Kahrstedt

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Kahrstedt
Koordinaten: 52° 43′ N, 11° 26′ OKoordinaten: 52° 42′ 33″ N, 11° 25′ 46″ O
Höhe: 63 m ü. NHN
Fläche: 13,48 km²[1]
Einwohner: 105 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 8 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2009
Postleitzahl: 39624
Vorwahl: 039030
Kahrstedt (Sachsen-Anhalt)
Kahrstedt (Sachsen-Anhalt)

Lage von Kahrstedt in Sachsen-Anhalt

Dorfkirche Kahrstedt
Dorfkirche Kahrstedt

Kahrstedt ist ein Ortsteil und eine Ortschaft der Stadt Kalbe (Milde) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Kahrstedt, ein Straßendorf mit Kirche, liegt auf 63 m ü. NHN, etwa 20 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Salzwedel in der Altmark.[3] Die Ortschaft erstreckt sich auf dem fruchtbaren Gebiet des Geschiebemergels der Hochfläche des Kalbeschen Werders.

Ortschaftsgliederung

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Zur Ortschaft Kahrstedt gehören die Ortsteile Kahrstedt und Vietzen.

Mittelalter bis Neuzeit

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Im Jahre 1324 wird das Dorf Kahrstedt erstmals urkundlich als Carstede erwähnt, als Hans und Heinecke von Kröcher das Schloss Kalbe mit den zugehörigen Dörfern an Albrecht von Alvensleben verkaufen.[4] Weitere Nennungen sind 1434 to karstede, 1608 Karstete und 1687 Kahrstedt Flecken.[1]

Die Endung des Namens lässt auf eine sehr frühe Entstehung der Siedlung schließen. Rechts des Weges nach Vietzen stand eine Windmühle, die bereits 1818 erwähnt wurde.[1]

Herkunft des Ortsnamens

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Franz Mertens führt den Ortsnamen auf das Mittelhochdeutsche kar zurück in der Bedeutung für Krug, Topf, Schüssel oder Töpferstelle. Im Kahrstedt wurden also Urnen hergestellt.[5]

Eingemeindungen

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Am 25. Juli 1952 wurde Kahrstedt aus dem Landkreis Salzwedel in den Kreis Kalbe (Milde) umgegliedert. Am 1. Januar 1988 wurde die Gemeinde dem Kreis Salzwedel zugeordnet. Davor wurde Vietzen am 1. August 1973 nach Kahrstedt eingemeindet.[6]

Durch einen Gebietsänderungsvereinbarung beschlossen die Gemeinderäte der Gemeinden Stadt Kalbe (Milde) (am 8. Mai 2008), Altmersleben (am 14. Mai 2008), Güssefeld (am 6. Mai 2008), Kahrstedt (am 7. Mai 2008), Neuendorf am Damm (am 2. Mai 2008), Wernstedt (am 13. Mai 2008) und Winkelstedt (am 13. Mai 2008) beschlossen, dass ihre Gemeinden aufgelöst und zu einer neuen Stadt Kalbe (Milde) vereinigt werden. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2009 in Kraft.[7][8]

Nach Umsetzung der Vereinigungsvereinbarung der bisher selbstständigen Gemeinde Kahrstedt wurden Kahrstedt und Vietzen Ortsteile der neuen Stadt Kalbe (Milde). Für die eingeflossene Gemeinde wurde die Ortschaftsverfassung nach den §§ 86 ff. der Gemeindeordnung Sachsen-Anhalt eingeführt. Die aufgenommene Gemeinde Kahrstedt und künftigen Ortsteile Kahrstedt und Vietzen wurden zur Ortschaft der neuen Stadt Kalbe (Milde). In der eingeflossenen Gemeinde und nunmehrigen Ortschaft Kahrstedt wurde ein Ortschaftsrat mit sieben Mitgliedern einschließlich Bürgermeister gebildet.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1734 157
1774 114
1789 128
1798 196
1801 203
1818 204
1840 219
1864 210
Jahr Einwohner
1871 224
1885 234
1892 [0]224[9]
1895 219
1900 [0]214[9]
1905 228
1910 [0]227[9]
1925 231
Jahr Einwohner
1939 206
1946 284
1964 208
1971 198
1981 321
1993 315
2006 275
2015 134
Jahr Einwohner
2016 134
2017 126
2018 115
2020 [00]119[10]
2021 [00]115[10]
2022 [0]106[2]
2023 [0]105[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 2006[1] und 2015 bis 2018[11]

Die evangelische Kirchengemeinde Kahrstedt, die früher zur Pfarrei Altmersleben gehörte,[12] wird heute betreut vom Pfarrbereich Kalbe-Kakerbeck im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[13] Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Kahrstedt stammen aus dem Jahre 1840, ältere Einträge finden sich bei Altmersleben.[14]

Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Hildegard in Gardelegen im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[15]

Ortsbürgermeisterin

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Heike Büttner ist Ortsbürgermeisterin der Ortschaft Kahrstedt.[16]

Bei der Ortschaftsratswahl am 26. Mai 2019 stellte sich die Wählergemeinschaft Vietzener Dorffrauen e. V. zur Wahl. Sie gewann alle 5 Sitze. Gewählt wurden vier Ortschaftsrätinnen und ein Rat.[17]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Die evangelische Dorfkirche Kahrstedt ist ein romanischer Feldsteinsaal mit eingezogenem Chor, halbkreisformiger Apsis und Westquerturm.[1] Die Obergeschosse des Turms stammen aus einer zweiten Bauphase. Ein rundbogiges Westportal, das in den Jahren 1903–1905 restauriert wurde, erschließt das Bauwerk. Im genannten Zeitraum wurde das Bauwerk eingreifend umgestaltet, wobei eine kleine Nordvorhalle angebaut, ein hölzernes Tonnengewölbe im Innern eingezogen und eine Ausmalung (vermutlich durch Reinhard Ebeling) durchgeführt wurde.[18] Die Kirche war eine Filialkirche von Altmersleben.[12]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Kahrstedt liegt abseits der größeren Durchgangsstraßen an der Verbindungsstraße zwischen Kalbe (Milde) und Brunau.

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1109–1113, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 157 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 337, 90. Kahrstedt (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Commons: Kahrstedt – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1109–1113, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b c Conny Kaiser: Kalbe verliert 69 Einwohner. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 16. Januar 2024, DNB 954815971, S. 20.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 378 (Digitalisat).
  5. Franz Mertens: Heimatbuch des Kreises Gardelegen und seiner näheren Umgebung. Hrsg.: Rat des Kreises Gardelegen. Gardelegen 1956, DNB 1015184308, S. 214.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 358–363 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  7. StBA: Gebietsänderungen am 01.01.2009
  8. Vereinbarung über die Bildung einer neuen Gemeinde Stadt Kalbe (Milde) mit den Gemeinden Stadt Kalbe (Milde), Altmersleben, Güssefeld, Kahrstedt, Neuendorf am Damm, Wernstedt und Winkelstedt und der Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 19.06.2008. In: Altmarkkreis Salzwedel (Hrsg.): Amtsblatt für den Altmarkkreis Salzwedel. Jahrgang 15, Nr. 7/2008. General-Anzeiger Salzwedel, Salzwedel 16. Juli 2008, S. 115–119.
  9. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 157 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  10. a b Doreen Schulze: Geburten steigen, Sterbefälle sinken. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 12. Januar 2022, DNB 954815971, S. 19.
  11. Einwohnermeldeamt der Stadt Kalbe (Milde): Einwohnerdaten zum 31.12. der Jahre 2015 bis 2018. 4. März 2019.
  12. a b Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 49 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  13. Kalbe–Kakerbeck. Abgerufen am 4. Februar 2019.
  14. Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 9 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  15. Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 30. Oktober 2022.
  16. Politik. In: stadt-kalbe-milde.de. Einheitsgemeinde Stadt Kalbe (Milde), abgerufen am 25. März 2023.
  17. Einheitsgemeinde Kalbe (Milde): Wahl Ortschaftsrat Kahrstedt 2019. 5. November 2022 (stadt-kalbe-milde.de (Memento vom 1. Oktober 2022 im Internet Archive) [PDF]).
  18. Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen Anhalt I. Regierungsbezirk Magdeburg. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2002, ISBN 3-422-03069-7, S. 462.