heimatjahrbuch des Schwarzwald-Baar-Kreises, Folge 35, S. 50–63.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ortsteil Heidenhofen | Donauquellstadt Donaueschingen. Abgerufen am 20. Oktober 2024.
- ↑ Herbert Weiß: Heidenhofen (2010), in: Thomas H. T. Wieners, Hans Reichmann, Herbert Weiß (Hrsg.): Von „villa Heidinhova“ -759/60- bis Heidenhofen -2010- 1250 Jahre. Geschichte und Geschichten. Ein Lesebuch, gestaltet aus Anlass der 1250-Jahrfeier 2010, Donaueschingen 2010, S. 14.
- ↑ Herbert Weiß: Das Fundament des Dorfes, in: Thomas H. T. Wieners, Hans Reichmann, Herbert Weiß (Hrsg.): Von „villa Heidinhova“ -759/60- bis Heidenhofen -2010- 1250 Jahre. Geschichte und Geschichten. Ein Lesebuch, gestaltet aus Anlass der 1250-Jahrfeier 2010, Donaueschingen 2010, S. 20.
- ↑ Urkundenbuch der Abtei Sanct Gallen, hrsg. v. Hermann Wartmann, Bd. 1, Zürich 1863, Nr. 25, S. 28f. u. Bd. 2, Zürich 1866, Anhang Nr. 1, S. 381f.
- ↑ Die Urkunden zur Ersterwähnung von Dorf, Urmark und Urkirche Heidenhofen aus dem Mittellateinischen von Thomas H. T. Wieners, in: ders., Hans Reichmann, Herbert Weiß (Hrsg.): Von „villa Heidinhova“ -759/60- bis Heidenhofen -2010- 1250 Jahre. Geschichte und Geschichten. Ein Lesebuch, gestaltet aus Anlass der 1250-Jahrfeier 2010. Donaueschingen, 44-47, hier S. 44f.
- ↑ Thomas H. T. Wieners: „Würdigung der Wörter“. Zur Ersterwähnung der Heidenhofener Urmark und Urkirche in Diplom Nr. 81 König Ludwigs des Deutschen von 857, in: ders., Hans Reichmann, Herbert Weiß (Hrsg.): Von „villa Heidinhova“ -759/60- bis Heidenhofen -2010- 1250 Jahre. Geschichte und Geschichten. Ein Lesebuch, gestaltet aus Anlass der 1250-Jahrfeier 2010. Donaueschingen 2010, S. 33–43, hier S. 33.
- ↑ Thomas H. T. Wieners: „Würdigung der Wörter“. Zur Ersterwähnung der Heidenhofener Urkirche und Urmark in Diplom Nr. 81 König Ludwigs des Deutschen von 857, in: ders., Hans Reichmann, Herbert Weiß (Hrsg.): Von „villa Heidinhova“ -759/60- bis Heidenhofen -2010- 1250 Jahre. Geschichte und Geschichten. Ein Lesebuch, gestaltet aus Anlass der 1250-Jahrfeier 2010. Donaueschingen 2010, S. 33–43.
- ↑ Die Urkunden der deutschen Karolinger, Bd. 1: Die Urkunden Ludwigs des Deutschen, Karlmanns und Ludwigs des Jüngeren (= Monumenta Germaniae historica. Diplomata regum Germaniae ex stirpe Karolinorum, Bd. 1: Ludowici Germanici, Karlomanni, Ludowici Iunioris Diplomata), hrsg. v. Paul Kehr. Berlin 1932–34 (ND 1980), Nr. 81, S. 118f.
- ↑ Die Urkunden zur Ersterwähnung von Dorf, Urmark und Urkirche Heidenhofen aus dem Mittellateinischen von Thomas H. T. Wieners, ders., Hans Reichmann, Herbert Weiß (Hrsg.): Von „villa Heidinhova“ -759/60- bis Heidenhofen -2010- 1250 Jahre. Geschichte und Geschichten. Ein Lesebuch, gestaltet aus Anlass der 1250-Jahrfeier 2010. Donaueschingen 2010, S. 44–47, hier S. 45f.
- ↑ Tarcisio Stramare: Eine alte St. Josefsbruderschaft in Heidenhofen in Deutschland aus dem Italienischen von Thomas H. T. Wieners, in: ders., Hans Reichmann, Herbert Weiß (Hrsg.): Von „villa Heidinhova“ -759/60- bis Heidenhofen -2010- 1250 Jahre. Geschichte und Geschichten. Ein Lesebuch, gestaltet aus Anlass der 1250-Jahrfeier 2010. Donaueschingen 2010, S. 155–157, hier S. 155.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 495 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Herbert Weiß: Heidenhofen – Hof des Alemannen Haido, in: Thomas H. T. Wieners, Hans Reichmann, Herbert Weiß (Hrsg.): Von „villa Heidinhova“ -759/60- bis Heidenhofen -2010- 1250 Jahre. Geschichte und Geschichten. Ein Lesebuch, gestaltet aus Anlass der 1250-Jahrfeier 2010. Donaueschingen 2010, S. 32
- ↑ Herbert Weiß: Beschreibung des Wappens von Heidenhofen, in: Thomas H. T. Wieners, Hans Reichmann, Herbert Weiß (Hrsg.): Von „villa Heidenhova“ -759/60- bis Heidenhofen -2010- 1250 Jahre. Geschichte und Geschichten. Ein Lesebuch, gestaltet aus Anlass der 1250-Jahrfeier 2010. Donaueschingen 2010, S. 17.
- ↑ Hermann Frey: Heidenhofen. Eine kleine Heimatkunde (= Schriftenreihe des Landkreises Donaueschingen, Bd. 20), Freiburg i. Br. 1968, S. 85
- ↑ Hermann Frey: Heidenhofen. Eine kleine Heimatkunde (= Schriftenreihe des Landkreises Donaueschingen, Bd. 20). Freiburg i. Br. 1968, S. 85f.
- ↑ Herbert Weiß: Heidenhofen, ein Stadtteil von Donaueschingen, in: Thomas H. T. Wieners, Hans Reichmann, Herbert Weiß (Hrsg.): Von „villa Heidinhova“ -759/60- bis Heidenhofen -2010- 1250 Jahre. Geschichte und Geschichten. Ein Lesebuch, gestaltet aus Anlass der 1250-Jahrfeier. Donaueschingen 2010, S. 17
- ↑ Herbert Weiß: Heidenhofen, ein Stadtteil von Donaueschingen, in: Thomas H. T. Wieners, Hans Reichmann, Herbert Weiß (Hrsg.): Von „villa Heidinhova“ -759/60- bis Heidenhofen -2010- 1250 Jahre. Geschichte und Geschichten. Ein Lesebuch, gestaltet aus Anlass der 1250-Jahrfeier 2010. Donaueschingen 2010, S. 17.
- ↑ Herbert Weiß: Die Heidenhofener Dorflinde, in: Thomas H. T. Wieners, Hans Reichmann, Herbert Weiß (Hrsg.): Von „villa Heidinhova“ -759/60- bis Heidenhofen -2010- 1250 Jahre. Geschichte und Geschichten. Ein Lesebuch, gestaltet aus Anlass der 1250-Jahrfeier 2010. Donaueschingen 2010, S. 21
- ↑ Wolf Hockenjos: Die Linden. Baumoriginale im Schwarzwald-Baar-Kreis (Teil 5), in: Almanach 2011. Heimatjahrbuch des Schwarzwald-Baar-Kreises. F. 35, S. 256–263, hier S. 260
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heidenhofen auf der Seite der Stadt Donaueschingen