Jakob Kaschauer
Van Wikipedia, de gratis encyclopedie
Jakob Kaschauer (auch Jacob von Kaschau und Jakub z Košíc) (* vermutlich um 1400 in Kaschau (Košice); † zwischen 23. März und 29. August 1463 in Wien[1]) war ein österreichischer Bildhauer, Maler und Glasmaler. Der Familienname bzw. Beiname weist auf eine Herkunft aus der damals oberungarischen Stadt Kaschau (ungar. Kassa, heute: Košice) hin.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Arbeit Jakob Kaschauers ist 1429 an der Dombauhütte St. Stephan in Wien nachweisbar. Kaschauer leitete in Wien eine Maler-, Bildschnitzer- und Glasgemäldewerkstätte.
Der Freisinger Fürstbischof Nikodemus della Scala ließ für einen von ihm 1443 gestifteten Hochaltar des Freisinger Doms bei Kaschauer Schnitzfiguren bestellen. Von diesem Altar erhalten sind die Muttergottes und die Figur des hl. Korbinian (beide heute im Bayerischen Nationalmuseum München), die Figur des hl. Sigismund (als Leihgabe des Landesmuseums Württemberg im Bayerischen Nationalmuseum) sowie eine Stifterfigur (als Leihgabe des Dombergmuseums Freising im Bayerischen Nationalmuseum).
Von 1445 bis 1448 schuf Jakob Kaschauer die Tafeln für den gewaltigen Hochaltar in der Kirche St. Michael in Wien.
Friedrich III. war ab 1440 römisch-deutscher König und ab 1452 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und baute ab 1440 Wiener Neustadt als seine Residenz aus und holte dafür Künstler wie Jakob Kaschauer, Peter von Pusica und Niclas Gerhaert van Leyden.[2][3][4][5]
Kaschauer war mit Margareta Hirschvogel aus Nürnberg († 1480) verheiratet und wurde in der Gruft der Wiener Michaelerkirche bestattet.
Im Jahr 1953 wurde in Wien-Donaustadt (22. Bezirk) der Kaschauerplatz nach ihm benannt.
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jakob Kaschauer (Werkstatt), Thronender hl. Papst (hl Petrus?), um 1440/1445, Belvedere, Wien.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rainer Kahsnitz: Der Freisinger Hochaltar des Jakob Kaschauer. In: Rainer Kahsnitz, Peter Volk (Hrsg.): Skulptur in Süddeutschland 1400–1770. Festschrift für Alfred Schädler. Berlin 1998, S. 51–98.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alfred Schädler: Kaschauer, Jakob. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 310–312 (Digitalisat).
- Eintrag zu Jakob Kaschauer im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Jakob Kaschauer im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Deutsche Biographie - Kaschauer, Jakob. Abgerufen am 2. Jänner 2015.
- ↑ Kayser Fridrichs loblich gedechtnus – Das Grablegeprojekt Kaiser Friedrichs III. für Wiener Neustadt ( des vom 2. Januar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Dissertation 2011, abgerufen am 1. Jänner 2015.
- ↑ Das Bauhandwerk im Mittelalter – Planung und Errichtung der Klosteranlage Neuberg an der Mürz. Diplomarbeit 2012, abgerufen am 1. Jänner 2015.
- ↑ Kaiser Friedrich III. und der Hof zu Wiener Neustadt. In: Alte und Moderne Kunst. Jahrgang 4, Heft 6, Wien 1959, S. 26 (hauspublikationen.mak.at).
- ↑ Friedrich III. in Bildnissen und Darstellungen seiner Zeit.In: Alte und Moderne Kunst. Jahrgang 11, Heft 86, Wien 1966, S. 5 (hauspublikationen.mak.at).
Personendaten | |
---|---|
NAME | Kaschauer, Jakob |
ALTERNATIVNAMEN | Kaschau, Jakob von; Kaschauer, Jacob; Kaschauer, Jacab; Kassai, Jakab; Košíc, Jakub z |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Bildhauer, Maler und Glasmaler |
GEBURTSDATUM | um 1400 |
GEBURTSORT | unsicher: Košice |
STERBEDATUM | zwischen 23. März 1463 und 29. August 1463 |
STERBEORT | Wien |