Hessischer Friedenspreis
Van Wikipedia, de gratis encyclopedie
Der Hessische Friedenspreis ist eine mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung. Er wird seit 1994 an Persönlichkeiten verliehen, die sich um den Frieden und die Völkerverständigung verdient gemacht haben. Die Auszeichnung wurde am 16. Oktober 1993 von der Albert-Osswald-Stiftung des früheren Ministerpräsidenten Albert Osswald (SPD) und seiner Familie ins Leben gerufen.
Kuratorium
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mitglieder des Kuratorium Hessischer Friedenspreis sind derzeit:
- Karl Starzacher, Staatsminister a. D., Vorsitzender des Kuratoriums Hessischer Friedenspreis, SPD-Mitglied
- Astrid Wallmann, Präsidentin des Hessischen Landtags, CDU-Abgeordnete
- Heike Hofmann, Vizepräsidentin des Hessischen Landtags, SPD-Abgeordnete
- Nicole Deitelhoff, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) in Frankfurt am Main
- Ines-Jacqueline Werkner, Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft. Institut für interdisziplinäre Forschung (FEST) in Heidelberg
- Peter von Unruh (beratendes Mitglied), Direktor beim Hessischen Landtag
- Veronika Winterstein, Vizepräsidentin des Hessischen Landtags a. D., SPD-Abgeordnete
- Conrad Schetter, Wissenschaftlicher Direktor des Bonn International Center for Conversion (BICC)
- Ursula Schröder, Wissenschaftliche Direktorin des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH)
- Michaela Jäckel-Osswald
Preisträger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1994: Marianne Heiberg (Norwegen) für ihre Vermittlungsbemühungen zwischen Israel und der PLO
- 1995: John Hume (Großbritannien/Nordirland) für seine Vermittlungsbemühungen zwischen der IRA und der britischen Regierung
- 1996: Gregorio Rosa Chávez (El Salvador) für seine Vermittlungsbemühungen zwischen der Guerilla und der Regierung in El Salvador
- 1997: Hans Koschnick (Deutschland) für seine Vermittlungsbemühungen als EU-Administrator in Mostar
- 1998: Alexander Lebed (Russland) für seine Vermittlungsbemühungen zur Beendigung des ersten Tschetschenien-Krieges
- 1999: George J. Mitchell (Vereinigte Staaten) für seine Vermittlungsbemühungen um die Beendigung des Nordirland-Konflikts
- 2000: Martti Ahtisaari (Finnland) für seine Vermittlung zur Beendigung des Kosovo-Krieges
- 2001: Max van der Stoel (Niederlande) für seine Politik der Prävention, die maßgeblich zur friedlichen Lösung der Konflikte in Estland und Lettland, in der Slowakei und in Rumänien beitrug.
- 2002: keine Verleihung
- 2003: Lakhdar Brahimi (Algerien, UN-Diplomat) für seine Leistungen im afghanischen Friedensprozess
- 2004: Hans Blix (Schweden) für seine Standfestigkeit bei seiner Arbeit als Chef der UN-Abrüstungskontrollkommission im Irak
- 2005: Seine Heiligkeit der 14. Dalai Lama (Volksrepublik China/Tibet) für seinen Einsatz für eine gewaltfreie Lösung des Tibet-China-Konflikts
- 2006: Daniel Barenboim (Argentinien/Israel) für sein Bemühen um eine Aussöhnung zwischen Israel und Palästina
- 2007: Christian Schwarz-Schilling (Deutschland) für seine Bemühungen zur Beendigung des Krieges in Bosnien-Herzegowina.
- 2008: Sam Nunn (Vereinigte Staaten) für sein Engagement für nukleare Abrüstung und gegen nuklearen Terrorismus
- 2009: Dekha Ibrahim Abdi (Kenia) für ihr Engagement in der Friedensarbeit
- 2010: Ismail Khatib (Palästinensische Autonomiegebiete) für die Organspenden seines von israelischen Soldaten getöteten Sohnes an israelische Kinder
- 2011: Sadako Ogata (Japan), ehemalige UN-Diplomatin und UN-Hochkommissarin für Flüchtlinge, als eine der großen Friedensarchitektinnen unserer Zeit
- 2012: Elisabeth Decrey Warner (Schweiz), Präsidentin von Geneva Call, für den Schutz von Zivilisten in bewaffneten Konflikten und für ihren energischen Kampf um die weltweite Ächtung von Landminen
- 2013: Muhammad Ashafa und James Wuye (Nigeria), für ihren Einsatz zur Überwindung der Gewaltkonflikte zwischen Christen und Moslems in ihrem Heimatland
- 2014: Rubem César Fernandes (Brasilien), für seinen Einsatz zur Förderung einer Kultur des Friedens und zur Verhinderung der Gewalt in den Favelas von Rio de Janeiro im Rahmen der von ihm 1993 gegründeten Nichtregierungsorganisation Viva Rio
- 2015: Ella Michailowna Poljakowa (Russland), für ihren Einsatz für Soldaten und Soldatenmütter und für die rechtsstaatliche Behandlung russischer Einsätze u. a. in Tschetschenien und der Ukraine
- 2016: Federica Mogherini (Italien, EU-Außenbeauftragte), für ihr großes Engagement für den Frieden in der Golf-Region[1]
- 2017: Carla Del Ponte (Schweiz, UN-Chefanklägerin), für ihren unbeugsamen Kampf für Frieden durch das Recht[2]
- 2018: Şebnem Korur Fincancı (Türkei, Menschenrechtlerin), für ihr großes Engagement für den Frieden und die Wahrung der Menschenrechte[3]
- 2019 (2021 aberkannt[4]): Abiy Ahmed (Äthiopien, Ministerpräsident), für die Beendigung des langen und blutigen Konflikts in seiner Heimat[5]
- 2020: Zoran Zaev (Nordmazedonien, Ministerpräsident), Alexis Tsipras (Griechenland, ehemaliger Ministerpräsident)[6]
- 2022: Ilwad Elman (Somalia, Menschenrechtsaktivistin), für den Einsatz von Menschenrechten in Somalia[7]
- 2023: Vivian Silver (kanadisch-israelische Friedensaktivistin), für ihr Engagement um ein friedliches Zusammenlebens von Israelis und Palästinensern[8]
Albert-Osswald-Stiftung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Albert-Osswald-Stiftung ist eine am 19. Dezember 1986 anerkannte Stiftung bürgerlichen Rechts, die vom ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Albert Osswald ins Leben gerufen wurde. Der maßgebliche Stiftungszweck ist die wiederkehrende (möglichst jährliche) Verleihung des Hessischen Friedenspreises.
Die Stiftung wird durch den Vorstand bestehend aus Karl Starzacher (Vorsitzender), Veronika Winterstein (stellvertretende Vorsitzende), Frank-Tilo Becher, Catharina Jäckel, Michaela Jäckel-Osswald und Peter Nikolaus Werner vertreten. (Stand Juli 2024)[9]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ hessenschau.de: Hessischer Friedenspreis 2016 geht 2017 an EU-Außenbeauftragte ( des vom 2. Juni 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , 2. Juni 2017, letzter Aufruf: 2. Juni 2017.
- ↑ Hessischer Friedenspreis geht an Carla Del Ponte. Süddeutsche Zeitung, 29. Januar 2018, abgerufen am 26. August 2020.
- ↑ Hessischer Friedenspreis 2018
- ↑ Der Friedenspreis geht nach Somalia. 13. Februar 2023, abgerufen am 14. Juli 2023.
- ↑ Ehre für einen „Hoffnungsträger“ und „Reformer“ ( des vom 23. September 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ hessenschau de, Frankfurt Germany: Hessischer Friedenspreis geht an Ilwad Elman: Eine Stimme der Menschlichkeit. 13. Februar 2023, abgerufen am 17. Februar 2023 (deutsch).
- ↑ Der Hessische Friedenspreis 2022 geht an Ilwad Elman | Hessischer Landtag. Abgerufen am 17. Februar 2023.
- ↑ Hessischer Friedenspreis 2023 geht posthum an Vivian Silver | Hessischer Landtag. Abgerufen am 27. Mai 2024.
- ↑ Albert-Oßwald-Stiftung | Stiftungsverzeichnis. Abgerufen am 22. Juli 2024.