Horses

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Horses
Studioalbum von Patti Smith

Veröffent-
lichung(en)

10. November 1975

Label(s) Arista Records

Format(e)

LP, CD, MC

Genre(s)

Art-Rock, Protopunk, Garage Rock

Titel (Anzahl)

8

Länge

43:10

Besetzung

Produktion

John Cale

Studio(s)

Electric Lady Studios, New York City

Chronologie
Horses Radio Ethiopia
(1976)
Singleauskopplung
26. Januar 1976 Gloria

Horses ist das Debütalbum der US-amerikanischen Sängerin Patti Smith und erschien im November 1975.[1] Es wird zu den einflussreichsten Rock-Alben aller Zeiten gezählt und war stilprägend für das Genre Punk.

Patti Smith 1978

Vor ihrer Karriere als Musikerin trat Patti Smith in New York City als Lyrikerin und Malerin in Erscheinung. Zusammen mit dem Gitarristen Lenny Kaye stellte Smith eine Begleitband zusammen und gab Konzerte im Szeneclub CBGB’s. 1974 erschien die erste Single Hey Joe (Version)/Piss Factory, die Smith zusammen mit Kaye, Richard Sohl und Tom Verlaine einspielte. Im Mai 1975 wurde sie von Arista Records unter Vertrag genommen.[2] Das Debütalbum wurde zwischen August und September in den Electric Lady Studios aufgenommen. Produziert wurde Horses von John Cale, einem früheren Mitglied von The Velvet Underground. Die Zusammenarbeit erwies sich aufgrund kreativer Differenzen als schwierig.[3][4][5]

Am 10. November 1975 brachte Arista das Album als LP und MC auf den Markt. Auf CD wurde es erstmals 1988 veröffentlicht. Im November 2005 erschien Horses als „Legacy Edition“ samt Bonus-CD.

Das Porträtfoto auf dem Albumcover stammt von Robert Mapplethorpe.

Seite A
1. Gloria – 5:57
In Excelsis Deo (Patti Smith)
Gloria (Van Morrison)
2. Redondo Beach (Smith, Richard Sohl, Lenny Kaye) – 3:26
3. Birdland (Smith, Sohl, Kaye, Ivan Král) – 9:15
4. Free Money (Smith, Kaye) – 3:52
Seite B
5. Kimberly (Smith, Allen Lanier, Kral) – 4:27
6. Break It Up (Smith, Tom Verlaine) – 4:04
7. Land – 9:25
Horses (Smith)
Land, of a Thousand Dances (Chris Kenner)
La Mer(de) (Smith)
8. Elegie (Smith, Lanier) – 2:57
Bonustracks (CD)
9. My Generation (Live) (Pete Townshend) – 3:21
Bonustracks (Legacy Edition)
10. Gloria (Live) – 7:01
11. Redondo Beach (Live) – 4:29
12. Birdland (Live) – 9:52
13. Free Monday (Live) – 5:29
14. Kimberly (Live) – 5:28
15. Break It Up (Live) – 5:24
16. Land (Live) – 17:35
17. Elegy (Live) – 5:00
18. My Generation (Live) – 6:57
Quelle Bewertung
AllMusic SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[6]
Rolling Stone SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[7]
Spin SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[8]
Laut.de SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[9]
Musikexpress SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[10]
Patti Smith und Lenny Kaye 2007

Das Album wurde sehr positiv rezensiert. Lester Bangs schrieb in Creem, das Album enthalte „den besten Garagen-Band-Sound, den es bisher in den 1970er Jahren zu hören“ gebe. Die deutsche Musikzeitschrift Sounds lobte 1979 den „Sound, in dem Rock-Riffs und Sprachrhythmen immer mehr verschmolzen“ und fühlte sich musikalisch an die rhythmische Monotonie und den hypnotischen Gesang von John Cales Velvet Underground erinnert, textlich an Arthur Rimbaud, William S. Burroughs und den Slang der New Yorker Heroinsüchtigen. Der Rezensent monierte aber ein Übermaß an Kunstwollen, Pathos und Manierismus: Einige Passagen seien „fast gequält künstlerisch“.[11]

Die Musikzeitschrift Rolling Stone wählte Horses 2003 und 2012 auf Platz 44 der 500 besten Alben aller Zeiten.[12] In der Aufstellung von 2020 erreichte es Platz 26.[13] 2022 belegte es zudem Platz 5 der 100 besten Debütalben.[14]

Der New Musical Express führt es auf Platz 12 der 500 besten Alben aller Zeiten.[15]

Horses belegt Platz 70 der 200 besten Alben von Uncut.[16]

In der Auswahl der 100 besten Alben des Guardians erreichte es Platz 33.[17]

Das Magazin Time nahm Horses in die Auswahl der 100 wichtigsten Alben auf.[18]

National Public Radio führt es auf Platz 7 der 150 besten Alben, die von Frauen stammen.[19]

„Because Smith was a poet before she was a singer… and John Cale of the Velvet Underground produced… and her lover Robert Mapplethorpe took the cover photo, Horses is often praised for fusing classical verse, feminism, punk and the avant-garde—which makes this epic debut sound like it belongs on a syllabus for a class few people would willingly take. In fact, it’s a rock record of overwhelming power.“

Josh Tyrangiel[18]

Horses erwies sich als ein so obsessives wie kathartisches Glanzstück. Ein Album, das literarische Einflüsse von Dichtern wie William Blake, Emily Dickinson und William Burroughs mit ekstatischem Rock verband, hatte bisher noch niemand versucht. [...] Horses erlangte den Status eines politischen Manifests für eine andere Ordnung der Dinge als die bürgerliche Weltsicht, ein bleibender Meilenstein der amerikanischen Alternativkultur.“

„Patti Smith schafft auf ihrem Debüt eine bewegende Mischung aus Rock und Poesie. Sie gibt genauso viel auf Jim Morrison und Bob Dylan wie auf die Philosophen William Blake und Arthur Rimbaud. Musikalisch zitiert sie oft die alten Rock-Größen, textlich geht sie aber weiter: Patti Smith sorgt mit einfachen Worten für gewaltige Bilder im Kopf des Zuhörers. [...] Horses ist genau die Art von rohem Art-Rock, der zum Vorbild für die spätere Punk- und New-Wave-Bewegung wird. Aber Horses ist mehr als der Drei-Akkorde-Minimalismus, den später The Clash oder die Buzzcocks bekannt machen. Es ist eine Ansammlung von poetischen Anspielungen auf Rockmusik – für die man vielleicht ein paar Jahre älter sein muss, um sie zu verstehen. Aber die Kraft, die von diesem Album ausgeht, spürt man auch so.“

Florian Nöhbauer[21]

„Mit Horses gab es neue Regeln für weibliche Popstars: die LP setzte Signale für Sängerinnen von Chrissie Hynde und Johnette Napolitano bis zu Courtney Love und Liz Phair. Doch die Wirkung von Patti Smith beschränkte sich nicht auf ein Geschlecht. Sie kombinierte die Energie der aufsprießenden New Yorker Punkszene mit den abenteuerlichen Erzählungen der kalifornischen Beatpoeten und kreierte einen einzigartigen Sound, der sogar kunstbeflissene Bands wie die Talking Heads und R.E.M. beeinflusste. Im Team mit John Cale schaffte Smith ein hypnotisches und schmerzhaft persönliches Album, das auch nach 30 Jahren noch voll einschlägt. [...] Horses erhielt positive Kritiken, der bescheidene Hit kam bis auf Nr. 47 der Billboard Charts. Wichtiger und bisher unbestritten war jedoch, dass die LP Patti Smith als größte Punkdichterin der Rockgeschichte etablierte.“

Jim Harrington[22]

2009 wurde Horses in die National Recording Registry der Library of Congress aufgenommen.[23]

Es gehört zu den 1001 Albums You Must Hear Before You Die.

  • Mark Paytress: Break it Up: Patti Smith’s “Horses” and the Remaking of Rock ‘n’ Roll (englisch). Piatkus Books/Portrait, London 2006. ISBN 0-7499-5107-9
  • Philip Shaw: Horses (33 ⅓), Continuum International Publishing Group, London/New York 2008. ISBN 978-0826427922
  • Patti Smith: Just Kids, Ecco Press, New York 2010. ISBN 978-0066211312

Einzelnachweise

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  1. Sony Music Entertainment datiert die Veröffentlichung auf den 10. November 1975. Vereinzelte Quellen geben den 13. Dezember 1975 an.
  2. Irdische Transzendenz auf deutschlandfunkkultur.de (abgerufen am 4. Mai 2023)
  3. "A season in Hell": The making of Patti Smith's "Horses" auf salon.com (abgerufen am 4. Mai 2023)
  4. Patti Smith on Horses: ‘I was not really a punk’ auf bbc.com (abgerufen am 4. Mai 2023)
  5. How We Met: John Cale and Patti Smith auf independent.co.uk (abgerufen am 4. Mai 2023)
  6. Review von William Ruhlmann auf allmusic.com (abgerufen am 15. November 2017)
  7. Review (21. Januar 1997) auf rollingstone.com (archiviert vom 11. November 2007; abgerufen am 4. Mai 2023)
  8. David Marchese: Discography Patti Smith, in: Spin 9/2008, S. 108.
  9. Review von Josef Gasteiger auf laut.de (abgerufen am 15. November 2017)
  10. Review von Peter Felkel auf musikexpress.de (abgerufen am 15. November 2017)
  11. Lätz Däntz: Patti Smith: Horses. In: Sounds. Platten 66–77, Zweitausendeins, Frankfurt am Main 1979, S. 1168 f.
  12. 500 Greatest Albums of All Time auf rollingstone.com (abgerufen am 15. November 2017)
  13. The 500 Greatest Albums of All Time auf rollingstone.com (abgerufen am 4. Mai 2023)
  14. 100 Best Debut Albums of All Time auf rollingstone.com (abgerufen am 4. Mai 2023)
  15. The 500 Greatest Albums Of All Time: 100-1 auf nme.com, abgerufen am 15. November 2017
  16. 200 Greatest Albums of All Time, in: Uncut 02/2016, Ausgabe 225, S. 43.
  17. 100 Best Albums Ever aus: The Guardian (19. September 1997)
  18. a b All-TIME 100 Albums auf time.com, abgerufen am 15. November 2017
  19. Turning The Tables: The 150 Greatest Albums Made By Women auf npr.org (abgerufen am 4. Mai 2023)
  20. Schütte, Uwe: Basis-Diskothek Rock und Pop, Philipp Reclam jun. Stuttgart 2004, S. 165–66.
  21. BR Ruhmeshalle: Horses (7.3.2013) auf br.de, abgerufen am 15. November 2017
  22. Dimery, Robert (Hrsg.): 1001 Alben – Musik, die sie hören sollten, bevor das Leben vorbei ist, 8. Auflage, Edition Olms Zürich 2015, S. 348.
  23. The Sounds of Fighting Men, Howlin' Wolf and Comedy Icon Among 25 Named to the National Recording Registry auf loc.gov, abgerufen am 15. November 2017